schiefgegangenes Weihnachtsgeschenk - Schärfzubehör anstatt Messer

babayaga

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Hallo,

wende mich mal an Euch, weil ich nicht so recht weiter weiss ...
Vorgeschichte:
Meine Oma meinte immer, sie habe gar kein richtig scharfes Messer mehr, da dachte ich mir, das perfekte Weihnachtsgeschenk, kaufste ein Messer.
Es wurden dann zwei, weil ich nicht sicher war.
Ein kleines Gemüsemesser (Zwilling) und eine Art Universalküchenmesser (Damaszenermesser).

Mit beiden ists sie nicht so recht glücklich, Ersteres wegen der nach innen gesichelten Klinge, zweiteres ist ihr zu schwer und unhandlich.

Bon habe ich noch, also werden wir wohl umtauschen.
Im Endeffekt hat meine Oma eigentlich schon ihre Lieblingsmesser über die Jahre gefunden, nur sind die eben nimmer scharf, da seit xx-Jahren nicht geschliffen worden.

Überlegung war nun lieber gegen ein 'Schärfgerät' einzutauschen, aber da hab ich nun paar Fragen:

1.) taugen die Dinger was, worauf muss man da achten?
Ich mein, die gibts ja schon ab Vierfuffzig, aber - das kann doch aber nur Schrott sein?
2.) oder besser ein guter Wetzstab?

Habe heute mal in der Werkstatt rumgesucht und noch 3 Schleifsteine gefunden, zwei davon auch mal nass ausprobiert, mein Testmesser

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ist aber nur minimimarginal schärfer geworden :-(

Leider weiss ich auch garnicht, was das für Steine sind und ob für Messer gedacht? Mein Eindruck ist, die sind zu fein, um ein völlig stumpfes Messer scharf zu bekommen.
Mit dem mittleren Stein kann ich garnix anfangen, ist der für nass oder trocken?

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Danke für paar Tips, damit ich es dann lieber ansatzweise besser angehe, als vom Regen in die Traufe zu kommen, wenn ich die Teile umtausche.

Danke und noch alles Gute für die restliche Weihnachten,
lg Nancy
--
ps: anbei die 3 'Steine' und mein Testmesser.
Omi's sind ähnlich, aber kleiner/graziler.
Schärfegrad momentan: Man kann mit dem Daumen auf Druck längs entlang der Klinge fahren und es passert nix ;-)
 
AW: schiefgegangenes Weihnachtsgeschenk

Achja, noch ein Nachtrag:

manche von Omis Messern sind mittlerweile völlig verrostet wegen Nichtgebrauchs und vom Küchenmesser zum 'Werkstattmesser' degradiert worden. Dort fristeten sie ihr Dasein mit bloßem Herumliegen oder wurden als Unkrautstecher/Pflasterfugenmooskratzer rekrutiert.

Die gingen am besten zu schärfen, sind aber wegen nicht artgerechter Haltung fast nicht mehr zu retten.

Diese neuzeitlich(eren) Edelstahlmesser bekomme ich mit den Schleifsteinen nicht wirklich scharf ...
 
AW: schiefgegangenes Weihnachtsgeschenk

Hallo Eckhardt,

danke für den Link, aber den hatte ich heute nachmittag schon gelesen und aufgrundessen das probiert.

Leider ohne Erfolg :(

Entweder habe ich die falschen Schleifsteine oder ich mache was falsch...?

Wieviel Druck muss man beim Schleifen einer 'Acht' denne anwenden?
Habe fast nen Krampf bekommen, aber nach 5min. Achten schleifen ist noch kein Grat entstanden.

Das ist ja genau mein Problem mit den Schleifsteinen ;-(

Langsam verzweifel ich, hab noch eine Drehscheibe, da halt ich ab&an mal unsre Beile dran, vielleicht sollte ich das mal mit nem Messer machen, die Beile bzw. Äxte werden dadurch richtig scharf :rolleyes:

lg Nancy
 
AW: schiefgegangenes Weihnachtsgeschenk

Hallo Eckhardt,

Entweder habe ich die falschen Schleifsteine oder ich mache was falsch...?

Wieviel Druck muss man beim Schleifen einer 'Acht' denne anwenden?
Habe fast nen Krampf bekommen, aber nach 5min. Achten schleifen ist noch kein Grat entstanden.


lg Nancy

Hallo Nancy,

Du bist wohl von der ungeduldigen Fraktion? 5min. geschliffen und noch kein Grad... :rolleyes:

Fangen wir mal bei den Steinen an:

Ich kann anhand deiner Fotos nicht erkennen, welche Körnung diese Steine haben - also auch keine Aussage, ob sie überhaupt für eine Grundrenovierung geeignet sind!

