Scheepersbuild Feather-Surface-S-Grind Gyuto

güNef

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Servus,

ich poste hier mal wieder was in der Kochmesserecke, weil ich dieses Konzept genauso exotisch wie spannend finde. Im Folderbau ist CNC, Fräsen und 3D-Druck bereits etabliert, bei Kochmessern noch nicht wirklich und Luke Scheepers von Scheepersbuild aus Australien kommt vom Folder und Fixed Segment und komplettiert sein Portfolio seit einer Weile mir CNC gefertigten Kochmessern.

Ich habe mir aus brennendem Interesser eines seiner Gyuto's gekauft, in das er alles reinpackt, das nach seiner Ansicht Sinn macht und gut funktioniert. Gefrästes Feather-Surface, asymmetrischer S-Grind und ein angedeutetes K-Tip-Profil ist bei diesem Gyuto Programm.

Zuerst ein paar Bilder zur Einstimmung:

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Zum Finish brauch ich nicht viel sagen, dass sieht jeder selber. Ich vergebe hier die Höchstnote für handwerklich sauberes Finish. Gewicht sieht man, Balancepunkt auch. Schneidenlänge knapp 220mm, Höhe 53mm. Holz hab ich jetzt vergessen, Spacer aus G10 und Zwinge aus Ivory-Micarta, poliert. 52100 Steel @62RC (Tested)

Zuerst mal gebe ich wieder, was Luke Scheepers Beweggründe sind, Kochmesser auf diese Art und Weise zu fertigen:

Luke Scheeper denkt sich was dabei, wenn er eine Klinge fertigt. Er hat den Einfluss von Geometrie, Schliff und Oberfläche einer Klinge und dessen Wirkung und Eigenschaften einer aktiven Schnittgutfreisetzung weitgehend verstanden und versucht genau deshalb Messer einfach anders zu bearbeiten als die Konkurrenz. Dieser Zugang ist der eigentliche Grund meines Interesses an seinen Arbeiten. Er prüft unterschiedliche HK-Varianten und fräst dazu unterschiedliche Oberflächen in seine Klingen und testet dann, ob es neue, spürbare Effekte gibt, die Schnitt und FR verbessern. Er sieht in einem S-Grind den Versuch bzw. die einzige Möglichkeit, ein Gleichgewicht zwischen Schnittgutfreigabe und verkeilen herzustellen. Es ist aus seiner Sicht recht einfach mit einem groben V-Schliff FR zu erzielen, aber darunter leidet massiv ein leichter Schnitt, auch stark ballig geschliffen verkeilt sich wenig, aber braucht eben mehr Schmackes, Tempo und Druck um akzeptabel zu schneiden, einen wirklich leichten Schnitt gibt’s aber auch dabei nicht. Das von mir gekaufte Messer ist die vierte Überarbeitung seines S-Grindes, aber sicher nicht die Letzte.

Luke geht es um subtile Nuancen, über die nur wenige der mir bekannten Messermacher, die sich für komplexe Geometrien begeistern können, Überlegungen angestellt haben. Alle seine Messer haben S-Grind-Klingen weil er von diesem Prinzip überzeugt ist. Er skaliert jeweils angepasst an die Länge, Höhe und Oberfläche der Klingen die eingefräste Hohlkehle nach unten und oben.

Aus seiner Sicht liegt der Schlüssel in einer sehr dünnen Primärfase ,die aber immer noch einen ausreichenden topographischen Übergang in die HK garantiert. Bleibt er zu dick ( bezogen auf die tiefste Stelle der HK ) leidet der Effekt, wird er zu dünn, ist die Mitte der HK wie Papier und die Instabilität der ganzen Klinge wird beeinflusst und es könnte im Extremfall zum Bruch kommen. Klar ist, das bei forcierter Schnittgutfreisetzung immer auch der leichte Schnitt darunter leidet, wie sehr hängt von der Abstimmung ab.

Die Radikalste Form eines HK-Einstiegs ist der Hook, den Kippington eingeführt hat, Kamon hat dann einen Prototypen gebaut und einen Hook in seine geführt geschliffenen HK integriert. Klarerweise sieht man die radikalste aller Abrisskanten deutlich, was ästhetisch nicht jedermann’s Sache ist.

