Schleifsteinserie Zische Arkando

Caligula Minus

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Die schleifsteine der Firma Zische tauchen in Beratungen immer mal wieder auf, dabei war mir aufgefallen, das es über die Serie Arkando keine konzentrierten informationen per forensuche gibt. Das wollte ich Ändern, da ich die serie komplett habe und machte mit die Mühe, ein Messer damit zu schleifen und die Fasen nach der jeweiligen Könung abzulichten.
Die Gewichte der Steine , dabei gehe ich wie folgt vor:
Stein Trocken Stein nach 5 minuten Wässern Stein nach 10 minuten Wässern

Gewogen wurde mit einer einfachen küchenwaage, was besseres habe ich nicht.
Die Steine müssen 5 minuten gewässert werden und saufen erheblich, alle Körnungen. Die Körnung ist in FEPA angegeben, nicht in JIS. Nach 10 minuten Wässern war keine zusätzliche Gewichtszunahme feststellbar. Trocknungszeit bei den Wassermengen mindestens 24h, die Groben eventuell schneller.Nachgewogen hatte ich das nicht.
Als Messer habe ich ein billigmesser vom Discounter verwendet, ein 1922 war mir dafür zu kostbar. Fase habe ich mit 17,5 grad gesetzt, der werksschliff war grausam anzusehen. Daher habe ich davon Keine Bilder.

Folgende Körnungen sind Erhältlich:
F150 Grün
F220 Orange
F500 Blau
F1000 Weis
F2000 Gelb

Der F150 ist m.E. Siliziumcarbid und eine echte fräse, nicht so schnell wie eine Atoma 140, aber vergleichbar von den riefen.




F220:
Gewicht: 917g; 1070g; 1070g


Riefen des F150 werden zügig ausgeschliffen, zeit habe ich nicht Festgehalten. Könnte auch stahlabhängig sein, ich habe keine Japanischen Messer zum vergleich.


F500:
Gewicht: 885g; 1070g: 1070g:


Der Stein ist der Schleifturbo der serie, Gradbildung auf beiden seiten in unter 5 minuten. Einige Tropfen wasser beim schleifen sind erforderlich. Die Riefen des F220 werden rasch ausgeschliffen, der Grad bildet sich recht schnell. Ob das bei Messern mit 60 HCR auch so ist, weis ich nicht. Kein Messer damit im bestand.


F1000
Gewicht: 934g; 1005 g ; 1005g Trockungszeit mindestens 12 stunden, vermutlich aber mehr.



Dieser stein beginnt dann mit der Politur und verfeinerung der Fase, schärfe verbessert sich erheblich. Eine spiegelpolitur wie bei Ohishi steinen ergibt es aber nicht, ist irgendwie nicht das gebiet dieses Steins. Die Riefen des F500 werden gut ausgeschliffen, Gradbildung kam nach etwa 5 minuten, eventuell Stahlabhängig.
Dieser stein sollte mit Diamant beim schleifen gereinigt werden oder mit einem Passenden Nagura, Abrieb setzt sich fest und ist schwer wegzubekommen.


F2000
Gewicht: 872g; 994g; 994g;



Dieser stein poliert dann nochmals etwas, je nach stahl bringt das nochmals einen Ticken mehr schärfe. Beim verwendeten Messer brachte der stein wenig, aber ich wollte das Schleifbild nicht vorenthalten. Sehr feinkörnige Stähle dürften duchaus profitieren, standart solinger eher nicht. Zum entfernen des restgrates wäre ein Graues Leder von scherenkauf angeraten nach dem F1000.

Wer was brauchbares zum schleifen haben will und gerne Große Steine hat, ist mit dieser Serie gut bedient. Bei halbwegs Scharfen messern würde der F500 und der F1000 sowie ein Leder mit Abziehpaste reichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Vorstellung der Steine und auch der Bilder der Schneide. Wie kann man das Feedback der Steine einordnen, nutzen sie sich schnell ab? Die ziehen teils doch ordentlich Wasser, selbst der feinste Stein über 100ml ist überraschend und 885 zu 1070ml beim F500 ist derbe viel...der trocknet sicher 3 Tage lang?

Eine Frage noch zu folgender Aussage.
Der Stein ist der Schleifturbo der serie, Gradbildung auf beiden seiten in unter 5 minuten. Einige Tropfen wasser beim schleifen sind erforderlich. Die Riefen des F220 werden rasch ausgeschliffen, der Grad bildet sich recht schnell.
Ab welchem Zustand 5 Minuten bis zur Grat-Bildung? Das Messer ist mit "Billig vom Discounter" jetzt relativ ungenau beschrieben, kann 52-57 HRC haben..für solch einen weichen Stahl wären 5 Minuten, für mich, nicht sonderlich schnell wenn du vom vorherigen Stein den Grundschliff schon gemacht hast sprich die Schneide geformt ist. FEPA 500 entsprechen etwa JIS 1000-1200, FEPA 220 etwa JIS 220-240. Je nach Stahl und Zustand wüsste ich nicht wann ich den 220er oder gar 150er nehmen würde, falls der F500 also eine stumpfe Klinge in 5min bis Grat-Bildung schafft wäre das noch ok.
Ich vermisse etwas eine Körnung um die JIS600-700, also FEPA 320-360, gröber würde ich nicht auf dünn ausgeschliffene Japaner gehen wollen.
 
