Scheide für Machete aus HT-Rohr(Baumarkt)

Bärwald

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Hallo Freunde der groben Improvisation!

Bin heute durch einen Baumarktdiscount geschlendert und habe nach Material für eine brauchbare Machetenscheide gesucht.
meine "Vorgaben" waren:
einfach, billig, ohne nennenswerte Werkzeuge schnell zu bearbeiten, weltweit verfügbar.

Bin bei den HT-Rohren (aus PP-Polypropylen) hängengeblieben.
So ein Rohr in den passenden Maßen müsste dann nurnoch dauerhaft plattgedrückt werden ne Gürtelschlaufe drann, fertig.

So, meine Frage(n):

Da das Zeug ja hochtemperaturbeständig ist (HT-was immer das heisst, denn durchfließendes Wasser ist, großzügig gerechnet, ja nur 100°C
warm),- ab welcher Temperatur lassen sich diese Rohre verformen?

Ist das gefahrlos (Gase) im Backofen möglich, oder bei einer Länge von ca. 50cm auch noch mit dem Heißluftfön machbar.

Wenn sich das wie Kydex bearbeiten ließe(?), würde das dann auch nicht so klappern. Das wär so das Einzige, was mich auf Dauer nerven würde.

Zum Hintergrund.
1. Ich stehe manchmal auf improvisierte Sachen/echtes "Grobzeug"
2. Ich möchte eine Möglichkeit haben, mir im Ausland/vor Ort ohne viel Zauber(!), eine billige aber durchaus stabile/funktionable Machetenscheide bauen zu können.

Bin auch für alternative Ideen dankbar, solange das Material o. g. Specs erfüllt und am Ende noch nach "BILLIG!" aussieht!

Danke
Bärwald
 
Wei wäre es damit?: Kunststoffe gibt es wohl inzwischen überall auf der Welt, besonders an flachen Meeresufern. Alle Kunststoffe die ich getestet habe, waren thermisch zu verfestigen. Ich denke dabei eher an eine gewickelte Scheide als an ein Rohr. Zuerst wird das Messer mit einem Abstandshalter versehen, z. B. feuchte Textilien oder was sonst zur Hand ist. Dann kann man die Scheide aus dem gefundenen Material wickeln. Innen und außen wird das Gebilde mit zugeschnittenen Folienstreifen gegen zerfasern gesichert. Als nächstes kann der Rohling, mit der Klinge drin, am Feuer ausgebacken werden. Jetzt noch den Abstandshalter entfernen, die Scheide am Feuer auf Maß schrumpfen, und das wars.

Beim Verbrennen von Kunststoffen werden Dioxine und andere ungesunde Stoffe in die Luft entlassen - die vorsichtige Härtung am Feuer könnte vertretbar sein.


Gruß, natto

PS: Währenddessen haben die ortsansässigen Leute, die den bekloppten Europäer sehen wollen, schon eine kleine Party gestartet. Erste Garnelen und Fische werden auf Stöcke gespießt, Gesang ist zu hören...

- the end -
 
Was genau möchtest Du wissen?

Heiss machen, plattdrücken und zugedrückt halten und fertig. Weil ich nicht so einen grossen Backofen hab musste der Föhn ran und das bei irgendwas knapp über 100 Grad. Genau kann ich das nicht sagen, habe keine genaue Temperaturanzeige an dem Föhn.

Dass man das Zeug nicht so schön formen kann wie Kydex ist zu erwarten aber zum Transport in jedwedem behältnis oder mit Kordel gesichert auch am Rucksack, das geht schon.

Ich hab mir für ne alte ontario machete und das Eine oder Andere Gertel so einen einfachen Transportschutz gebaut.

Und ja, das klappert.
 
Es gibt einfach NIX an Hülle, Scheiden und Taschen, was man aus Panzertape nicht basteln kann.

Das Teufelszeug ist mein absolutes Lieblingsmaterial.
Auf Google findest du auf anhieb zig verschiedene Bauanleitungen.

Wenn ich auf eine einsame Insel müsste und dürfte nur zwei Dinge mitnehmen, dann wären diese zwei Dinge mein Lieblingsmesser und eine 100 Meterrolle Panzertape :lechz:
 
@natto
Meinst du mit "die ich getestet habe"
...solange ins Feuer gehalten, bis sie zusammengekrumpelt sind, rausgenommen, abkühlen lassen?

Kenn ich.:D

Die Idee mit dem Gespinst aus (PE-Flaschen? Hast du das mal ausprobiert?), wäre eher was für hässliche Tage ohne Strandparty:(


Was genau möchtest Du wissen?

...irgendwas knapp über 100 Grad.

Ja die Temperatur, Pi mal Daumen. Und ob das überhaupt funzt und das hier schonmal jemand gemacht hat.

Hatte im Netz nichts gefunden und schon befürchtet max. Backofentemp. könnte nicht reichen...:rolleyes:
Der Hinweis bewahrt mich vor Schaden. Danke.

