Schlechter Service bei Böker

Annapurna

Mitglied
Beiträge
692
Grüß euch!

Wie vielleicht noch einige wissen, hatte ich 3 defekte Böker: 1 Speedlock Standard, 1 Speedlock II und 1 H&K Tanto.
Das H&K hatte so einen schwachen Liner, dass man es zu machen konnte, ohne es zu entriegeln, das Standard hatte eine zu schwache Feder (in der Waagrechten wird die Klinge nicht vollständig geöffnet) und das Speedlock II ging nicht mehr ordentlich zu (beim ersten Mal Schließen stand die Spitze noch ein bisschen vor).
Also habe ich die Messer zu Böker zurück geschickt, um sie in Stand setzen zu lassen.
3 Wochen später sind sie auch tatsächlich zurück gekommen. Das Speedlock II schloss wieder ordnungsgemäß und die anderen ... ja die waren nicht besser als zuvor. Eigentlich vollkommen gleich. Und wunderbar unbrauchbar. Also habe ich mich mit Böker nocheinmal in Verbindung gesetzt, per Mail, und bis heute keine Antwort bekommen (3 Wochen Totzeit).

Was ich sagen will:
Vielleicht bin ich ja ein Einzelfall. Aber 2 defekte Böker bei einer Person, die insgesamt 4 Böker hat, ist schon eine hohe Ausfallsrate.
Kauft ruhig weiter Böker. Aber wundert euch nicht über Fehlfunktionen und schlechten Service.
Wenn ich so eine große Firma hätte, wäre es für mich keine Frage, Teile, die ich nicht in Stand setzen kann, auszutauschen. Ich würde sie aber sicher nicht kommentarlos retournieren.
 
wenn Dein SL net ordentlich aufgeht liegt das nicht an ner zu schwachen Feder, sondern Du solltest mal die Klingenschraube einen Hauch lockerer drehen, die ist viel zu fest zu....
naja..und a zu schwacher Liner scheint eher ein Konstruktionsproblem zu sein, was sollen die da ändern? Das ist eher ein Job für nen Messermacher ...
 
Annapurna schrieb:
Das H&K hatte so einen schwachen Liner, dass man es zu machen konnte, ohne es zu entriegeln

Das liegt kaum an einem zu schwachen Liner, sondern der ist entweder zu kurz, der Winkel stimmt nicht oder die Konstruktion stimmt nicht, so dass man beim Zupacken den Liner versehentlich wegschiebt. Ich habe alle drei Sachen shcon erlebt, einzeln oder in Kombination ;)
Eventuell kanns helfen, den Liner und die Rampe leicht (!) aufzurauhen.

Ein zu dünner Liner mag zu dünn sein :steirer: - ich mag das ja auch nicht - aber solange der sich nicht verbiegt, kann er nicht von selbst entriegeln. So die Konstruktion stimmt.

Nur for the records - hilft Dir nix, ich weiss.

Grüße
Pitter
 
pitter schrieb:
Das liegt kaum an einem zu schwachen Liner, sondern der ist entweder zu kurz, der Winkel stimmt nicht oder die Konstruktion stimmt nicht, so dass man beim Zupacken den Liner versehentlich wegschiebt. Ich habe alle drei Sachen shcon erlebt, einzeln oder in Kombination ;)
Eventuell kanns helfen, den Liner und die Rampe leicht (!) aufzurauhen.

Ein zu dünner Liner mag zu dünn sein :steirer: - ich mag das ja auch nicht - aber solange der sich nicht verbiegt, kann er nicht von selbst entriegeln. So die Konstruktion stimmt.

Nur for the records - hilft Dir nix, ich weiss.