Das die Tiefe und die Höhe der Hohlkehle skaliert wird und daher Einfluss auf den FR-Effekt hat, wissen auch andere ( der Höhe der unteren Kante einer HK kommt entscheidende Bedeutung zu ), aber Luke hat auch für sich herausgefunden, das der Innenradius einer HK sich unterschiedlich auswirkt und hat begonnen diesen Radius asymmetrisch zu fräsen. Nach oben läuft die HK in einem weiten Bogen zum Rücken hin abgeflacht aus, während sie nach dem Primärschliff an der rechten Flanke einen kurzen und scharfen Radius ( Bogen ) macht. Man stelle sich den Radius unten in der Form eines leicht geöffneten „J“ vor. Der enge Radius erlaubt es, die Primärfase dünn zu gestalten ( Pfeilspitze ), aber immer noch einen starken Wechsel zwischen Primärfase und dem Hohlraum darüber zu generieren. Das Schnittgut wird durch die Primärfase von der Klinge weggeführt und gleichzeitig entsteht jetzt ein Luftspalt der eine adhesive Wirkung unterdrückt, minimiert bzw. verhindert, je nach dem wie das Schnittgut beschaffen ist ( dünne, nasse Gurkenscheiben, Kartoffelspalten, Möhrenscheiben ). Das Wirkprinzip ist soweit klar und ähnliches haben schon andere versucht. Allerdings unterstützt Luke Scheeper diese Wirkung, in dem er auch die Oberfläche innerhalb der HK wirkungsvoll gegen ansaugen/ankleben bearbeitet, in dem er Rillen mit scharfen Kanten in die HK fräst ( Feather-Surface ) Dadurch werden auch weiche, saftige und dünne Scheiben nur über die dünnen Stege geführt, also der Flächenkontakt reduziert und kleine Luftfelder erzeugt, falls die Form vom Abschnitt nicht stabil genug ist und deshalb Richtung Klinge kippt, oder sich hochschiebt und sich dort dann in der Regel festsaugt. Wie immer ist die Wirkung natürlich sehr von der Größe und Beschaffenheit des Schnittgutes abhängig und kann überraschend gut funktionieren ( Kartoffelscheiben, Zucchini, Gurken ) und praktisch nicht ( Zwiebel fein schneiden )

Soweit die Theorie und seine Gedanken, hier ein Kehlshot der seine Aussagen nachvollziehbar machen soll:

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Also weiter....

mit ein paar Messwerten, die die Situation verdeutlichen. Am Ende des Satinfinish-Streifens, also genau am Beginn J-Abstreifkante rechts und der einsetzenden Fräslinien liegt die Materialdicke bei 1,4mm gemessen 12mm über der Schneide. Jeder der dünne Messer kennt und weiß wie die schneiden runzelt jetzt vielleicht die Stirn. Das ist nicht wenig, ich habe Messer die messen an dieser Stelle 0,7mm Dicke. Diesen Anstieg von einer knapp nagelgängigen Wate bis 1,4mm am Beginn der HK bildet die Grundlage für ein abdrängen, weg von der Klinge und erhöht somit die Kraft, die notwendig ist um zu schneiden. Nur damit wir uns richtig verstehen, dass schneidet nicht schlecht, gewinnt aber durch das geringe Eigengewicht und die, asymmetrische Pfeilspitze einen völlig anderen Charakter, als ein auf reine Schneidfähigkeit getrimmtes Messer. Bei dieser Art Messer wurden Massnahmen in eine Grundschwäche investiert, die jedes leichte, dünne und deshalb nicht wirklich ballig geschliffenes Messer hat, die Schnittgutfreigabe. Dieses Ziel wurde aus meiner Sicht in Etappen erreicht, aber nicht revolutioniert. Ankleben und saugen wird durch diese komplexen Flanken bei bestimmten Lebensmitteln schon auffällig reduziert und wenn man einen Faible für unkonventionelle Lösungen hat, dann darf man das durchaus als ehrenwerten Versuch ansehen, der innerhalb seiner Grenzen gelungen ist.

Die Klingendicke am Erl beträgt 2,7mm, also noch klassische Lasergene in der Mitte der gleiche Wert, an der Spitze geht es dann radikal nach unten, ganz vorne liegen 3/10mm an. Einen homogenen Taper gibt es bei dieser Konstruktion nicht. Der blanke Streifen ist ballig angeschliffen, direkt über der Wate gemessen hat das an die 0,18mm, 1mm drüber 0,30mm. Hier gibt‘s noch Potenzial, weil ich das dünner gewohnt bin. Somit schneidet das etwas schwerer als gewohnt und durch das geringe Gewicht verstärkt sich der Eindruck noch. Das ist eine aus Vergleichen mit ähnlichen Konzepten resultierende Wahrnehmung und die lasse ich jetzt mal so stehen, weil jeder Aufgrund seiner Erfahrung anders bewertet. Klar ist, das Luke gute Ansätze hat, es aber anscheinend an Rückmeldung von Köchen und Freaks fehlt um das Potential voll auszuloten. Es dauert noch, bis ich eine verfestigte Meinung habe und bin erstmal nicht unzufrieden, aber auch nicht euphorisch. Die Umstellung auf dieses Messer kann seine Zeit dauern, aber das Konzept und die Umsetzung, wie auch Passungen und Finish sind ganz weit vorne. Möglicherweise sehe ich das Messer fragmentiert genial, hat in Summe aber noch Schwächen, die nicht nötig wären, wenn Luke kritische Rückmeldung bekommen würde, von Leuten die sie erkennen können.

