Schleifsystem zum Ändern des Anschliffs gehärteter Messer

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Einen wunderschönen guten Abend allerseits und besten Dank für alle Hinweise vorab

Hat jemand Emfpehlungen für ein Schleifsystem, das mir erlaubt, innert relativ kurzer Zeit den (primären) Anschliff eines fertigen, gehärteten Messers anzupassen durch Abschleifen des Ricassos, ohne die WB zu ruinieren?
Benutzungshäufigkeit: ca. 5-7 Messer pro Jahr umschleifen
Beispiel zu Illustrationszwecken: scandi grind zu full flat grind, wenn man ein gekauftes Mora auf rückenhohen Flachschliff "umschleift".

Macht das jemand ab und zu hobbymässig? Was für Systeme machen da Sinn? Wie lange dauert so ein Umschleifvorgang ungefähr mit dem entsprechenden System?

Ich dachte bereits an Diamantplatten, Feilen und (wassergekühlte) Schleifmaschinen. Für eine Entscheidung mangelt es mir aber an Erfahrung im Schleifen, und bisher habe ich im Forum nichts zu explizit dieser Verwendung gefunden.
Ich werde in absehbarer Zukunft wohl nicht zum Messermacher und suche etwas für die regelmässige, aber sporadische Benutzung (also nicht Bandschleifer oder Jet nur in der Hoffnung, dass ich die dann sowieso bald mal brauche). Ein Selbstbau kommt vermutlich nicht in Frage, da ich keine handwerkliche Vorbildung habe (nicht unbegabt, aber nicht ausgebildet) und nicht allzu viel Zeit investieren möchte.
 
Für alles was mehr als wenige mm sind würde ich einen (ggf. günstigen) Bandschleifer nehmen
Gibt's ab und zu mal bei Penny etc.
Diamantplatten sind zu lahm, Feilen zu grob und ungeführt schwerer zu händeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, danke! Ich kann nicht genau abschätzen, wie viel das pro Messer ist, da das Ricasso ja schräg abgschliffen würde in einen FFG. ich vermute, es wäre höchstens 1mm (was ja eigentlich schon recht viel ist) auf jeder Seite.

Wie gross ist da das Risiko, die Klinge übermässig zu erhitzen/auszuglühen mit dem Bandschleifer? Das möchte ich halt nach Möglichkeit vermeiden, weil die Messer ja eigentlich fertig sind. Und im Messermacher-Bereich des Forums hatte ich den Eindruck, dass die meisten versuchen, nach der WB nicht mehr mit dem Bandschleifer zu arbeiten.
 
Hallo,

ich denke doch die meisten schleifen nach dem Härten auch am Bandschleifer. Alleine schon deswegen, weil vorm Härten meist an der Schneidfase etwas mehr Material als im Endzustand stehen gelassen wird um einen Verzug beim eigentlichen Härten zu vermeiden.
Das Wichtigste dabei ist: Viel! kühlen im Wasser, besonders vorsichtig an dünnen Stellen und nicht an Bändern geizen! Immer frische Bänder, die schleifen besser bzw. wesentlich kühler. Was ich nicht weiß ist wie sich da ein solch günstiger "Baumarktschleifer" verhält.

Hoffe ich konnte helfen.

Gruß
 
Wie heiß es wird liegt in erster Linie an der Drehzahl, dem Druck und an der Menge an Material die abgenommen werden muss
Wasser hält die Temperaturen absolut problemlos auch punktuell unterhalb der kritischen ~220°C - halte das Schleifband immer schön nass und du hast keinen Stress
Wenn man sehr(!) langsam, kurz und mit wenig Druck mit sowas schleift, braucht man nicht zwingend eine aktive Kühlung - also schärfen oder Mikrofasen in ein Schwert reinschleifen etc. geht notfalls auch ohne mal kurz ganz ohne Kühlung - den Schleifwinkel zu verkleinen bei einem dicken Messer etc. eher nicht

Schon 1mm tief auf ein paar cm² Stahl großflächig von einem Messer abzunehmen kann mit selbst mit besten Diamantplatten/Schruppsteinen vieeeele Stunden dauern. Ich habe auch schon ein paar Messer per Hand auf Schleifsteinen umgeschliffen... um z.B. nur die letzten ~5mm eines Messers aus SK5-Stahl@60°HRC auf 0 auzuschleifen auf einem 240er Taidea ein paar Stunden Stunden gedauert - da waren die Arme ganzzschön lahm.