Grüße
Pitter

wenn der liner zu kurz ist, kann man das messer zerlegen, und mit der hammerfinne ( das dünne teil am hammer ) den liner etwas strecken. das soll heißen, mit kleinen schlägen auf den liner , den wiederrum etwas länger zu bekommen.
man muß nur aufpassen, das man die finne in der ganzen breite draufhaut. sollte man nach rechts oder links kippen, verbiegt sich der liner nach rechts oder links.

am besten bevor man loslegt mal an einem stück blech etwas üben
 
Die Schilderung von Annapurna ist in etwa symptomatisch für das Verhalten der Fa. Böker. Wenn es um die Zusendung oder den Austausch von Ersatzteilen geht, etwa (auch durch eigene Schuld) vergurkte Schrauben etc., ist die Fa. sehr kulant und ruck-zuck bei der Sache. Darüber gibt es hier auch zahlreiche lobende Erwähnungen. Anders sieht es aber aus, wenn Nacharbeiten verlangt werden, die etwas mehr Handarbeit erfordern würden. Das wird dann wahrscheinlich zu teuer. Aus dem Bekanntenkreis sind mir mehrere Fälle bekannt, in denen Messer nach einiger Zeit ohne erkennbare Veränderung wieder in die Hand des Benutzers gelangt sind. Auch ausgesprochene Böker-Fans kommen sich dann mitunter ver..... vor. Mit einem Austausch scheint sich die Fa. extrem schwer zu tun. Hier sollte man sich ein Beispiel an Victorinox nehmen. Die geben jedem Kunden das Gefühl, ernst genommen zu werden, obwohl die -zig Millionen Taschenmesser im Jahr machen.
 
Grüß euch!

@ ZaphodBee:
Beim SL ist die Schraube nicht zu fest. Die Klinge geht auf, schlägt in geöffneter Position an und geht wieder zu. Die Feder hält die Klinge also nicht offen - oder anders ausgedrückt ... ist zu schwach.
Und wenn die, die es konstruiert haben, nicht richten können, was soll dann ein Messermacher machen? Und soll ich in ein 80€-Messer noch Handarbeit investieren lassen? :confused:

Danke für den Tipp mit Liner ausdünnen, Pick-Up. Hab ich schon mal gehört.
Mit H&K zerlegen tu ich mir aber schwer. Ich weiss nicht, ob das überhaupt geht. Klinge raus nehmen schon, Griff auseinander nicht.
Pitter schrieb:
So die Konstruktion stimmt.
Da wird der Hund begraben liegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Annapurna schrieb:
Mit H&K zerlegen tu ich mir aber schwer. Ich weiss nicht, ob das überhaupt geht.QUOTE]

Geht problemlos, der Griff ist nur zusammengesteckt und mit zwei Schrauben befestigt.

Das H&K ist ein Messer, das häufig kritisiert wird, es hat aber auch seine guten Seiten.
Ich habe eines ganz billig bekommen und die Federkraft des Liners war lachhaft schlapp. Schon beim normalen Anfassen des geöffneten Messers schob man ihn in Richtung Griff - white knuckle-Test nicht bestanden. Zerlegen und Biegen des Liners genügte, er steht jetzt genau richtig und hält zuverlässig.
Beim Zerlegen habe ich gleich noch die Teflonscheiben gereinigt und das geringfügige Klingenspiel beseitigt.
Jetzt ist das Messer ohne Klingenspiel, der Liner hält bombenfest, Spinewack und white knuckle-Test kein Problem mehr.

Ich nehme das Messer gern als User mit, weil es eine angenehme und sehr ergonomische Form hat, die Klingenlänge genau richtig ist, der Stahl sehr rostträge (setzt weniger Flugrost als 154 CM/ATS 34 an) und trotzdem recht schnitthaltig ist. Außerdem hat es den besten, weil hosenschonendsten Clip, den ich kenne.
Und wenn man in die Schweiz fährt, braucht man nur die Öffnungsplatte auf der Klinge abzuschrauben und hat ein gesetzeskonformes "Sackmesser" bei sich.
 
Grüß euch nochmal!

Ich habs getan, das H&K mit Brachialgewalt "auseinandergenommen".
Den Liner aufgebogen. Aber noch nicht draufgehämmert.
Zusammengebaut. Und jetzt knallt der Liner bis auf die andere Griffschale durch. So wird er sie irgendwann durchhauen :teuflisch. Aber halten tuts jetzt wie mein SnG :super:.
Also nochmal auseinander und verlängern. Dann wirds wohl klappen. Das mach ich aber morgen...
Auf alle Fälle danke für die Tipps!

