Schleifsteine für Edge pro und R2 Stahl

Erebos

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Hallo zusammen, eigentlich bin ich ja it meinem Schleifequipment zufrieden, aber mit meinen neuen Messern komme ich wohl an die Grenzen des Materials. Ich habe ein Edge Pro System (Original) und dazu ein Set
Shapton Pro Ha-Nu Kuromaku Steine (220,320,1000,5000,8000). Waren die Steine für meine bisherigen Messern aus blauem Papierstahl einwandfrei, habe ich das Problem, dass die bei meinen R2 Messern mit 64 HRC (laut Angabe) wohl an ihre Grenze kommen. Es dauert selbst mit den groben Steinen schon sehr lange, bis überhaupt ein Grat entsteht, der dann auch sehr sehr fein ist und bei den feineren Steinen hat man das Gefühl, dass sich gar nichts mehr tut, es zeigt sich auch kein sichtbarer Abrieb auf den Steinen. Die sind selbst nach einiger Zeit schleifen noch komplett sauber. Ich bekomme die Messer zwar trotzdem scharf, aber es dauert recht lang. Ich vermute, dass die Härte der Messer einfach für die Steine Grenzwertig hoch ist. Die Schärfe hält zwar auch ewig im Vergleich zu den Aogami Messern insofern muss man wesentlich seltener ran, aber ich wollte mal fragen was eure Empfehlung für sehr harte Japanische Klingen Klingen ist. Sollte mich nach Alternativen umsehen oder ist es bei diesem Stahl bzw. dieser Härte.
Bevor Fragen kommen, die Steine richte ich vor dem Schleifen mit einem Abrichtstein ab, also zugesetzt sollten sie nicht sein. Vor allem der 5000er neigt dazu sich zuzusetzen.
Vielleicht lasst ihr mich ja an euren Erfahrungen teilhaben.
 
Ich kenne die Steine nur im größeren Format, habe aber auch Aogami2 und R2 jeweils auf 63 HRC gehärtet schon oft drauf geschliffen. Der Unterschied ist sehr deutlich, das Mehr an Vanadium merkt man schon beim R2, jedoch tut sich auf meinem Shapton Pro 8000 nach kurzer Zeit auch Abrieb zeigen. Wenn man nur Aogami gewohnt war kommt es einen sicherlich viel länger vor, das muss man fairerweise sagen, die Schärfe hält R2/SG2 aber auch länger als Aogami2. Ob man mit Diamant an R2 heran gehen kann im oberen Körnungsbereich um schnellere Ergebnisse zu erhalten weiß ich nicht, das können vielleicht andere besser sagen. Mein R2-Messer (Takamura Migaki R2) hab ich verkauft, konnte nicht mehr einen genauen Vergleich gerade anstellen
 
Guten Morgen,
deine Shaptons sind für die genannten Härten problemlos geeignet- ich halte sie sogar für die dafür mit am besten geeignetsten.
Der Shapton 5000 wird von Herrn Horie vom Japan Messer Shop, dessen Expertise ich sehr schätze, sogar als der Härteste der Shapton-Serie beschrieben.
Ich nutze die normalen Banksteine der Serie auch für meine HAP 40 und ZDP 189 Klingen, deren Härte bis 67 HRC angegeben ist. Ein 8000er Shapton, der mit etwas Slurry angerieben ist, zeigt sich dafür als einer der besten Finisher.
Meine Naniwa Diamont 6000er Platte braucht es für die Klingen nicht wirklich. Ich nutze sie gelegentlich mit der Vorstellung, auch die freiliegenden Carbide der Mikrostruktur etwas zurückzuschleifen- dabei sollte sie nur ganz wenig eingesetzt werden, da sie sonst die fein aufgearbeitete Schneide wieder einschneidet.
Allerdings merke ich im Gebrauch keinen wesentlichen Unterschied in der erreichten Schärfe.
 
Ich danke euch für die Antworten. In diesem Fall bin ich wohl doch mit dem richtigen Material unterwegs.
Ich kenne die Steine nur im größeren Format,
Sind die selben, bei dem Laden bei dem ich diese gekauft habe werden die nur zurecht geschnitten und auf Alu Träger geklebt. Sieht man auch an den durchgesagten Aufdrucken auf den Steinen
 
Das habe ich mit gedacht, deshalb auch die Erfahrung beschrieben auf den großen Steinen. Mich wundert nur, dass bei dir kaum Abrieb erzeugt wird. Hast du neben Aogami andere Messerstähle bisher schon geschliffen? Ich kenne sonst noch VG10/N690, 14C28N/13C26 und Ginsan/Gin3 nebst Solinger als rostfreie Messer, allesamt erzeugen schneller Abrieb als SG2.
 