Nachdem ich so herumprobiert habe, wie ich das Teil am besten im Ofen plaziere, ist mir erst eingefallen, es zunächstmal an einem abgesägten Probering zu testen.:rolleyes:(mach ich aber erst, wenn ich mich ohne ZeugInnen wieder ganz meinen Experimenten hingeben kann.:irre:)

@DaBeppo
Schön anzusehn. Mal was anderes als der ewige glitzernde Elbenfummel.:super:

Manchmal fehlt halt der richtige Suchbegriff..

@RealShadow
Ja Panzertape (nur das "Echte") muss immer mit. Genauso wie ein dicker Satz Kabelbinder.



In diesem Fall meine ich mit Improvisation eher das Material und die ganz einfache Machart. Es muss nicht "irgendwie zusammengefrickelt" sein, sondern darf auch gerne auf Dauer halten ohne auszufransen.
 
@natto
Meinst du mit "die ich getestet habe"
...solange ins Feuer gehalten, bis sie zusammengekrumpelt sind, rausgenommen, abkühlen lassen?

Ja, so ungefähr. Dummerweise habe ich die Experimente mit kindlichem Ehrgeiz deutlich weiter getrieben, bis zum herstellen von Plastiken aus den Tropfen brennender Kunststoffe, aber der Mensch ist ein robustes Wesen ... - . Mein Vorschlag ist selbstverständlich vollständig humorlos ernst gemeint, ein böser Mensch ist, wer anderes denkt.

Natürlich funktioniert das ganze, wenns auch nur eine kurze Beschreibung war. Z.B. wird auch die innere Lage ganz ordentlich, wenn man sie vor dem Aufbringen weiteren Materials schon mal "verschweißt". Was sich dann noch an zerschnittenem Material in der Scheide findet, kann man einmal die Woche herausklopfen.

Und jetzt störe mich nicht weiter, ich träume gerade so schön von dem Strand und der Luft und auch der Sonnenuntegang ist mal wieder unanständig kitschig ...

euer natto
 
Klar lassen sich die meisten Kunststoffe thermisch verformen, und mit PP
geht das sogar richtig gut.

Das kannst du auch verschweissen, wenn du einen Heißluftfön mit kleiner Düse nimmst und ähnlich wie beim Autogen Schweissen
mit einem Zusatzstab aus PP, anstelle der Flamme nimmst du den Fön.
Bild: http://www.bcsev.de/ausbildung/bilder/vm_02.jpg

In einen Backofen der noch für die Lebensmittelzubereitung genutzt wird
würde ich das nicht machen, auch wenn PP da echt unempfindlich ist.

Du kannst das PP auch sägen, schleifen, feilen oder schaben, die
Granulatschubser
bauen ihre Zwischenprüfungsteile auf diese Art.

Überhitzen > verbrennen sollte man Kunststoffe nicht, bei PVC z.b. entsteht durch das verbrennen Chlorwasserstoff
das sich durch die Luftfeuchte zu Salzsäure wandelt, nichts was man gerne einatmet.



Alex
 
Beim Lesen Eurer Beiträge ist mir grade eine Idee gekommen.

In meiner Garage liegt noch ein Stück Wurzelsperre aus HDPE, Stärke 1,5 mm.
Als ich die verarbeitet habe, habe ich die thermisch mit der Heissluftpistole verschmolzen. Vor dem Schmelzen wurde die Folie weich wie Kydex.
Das Material gibt es in verschiedenen Stärken, mir sind 1 mm, 1,5 und 2 mm bekannt.
Vielleicht einfach mal im Gartenmarkt ein Reststück "abstauben"?!
 
@cugar

So ein ähnliches Gerät hatte ich auch mal in der Hand, in der Art einer kleinen Pistole. Das Füllmaterial, ca 3mm stark, wurde durch den Griff zum Werkstück geführt, unter einer feinen Düse hindurch, die den Arbeitsbereich und das Füllmaterial erwärmt, zu einem Spachtel der die Naht glättet. Damit kann man prima Risse in Mülltonnen flicken. Vorversuche mit Füllmaterial und Heißluft haben aber gezeigt, daß Kunststoffschweißen schon eine verzwackte Sache sein kann.

@Bärwald: Das Kuststoffgespinst kenne ich noch nicht, wie zieht man die Fäden aus?

Aus zwei Brettchen, wie bei Obstkisten, kann man auch eine Scheide bauen. In die Seiten kommen Aussparungen für die Wicklung die die Scheide später zusammenhält. Die Brettchen werden eingeweicht, auf einen runden Kern gespannt und danach reichlich gedämpft. Zum Spannen kann man Zwingen schnitzen, die wie alte Wäscheklammern ohne Feder funtionieren. Die Wicklung hält die Brettchen zusammen und wirkt der Rißbildung entgegen. Da bröselt dann auch nichts mehr heraus und es stinkt nicht nach heißem Plastik.

