Hjalmar, Du meinst sicher diesen Text hier. Es ist ein Brief des Ostgotenkönigs Theoderich an einen Warnenkönig etwa von Ende des 5. Jahrhunderts:
"Zusammen mit schwarzen Stämmen (der Mooreiche) und heimischen blonden Knaben hat Eure Brüderlichkeit Schwerter für uns ausgewählt, die sogar imstande sind Rüstungen zu durchschneiden, und die ich mehr noch ihres Eisens als wegen des Goldes auf ihnen preise.
So glänzend ist ihre polierte Klarheit, daß sie mit genauer Deutlichkeit die Gesichter derjenigen wiederspiegeln, die auf sie schauen.
So gleichmäßig verlaufen ihre Schneiden zur Spitze, daß man annehmen möchte, sie seien nicht mit Feilen hergestellt, sondern im Schmelzofen geformt.
Ihre Mitte, mit schönen Vertiefungen ausgehöhlt, erscheint wie mit Würmlein gekräuselt, und hier spielen so mannigfache Schatten, daß man glauben möchte, das glänzende Metall sei mit vielen Farben verwoben.
dieses Metall ist auf Eurem Schleifstein geschliffen und mit Eurem glänzendsten (evtl. "berühmtesten") Pulver so beharrlich poliert, bis sein stählerner Glanz ein Spiegel der Männer wird; dieses Pulver wird Euch unter den natürlichen Schätzen Eures Landes gewährt, sodaß sein Besitz Euch einzigartigen Ruhm bringen möge.
Solche Schwerter möchte man in ihrer Schönheit für das Werk Vulkans halten (...)"
Hier geht es nicht um Kinofilmchen à la Conan der Barbar, sondern um historische Fakten. Und man muss sich mal vor Augen halten, dass das etwa zwei Jahrhunderte VOR der Besiedelung Japans durch die heutige (koreanischstämmige) Bevölkerung war.
Die von den Japanern bis heute verwendeten Methoden waren nach derzeitigem Stand der Forschung in vergleichbar guter Form bekannt, und zwar nicht nur in Asien. Auch die Arbeit mit stählernen Poliernadeln gehört dazu. Bei tiefer gehendem Interesse empfehle ich Kontaktaufnahme und Gespräch mit Dr. Stefan Mäder.
Ich liebe die japanische Kultur, aber mir stinkt es langsam wirklich gewaltig, dass bei allem was aus Japan kommt, immer davon schwadroniert wird, dass das niemand sonst in dieser Form kann oder gar vorher schon konnte. Das ist totaler Unsinn, denn die Japaner kochen auch nur mit Wasser. Und gerade was alte Handwerkstechniken angeht, haben die das schon aufgrund der späten Besiedelung des Landes 100 % sicher nicht selbst entwickelt sondern schlicht von woanders her gelernt. Was man ihnen allerdings zu gute halten muss, ist die Tatsache, dass sie aufgrund ihrer Rückständigkeit und ihrer zögerlichen Kontakte mit der restlichen Welt in der Lage waren, viele alte Techniken, die andernorts obsolet geworden waren, über die Zeit zu retten.
Nicht zu vergessen bitte ich auch etwas, das ich als Mittvierziger noch voll mitbekommen habe, nämlich das bis vor etwa 30 Jahren der Begriff "Made in Japan" ein Synonym für den gleichen Ramsch war, der heutzutage aus der PR China kommt. So eine Veränderung im Ansehen nennt man Gutes Marketing.