Was ist aus meiner Sicht zu verbessern:

Der satinierte Streifen ist an den Schneide nach meinem Geschmack eine Spur zuviel auf Sicherheit geschliffen, da kann noch ein bissl was weg, was die Schneidfähigkeit heben würde, vielleicht ein Versäumnis, weil hier die richtigen Freaky-Tester fehlen, die das Rückmelden. :haemisch: Die Kehrseite, das Messer kann ohne Vorkenntnisse benutz werden, ohne gleich die Schneide zu schrotten. Im Übrigen ist der Schliff ok, poliert, geschlossen und maschinell gemacht.

Reinigung der ungewöhnlichen Flanken:

Nachlässiges abspülen und trocknen, wie bei einem glatten Messer, klar, da kann was haften bleiben. Sorgfältiges spülen mit Schwamm oder weicher Bürste und eine Sichtkontrolle beim abtrocknen würde ich schon empfehlen. Mikroschmutzpartikel, da würde ich mir an einer groben Zunderschicht mehr Sorgen machen, als an diesen gewollt symmetrisch angebrachten Riefen. Die Täler zwischen den Stegen sind sehr glatt und mit Einschlaglupe und 6x Vergrößerung konnte ich bei meiner üblichen Handhabung keine Lebensmittelrückstände sehen.

Ich denke, das kann je nach Anwender problemlos funktionieren, oder grauslich enden.
:D
. Einen Mehraufwand nehme ich für mich nicht wahr, außer einmal genauer über beide Flanken zu schauen. Wem das zu viel Aufwand ist, oder wer seine Messer nur kurz ablaufen lässt, entweder das Prozedere nachschärfen, oder weitergehen.
;)


Fazit mit Stand heute:

Interessantes Messer mit Potential. Der leichte Schnitt ist nicht ausgereizt und kann noch verbessert werden. FR funktioniert klar besser als an konventionellen Messern, ist aber wie immer abhängig vom Schnittgut, also wurde auch hier nicht der heilige Gral gefunden, dennoch gut und unkonventionell umgesetzt. Die Stege könnten beim Vorgreifen über längere Zeit unangenehm werden, dass ist aber eine Vermutung und ich schneide nicht stundenlang um das beurteilen zu können und Varianten in der Griffhaltung können hier auch ihren Teil beitragen. Der technoide Look kann einem gefallen so wie mir, oder Grauen hervorrufen. Ich finde die Oberfläche außergewöhnlich gut gemacht.

Ich halte euch auf dem laufenden und gebe dem Messer fairerweise eine Eingewöhnungszeit. Mal sehen, was an Erkenntnis noch so dazukommt.

Gruß, güNef
 
Wunderbar detaillierter Bericht, der alle relevanten Punkte konkret darlegt.

Ich würde ja bei so einem Messer schon deshalb zugreifen, weil die Idee dahinter offenkundig maximal sauber handwerklich umgesetzt ist - selbst wenn es meine Schneidgeometrie nicht ganz trifft.

Allein der Gedanke, dass das fertige Ergebniss weniger von der Tagesform des Schaffenden abhängig ist, räumt einer CNC Fertigung höchste Anerkennung ein. Das Problem besteht ja eher darin, komplexe Strukuren sauber programmieren zu können, insofern gerne mehr von fähigen Leuten.

Der K-Tip wäre jetzt eine optische Einschränkung, bei der ich immer etwas leide und dann natürlich maximal UF. Das ist aber klar eine rein persönliche Angelegenheit.

Jedenfalls ein in jeder Hinsicht klasse Messer mit interessanten Details und Überlegungen dahinter.

Besten Dank für Deinen Bericht.

grüsse, pebe
 
Tolles Messer, und nachvollziehbare, gute Ideen dahinter. Ich frage mich allerdings, warum er seine Feather Surface Richtung Erl immer feiner und damit weniger wirksam ausführt.
Der Hauptanteil des Schnittes und auch des Foodrelease findet doch in der Regel nicht an der Spitze des Messers sondern im hinteren Drittel statt.
Ich hätte also die Riefen eher hinten grob und vorne feiner ausgeführt.
 
Servus,

Tolles Messer, und nachvollziehbare, gute Ideen dahinter. Ich frage mich allerdings, warum er seine Feather Surface Richtung Erl immer feiner und damit weniger wirksam ausführt.
Der Hauptanteil des Schnittes und auch des Foodrelease findet doch in der Regel nicht an der Spitze des Messers sondern im hinteren Drittel statt.
Ich hätte also die Riefen eher hinten grob und vorne feiner ausgeführt.

noch jemand der sich was denkt. Gute Frage. :super:

Ich würde sagen absolut perfekt kann man die Anordnung der Fräsrillen nur positionieren, wenn man die Schnitttechnik des Kunden kennt. Die Frage nach dem Grund der unterschiedlichen Gestaltung bleibt so lange offen, bis man Luke danach fragt und er auch antwortet. ;) Davon ausgehend, dass ich einen Apfel nach vor schiebend in zwei Hälften teile, setzt die maximale FR-Wirkung gleich vorne ein und was ich vorne gleich freisetze, darum muss ich mich im hinteren Bereich nicht kümmern.
;)
Das ist einer der Punkte, der diese Art der Schnittgutfreisetzung von z.B. einem flach-balligen Beginn mit schwach oder massiv zunehmen Taper unterscheidet. Der Effekt bildet sich vorne sofort beim einschneiden ab, weil am Beginn der Klinge die Haftreibung maximal reduziert wird, wenn, und jetzt kommt's, die Klinge über einen bestimmten Punkt nach vor geschoben wird. Dieses Eindringen, auf den ersten Zentimetern erschwert die Form der Pfeilspitze, ein auf Schneidfähigkeit geschliffenes Messer flutscht in den Apfel wie nix und treibt dann durch den balligen Taper auf, es braucht der Schnitt erst weiter hinten mehr Kraft, was aber durch den langgezogenen und hoffentlich homogen geschliffenen Taper mit deutlich weniger Widerstand wahrgenommen wird, wie wenn eine Klinge gleich sehr früh mehr Schmackes braucht. Dazu noch das Gewicht einer langen Full-Taper-Geometrie und das schiebt fast von alleine durch den Apfel, auch wenn es hinten raus zu krachen beginnt. Nur ist eine Full-Taper-Klinge, bei dieser Schnitttechnik im vorderen 1/3 der Klinge, eine die saugt und klebt, wie ein Laser, während die Feather-Surface vorne schon früh ihren Vorteil ausspielt. Welches Konzept das bessere ist, kommt also auf Schnittgut und Technik an, vielleicht mal so, mal so. Der heilige Gral ist keines von beiden. In der Mitte und am Ende der Klinge ist es die Abrisskante, die die eigentlich Arbeit leistet, die feine Struktur hinten innerhalb der HK ist jetzt sicher besser als eine in die Flankenoptik integrierte, wie Robin Dalman sie einschleift, weil sie wirklich weniger Haftreibung anbietet, aber auch hier kommt es auf Tempo und Technik an.

Ob die breiteren Fräslinien die zu Beginn in einer starken Kurve geformt sind und später immer feiner und gerader werden, einem wirklichen Sinn folgen, außer vertikal der Schneidenlinie zu folgen und somit optisch "richtiger" zu wirken, kann glaube ich niemand beantworten, der nicht ein Messer zur Hand hat, das genau umgekehrt gefräst ist, bei ansonsten gleicher Form.

Ich sag jetzt mal, Luke Scheepers hat sich was dabei gedacht, ob es das richtige war, kann ich jetzt nicht zweifelsfrei beantworten, weil mir der Vergleich fehlt. Ich habe noch nicht alles an Schnittgut durch, dass so übers Jahr auf meinem Brett landet, es wird sicher noch Überraschungen geben, ob positiv oder negativ wird sich zeigen, ich werde berichten. ;)

Gruß, güNef
 
Luke Scheeper denkt sich was dabei, wenn er eine Klinge fertigt

Darf er ;) Das ganze Schliff, Winkel, Foodrelease .. Gedöns iss ja mir persönlich total Wumpe.

Das ist ein saugeiles Küchenmesser. Sieht hammermäßig aus.
Wenn ich grad Geld übrig hätte, würd ich genau das kaufen - und ich kauf eigentlich nix für die Küche. Glückwunsch zum dem Ding!


Servus
Pitter
 
Klasse Optik, geiles Messer 😍
Toll wenn sich Leute Gedanken machen, wie man gute Dinge dennoch verbessern kann. Manchmal ist es vielleicht etwas "overengineerd" aber sowas regt an und öffnet neue Sichtweisen. Ich find's Klasse und mit deinem Feedback hilfst du dem Erschaffer, irgendwann das Optimum zu finden 👌
 
Ich hänge mich mal hier dran. Angefixt von @güNef s Bericht, habe ich bei einer längeren Autofahrt spontan den „Kaufen“-Button geklickt.
Nach 7 Tagen klingelte dhl, hat die Steuer kassiert und ich bekam das Paket.

Ein kleiner Unterschied zum oben vorgestellten ist, dass meine Primärfase dünner und schneidfreudiger zu sein scheint. Sie ist nagelgängig und verbreitet schon ein gewisses „Laser-Gefühl“.

Die Hohlkehle funktioniert gut. Sie ist bis zum Klingenrücken beschichtet und mit eingefrästen Kreisen. Diese sind allerdings nicht so tief, dass sich dort Essensreste verfangen könnten. Zumindest lassen sich die Flanken leicht abwischen und reinigen.

Die Verarbeitung F&F ist highend.

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Klingenhöhe am Kehl: 5,4 cm
Schneide: 18 cm
Gewicht: 158 g

Bei 600 Australischen Dollar landet man mit allem bei ziemlich genau 500 €. Für mich ein angemessener Preis.
 
Nee nee, Vitrine gibt es bei mir nicht. Ist ein Kommen und Gehen...

Erkenntnisse:

Zusammengefasst: In der Theorie alles richtig gemacht, sieht die Praxis etwas ernüchternd aus. Das Hauptproblem ist, dass bei mir keine wirkliche Schneidfreude aufkommen will. Ich vermute, es liegt an folgenden Gründen:

1. Die Primärfase, also der blanke Bereich, ist zu breit und zu flach ausgeschliffen. Beim Einschneiden stoppt die Klinge leicht, weil sie sich das Schnittgut gleich recht stark ansaugt.
Lösung: Die Primärfase müsste zum einen leicht ballig, zum anderen weniger hoch sein.