Also wenn es um 5-10 Messer im Jahr geht würde ich durchaus ernsthaft z.B. über einen 35€ Mini-Bandschleifer von Penny oder besseres nachdenken.
 
Das Thema wurde schon öfter kontrovers diskutiert. Meiner Meinung nach ist das Schärfen der harten Klinge nur etwas für absolute Profis, die wirklich wissen was sie tun und aufgrund ihrer Erfahrung auch entsprechendes Gefühl für das Material entwickelt haben.

Hier gibt es eine tolle Abhandlung zu dem Thema, wie schnell die Härte lokal raus ist: http://www.messerforum.net/showthre...uot-heisses-quot-Thema&highlight=%FCberhitzen

Ich selbst schleife nur Schlachtermesser am Bandschleifer, die sind sowieso recht weich und der Stahl ist recht duldsam. "Gute" Stähle nur mit langsam laufenden, wassergekühltem Stein. Der Sinn des Umschleifens einer Skandi-Klinge in einen rückenhohen Anschliff im gehärteten Zustand entzieht sich mir übrigends grundsätzlich.

Gruß

Uli
 
Schleifsystem zum Ändern des Anschliffs gehärteter Messer kenne ich schon einige.

Sinn ist dabei teuere und qualitativ hochwertige Arbeitsmesser kontroliert auszuschleifen (z.B. flach oder balig).

Wenn man dann solche Klingen schleift, kann man dann die kontrolliert schleifen, so dass Klingenschliff z.B. voll symmetrisch ist.

Man kann dann solche Klingen leicht, schnell und genau mit Hilfsmittel (apex edge und andere) schärfen.

Ich kann später, wenn ich Zeit habe, solche Geräte zeigen. Jedoch die Macher, die in Deutschland solche Sachen produzieren, kenne ich nicht. Man kann also dann selbständig so was bauen.
 
Mit den Feiertagen im Rücken allen ein gutes neues Jahr und besten Dank für die vielen Antworten. Sorry, dass bei mir das Thema zwischenzeitlich liegenblieb.

Logische Konsequenzen für mich: Schruppstein fällt weg, weil der Aufwand pro Messer zu gross ist. Bleiben drei Optionen: 1. die Jet; 2. Bandschleifer mit vor Wasser triefenden Bändern; 3. die Maschine, von der Dimm erzählt.

Mir tönt die Jet nach dem besten Kompromiss hinsichtlich Verschleiss, Arbeitsaufwand, sicheren Schutzes gegen Überhitzung und Kauf- sowie Betriebskosten. Gibt es in der preislich gleichen Grössenordnung (oder günstiger) ab Werk wassergekühlte Bandschleifer mit genügend tiefen Drehzahlen? Oder wäre das eine (vielleicht erst noch wenig zufriedenstellende) Eigenbausache?


@Droppoint/Uli
Hast auf einen super Thread verwiesen! Kannte ich nicht und öffnet einem die Augen.
Skandi auf FFG war einfach ein Beispiel, vielleicht auch kein besonders geglücktes. Die meisten Messer, die ich kaufe, haben für meinen Geschmack eine zu wenig schneidfreudige Geometrie, weil der Anschliff nicht genug hochgezogen ist und gleichzeitig die Klingenstärke zu gross ist. Beim Skandi ist das Problem eher, dass ich viel lieber nur eine kleine Schneidfase von Hand nachschärfe, weil das weniger Materialabtrag bedeutet und daher tendenziell schneller geht.

@Dimm
Könntest Du mir zu den von Dir erwähnten Maschinen weitere Hinweise geben sowohl bzgl. Eigenbau, als auch bzgl. Herstellern im Ausland? Bin zwar nicht sicher, ob sich das für die vergleichsweise wohl eher günstigen Messer, die ich umzuschleifen gedenke, lohnt, aber Du hast definitiv meine Neugier geweckt!
 
Hallo Dimm,

so geht es mir auch. Auch meine Neugierde ist geweckt.
Bitte kläre uns auf.

LG Harry
 
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