Schleifhilfen für den Bandschleifer?

[Günther]

Ich hab bis jetzt alle Klingen frei Hand geschliffen und war damit auch recht zufrieden.
Bei den feststehenden Messern fällt es nicht besonders auf, wenn der Schliff nicht 100% im Mittel ist.

Bei Klappmessern ist das aber völlig anders, wie ich leider feststellen mußte.
Da im eingeklappten Zustand die Klinge von beiden Seiten von den Platinen begrenzt ist, fällt die kleinste Ungleichheit extrem auf, so das die Spitze mehr auf die eine oder andere Seite zeigt.

Im Forum hab ich unter Schleifhilfen nur den Beitrag von Floppi in "Eigenbauforrichtung" gefunden.

Im Buch von Terzuola ist auch eine drin, die recht gut aussieht, auch wenn die Bilder nicht alles genau zeigen.


Gibt´s noch weitere?

Zeigt doch mal Bilder von Euren, egal ob gekauft oder selber gebaut.

Bin für jede Hilfe und jeden Tip dankbar.

 

[Moppekopp]

Hi günther,

ich weiß nicht, was du für einen Bandschleifer hast. Aber solltest du den EB haben, dann hätte ich noch eine Möglichkeit wie du dir ein Auflage bauen könntest. Ich habe hier unter Beitrag #23 ein paar Bilder geposted.
Mittlerweile habe ich die 3mm Auflageplatte die auf den Aluwinkel geschraubt wird, durch eine 6mm Platte ersetzt. Diese ist im Abstand zum Band durch zwei Langlöcher im Aluwinkel verstellbar.

Außerdem hat sie auf der einen Seite eine gerade Kante und auf der gegenüberliegenden Seite eine Aussparung, so dass die Platte auf ebiden Seiten um das Band greift. So kann ich auch schmale Klingen schleifen ohne, dass diese in den Spalt zwischen Auflageplatte und Band gezogen werden und das Band blockieren.

Die Auflage ist wie schon in dem Beitrag geschrieben, im Winkel zum Band verstellbar, zB. um Schwalbenschwanzpassungen zu schleifen. Geht damit hervorragend.

Ich hoffe das was ich geschrieben habe ist halbwegs verständlich. Wenn du Bilder mit höherer Auflösung haben möchtest, kann ich die am Wochenende machen und dir schicken.

Gruß Tobi

 

[hobby]

... Zeigt doch mal Bilder von Euren, egal ob gekauft oder selber gebaut...

Hallo Günter,

hoffentllich wunderst Du Dich nicht, dass ich auch eine Schleifvorrichtung gebaut habe (freihändig kann ich einfach nicht)

Der Rest auf meiner HP
http://hobby-messer.gmxhome.de/hilfsm-06.htm


Bei den kurzen Folder-Klingen ist das Einspannen natürlich ein Problem:
Entweder spannst Du durch die Lagerbohrung und bringst im Bereich der Spitze eine kleine Schraube an, auf der sich die Klinge abstützen kann
oder Du machst es wie Kevin, der immer zwei Klingen auf einmal fertigt: Eine doppelt lange Klinge, die Spitzen aussen, die am Schluss in der Mitte getrennt werden). So hast Du immer was zum Einspannen.

 

[Günther]

@ Hobby:

Bin jetzt grad dabei mir so was zu basteln, danke für die Anregung.

Allerdings wäre ich auch neugierig, wie die Profis so schleifen.

Kevin Wilkins,Uli Hennicke,Jürgen Schanz, Bert, usw.

 

[Murat]

Ich bin kein Profi ,aber ich schleife alles freihand.
Ich glaube das ,man so den meisten Spielraum hatt,wenn man zb. kurven schleifen muß, dann kommt man mit so einer schleifhilfe auch nicht mehr weit.

Das ist natürlich eine Reine Übungssache, um so mehr und öfter man Schleift, um so mehr Gefühl bekommt man für die sache.

Ich konnte das des öfteren beobachten bei unserem Lieben Günter Böhlke.Wenn er bei Markus auf dem Hammer In`s fast 20 Klingen oder mehr am Tag freihand schleift... das hatt mich dazu Inspiriert.