2. Im Bereich der Spitze ist die Fase zwar im unteren Bereich schön dünn ausgeschliffen, nimmt dann aber an Masse schnell zu, damit noch genug Material für die Hohlkehle da ist. Das ist mMn unnötig. Eine Hohlkehle bringt mir an der Klingenspitze keine Verbesserung, da ich mit diesem Bereich nicht choppe. Ich schneide mit der Spitze Zwiebeln ein oder ziehe die Klinge durch Schnittgut. In beiden Fällen bleibt sowieso nichts am Messer haften.

Lösung: Im vorliegenden Fall würde ich die Primärfase bis zum Übergang zur Hohlkehle flach schleifen, sodass die Spitze dünner wird. So gibt es zwar keinen Hohlkehlen-Beginn mehr aber im allgemeinen finde ich Hohlkehlen, die bis zur Spitze durchgezogen sind aus erwähnten Gründen sowieso nicht sinnvoll.

3. Mir ist der Flatspot zum Kehl hin zu lang. ich kann doch auch nichts dafür, dass viele zu faul sind, den Wiegeschnitt zu lernen. Um mal ein Statement zu äußeren: ein gutes Kochmesser ist im hinteren Bereich nicht flach. Punkt.

Mein Tipp an Luke wäre, mehr Augenmerk auf die Primärfase zu legen. Sie sollte im vorderen Bereich höher und noch dünner sein, hinten dagegen nicht so hoch und ballig.

Vielleicht setzte ich mich mal dran...

Ansonsten natürlich Jammern auf hohem Niveau, aber wir sind ja in einem Fachforum.

VG Torsten
 
Servus,

danke für deine ersten Eindrücke

In der Theorie alles richtig gemacht, sieht die Praxis etwas ernüchternd aus.

Ganz so ernüchternd bin ich nicht, liegt wohl auch daran, das die "Feather-Fräsungen" weniger Haftfläche hinterlassen, als die kreisartigen "Verzierungen" an deinen Flanken. Im ersten Moment hatte ich auch einen leichteren Schnitt erwartet, weil der Kehlshot an sich sehr schneidfreudig aussieht, aber es ist so wie du sagst: Die "Pfeilspitze" muss "überwunden" werden. Die kurze "Keil" bis zur beginnenden HK erschwert das Einscheiden etwas, verglichen mit ausgereizten Konzepten, es ist aber wie bei allen Klingen, die den Weg über eine HK gehen, einen Tod muss man immer sterben.

Scheepers hat sich für eine Gewichtung zugunsten einer Schnittgutfreisetzung entschieden und, aber das ist einer Vermutung, einen Weg der Reklamationssicherheit. Natürlich kann man den "Pfeilspitzenkeil" spitzer schleifen und so die Schneidfähigkeit steigern, jetzt noch ballig dazu und das gleitet dahin, aber?

Der Einstieg in die HK wird dann deutlich flacher, weniger tief, die "Abscherkante" entschärft und das Schnittgut, langsam geschnitten, biegt sich nicht mehr in der gleichen Wirkung von der Flanke weg, wie er es vorgesehen hat. Dazu wird der blanke Streifen instabiler und ausbruchsanfälliger, je weiter man das ausdünnt. Er hat die Gründe für diese Geometrie ja dargelegt und deshalb sehe ich sein Konzept weder als misslungen, noch als vollständig ausgereizt. Eine kundige Hand kann da noch was rausholen und der richtige Nutzer das dann noch steigern. Diese kreisförmig eingefräsenten Verzierungen halte ich aber mehr für einen optischen Gag, einfach weil er es mit seinen Maschinen machen kann, was ihn mit Fifty50-Knives zu den beiden einzigen Machern mit diesem Konzept macht, die zumindest mir bekannt sind.

Optisch und vom Finish/Design spielen seine Messer in einer eigenen Liga. Wie schon gesagt, es gibt noch Potential nach oben, aber bei meinem Messer hat er bereits die 4. Generation an HK-Konzept ausprobiert und ich denke er wird weiter herumexperimentieren, bis das Verhältnis idealer ausgewogen ist. Ich muss auch noch lernen zu akzeptieren, dass nicht jedem Kunden ein sehr leichter Schnitt wichtig ist und wenn dann mein "Soll" nicht erreicht wird, das Messer nicht gleich misslungen ist, sondern meine Anforderungen einfach zu speziell sind. Die Resonanz an dem Messer war bei einem Forentreffen auch unter meinen Erwartungen geblieben, eben weil dort ein paar Messer zum probieren gelegen sind, die einen unglaublich leichten und gleitenden Schnitt hatten und da konnte das Scheepers Aufgrund seines Konzeptes nicht mithalten. Ein schnelles Urteil läuft ja über das erste Schneidgefühl, erst später entdeckt man je nach Art und Weise weitere Besonderheiten oder verdeckte Schwächen, von daher zählt ein kurzer Kontakt mit einem Messer für mich als "erster Eindruck" und nicht mehr.

