Schärfproblem Herder Petty

Martinmuc1

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Wenn ich mein neues Herder Petty Carbon zwei bis dreimal pro Seite leicht über meinen neuen Dickoron Sahpirzug ziehe, bildet sich ein initial scharfer Grat, welcher sich relativ schnell umbiegt, und ich komme dann nichtmal mehr durch eine Tomate. Der Grat läßt sich dann auf der groben Lederseite eines Streichriemens erspüren/-hören und mit einigen Zügen entfernen. Das ganze habe ich schon mehrfach reproduziert. Ist das normal? Was mache ich falsch?
 
Wenn ich mein neues Herder Petty Carbon zwei bis dreimal pro Seite leicht über meinen neuen Dickoron Sahpirzug ziehe, bildet sich ein initial scharfer Grat, welcher sich relativ schnell umbiegt, und ich komme dann nichtmal mehr durch eine Tomate. Der Grat läßt sich dann auf der groben Lederseite eines Streichriemens erspüren/-hören und mit einigen Zügen entfernen. Das ganze habe ich schon mehrfach reproduziert. Ist das normal? Was mache ich falsch?
Seit wann ist es ein Fehler, beim Schleifen einen Grat zu erzeugen. Das ist doch ehr das Ziel. Also, well done!
Das geht bei meinnem Herder Petty mit dem Saphir genau so. Danach jeweils ein sanfter Zug je Seite und der Grat ist weg und das Messer scharf.
 
Vielleicht ist der Schneidenwinkel zu flach. Eine sehr dünn geschliffene Fase hat möglicherweise nicht genügend Stabilität. Versuche mal ein bisschen "stumpfer" zu schleifen. So Richtung 15 Grad.
, bildet sich ein initial scharfer Grat, welcher sich relativ schnell umbiegt, und ich komme dann nichtmal mehr durch eine Tomate.
Also, erst mal: Ein Grat sollte immer sauber entfernt werden...
Das Windmühlen Petty ist aus 75Cr1. Ein Stahl der sehr leicht auf höchste Schärfe zu bringen ist. Aber, der Stahl neigt beim Verschleiß zum verrunden. Das heißt dann, bei der Härte der Herder Messer, relativ häufig nachschärfen. Was aber sehr schnell geht. Wenn man das macht, hat man aber echte Freude an dem Messer.
Ich schleife meine Herder sehr regelmäßig, auf feinen Steinen (z.B. Kitayama 8000), oder alternativ auf einem Leder mit Polierpaste.
Gut möglich, dass Du damit nicht glücklich wirst. Dann probiere mal Stähle mit verschleißfesten Karbiden.

Gruß, Andreas
 
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Vermutlich hast du nach dem Wetzen einen recht stabilen Grat, den du auf dem Leder nicht entfernst, sondern nur aufrichtest, so dass du ihn nicht mehr spürst. Im Betrieb legt er sich aber sofort wieder um. Der Grat muss weg und das blanke Leder schafft es offensichtlich nicht allein. Versuch es einmal, wie @ramibru schrieb, vor dem Leder durch einen Korken oder ein Stück Holz zu ziehen oder benutze ein Leder mit einem Poliermittel.
Es ist ungewöhnlich, beim Wetzen eine solchen Grat zu erzeugen. Wie wetzt du? Wechselzüge gegen die Schneide oder anders?
 
Es ist ungewöhnlich, beim Wetzen eine solchen Grat zu erzeugen.
Diese Vermutung habe ich auch.
Wie wetzt du? Wechselzüge gegen die Schneide oder anders?
Ja, sanfte Wechselzüge, drei pro Seite.
Eigentlich zur Aufrechterhaltung der Schärfe gedacht.

Die schneidfreudigkeit des Petty Carbon liegt deutlich hinter der meines rostfreien Herder Santoku. Auch die Schnitthaltigkeit.
Das Santoku ist fast durchgehend gut nagelgängig, das Petty nur an einigen kleinen Stellen minimalst nagelgängig.
Grundschliff bei beiden mit winkelgeführtem IOXIO 800 Schleifstab mit 15° Schleifwinkel.
 
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Alles nur meine Ansichten dazu ...

Die ganzen Voraussetzungen für einen guten und haltbaren feinen Schliff sind alle schlecht:
  • eher weicher Carbonstahl
  • den dann super dünn ausgeschliffen mit 15°
  • das ganze mit einem Schleifstab der ca J 800 Grit hat

Da muss ja schon fast zwangsläufig eine eher labbrige, instabile und wenig geschlossene Schneide bei raus kommen.

Danach wird diese Schneide/Grat dann mit einem Wetzstab hin und her gebogen und dabei vielleicht minimal geglättet.

Möglichkeiten:
  • Entweder Du besorgst Dir was womit man die Schneide wirklich fein ausschleifen kann und dabei auch bei 15° den Grat weitestgehend weg geschliffen bekommst und statt dessen eine feine geschlossene, definierte Schneide erzeugt.
  • Du folgst den anderen Empfehlungen hier und reist den Grat nach dem Schärfen grob ab indem Du halt durch Kork ziehst oder so was in der Art probierst (Ich halte da eher wenig von).
  • Kannst mal ausprobieren ob das Problem bei >20° verschwindet, weil der Grat der sich bei größerem Winkel bildet vielleicht feiner ist und auch leichter abreißt.
 