Stellt sich nur die Frage: Wieso haben die das nicht gleich bei Böker gemacht?
Und jetzt versteh ich auch, warum die neuen H&K von Benchmade sind...
 
Annapurna schrieb:
Grüß euch!

@ ZaphodBee:
Beim SL ist die Schraube nicht zu fest. Die Klinge geht auf, schlägt in geöffneter Position an und geht wieder zu. Die Feder hält die Klinge also nicht offen - oder anders ausgedrückt ... ist zu schwach.
Und wenn die, die es konstruiert haben, nicht richten können, was soll dann ein Messermacher machen? Und soll ich in ein 80€-Messer noch Handarbeit investieren lassen? :confused:


ähm? also rastet es net ein? eigenartig....
den Messermacher hätt ich beim Liner des HK empfohlen, oder eben selber dran Hand anlegen...
 
Annapurna schrieb:
Grüß euch nochmal!

Ich habs getan, das H&K mit Brachialgewalt "auseinandergenommen".
Den Liner aufgebogen. Aber noch nicht draufgehämmert.
Zusammengebaut. Und jetzt knallt der Liner bis auf die andere Griffschale durch. So wird er sie irgendwann durchhauen :teuflisch. Aber halten tuts jetzt wie mein SnG :super:.
Also nochmal auseinander und verlängern. Dann wirds wohl klappen. Das mach ich aber morgen...
Auf alle Fälle danke für die Tipps!

Stellt sich nur die Frage: Wieso haben die das nicht gleich bei Böker gemacht?
Und jetzt versteh ich auch, warum die neuen H&K von Benchmade sind...



Also was Pik Up schon so schön mit der Hammerfinne erwogen hat ist klasse, aber vieleicht ist diese Erweiterung der Idee ja noch ein bisschen besser.
Anstatt mit dem Hammer direckt auf den Leiner zu schlagen und das Quertreiben zu vermeiden könnt man ja einen ballig abgerundeten Meißel nehemen, der reicht von der Härte aus .
Meine bescheidenen Meinung nach.


Grüße Andy
 
Annapurna schrieb:
@ ZaphodBee:
Beim SL ist die Schraube nicht zu fest. Die Klinge geht auf, schlägt in geöffneter Position an und geht wieder zu. Die Feder hält die Klinge also nicht offen

Das ist ja auch nicht deren Aufgabe, oder?

Das ordnungsgemäß geöffnete Messer schließt Du ja nicht nur gegen die Federkraft, sondern nach Lösen der Arretierung.
Sonst wäre das wohl der erste Slipjoint-Springer. :steirer:

Die Feder öffnet die Klinge, die Arretierung hält sie. Insofern wird es also wohl weniger an der Federkraft liegen als daran, daß irgendetwas (Verschmutzung, Defekt?) die Arretierung davon abhält, ihrer Arbeit nachzugehen.
Da würde ich mal genauer draufschauen.
 
Annapurna schrieb:
Zusammengebaut. Und jetzt knallt der Liner bis auf die andere Griffschale durch. So wird er sie irgendwann durchhauen :teuflisch.

Papperlapapp. Lass das mal so, bevor Du auf dem Liner rumhaust. Es gibt nicht wenige Messermacher - meistens die, mit irgendeinem Kampfsport Hintergrund :irre: - die bauen Liner absichtlich so, dass sie fast oder ganz durchschlagen. Damit die Klinge unter keinen Umständen zugeht.
Da kann man jetzt drüber philosophieren, ich habden Liner auch lieber in der Mitte stehen - aber funktional ist das erstmal kein Nachteil. Bei einem Stahlliner oder einem einigermassen dicken Titanliner wirds ne Weile dauern, bis der soviel Abrieb hat, dass die Klinge das Wackeln anfängt. Selbst dann bleibt das Messer sicher offen.

Falls das Wackeln stört, ist immer noch Zeit, den Liner zu recken.