Bei allen anderen Stählen hatte ich bisher noch kein Problem z.B. VG10 schleife ich recht häufig. Bei den neuen Messern fühlt es sich einfach so an als würden die Steine nicht greifen.
Nach einer Weile ist die (nach dem abrichten leicht rauhe) Oberfläche der Steine glänzend wie poliert und wie beschrieben ohne graue Spuren. Aber etwas arbeiten tun sie schon, die Messer werden am Ende ja scharf, aber fühlt sich halt an wie Autofahren auf einem zugefrorenen See ohne Spikes.
 
Mir ging´s letztens ähnlich, als ich den ersten Touch Up bei meinem SG2-Messer machen wollte. Ich schleife mit den normal großen Banksteinen und Nowi-System bei den harten Stählen bis rauf zum Shapton Pro 8000 und nehme den auch für den TU. Bei SG2 und dem Shapton 8000 hatte ich auch den Eindruck, dass da gar nichts geht. Kaum Abrieb zu sehen und irgendwie das Gefühl, dass der Stein überhaupt nicht greift. Hab dann den Naniwa Chosera 3000 aus dem Schrank geholt und damit ging´s deutlich besser.

Ich hatte schon gedacht, dass der Shapton 8000 vielleicht von den vorherigen Schleifaktionen zugesetzt sein könnte, aber wenn das bei Dir auch bei einem frisch abgerichteten Stein passiert, scheinen sich SG2 und Shapton 8000 wohl nicht zu mögen.

Bei meinem anderen Messer mit PM-Stahl (SRS-15) ging mit dem 8000er zwar mehr, aber als ich testhalber hier auch den Chosera 3000 ausprobiert habe, war ich so beeindruckt von der erreichten Schärfe, dass ich den 8000er im Schrank gelassen habe.

Wenn es den Naniwa Chosera (Professional) 3000 auch für Dein System gibt, wäre das eine durchaus empfehlenswerte Option, wenn auch deutlich teurer als die Shaptons.
 
Chosera ist weicher gebunden als Shapton Pro und setzt auch bei geringem Druck frisches Korn frei.

Die harte Bindung von Shapton Pro und die damit verbundenen Vorteile wie weniger Sauerei und längeres Planbleiben bezahlt man halt mit verrundetem Korn.

Bei niedrig legiertem Kohlenstoffstahl ist das kein Problem, dem fehlen die harten Carbide, die den Korund verrunden könnten.

Bei niedrigeren Körnungen ist das oft auch kein Problem, da man für die meisten Anwendungen den Druck erhöhen kann, wodurch frisches Korn freigesetzt wird. Bei Steinen fürs Finish wäre das kontraproduktiv.
 
@Valentinian II klingt einleuchtend, vielen Dank für diese Info! Wäre dann der Arashiyama 6k oder Kitayama 8k der "bessere" Finish-Stein für SG2, oder was gibt es in dem EP-Format vergleichbares was weicher gebunden ist?
Hatte den Arashiyama 6k als Leihgabe von Dirk_H mal gehabt wo mein Takamura noch da war, aber das ist viel zu lange her als das ich mich daran erinnern könnte wie der Unterschied tatsächlich war.
 
Ich weiß nicht, was es im EP-Format alles gibt. Arashiyama und Kitayama sind beide nicht toll für PM-Stahl, selbst vergleichsweise carbidarmen wie SG2. Erstens sind sie zu fein für den Zweck und zweitens arbeiten sie an SG2 sehr langsam, vermutlich dadurch, dass ein Teil der abrasiven Partikel nicht Korund, sondern irgendwas Silikatiges aus Natursteinpulver ist.

Ich finde Naniwa Pro 3000, Shapton Glass HR 4000 (3000 geht bestimmt auch, genauso wie die Rockstars) und Suehiro Debado 4000 am besten für dünne Messer in SG2. Was es davon im EP-Format gibt, keine Ahnung.

Harzgebundener Diamant ist bestimmt auch toll für den Zweck, die gibt's auch im passenden Format (Poltava, Venev), aber da fehlt mir auch die Erfahrung und die Dinger sind teuer.
 
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