Nicht das ich mir nicht auch mal eine schleifhilfe gebaut habe, so bei 50 cm wirds halt schon ein bissel schwer auf nem 5 cm Band.Das ergebniss war aber nicht befriedigend,da es immer irgend ein Problem gab bei so einer Schleiffhilfe.

Ach ja der Jürgen Schanz schleift glaube ich auch teilweise mit einem Flachen Brett, wo er die Klinge drauf hatt. das ganze dann aber auch wieder freihand, wie genau kann ich aber leider nicht erklären, würde mich auch mal Interressieren wie das genau abläuft.

Das wichtigste ist halt immer noch das der Spaß bei der sache nicht verloren geht. Und das ergebniss ist ausschlaggebend, viele wege führen zum Ziel.

Gruß Murat

 

[lazedress]

Hallo

Da bei mir vor ein paar Tagen auch der 200d angekomen ist, habe ich mich auch schon daran gemacht eine Schleifhilfe zu planen.

Sie soll einfach aus einem U-Stahl sein mit 10 cm Länge, der gerade so über den Schleifarm des Bandschleifers passt. Vorne und hinten kommen jeweils zwei lange Schlitze in den U-Stahl und er wird mit je 2 Schrauben pro Seite am Bandschleiferarm festgemacht. Vorne wird er immer so eingestellt dass er nahezu direkt am Band ist, und je nachdem wie weit man hinten Hochstellt kann man den Winkel bestimmen.
Da aber beim EB 200d auf der linken Seite des Schleifarms keine Löcher sind muss man diese davor bohrer. Dass ist aber wahrscheinlich auch das einzige Problem. Wenn alles fertig ist wird der Rohling einfach auf den U-Stahl und gleichzeitig nach vorne in Richtung Band gedrückt.

Wie schon gesagt, bisher geistert diese Idee nur ein meinem Kopf herum, ich möchte sie aber nächste Woche verwirklichen. Wenn es klappen sollte, dann folgt auf jedenfall eine Bauanleitung !!!

 

[Floppi]

Wenn alles fertig ist wird der Rohling einfach auf den U-Stahl und gleichzeitig nach vorne in Richtung Band gedrückt.

Ich hoffe ich habe das alles richtig verstanden. Du stellst also mit dem U-Profil einen Winkel relativ zum Band ein - soweit okay. Damit bestimmst Du aber nur den Winkel.
Wie legst Du die Schleifhöhe fest? Stahl auf Stahl rutscht wunderbar und das Band zieht den Rohling in der Laufrichtung mit. Da musst Du für gute Ergebnisse (=gerade Schleiflinien) den Rohling gut festhalten.

Klingt insgesamt interessant, ob's funktioniert weiß ich nicht, bin aber auf Erfahrungsberichte gespannt. Viel Erfolg!
Einen kleinen Nachteil gibt's bei so einer Konstruktion mit festen Winkel übrigens noch: Rohlinge mit getaperten Griffen kann man nicht anständig schleifen. (Diesen Nachteil hat auch meine Konstruktion, die ich hier mit Bildern reingestellt hatte.)

 

[Uli Hennicke]

Ich reiße mir zwei Linien an der Schneide an und schleife auf einem horizontalen Banschleiftisch die Klingen vor. Schneide gegen die Laufrichtung, sonst zieht es zu sehr in den Rücken rein.
Meistens schleife ich nur gerade durch und lasse die Klingenspitze erseinmal ungeschliffen.
Der Anschliff ist dann ca 75 -80 % zum Rüchen hoch gezogen und auf der Schneide habe ich noch ca 1mm, das schwankt je nach Klingengröße und weiterem geplantem Klingenquerschnitt.
An der Spitze schleife ich mir Katana ähnliche Fasen an die auch bis zum Anriß reichen ansonsten bleibt die Spitze relativ stark.
Nach der WB wird die Klinge fertiggeschliffen (langsame Bandgeschwindigkeit und kühlend), erst auf dem Schleiftisch dann auf freihängenden Bandabschnitten.
Danach efolgt das Handfinish.