Die steine nutzen sich nicht so schnell ab, genau kann ich es nicht sagen, weil ich bislang nur wenige meser geschlifen darauf habe. Die Trocknungszeit kann ich gerne nachtragen, dazu warte ich noch einige tage, bis die steine wieder ganz trocken sind und wiege die nach dem Wässern und dann alle 24 stunden mit einer küchenwaage. ICh vermute,das es 24 stunden sind,könnteaber auch mehr sein. Wer viel schleifen will, muß nicht mehr viel nachwässern.

Beim F500 hatte ich den F150 und den F220 vorher benutzt. Zum Messer selber und dessen Stahl kann ich nichts sagen außer das es vom Lidl für 1,79 euro war. Ein anderes Messer zum Testen habe ich nicht da gehabt, also ein Japanisches Messer aus Aogami oder ähnlich.
ICh hatte die F150 und F220 vorher verwendet, um die Schleifbilder zeigen zu können. Die Winkeländerung mit dem F150 dauerte recht lange, habe nicht auf die Uhr geschaut. Eine Stumpfe Klinge kann ich gerne Testen, habe ein Messer heute reinbekommen. Einen F320/F120 von Zische habe ich da,kann ich gerne testen und dann den F500.Bilder dazu stelle ich dann ein, dauert aber einigeTage. Der F320/F120 gehört nicht zur serie, den habe ich so gekauft zum testen.
Die Serie besteht nur aus den 5 steinen, ob für Japaner geeignet, weis ich nicht. Ich habe nur ein Culilux Santoku aus der Kobe serie noch zum Testen da, kann man nehmen. Da wollte ich den Werksschliff abändern. Bilder kann ich dazu gerne hier verlinken, dauert aber auch einige tage.

Ach ja, die steine habe ich nur gewogen, nicht das aufgenommene Wasser berechnet. Die Angebenen Zahlen sind nur das gewicht, mehr nicht. Aufgrund der zahlen hatte ich ja geschrieben, das sie saufen. Daher mag dieses Verhalten nicht jeder. War mir vor kauf nicht bekannt, weil man zu den steinen wenig findet.
 
Beim F500 hatte ich den F150 und den F220 vorher benutzt. Zum Messer selber und dessen Stahl kann ich nichts sagen außer das es vom Lidl für 1,79 euro war. Ein anderes Messer zum Testen habe ich nicht da gehabt, also ein Japanisches Messer aus Aogami oder ähnlich.
ICh hatte die F150 und F220 vorher verwendet, um die Schleifbilder zeigen zu können. Die Winkeländerung mit dem F150 dauerte recht lange, habe nicht auf die Uhr geschaut. Eine Stumpfe Klinge kann ich gerne Testen, habe ein Messer heute reinbekommen.
Danke für die Info. Mit einem 150er Stein lange brauchen für eine Winkeländerung auf einem vermutlich sehr weichen rostträgen Stahl, klingt nicht besonders gut. Ich habe einen Naniwa Traditional 220 zum Ausdünnen, wenn ich damit die neue Sekundärfase anlegen will geht das aber binnen einer Minute, um nicht zu sagen binnen ein paar Zügen, ohne jetzt die Klinge auf den Stein zu drücken. Arbeitest du komplett druckfrei auf dem Nowi damit oder warum dauert es so lange?

Dazu nochmal die Frage nach dem Schleifgefühl/Feedback. Wie würdest du das beschreiben?

Bin gespannt wie lange eine stumpfe Klinge benötigt. Dafür könnte der F500 schon zu fein sein als erster Stein, wenn man 5 Minuten braucht zum Hochschleifen vom 220er und die Schneide schon aufgebaut ist.
 
Wie hart ist denn der F150 gebunden?
SiC hat sehr spitze Kristalle, die brechen aber leicht. Dadurch wird ein SiC Schleifmittel schneller stumpf als eines aus Korund (Al2O3). Weich gebundene Steine sind bei SiC deshalb erheblich schneller als härter gebundene.

Gruß, Andreas
 
@AJK :
Der F150 ist recht hart,ob es wirklich SiC ist, weis ich natürlich nicht. Kann ist mit meinen mitteln nicht feststellen. Bei Zische habe ich zur Bindung nichts gefunden.
Der F150 ist nach den wenigen messern, die ich geschliffen habe darauf, noch plan. Im vergleich ist der Ohishi 220 etwas weicher und braucht nach etwa 2 messer eine abrichtung.
@Username86 :
Habe nun den F500 nochmals gewässert und am Gießer 4025, was ich bekommen hatte, mit Simons system Fase nachgezogen, war nach etwa 2 minuten fertig für beide seiten. Schleifgefühl sehr bissig, fast schon Agressiv zu nennen. Die anderen steine der serie haben dies nicht. Bilder folgen noch. Natürlich ist das schleifgeräusch bei F150 und F220 recht laut und krazig,was der körnung geschuldet sein dürfte.
Ich arbeite mit wenig druck, ich wollte den F150 testen, sonst nehme eine Atoma 400 zum anlegen der Fase bzw winkeländerung. Das Gießer ist auf 17,5 grad pro seite geschliffen. Ausdünnen von klingen habe ich noch nicht versucht, das kommt als nächstes.

Hier die versprochenen Bilder:

Ausgangslage Gießer4025-24



Fase hatte grade nach etwa 2 minuten und ca. 15 zügen. Also nach etwa 2 minuten was fase aufgefrischt und braucht nur noch über den F1000 und Leder mit sic paste.
Der F500 ist recht schnell, kenne ich so nicht von Ohishi steinen oder den anderen zische steinen. Naniwa oder suehiro steine habe ich nicht zum vergleich da.
 
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