Zur Info: Für das Anbringen eines (Deines) neuen Grundschliffes (persönlicher Winkel ca. 20°) brauchst Du erstmal einen recht groben Stein mit ca. 300er Körnung, sonst schleifst Du Dir mit den feineren Steinen einen Wolf, dann erst geht man auf die feineren Steine (stufenweise 1000, 3000, Leder) über.

Geschätzter Zeitaufwand für ein stark beanspruchtes Messer ca. 1Stunde, wobei bei Dir hinzukommt, dass Du selber ja noch keinerlei eigene Erfahrung mit dem Schleifen auf Banksteinen hast - also um selber erstmal zu lernen schon noch einige Zeit benötigst!

Bitte unterschätze nicht den Lernaufwand, um schnell und optimal ein Messer auf einem Bankstein schleifen zu können, dazu braucht es je nach Talent schon so einige Messer - zum Einstieg ist hier die Seite von Leo allerdings sehr gut geeignet - die Nummer mit den Achten als Bewegung sollte man nicht so sklavisch sehen, es gibt auch noch viele andere Möglichkeiten, allerdings ist der Einstieg in diese Materie keine Sache von 5min. sondern das gründliche Erlernen dauert schon einige Stunden/Tage und einige Messer!

Aber hier hast Du doch die idealen Übungsobjekte, um dieses Handwerk gründlich zu üben und wirst nach einiger Zeit sehr stolz sein können, mit wenigen Zügen die Messer der Oma wieder optimal geschärft zu haben - das klappt allerdings nur mit einiger Übung und ganz bestimmt erst nach dem Anbringen des neuen Grundschliffes - such mal nach der Edding-Methode (Forum Wartung & Pflege) - hilft schnell weiter... ;)


Nachtrag:


Bitte vergiss alle sogenannten Schärfgeräte, die taugen praktisch alle nix - und mit einem Wetzstahl oder Keramikstab wirst Du mit solch sehr runternudelten Messern auch keinen Erfolg mehr haben - hier hilft nur das stufenweise Aufarbeiten mit den gestaffelten Banksteinen, oder wenn man keine Lust/Zeit dafür hat, kann man die Messer einfach einpacken und einem Profi schicken, der sie eben fachmännisch instand setzt - das gilt für alle Messer, egal ob alt oder neu, teuer oder preiswert... :D

Also Geduld und Spucke...

pevau57
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo peauvu,

okay - deine Antwort relativiert mich :D
Ja ungeduldig bin ich, was das Grobe angeht,
... für das Feine lass ich mir aber dann Zeit, das hat was andächtig-medidatives ;)

Kann jetzt aber nur von Holz sprechen, da hab ich auch immer von K40 über K120 bis K240 geschliffen, manchmal sogar von K120 bis K400 nass mit Öl. Von K40-K120 war die Drecksarbeit. ab K240 hats dann Spass gemacht. Mit den Standzeiten von Leinölfirniss braucht man auch Geduld.
Damit kam ich bislang klar.

Sorry - aber bei Stählen habe ich leider NullFeeling ...

lg nancy
 
Sorry - aber bei Stählen habe ich leider NullFeeling ...

lg nancy

Keine Bange,
das kommt schon mit der Zeit - Stahl ist halt erheblich widerstandsfähiger wie Holz und das gezeigte Messer ist auch wohl noch nie fachmännisch geschliffen worden, also braucht es halt gerade für den Anfang einige "Drecksarbeit"... ;)

Aber wenn man den Bogen erstmal raus hat, macht es Spaß!


Viel Erfolg...

pevau57
 
Ich würde die Dinger ( Messer ) zum Schärfdienst tragen.
Lass den doch die Drecksarbeit machen. Für den Erhalt der dann ( hoffentlich ) vorhandenen Schärfe kannst du dich dann ja anbieten.

Wenn man überlegt was gute Banksteine kosten und dann nur für Oma´s Küchenmesser? Ich würde mir das gut überlegen.
 
Hallo,
der schmale Stein sieht aus wie ein alter Sensenwetzstein. Damit solltest Du bei einem Küchenmesser den Grundschliff hinbekommen,also damit anfangen. Dann würde ich den mittleren Stein nehmen und den linken zuletzt. Ich würde die Steine auch erst in Wasser legen (min. 10 Min.).
Aber alle Steine sehen so aus, als ob sie total zugesetzt waren. Reibe sie erst mal mit Schleifpapier (60, 80 oder 120) ab, damit die Oberfläche wieder offen ist und das messer nicht einfach ohne Abtrag darübergleitet.
Ach ja,
übe mit den alten "Werkstattmessern".
Gruß
Roland
 
Zum Thema "Schärfen auf Steinen" hast Du ja nun schon einiges gehört, was Dich Deinem Ziel ein gutes Stück näher bringen sollte.
Da Du aber auch nach "Schärfgeräten" gefragt hast:

...
Überlegung war nun lieber gegen ein 'Schärfgerät' einzutauschen, aber da hab ich nun paar Fragen:

1.) taugen die Dinger was, worauf muss man da achten?
Ich mein, die gibts ja schon ab Vierfuffzig, aber - das kann doch aber nur Schrott sein?
...

