Schleifstein Kaufberatung

nickw88

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Guten Tag, der alte Beitrag zur Schleifstein-Kaufberatung ist schon ein paar Jahre alt, deshalb wollte ich mal fragen, ob wir hier eine aktuelle Übersicht zusammentragen können.


Ich selbst besitze bisher noch keinen Schleifstein, möchte mir jetzt aber welche zulegen.


Welche Einsteiger-Sets würdet ihr aktuell empfehlen – vielleicht gestaffelt in:

  • Günstig (z. B. ein einfacher Kombistein wie 1000/6000, evtl. mit Halter),
  • Mittelklasse (Sets mit mehreren Körnungen, langlebigere Steine, evtl. 400/1000/6000),
  • Premium (hochwertige japanische Wassersteine, perfektes Schleifgefühl).

Und welche Erweiterungen sind sinnvoll? (Abrichtstein, Lederabziehriemen, stabiler Halter usw.)
 
Einsteiger-Set ist möglicherweise die falsche Herangehensweise. Es wäre zielführender, wenn Du weißt:
a) Welche Stähle Du schleifen willst.
b) In welchem Zustand Deine Messer sind.
c) Welchen Anspruch Du an die Fasen hast.
d) Wie Deine Herangehensweise ans Schleifen ist / sein wird: Notwendiges Übel oder high performance? Freihand oder System?

Grundsätzlich kriegst Du mit jeder von Dir genannten Klasse ein Messer scharf, zumindest "gebrauchsscharf". Der Rest ist dann Anspruch an die Klinge/Fase und Freude am Stein: Wassersteine? Splash and Go-Steine? Weichere oder härtere Steine? Da sind die "Geschmäcker" unterschiedlich.
 
Kommt natürlich drauf an, welche Messer und Werkzeuge du schleifen willst, welchen Zustand diese haben und welches Endergebnis erreicht werden soll. Beim Fokus auf Küchenmesser:

Günstig:

Hier würde ich zum Shapton Pro 1000 (oder 2000, falls ausschließlich sehr dünn ausgeschliffene und unbeschädigte Küchenmesser geschärft werden) greifen. Muss nicht gewässert werden, aufgrund der harten Bindung selten abgerichtet wurden und kommt mit Box, die gleichzeitig als Halter dient und der 1000er ist grob genug, um auch leichte Winkeländerungen durchführen oder kleine Ausbrüche ausbessern zu können. Alternativ geht auch der King Deluxe 300, der ist trotz der auf dem Papier viel gröberen Körnung ähnlich grob/fein wie der Shapton Pro 1000. Der muss auch nicht gewässert werden, ist sehr hart gebunden und kommt zwar ohne Box/Halter, ist aber sehr dick und braucht nicht unbedingt einen Halter. Den gibt's auch beim großen Fluss und ist im Gegensatz zum Shapton Pro 1000 etwas günstiger und nicht ständig ausverkauft.

Mittelklasse:

Dasselbe plus Halter, Leder, Diamantplatte zum Abflachen und für den Grundschliff (günstig wie DMD 150/400 genügt) plus Finisher. Da finde ich Naniwa Chocera Pro 3000, Imanishi Arashiyama 6000 und Suehiro Rika 5000 am besten. Letzterer muss aber gewässert werden.

Premium:

Dasselbe plus Suehiro Debado MD-20 zum Ausdünnen und für den Grundschliff, Atoma statt DMD, Nowi o. Ä.
 
Das skerper Set scheint wohl ganz gut zu sein. Manchmal gibts oder zumindest gabs das im Angebot für knappe 100€.

Aber das wichtigste wurde von @waterstone schon gesagt, welcher Stahl und wie runtergerockt die Messer sind ist entscheidend. Habe letztens angeboten einem Kollegen die Messer zu schärfen. Selbst mit der Atoma 400 hatte ich einfach irgendwann keine Lust mehr weil der Abtrag viel zu gering war.

Wichtig zu bedenken ist, so finde ich, wo die Reise Mittel- und langfristig hin soll. Für mich war einfach klar, ich mach das jetzt und zwar bis zum Lebensende. Daher habe ich lieber nach und nach gute Steine gekauft, als mich erstmal „ran zu tasten“.
Bei commitment Sondierung würde ich entweder auf die Vorschläge von @Valentinian II zurückgreifen oder das skerper Set im Angebot (beides hab ich nur gelesen, dass gut sein soll), bzw. dem Link von @Dodger79 folgen.

Viel Spaß und Erfolg!
 
Ich glaube für den Anfänger Preis-Leistungs Sieger ist da der Kombi Stein von JMS 1.000/4.000 . Das reicht für den Normalsterbliche und fürsorglichen Nutzer.
Mann kann dann noch zur flege einen Atoma 140/400 (eher 400) nehme dann ist man schonmal gut bedient.

Jetzt kommt der Synthetische Rest.