Grüße
Pitter
 
@ beagleboy:
Es ist so wie ich es gesagt habe. Und es ist nicht der 1. Slipjoint Springer. Wohl eher der erste, der keiner ist. Meine anderen Springer halten alle nur durch die Wurffeder offen (bis auf das CTMX-5, konstruktionsbedingt; wollt ihr eine Liste, damit es glaubwürdiger ist?). Die müssen auch offen bleiben. Weil im Normalfall kann man den Drücker erst loslassen, wenn die Klinge ganz offen ist (weil die Klinge einfach schneller als die Reflexe der Hand ist).
Und wenn du den Druckknopf loslässt, sobald die Klinge dreiviertel offen ist, steckt sie erstrecht.

Also zu schwache Feder. Und ich wäre euch dankbar, wenn die Böker-Fans den Skandal nicht auf mich zurückführen wollten.
 
das speedlock verriegelt wie viele andere springer (udt, protech duke, ak74...) als plunge lock. die klinge sollte zwei runde aussparungen haben, einmal fuers zuhalten und einmal fuers offenhalten. schau nochmal nach ob sich vielleicht schmier in der aussparung fuers offenhalten gesammelt hat, oder die aussparung anderweitig zu eng ist. der plingelock soll in beiden positionen leichtgaengig aber trotzdem sicher zu bewegen sein. da das spedlock auch mit einer spiralfeder arbeitet, kann ich mir nicht vorstellen, das sie verriegelt. ctmx-5 mal aussen vor, da hier ein anderes prinzip arbeitet.
 
Ich hab nicht gesagt, dass die Spiralfeder verriegelt, sondern dass sie die Klinge offen halten muss. Unterschied gesehen?

Von der Funktionsweise ist das Speedlock sicher gleich wie ein Vector-A von MT, ein Mk I von MOD, ein AFO von Benchmade, ein Hubertus Z-2000, ein Puma Booster etc... Keine Technik-Nachhilfe vonnöten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch einmal zum Thema Service.... Wie am Wochenende zu hören war, soll sich Böker in den letzten Wochen von 17 Mitarbeitern aus Produktion und Verwaltung getrennt haben. Da heißt die Parole wahrscheinlich "Konzentration auf das Wesentliche" (verkaufen, verkaufen).
 
Hallo G. Annapurna,

wir bedauern sehr, daß Sie mit unseren Produkten und dem Service nicht zufrieden sind. Die Firma BÖKER sieht sich keinesfalls nur als reines Industrieunternehmen, sondern vornehmlich als Dienstleister. In der heutigen Zeit ist neben dem reinen Produkt der dazu angebotene Service von zentraler Bedeutung für die Kundenzufriedenheit. Daß die von Ihnen an uns gesandte Mail bis jetzt noch nicht beantwortet wurde, bitten wir auch zu entschuldigen. Wir begrüßen es sehr, daß wir auf solche Fehler im Rahmen dieses Forums aufmerksam gemacht werden. Nur wenn wir von einem nicht zufriedenen Kunden erfahren, können wir entsprechend reagieren, um so das Vertrauen in unsere Marke wieder herzustellen.

Wir bitten Sie uns Ihre Taschenmesser zwecks Überarbeitung nochmals einzusenden. Selbstverständlich erstatten wir Ihnen die von Ihnen verauslagten Portokosten (bitte auf Ihrem Begleitbrief die Kosten angeben). Die Einsendung bitte zu meinen Händen vornehmen, ich werde mich dann persönlich darum kümmern.

Heinr. Böker Baumwerk GmbH
Steffen Moersch
Vertrieb
Schützenstr. 30
42659 Solingen
 
Na bitte,

wer sagt's denn!

Bin gespannt, ob die Messer nach der Reperatur einwandfrei funktionieren, sollte aber...
 
Alle Achtung! Den Ausführungen der Fa. Böker ist ja (in der Theorie) nichts mehr hinzuzufügen. Jeder Mensch (und jede Firma) sollte ein Recht auf Einsicht und Umkehr zugebilligt bekommen. Ich werte es bereits als Erfolg, daß hier überhaupt eine Reaktion auf eine Beschwerde erfolgt, weil in diesem Forum von Moderation bislang nicht viel zu bemerken war. Warten wir einmal in Ruhe ab.
 
Zurück