Bisher herrscht nach allgemeiner Erfahrung die Auffassung: Doch, das ist alles Schrott bzw. eine wirksame Methode, um in absehbarer Zeit den Neukauf eines Messers rechtfertigen zu können.
Wirklich belastbare Aussagen werden wir wohl erst bekommen, wenn ein gewisser Herr
angel.gif
mal etwas weniger mit anderen Themen "zu" ist und einen entsprechenden Test durchführt und veröffentlicht.

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=62109&highlight=billigsch%E4rfer

Also besorg Dir einen Klappstuhl und sei willkommen in der langen Reihe der Wartenden. ;)
 
Naja, der Messerschärfer Roll-Sharp von Fiskars sei auch gar nicht so schlecht wie man hinter vorgehaltener Hand munkelt. Keramikschleifrollen statt der messermordenden Hartmetallplätchen. So sieht der aus:
http://www.yatego.com/rosenau24/p,4...75_9,fiskars-messer-roll-sharp-messerschärfer

Den Roll-Sharp von Fiskars hatte ich auch mal, bevor ich noch nicht schleifen konnte.
Er erzeugt eine sehr rauhe Schneide, welche beim genauen betrachten an eine Säge erinnert. Keine Frage, er funktioniert, aber ich würde lieber Steine nehmen und üben.

Beste Grüße
Sascha
 
Keine Frage, er funktioniert, aber ich würde lieber Steine nehmen und üben.
Klar; ich auch. Aber meiner Oma würd ich die nicht zumuten sondern für ihre Rostfrei-Niegeschärft-Gurken eher so ein halbwegs brauchbares Durchzieh-Schleifding geben.
Ein gewisser Herr
angel.gif
in blackfox seinem Link find die auch gar nicht soooo verkehrt. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und guten Abend,

mensch Leute, Danke für die vielen Tips und Hilfen erstmal.

Ich glaube ich weiss gegen was ich tauschen werde, gegen einen Wetzstab.
Mein Nachbar hat einen und ich hab das heute mal probiert,
ich finde mit brauchbarem Ergebnis.

Der Dick soll ja gut sein, muss nur schauen, ob ich den bekomme bei Selgros,
da hatte ich die Messer her. Gesehen hab ich da welche bei den Zwillingen,
weiss aber nicht welche Firma. Na mal sehen ...

Übrigens, den einen Stein hab ich heute mal etwas gereinigt und auch probiert,
allerdings kommt der mir fast so glatt wie ein Marmor vor :puzzled:
Geschliffen hab ich dann mit Wasser, oder muss man da Öl nehmen?
Frage mich aber, ob das überhaupt ein brauchbarer Stein ist,
da ist ja Schleifpapier K1000 rauher. Naja ...

So, jetzt aber nochmal Danke & lg Nancy
--

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Guten Abend babayaga,

wenn du den Stein abgeben willst dann würde ich ihn nehmen ;).
Ich schätze mal du hast bestimmt etwas Schleifpapier zuhause also warum nimmst du es nicht und fängst bei ?K 320 an un gehst bis 800-1000??

Also ich muss zugeben ich schärfe meine Messer auch mit Schmirgelpapier und selbst ab 800er Nassschleifpapier kann ich ein frei stehendes Blatt zertrennen (ich schleife dann noch bis 1000 und ziehe ein paar mal über den lederriemen).
Unter dem Microskop sähe es wahrscheinlich nicht so schön aus aber zumindest für die Messer in der Werkstatt reicht es :) .
PS: Steine sind im Anflug :) .
 
Wirklich belastbare Aussagen werden wir wohl erst bekommen, wenn ein gewisser Herr
angel.gif
mal etwas weniger mit anderen Themen "zu" ist und einen entsprechenden Test durchführt und veröffentlicht.

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=62109&highlight=billigsch%E4rfer

Also besorg Dir einen Klappstuhl und sei willkommen in der langen Reihe der Wartenden. ;)

Erstens: Jaja, ich weiss ich weiss.....
Zweitens: Ich hab gestern angefangen :steirer:

Nur mal auf die Schnelle - vergiss die Schnellschärfer.

