Schildpatt ./. Imitat

Abu

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Werte Vintagefreunde,
Ich stelle den Thread mal hier hinein, weil Schildpatt vmtl. nur noch bei schönen alten Messern vorkommen dürfte. Ich habe über die Suchfunktion einiges gefunden, dennoch bleiben ein paar Fragen:

1. wie kann man Schildpatt und Imitat (zerstörungsfrei) unterscheiden?
2. ab wann wurde etwa Imitat (Kasein/Galalith??) bei Messern eingesetzt? (Also, könnte man über das Alter Rückschlüsse auf's Material ziehen.)

Danke vorab und Gruß
Abu
 
Auch, wenn der Thread schon mächtig alt ist, sind folgende Informationen vielleicht hilfreich.

1. wie kann man Schildpatt und Imitat (zerstörungsfrei) unterscheiden?

Hier habe ich dazu folgende Informationen gefunden:

"Schon bei geringer Vergrösserung sind die unzähligen Farbpunkte, aus denen sich das fleckige Erscheinungsbild des Schildpatts ergibt, gut zu erkennen und von den durchgefärbten Schildpattimitationen aus Kunststoff zu unterscheiden. Eine Identifizierung von Schildpatt ist auch durch den Einsatz von UV-Licht möglich, unter dem das Material eine typische gelbe bis braune Fluoreszenz aufweist.
Die proteinhaltigen Keratine des Schildpatts unterscheiden sich zudem chemisch stark von allen stimulierenden Materialien und können durch physikalische Analysetechniken wie die Fourier-Transformations-IR-Spektroskopie (FTIR) leicht nachgewiesen werden."

Natürlich hat nicht jeder eine UV-Licht-Lampe am Start.
Ich mache es tatsächlich so, dass ich eine wirklich geringfügige Menge vom Griffmaterial abgeschabt und dann verbrannt habe.

Wenn es echtes Schildpatt ist, riecht dieses unverkennbar nach verbrannten Haaren.
Bei Kunststoff eben nicht. Diese Methode ist zwar nicht völlig "zerstörungsfrei", man benötigt jedoch wirklich nur geringste Mengen.

Die abgeschabte Stelle ist nur hauchdünn und lässt sich wunderbar wegpolieren.

2. ab wann wurde etwa Imitat (Kasein/Galalith??) bei Messern eingesetzt? (Also, könnte man über das Alter Rückschlüsse auf's Material ziehen.)

"Alle Meeresschildkrötenarten sind vom Aussterben bedroht und deshalb im Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens, CITES, gelistet.1 Infolgedessen sind das Jagen der Tiere sowie der Handel und die Einfuhr von Schildpatt als Rohmaterial und verarbeitetes Produkt in den Unterzeichnerländern, zu denen unter anderem die Schweiz und Deutschland gehören, verboten. Ausgenommen sind Waren, die bereits vor 1975 im Handel waren.2 Es ist davon auszugehen, dass es trotz des Verbots einen Schwarzmarkt für den illegalen Handel mit Schildpatt gibt."
 
@Quadrat Danke dafür! Nun muß ich meine "echt Schildpatt"-Messer mal rauskramen und ein wenig beschaben ... ;)

Aber ernsthaft: Danke für die Info!
 
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