Grüße Uli

 

[lazedress]

@ Floppi

Ja, du hast es richtig Verstanden. Damit man weiß wann man aufhören muss das Messer "in" das Band zu drücken kann man sich ja davor eine Linie mit Edding auf den U-Stahl (oder Aluminium) zeichnen. Sobald man diese Linie sieht, hört man einfach auf.
Wird wahrscheinlich nur mit geradem Rücken funktionieren, mal sehen.
Besser wie freihand wirds aber hoffentlich schon.

Berichten werde ich auf jedenfall !

Wenn diese Methode wirklich funktioniert kann man auch ziemlich genau den Winkel bestimmen, mit dem der Rohling versehen wird. Man hat ja die Länge der Auflage und die Höhe hinten (die Höhe, die der hintere Teil des U-Stahls zum Band hat). Damit kann man ja den Winkel berechnen (a²+b²=c²).

In ca. einer Woche wird das ganze wohl fertig sein.

 

[hobby]

@ Hobby:
Allerdings wäre ich auch neugierig, wie die Profis so schleifen.
Kevin Wilkins,Uli Hennicke,Jürgen Schanz, Bert, usw.

Hallo Günther,

ich fürchte, ich weiss es: Frei Hand und so nach ungefähr 300 Klingen (Zitat eines der Profis) klappt das auch.
Nur werde ich kaum so viele Klingen fertig bekommen und schon gar nicht zum "Zerüben"!

 

[luftauge]

Warum willst Du Dir das Schleifen mit der Auflage so umständlich (indirekt) machen ?
Kombinier doch das, was Uli Hennicke zum Freihandschleifen gesagt hat,
mit dem, was Du vor hast, und dann passt das schon.

1. Anrisslinien anstatt auf die Auflage gleich auf den Rohling
2. Andrücken ans Band, bis die Anrisse erreicht sind, und gut is
3. Den Winkel kannst Du später noch bestimmen

Man kann auch mit "halber" Auflage schleifen:
Einfach einen Flachstahl dicht an das Band heran auf die vorhandene Auflage montieren, so dass der unten aufliegende Klingenrücken nicht zum Körper gedrückt wird, und den Teil zur Schneide (oben) per Hand direkt an das Band drücken.

Kevin Wilkins hatte mal eine Grafik dazu eingestellt, ich weis gerade nicht wo genau, ging auch um Schleifhilfen/Auflagen. Das was er damals vorgestellt hat, war im Prinzip nur eine verstellbare kleine Stufe, die das Wegrutschen des Klingenrückens verhindert.

Gruß Andreas

 

[D.Frentzel]

Hey,
Ich und Chris verwenden für die Grit einfach eine verlängerung des normalen Schleiftisches. Was jetzt nicht zu sehen ist, ist ein zweites stück Bandstahl was auf das erste versetzt geschraubt wird.
Wir haben dann auf der Schleifradseite eine Stufe von ca. 4mm breite.
Daran lässt sich prima das Messer am Band langziehen und ausschleifen.
Handarbeit ist aber trotzdem für den Rest notwendig.

Gruß Dirk

 

[Floppi]

Okay, Butter bei die Fische

Folgende Jigs hab ich mir in mühevoller, stundenlanger Arbeit aus dem Inet gesucht, diverse Leute angeschrieben, etc.. Sichert euch lieber die Bilder auf eure Festplatte - sowas ist verdammt schwer zu bekommen!

Es gibt übrigens noch 2 andere Jigs beim Knifenetwork.com in den Foren zu finden. Eine von Bob Warner und eine von Peter Atwood (ja, richtig gelesen, das ist die "taktische Pfeife" mit den Prybabys)

Eine Schleifhilfe von Ted Moore (näheres ebenfalls bei knifenetwork.com):

Ein gewisser Kelly hat folgendes gebaut (hab ich in verbesserter Form nachgebaut und kurz am Kontaktrad des EB200 getestet -funktioniert... von einer Seite zumindest. Wer mehr wissen will muss das selbst austesten und weiß schnell warum... )

Fragt mich nicht warum ich heute so spendabel bin...
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[Günther]

Jawohl, genau so!!!

So etwas ist mir vorgeschwebt.Vielen Dank, Floppi.

Ich hab bis jetzt immer frei geschliffen, aber wie gesagt, bei Klapmesserklingen bin ich nicht so ganz zufrieden.