Ich wollte/musste mal alle meine Küchenmesser - moooment, sind...15 Stück, die geschliffenen Blechstreifen nicht mitgezählt - mal wieder auf Vorderman bringen. Alle waren noch leidlich scharf. Also etwa in dem Status, mit dem mein Nicht-Messer belasteter Bekanntenkreis in der Küche arbeitet. Also stumpf :steirer:

Ich habs nicht geschafft, die innerhalb von 5Min wieder auf Gebrauchsschärfe zu bringen. In der Zeit hatte ich als Ergebnis irgendwas "rupfiges" unten an der Klinge, aber sicher keine Schneide.

Also wicked edge (600/800) und Sharpmaker raus. Messer nach wenigen Minuten wieder gebrauchsscharf (Haare rasieren kein Problem). Und das, obwohl die drei Schnellschärfer die Schneide mehr verhunzt als vorgeschärft haben.

Mindestens genauso schnell geht das mit Steinen, wenn man das kann und wenn man das will.

Das gilt aber für Messer, deren Klingengeometrie beinahe Neuzustand ist. Und die nach meinem Verständnis stumpf waren, aber sicher nicht stumpfgenudelt. Solche Messer bekommt man schon mit dem Sharpmaker nicht mehr vernünftig hin, vor allem nicht in akzeptabler Zeit. Und ein Schnellschärfer rupft an der Schneide halt irgendwas irgendwie rum - scharf wird da nix.

Solche Messer brauchen erstmal nen vernünftigen Grundschliff. Und dazu muss Material abgetragen werden. Eventuell auch an der Klingenflanke. Und das fein genug. Also Wicked Edge, Lansky und Co oder einen Stein. Oder Bandschleifer. Mit dem richtigen Band und wenn einer weiss, was er macht.

Wenn ich nicht den Wicked Edge hätte, würde ich alle zu Jürgen einschicken ;)

Zum erwähnten Fiskars Teil - verwende ich nach wie vor, funktioniert für mich auch in dem Rahmen, den ich erwarte. Gestern waren meine Messer dafür jedenfalls schon zu stumpf. Da konnte ich rollen, was ich wollte, da tat sich nichts. Bei einigermassen scharfen Messern machte das Teil aber problemlos schärfer.

Das muss man sich mal genauer anschauen, jaja.

Pitter
 
Hallo nochmal,

langsam werd ich schlauer Dankeeee! :)

Bin vorhin noch fix in die Garage, hab mir 3x Schleifpapier
(1x Diamantschmirgel K??, 1x K180 und 1x K400) geschnappt
und paar schon übelst missbrauchte Messer.
Ja - und dann hab ich mich mal ne Stunde hingesetzt.

Die Dinger waren so stumpf, konnte man nicht mal nen Sack Gartenerde aufschneiden, aber jetzt haben sie in eine Lage Zewa geschnitten (nagut, nur 3cm). ;)
Pitter hat recht, rupfig ist der treffendste Ausdruck,
also etwas rupfig sindse schon geworden, aber immerhin, für mich erstmal ein Anfang.

Zumindest erkennbar mehr Erfolg, als mit dem doofen Schleifstein oben,
das Ding ist imho nicht zu gebrauchen, wenn ja, begreif ichs nur (noch) nicht?????????

Bandschleifer hab ich leider nicht, nur nen Schwingschleifer, aber wird nicht klappen.
Aber ich hab noch einige Schleifscheiben und eine alte Standbohrmaschine,
wenn das ginge, wäre das mal eine Bastelstunde wert, die da draufzutüteln ;-)

So jetzt, jedenfalls nochmal Danke, sehr viel gelernt hier. :super:

lg Nancy
--
ps: Messerfetischisten & Ästhetiker jetzt die Augen schliessen
bei meinen Testobjekten ;-)

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Achja - mal völlig am Rande:

Und zwar, wenn ihr von Papier schneiden sprecht,
also A4 senkrecht zum Tisch stehend und Klinge drauf ...

Muss dann das Messer/die Klinge ohne Schneidbewegung das Blatt teilen oder mit?
Imho ein erheblicher Unterschied.

Hoffe ihr wisst was ich meine, bei ohne Schneidbewegung erinnert mich
das irgendwie an den Film 'Bodyguard', so gegen Ende, wo ein in die
Luft geworfenes Seidentuch zersäbelt wird ;) ;)

Diesen Anspruch, Papier oder Tuch ohne Zutun zu schneiden,
ist nicht mein Anspruch an Schärfe *umhimmelswillen* :D

Trotzdem interessiert mich das jetzt mal mit dem Papier ;)
 
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