Scheepers versus Gurke

Scheepers versus Dalman

Die blanke und integrierte HK vom Dalman streift einfach nicht so kontrolliert die nachfolgenden Abschnitte ab, wie das Scheepers. Ob man so von der Flanke wegfliegende Gurken mag, ist natürlich eine Frage der Vorliebe, ich mag das, weil ich immer ein freies Schnittfeld am Brett habe und mir nix unter die Schneide kommt, was nicht kommen soll.

Seit ich meines habe, nehme ich es fast immer zur Hand. Es hält die Schärfe unter meinen Bedingungen optimal lange und lässt sich herrlich wetzen. Bis jetzt keine Schäden an der Schneide, weil eben nicht ultradünn, aber dafür sehr universell benutzbar. Ich verwende immer noch den Originalschliff und habe diesen bis jetzt ab und an gewetzt.

Eines Tages bearbeite ich vielleicht noch den blanken Streifen um den Schnitt ein wenig zu pimpen, aber zur Zeit macht mir das Messer echt Spaß.

Gruß, günef
 
Kleine Ablenkung von der Büroarbeit. Ich habe das Messer jetzt moderat meinen Bedürfnissen angepasst:

- Am Kehl ca. 1 mm weggenommen und das Profil insgesamt etwas abgerundet. Das Messer hat jetzt keinen merklichen Flat-Spot mehr.
- Spitze ist jetzt etwas dünner, die "Pfeilspitze" zur Hohlkehle hin flacher. Hier war ich allerdings vorsichtig, weil ich das schöne mattschwarze Finish nicht zerkratzen wollte. Ich hatte zwar mit Panzerband abgeklebt, das war aber fast zu dick, so dass ich noch einmal ohne Schutz nachgearbeitet habe.
- Ab dem ersten Viertel bis zum Kehl ist die Schneide jetzt ganz leicht ballig.

Ich habe Dia-Platte 400 und Suehiro MD-100 genommen. Wenn alles so für mich passt, mache ich noch das Längsfinish auf die blanke Fase und lege eine saubere Microfase an. Am Wochenende habe ich ein Dinner für 40 Personen, da gibt es genug zu schnibbeln.

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Servus,

hier einmal ein Beispiel wo Foorelease bestimmende oder beeinflussende Schnitttechnik komplett ausfällt. Wer einen feuchten Tofublock in dünne Scheiben schneiden möchte, kann hier weder choppen, noch ziehend schneiden noch wiegen und ein beeinflussendes Tempo fällt genauso flach. Hier entscheidet einzig die Klingengeometrie und die Gestaltung der Flanken, ob sich das leicht löst und schneidet ohne den Block zu sehr zu verformen, so das die einzelnen Scheiben einreißen.

Hier greift das haftreduzierende "Feather-Finish von Luke Scheepers und spielt seinen Vorteil locker aus:

Scheepers versus Catcheside an Tofu

Je nach Klinge/Schnittgut ist die Wirkung mal größer, mal kleiner, aber ich denke man sieht welches Konzept leichter durch den Tofu geht, ihn weniger verformt und sich leichter löst. Wer nie Tofu verarbeitet, dem ist das egal, wer mit hauchdünn gebratenen Tofublättern mehrmals die Woche seinen Toast belegt, dem nicht. :super: :D

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Gruß, güNef
 
Moin,

ich habe noch ein bisschen am Messer gebastelt, bevor das Geschnibbel losgeht.

Finish der breiten Fase mit 320 Schleifpapier auf Waschmaschinen-Gummiplatte. So erwischt man ganz gut die gesamte Fläche und unterstützt den balligen Schliff im hinteren Bereich noch etwas. Ich denke, das relativ grobe Finish in Zugschnitt-Richtung bringt für den FR direkt an der (ich nenne es mal) Primärfase auch noch ein bisschen. Auf der Klinge sind noch ein paar Öl-Spuren, daher die leichten Längslinien vom Abwischen.



Hier sieht man, wieviel ich am Kehl weggenommen habe. Vorher hatte das Messer in dieser Position bis zum Griff einen Flatspot.



Hier die Spitze. Es gibt dort jetzt keinen Hohlkehlen-Übergang mehr. Ich habe gerade soviel weggenommen, dass die beschichtete Fläche nicht zerkratzt wird.



Und das Messer komplett. Ich habe darauf geachtet, dass der blanke Streifen nicht zu unterschiedlich in seiner Breite wurde. Ich denke, es sieht immer noch ganz ästhetisch aus.