Gruß, natto
 
Bin heute durch einen Baumarktdiscount geschlendert .......... solange das Material o. g. Specs erfüllt und am Ende noch nach "BILLIG!" aussieht!

einfach, billig, ohne nennenswerte Werkzeuge schnell zu bearbeiten, weltweit verfügbar...................... im Backofen möglich, oder bei einer Länge von ca. 50cm auch noch mit dem Heißluftfön machbar.

Passt irgendwie nicht zusammen, - oder?:rolleyes:



Zum Hintergrund.
1. Ich stehe manchmal auf improvisierte Sachen/echtes "Grobzeug"
2. Ich möchte eine Möglichkeit haben, mir im Ausland/vor Ort ohne viel Zauber(!), eine billige aber durchaus stabile/funktionable Machetenscheide bauen zu können.

Mir scheint es eher, dass du auf Zivilisationsmüll stehst, - was ja durchaus seinen Charme hat, dann aber auch so geschrieben werden sollte.


Es gibt weltweit drei Lösungen, wie der Einheimische seine Machete transportiert.

Nummer 1: er steckt sie in den Gürtel und gut ist....

Nummer 2:nattos Brettchenlösung in allen möglichen Varianten... muss ja nicht unbedingt das Holz von einer Obstkiste sein

Nummer 3: er nimmt ein Stück ausrangiertes, kräftiges Gewebe und näht/nietet sich ne Hülle... kann man aus nem alten Reissack und einem Meter Draht machen.... oder superelegant aus Leder mit feinstem Garn und Kupfernieten

Nummer 1 und 3 haben übrigens den Vorteil, dass da nix klappert.

Gruß
chamenos
 
@cugar
Das ist ja klasse.
Wenn das mit dem Fön-Löten/Schweißen klappt, ließe sich ja sogar das untere Ende der Scheide verschließen.

Werde das im Urlaub in meines Vaters Werkstatt mal testen.

@natto. Mit "Gespinst" meinte ich eigendlich deine Idee mit dem gewickelten Kokon aus Kunststoffstreifen.

Passt irgendwie nicht zusammen, - oder?:rolleyes:

Mir scheint es eher, dass du auf Zivilisationsmüll stehst, - was ja durchaus seinen Charme hat, dann aber auch so geschrieben werden sollte.

Das war etwas wirr, stimmt.

Ich war gedanklich schon an einem konkreten Ort.

Da gibts in der Stadt kleine Läden mit Baustoffen und dergleichen.
Kauft man so ein Rohr und Schnur gleich zur Machete dazu und kann sofort loslegen.

Einen Backofen oder Heißluftfön hätte ich nicht, das müsste dann am Feuer klappen.

Hier kann ich es mir dagegen etwas leichter machen;).

Im Müll wühlen ist eigentlich nicht so meine Sache. Außer ich brauch mal auf die Schnelle ein paar Geschenke.

Im Ernst.
Die Vorstellung, Zivilisationsmüll wiederzuverwenden, macht mich schon an. Daran hatte ich aber anfangs nicht gedacht.

Es geht primär um die HT/PP-Rohre oder anderes Material das sich zweckentfremden und relativ simpel bearbeiten lässt.

Holz oder Bambus gibts ja überall dort, wo man Macheten verwendet, passt aber eher zu handgemachten Haumessern als an meine Stanzteile mit Plastikgriff (Und klar, das ist die Denke eines spinnerten Gringos).


Grüße
Bärwald
 
Es geht primär um die HT/PP-Rohre oder anderes Material das sich zweckentfremden und relativ simpel bearbeiten lässt.

Nö ne, ich habe aus den konfusen Anforderungen klar und deutlich herausgelesen, daß es hier um leicht spinnerte Ideen für den Scheidenbau im Ausland geht. Wenns nur um die Rohre gehen soll, die sind doch schon ganz weichdiskutiert - diese Einschränkung macht den schönen Thread kaputt. Außerdem bist Du OT, Baustoffläden sind nicht weltweit verfügbar. :argw:

Gruß natto
 
Moin Bärwald,

Feuer ist nicht so toll, was aber auch unter einfachen Bedingungen gehen könnte ist ein Stück Baustahl oder was halt verfügbar ist im Feuer zu erhitzen
und das Kunststoff Rohr dann darüber halten (natürlich das Eisen aus den Feuer nehmen), so wird der Kunststoff auch plastisch werden,
aber du hat das "Problem" mit dem verbrennen über der Flamme nicht.

Über beheizten "Schwertern" wird zb. Plexiglas gebogen.

So was: http://www.ahlborn-kunststoffe.at/produkte/maschinen/wegener/Heizelemente/FrameSet.htm


Alternativ könnte man bestimmt auch Steine erwärmen und diese nutzen.

Ist alles besser als es über Feuer zu machen.

Zum einen wird beim überhitzen ja auch der Kunststoff beschädigt, zum anderen geht es um deine Gesundheit und Sicherheit,
das Zeug brennt z.t. übelst und auch auf der Haut lustig weiter.
Das lässt sich dann aber nach dem erkalten abziehen .... :teuflisch


Alex
 
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