Schanz Kochmesser

P

peterk

Gast
Hallo,

vor einiger Zeit hatte ich Jürgen Schanz gebeten, mir ein Kochmesser zu fertigen. Die Klingenform sollte wie bei meinem Watanabe Gyuto sein (freistehende Klinge mit toller Geometrie) und der Griff ähnlich wie bei einem Dick. Dazu hatte Jürgen nur eine Papierschablone der Seitenansicht und wenige Daten.
http://www.grillsportverein.de/grill-shop/images/product_images/info_images/86_0.jpg

Heute ist es eingetroffen:

Kochmesser 24 cm
Stahl 1.2552 Karbonstahl 60HRC
Heft aus schwarzem Leinenmicarta
Gewicht 220 Gramm
Preis 175,80 Euro mit Versand

Kurz gesagt, es gibt nichts zu meckern, Jürgen weiß, wie man Kochmesser macht. Die Verarbeitung ist ausgezeichnet, insbesondere das bequeme Heft und das Klingenfinish sind deutlich ordentlicher als bei vielen japanischen Industriemessern oder auch manchen deutschen Produkten. Der Schwerpunkt liegt kurz vor dem Griff, der Klingenrücken ist schön abgerundet.

Die dünne Klinge gleitet leicht durch Lebensmittel und das Messer eignet sich gut zum Wiegen. Zwar habe ich noch nicht allzu viel damit geschnitten, bin aber sehr zufrieden. Die Schneidenkrümmung ist allerdings Geschmackssache, andere bevorzugen eine stärkere Kurve. Ebenso kann man diskutieren, ob ein Kochmesser ein gewisses Gewicht haben sollte, aber das ist eine andere Baustelle und Jürgen kann ja auf Wunsch auch richtige Hackebeilmesser anfertigen.


Gruß Peter
 
Oh, das Foto habe ich vergessen:
 
Zuletzt bearbeitet:
wirklich ein ganz tolles Messer! :)
sehr schlicht, gefällt mir!

Viel Spaß damit! :super:
 
-kann mich nur anschließen: Ohne Schnick-Schnack und gerade darum schön!

Kannst Du was zur Klingenstärke sagen (am Rücken, wie verjüngend...)?

Gruß,

Daniel
 
haasi schrieb:
Kannst Du was zur Klingenstärke sagen (am Rücken, wie verjüngend...)?l
Hallo Daniel,

ca. 2mm, nicht verjüngend.

Btw., inzwischen weiß ich ja, dass Jürgen in seinem Forum ein besseres Foto hat:

pk2.jpg


Gruß Peter
 
Hallo Jürgen,

so sehr ich auf Messer stehe, bin ich niemand, der vor Ehrfurcht vor Namen völlig in die Knie geht. Ein Haar in der Suppe finde ich immer und gerne.

Das Messer war anfangs scharf, ging aber im Verhältnis zu den handgeschmiedeten mit höherem Kohlenstoffgehalt in der Klinge und einer Härte von 63-64 HRC schneller in die Knie. Der Stahl ist etwas weniger spröde, jedoch auch weniger schnitthaltig als die japanischen. Wobei natürlich das Niveau sehr hoch ist. Damit keine Missverständnisse aufkommen, rostfreie deutsche Standardmesser sind da deutlich schlechter.

Die gute Verarbeitung hatte ich ja schon erwähnt. Mittlerweile habe ich die Schneide etwas umgeschliffen (jeder hat ja einen individuellen Schleifwinkel), sie ist jetzt konvex und schneidet noch leichter als vorher, die vorderen ca. fünf cm habe ich ballig geschliffen, damit die Klinge etwas dünner wird.

Wenn mich jemand fragen würde, was mir noch einfiele, das Messer zu verbessern, würde ich sagen, dass ein leicht balliger Schliff über die ganze Länge nützlich wäre.

Aber in der (Laien)küche hat sich das Messer gut bewährt und ich nehme es sehr gerne. Es liegt gut in der Hand und tut was es soll. Brot, angefrorene harte Sauerteigbrötchen, Salami, Gemüse, alles kein Problem. Das Micarta-Heft fühlt sich angenehm an und ist rutschfest.

Eben habe ich ein Hähnchen für Suppe und zum Braten zerlegt, d.h. Beine ab, Flügel ab, Karkasse zerteilen. Alles prima. Hier zeigt sich, dass die geringere Härte und Sprödigkeit spätestens bei Knochen ihre Vorteile hat. Gemüse und Wurst schneiden, alles prima. Das Messer sieht natürlich nicht mehr aus wie neu.

Gruß Peter
 
@peter,
danke für deinen bericht!!!!

einen leicht balligen anschliff .... verbunden mit einem dickeren klingenrücken?? - nein, oder??

hast du ein bild von dem messer - das wäre interessant!
 
Hallo Jürgen,

die Fotos schicke ich Dir zu, sobald das Wetter besser ist und man besser fotografieren kann. Ein dickerer Klingenrücken macht das Messer halt schwerer.

Gruß Peter
 
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