Naniwa:
Chosera Pro
(Magnesium gebunden)
400
600
800 (sehr beliebt)
1.000
2.000
3.000
5.000 (für das Maximum in der Küche)
10.000 (SpiderApp)

Sind alle brauchbar und
Splash Go On.

Der 5.000
Erinnert mich immer an den BBB (Blauen belgischen Brocken) wenn das einer ist den ich habe.

10.000 solte Naß gemacht werden und dann einmal angerichtet/angeriben werden dann alles abspülen und Naß machen sonst funktioniert der bei mir nicht, saugt sehr an der Klinge. Erinnert mich manchmal an ein japanisch Naturschleifstein.

Die Serie ist ein Klassiker und wird man auch wider los denke ich da es einfach Referenz Steine sind.


Supertone/sharpeningstone (SS):
(Harzg gbundnden)

Sehr hohen Polierleistung vileicht die besten auf dem Markt. (Habe noch keine Suehiros)

Diese Stein Serie war meine erste.
400
800
1.000
3.000
8.000
12.000

Meiner Meinung nach erst ab 1.000 brauchbar, da die Serie meiner Meinung eine reine Finisher Serie ist. Möchtest du also auf 1.000 aufhören nim diesen ist aber nicht sehr vertreten dieses Handeln.

Die Polierqualität steigt von 1.000 wobei von 3.000 auf 8.000 schon noch ein Unterschied ist. Ab 8.000 tut sich nicht mehr viel.

Beim 8.000 habe ich mal Verzug bemerkt der sich aber nach längerem abrichten Entfernen ließ. (95% meiner Stein werden angerichtet eingelagert)

Ziehen sich ab 800 sehr schnell zu.

Es ist einfach in sie hinein zuschneiden als Anfänger.

Ab 1.000 Splash and Go.


Hibiki:
1.000
3.000

Ansich machen sie das was sie sollen,
Müssen aber vorher gewässert werden.
Sind die härtesten Naniwas, kommt später noch was zu.


Aatoshi und Snow White:

Wenn ich das richtig denke sind beide Harzgebunden

Aatoshi 2.000
Erinnert mich sehr an die Supertones, hatte den 2.000 SS aber nie unterm Messer.
Beunze hier früher den Atoma 600 , da sonst sichtbare Kratzer auf dem Stein zurück bleiben.

Zieht sich sehr schnell zu.

Splash and Go.

Snow Withte 8.000
Härter als SS.
Zieht sich zwar nicht so schnell zu wie der 8.000 SS ist aber nicht so resistent wie ein Chosera Pro. (Achtung subjektiv empfinden!)

Einer der wenigen Stein die bei mir Risse zeigt, komplette SpiderApp macht aber nichts.

Splash and Go.


Shapton:
Keramische Bindung

(Kuromaku) Pro/M24

120
220
320
1.500
2.000

Die Steine ziehen sich der langsam zu.

Splash Go On, unter 1.500 aber durstig.

Gasstone HR (Rockstar)
120
220
320
500
1.000
2.000

Sie sind etwas kreidiger vom Feedback als Pro dafür ein Hauch feiner bin da eher der Pro Fan.
(Achtung subjektiv!)

Alle Splash and Go.

Großes Problem bei den Körnungen unter 500 ist das die bei Benutzung Verglasen so möchte ich das mal beschreiben, sich der Stein beim abrichten verglast er greift nun das Messer nicht so gut nach dem abrichten mit einer gröberen Körnungen. Nach dem abrichten mussen die Steine freigeschliffen werden mit dem Messer.

Die Stärken sehe ich bei Shapton einfach bei den Körnungen 1.000 bis 2.000 , OK drunter geht auch noch aber da gibt es besseres und darüber nehme ich eher Naniwa Chosera Pro oder vieles anders anderes außer Naniwa SS.



Hybrid Steine (bestehen aus Synthetischen und natürlichen Schleifsteinen)

Iminashi
Arashiyama und Kitayama:

Meiner Meinung nach Harzgebunden

1.000 Arashiyama
4.000 Kitayama
6.000 Arashiyama
8.000 Kitayama

1.000 ist durstig, schlämt, es gibt bessere Alternativen (Shapton) sonst aber brauchbar.

4.000 ist gut genauso wie 6.000 .

Aber 8.000 finde ich nicht meins Erachtens nicht gut, da gibt es besseres Alternativen.

Ab 4.000 Ziehen sie sich immer schneller zu mit Abrieb.

Besonders gefällt mir der 6.000 obwohl ich immer den 4.000 nehmen als zwischen Schritt.


Morihei Hishiboshi (Tokyo):
500
1.000
4.000
6.000
9.000 Karasu

Alles Splash and Go unter 4.000 aber durstiger.