Vermutlich hast du nach dem Wetzen einen recht stabilen Grat, den du auf dem Leder nicht entfernst, sondern nur aufrichtest, so dass du ihn nicht mehr spürst. Im Betrieb legt er sich aber sofort wieder um.
Hab das Petty vorhin mal mit etwas kraft mehrfach über mein eher weiches Plastikschneidbrettchen gezogen. War hinterher eher schärfer als vorher, mal weiter beobachten.
den dann super dünn ausgeschliffen mit 15°
Ich dachte 15° Schleifwinkel(30° Schneidenwinkel) sei bei Solinger Küchenmessern nicht so unüblich.
das ganze mit einem Schleifstab der ca J 800 Grit hat
Ich hatte der Einfachheit halber den 4000er IOXIO weggelassen.

Sollte der Grat nun endlich verschwunden sein, was ich aktuell glaube, bin ich gespannt, ob er beim nächstenmal mit dem Dickoron wieder auftaucht.
Danke für Eure Tips.
 
@Martinmuc1: Das Problem mit dem Grat umgehst du einfach, wenn du konsequent wechselseitig wetzt, also jeweils nur einen Zug pro Seite.
Ich habe sowohl den roten Dickoron als auch das Herder Carbon-Petty und kann deine Probleme nicht nachvollziehen.

Das Petty liegt bei HRC 56/57, ist also relativ weich und es hält die maximale Schärfe nicht sonderlich lang. Vor jeder Nutzung pro Seite wechselseitig zwei bis drei Züge und dann sollte es gut sein.
Es ist recht dünn ausgeschliffen, selbst wenn es nicht durchgängig nagelgängig ist. Du solltest bei täglicher, intensiver Nutzung bis zu zwei Monate mit dem roten Dickoron hinkommen, bevor du einen neuen Grundschliff anlegen musst. Mit gelegentlichen touch ups verlängern sich diese Intervalle nochmals.

Prinzipiell würde ich aber weniger mit einem Wetzstahl zu schärfen versuchen, das ist immer nur ein punktueller Kontakt. Besser beim Schärfen sind flächige Kontakte. Ob das nun eine Tormek, ein Bankstein oder ein Rollschleifer ist, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.

15 Grad Schleifwinkel sind bei Robert Herder völlig in Ordnung. Das sollte eigentlich auch der Auslieferungszustand des Pettys sein. Wie du allerdings diesen Winkel konsequent bei einem runden Ioxio beibehalten kannst, ist mir allerdings ein Rätsel. BTW: Auch der IOXIO ist ein Wetzstab!

Klemmst du das Messer in eine Halterung ein? Da ist es natürlich etwas "weltfremd", bei jedem Zug über einen Wetzstab die Klemme zu wechseln, um danach einen Zug auf der anderen Seite zu tätigen...

Ob beim Petty als Stahl wirklich der C75Cr1 verwendet wird, wage ich zu bezweifeln. Der ist eigentlich nur bei der höherwertigen 1922er Serie Standard und wird dort auf HRC 60 wärmebehandelt.

Mein Workflow:
– Grundschliff: Mit der Tormek, Feintuning mit der Kagamischeibe des Horl, abschliessend Entgratung auf dem Streichriemen mit sic-Paste. Ein Korken findet sich immer...
– Scharfhalten: zunächst Streichriemen, dann Mikrofeinzug, erst danach Superfeinzug, Wenn nötig touch up mit dem Horl 6000 oder 3000. Und wenn alles nichts mehr hilft: Tormek.
 
ich hab auch Schweirigkeiten mit dem Schärfen meines Herder Pettys - allerdings mit dem in rostfrei.
Ich hab das Gefühl, daß der Stahl gar nicht gehärtet ist .
 
ich hab auch Schweirigkeiten mit dem Schärfen meines Herder Pettys - allerdings mit dem in rostfrei.
Ich hab das Gefühl, daß der Stahl gar nicht gehärtet ist .
Ich habe tatsächlich wenige bis keine Messer, die ich leichter zu schärfen finde als Herder Petty und Santoku in Carbon oder auch in rostfrei.
Allerdings bin ich.mit dem IOXIO nie parat gekommen. Aber ob Ruixin, Horl, Steine oder Steine mit Simons System. In kürzester Zeit sind die Scharf und bleiben es mit dem Dickoron Saphir oder Micro auch sehr lange.
Ich mache allerdings immer abwechselnde Züge und nicht mehrere auf einer Seite.
Dabei war es auch immer egal welcher Winkel ich die Schneide geschliffen habe. 15°, 17°, 20°...
 
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Wetzen funktioniert mit den günstigen Herder Carbon Messern wunderbar. Die Vorrausetzung ist eine gut geschliffene Schneide.

Wenn die Schneide nicht vollständig durchdeschliffen wurde, können beim Wetzen lustige Probleme auftreten. So langsam wird es Zeit den Zustand der Schneide zu betrachten.
 
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