Gruß Torsten
 
Servus,

du hast das Bunka jetzt für dich optimiert, was völlig in Ordnung ist. Ich habe bei meinem Gyuto auch die eine oder andere Idee, da noch was zu verändern, aber ich will mal Luke Scheepers zitieren:

"
Our S-cut geometry in action. This no-edge test says a lot about geometry.
.
Is it thin enough behind the edge? Will is effortlessly cut or wedged and torn through raw potatoes. How is the food approval? Will it only expose thick cuts, what about thin slices?
.
We have worked hard to refine our bespoke S-bevel geometry to achieve the best cutting performance possible. This is our fourth revision, and I'm sure there will be more as we learn more of the subtle nuances. But we're very happy with where it is. All of our knives use this geometry from us, it is only scaled to the blade thickness and heel height.
.
S-Grinds are a balance between releasing food and wedging. Getting good food release with a thick, chunky grist that looks like a diamond in cross-section is relatively easy, but you get a lot of wedging. Alternatively ... grind it like a laser and the transition between hollow and convex is very minimal and has little effect on food release. The key is to make the primary bevel thin over the edge but still have a sufficient topographical transition between the bottom of the trough and the primary bevel. But if you go too far and the hollows become paper-thin at the narrowest point!
.
We found that the height of the trough makes a huge difference in getting the most out of that balance. We have gone lower and higher and I think we will stick with it here. In addition, we have achieved enormous increases in performance by changing the geometry of the trough itself. They are not a simple curve with a single radius. Out Hollows have different radii. At the top there is a long curved curve that contracts when it hits the spine. This improves food release by helping to push large pieces of food away from the knife. Down near the bottom of the S-cut cavity we have a very sharp transition with a small radius, similar to the shape of a "J", this allows us to keep the primary bevel thin but still make a sharp change to have between the hollow and the chamfer. This ensures that food cannot follow this surface. An air gap is created and the food cannot stick."


Das Fett geschriebene habe ich hervorgehoben. Bei meinem Gyuto ist das sichtbar nachvollziehbar. Du hast jetzt eigentlich sein Konzept inaktiviert. Da wir alle einen leichten Schnitt unterschiedlich wahrnehmen und interpretieren, gehe ich davon aus, das Luke den blanken Streifen in Winkel und Dicke so gewählt hat, das die Topographie, sprich das was wir als beginnende HK/Abscherkante benennen, in diesem Verhältnis bewusst, im Sinne seiner Interpretation der Verhältnismässigkeit von Foodrelease versus Schneidfähigkeit für ausgewogen hält. Andere halten das vielleicht für nicht so ausgewogen wie Luke, sprich du bis einer davon. ;) Das er die HK in dem Abstand parallel zur Schneide gewählt hat, machen sehr viele Profis, obwohl wir wissen, das die Effizienz gesteigert wird, je näher die HK an die Schneide rückt. Die Kehrseite ist auch bekannt, bei Ausbrüchen oder zu groben Schleifmittel ist die Klinge im Eimer. So ist also die effizienteste alle HK jenen vorbehalten, die sich das als definierten Wunsch als Custom fertigen lassen, sofern das auch jemand kann, viele wird es nicht geben, die so nahe an die Schneide schleifen. Professionelle Messermacher die davon Leben, müssen das Risiko von Reklamationen minimieren bzw. zumindest begrenzen. Ben Kamon, Robin Dalman oder auch Xerxes-Knives setzen die HK in ähnlicher Höhe.

Mein Fazit: Luke Scheepers liefert ab was er schreibt, weil er sich was überlegt hat, muss aber Risken und Physik akzeptieren incl. die unterschiedliche Beurteilung seines Konzeptes durch seine Kunden. Ich empfinde den Schnitt als "noch" akzeptabel leicht, bin aber leichteres gewohnt. Der FR greift je nach dem was man wie schneidet. Ob die unterschiedlichen Radien innerhalb der HK die Wirkung haben, die Luke zu spüren meint, lasse ich mal offen, weil die Größenverhältnisse von Schnittgut und Technik zwischen minimal und riesig oszillieren.

Dennoch verdient der Mann Respekt für sein Konzept und die Umsetzung, auch wenn einige enttäuscht sind und Schliff und Profil sofort an die eigene Gewohnheit anpassen. Je weniger ungewöhnliche Geometrien man in der Hand hatte, desto größter wird der Effekt seiner Messer sein, wobei ich immer eine massiv gefräste HK einer glatten vorziehen würde, weil nachweislich eine reduzierte Fläche, weniger haftet, als eine volle, sofern diese nicht ordentlich ballig geschliffen ist. Hier gehts aber eigentlich um ein HK-Experiment, das aktuell in der vierten Überarbeitung ist und noch nicht die Endgültige sein wird wobei, selbst eine finale Überzeugung von Luke Scheepers, das es jetzt perfekt ist, immer noch nicht bedeutet, das es für alle Kunden perfekt ist, oder überhaupt die ultimative Lösung darstellt. Daran glaube ich schon lange nicht mehr, aber mich interessieren nach wie vor Messermacher, die zumindest versuchen, das Verhältnis zwischen leichtem Schnitt bei möglichst geringer Haftung, bis zu einem reproduzierbaren FR zu realisieren.