Der 4.000 und 6.000 ähneln dem iminashis gleicher Körnungen sehr wobei die Iminashis ein Tick feiner sind, dafür hinterlassen die Morihei mehr biß an der Schneidkante sollte für Tomaten besser funktionieren. Das ist aber sehr marginal. (Achtung subjektiv)

Bei Iminashi 8.000 und
Morihei 9.000 Karasu gehen die Wege aber wieder sehr weit auseinander.


Diamant Steine Platten

NSK Oboro Kniffe
200

Der beste seiner Klasse meiner Meinung nach, besser als Shapton Pro 220
Aber für das was ich brauch immer noch ein Ticken zu fein.

Splash and Go.

Richte, reibe ihn mit einem 100ter Siliziumkarbit Stein von Suehiro an.
Wichtig er verglast nicht! Wie die Shaptons.

Atoma
140
400
600
1.200

Man kann auf ihren Schleifen aber das ist glaube ich nicht ihre Sinn in der Sehne.
Daher nutze ich die fast ausschließlich zum abrichten. Meine Regel dafür ist der Abichtende muss immer gröber als der abzurichtende Stein sein.

140 bis Körnungen unter 1.000

400 bis Körnungen unter 4.000 außer der Naniwa Aatoshi 2.000 der braucht den 600ter

600 ab 4.000 bis Open-end Synthetic/Hybrid.

1.200 nur für Japanisch Naturschleifsteine und BBB.

Wirklich brauchen tut man nur den 400 und den 140.



Ich habe hier nur Steine genannt die ich selbst Besitze oder verbaucht (120 M24 ) habe.

Härte der Steinserien
Von weich zu hart

Naniwa Superstones
Naniwa Aatoshi

Iminashis und Morihei
Naniwa Snow White
Naniwa Chosera Pro

Shapton Pro/M24
NSK Oboro Kniffe 200
Shapton Glass HR

Atoma Serie

Je Absatz eine andere Härte Klasse, innerhalb der Klasse wieder es auch subjektiv härter.

Wichtig Zusagen ist noch das gute grobe Stein viel seltener sind als Steine ab Körnungen 1.000

Und dann ist das ausdünnen noch eine Qual
Siliziumkarbitsteine sind da nicht so gut das die ein schlächtes Feedback habe und Diamanten Like Atoma auch doof sind.

Das blöde ist man bekommt Messer meist in einem schlechten Zustand, wenn man das Messer nur neu fassen muss ist das verhältnismäßig fix gemacht aber ausdünnen ist ne andere Geschichte.
Guter Umgang mit Messern ist in unser Gesellschaft leider ein Problem (Wegwefkultur).

Galaxis MTG
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum der JMS Stein überhaupt noch erwähnt wird ist mir ein Rätsel. Das Teil ist einfach nur grauenhaft.
 
Warum der JMS Stein überhaupt noch erwähnt wird ist mir ein Rätsel. Das Teil ist einfach nur grauenhaft.

Vielleicht, weil mehr als 3 Dutzend sehr erfahrene Banksteinschleifer, deren Empfehlungen begründet taugen, das genau anders sehen und Du hingegen noch nicht soweit bist?

Solch vernichtend formulierte Urteile sind ebenso wie nonplusultra überschwengliche Urteile kaum ein Beitrag für fachliche Beratung.

grüsse, pebe
 
Ich selbst besitze bisher noch keinen Schleifstein, möchte mir jetzt aber welche zulegen.
Wenn Du noch keinen Stein hast, würde ich mit einem Kombistein beginnen. Den oben genannten JMS kenne ich nicht persönlich, kann aber die beiden Cerax Steine 1000/3000 und 1000/6000 von Suehiro sehr empfehlen.
Der Bester 1000/6000 von Imanishi ist auch sehr zu empfehlen.
Später kannst Du je nach Bedarf noch was gröberes oder feineres, je nach Bedarf ergänzen.

Preis/Leistung ist bei den Kombisteinen Cerax und Bester top. Ich würde die auch als Einzelkörnungen empfehlen. Die 6000er Seite vom Bester entspricht übrigens dem Arashiyama.

Und welche Erweiterungen sind sinnvoll? (Abrichtstein, Lederabziehriemen, stabiler Halter usw.)
Ein Lederriemen mit Polierpaste ist für den Anfang sicherlich nicht verkehrt. Es erleichtert das Entfernen eines Restgrates und kann auch die Schärfe deutlich steigern, wenn man als Anfänger noch Schwierigkeiten hat den Winkel mit dem feinen Stein sauber zu halten.
Für das Abrichten tut es am Amfang auch ein Bogen SiC Nassschleifpapier.
Ein Steinhalter kann sinnvoll sein, im Grunde tut es aber auch ein Holzbrett mit einem Spüllappen als Unterlage.

Gruß, Andreas

PS: Meine Erfahrung mit den Cerax Steinen hatte ich hier mal geschrieben: Suehiro Cerax - Meine Erfahrung mit der Serie (https://messerforum.net/threads/suehiro-cerax-meine-erfahrung-mit-der-serie.150646/#post-1192142)
 
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