Das Profil läuft bei meinem Messer übrigens im Wiegeschnitt auch nicht rund, aber ich verwende das Messer mit dieser Schnitttechnik auch nicht. Vielleicht kann man diese Art von Kochmesser als spezielle "Nische" für Nerd's ansehen, die keine Ruhe geben wollen. :D

Gruß, güNef
 
Zuletzt bearbeitet:
Am Übergang von der Primärfase zur Hohlkehle habe ich, wie beschrieben, nur im vorderen Bereich etwas Material entfernt. Ich sehe an dieser Stelle auch keinen Vorteil eines Hohlkehlen-Konzepts, sondern vielmehr im mittleren Bereich der Schneide. Hier habe ich den Übergang von Primärfase zur Hohlkehle daher nicht verändert. Daher denke ich nicht, dass ich Lukes Konzept inaktiviert habe.

Aber bei einer komplexen Geometrie geht es mMn auch darum, die Primärfase nicht einfach nur keilförmig auszuschleifen. Andernfalls können Saugwirkungen am Schnittgut das Gefühl aufkommen lassen, das Messer wäre trotz dünner Geo nur bedingt schneidfreudig. Mich überzeugen leicht ballig ausgeschliffene Schneidkanten, abgesehen von der Messerspitze, mehr.

Natürlich hat jeder Kunde seine persönlichen Vorlieben und Schneidtechniken. Mittlerweile kann ich Messer ziemlich genau nach meinen Vorlieben umschleifen. Das soll natürlich keineswegs meinen Respekt gegenüber dem Macher mindern. Mit ist natürlich klar, dass es hier um eine individuelle Anpassung geht und nicht um eine generelle Verbesserung des Konzepts.

Aber nach 3 Stunden Koch-Vorbereitung heute mit dem Messer, sieht eine erste Bilanz sehr positiv aus. Die schwarze Beschichtung hat übrigens nach meinen heutigen Erkenntnissen auch einen positiven Effekt gegen das Anhaften von Schnittgut.

Gruß Torsten
 
Servus,

Am Übergang von der Primärfase zur Hohlkehle habe ich, wie beschrieben, nur im vorderen Bereich etwas Material entfernt.

ich hab jetzt erst verstanden das du den blanken Streifen zur Spitze hin ausgedünnt hat um das einschneiden in eine Zwiebel ( Im Video sieht man schön wie leicht und flott das einschneidet ) zu verbessern, jetzt muss die "Pfeilspitze" nicht mehr überwunden werden und wenn man im Schubschnitt einen Apfel teilt, fällt das Einschneiden vom Feeling her, schon ganz anders aus, als zuvor.

Das eine Beschichtung überraschend gut funktioniert habe ich bei meinem Skrama Outdoor Chefmesser bemerkt. 0.40mm über der Schneide, aber der Knick in der Flanke und die schwarze Beschichtung verhindern wirkungsvoll ein ansaugen und kleben. Schnittgut lässt sich sehr leicht abstreifen, fast wie Teflon.

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Gruß, güNef
 
ich hab jetzt erst verstanden das du den blanken Streifen zur Spitze hin ausgedünnt hat um das einschneiden in eine Zwiebel ( Im Video sieht man schön wie leicht und flott das einschneidet ) zu verbessern, jetzt muss die "Pfeilspitze" nicht mehr überwunden werden und wenn man im Schubschnitt einen Apfel teilt, fällt das Einschneiden vom Feeling her, schon ganz anders aus, als zuvor.
Ganz genau. Ich war schon ganz verzweifelt und dacht: warum versteht mich güNef nicht :ROFLMAO:

Gruß Torsten
 
Eigentlich bin ich ja auch der Ansicht, dass ein völlig gerader Flatspot beim Schneiden eher unangenehm ist, deshalb kann ich gut nachvollziehen, wenn man da ein wenig wegnimmt, damit das Messer auf dem Brett besser läuft. Aber eigentlich ist das ja kein ausgesprochenes Wiegeschnittmesser und das wird es auch nicht werden. Daher ist es verständlich, dass es im Auslieferungszustand ganz flach ist.
Ich muss schon sagen, dass das Tofuvideo beeindruckend ist. Danke auch für das Zitat. Jetzt verstehe ich auch warum die Fräsung nicht parallel verläuft. Ich frage mich allerdings, warum die Fräsung auf beiden Seiten angebracht ist. Die Kehlansicht ist jedenfalls symmetrisch. Wenn man schon konsequent Schnittgutfreisetzung anstrebt, müsste man dann nicht konsequent Rechts- und Linkshändermesser produzieren mit nur einseitiger Fräsung. Denn dann relativiert sich so manches systemische Problem der Konstruktion der Hohlkehle. Auf der Schnittgutseite kann das Messer ja ruhig glatt sein. Dafür könnte die Hohlkehle entweder doppelt so tief sein oder gleich tief und halb so dick, was dem leichten Schnitt zu gute kommen würde. Außerdem würde eine einseitige Balligkeit sich günstig auf den leichten Schnitt und die Schnittgutfreisetzung auswirken.

Ästhetisch ist die gefräste Variante der Hohlkehle jedenfalls allererste Sahne. Viel besser geht es nicht.
 
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