Schleifwinkel EKA Nordic W12 12c27

Hebfried

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Hallo,
Nachdem mir hier immer kompetent weitergeholfen wurde wwende mich an euch mit einer Frage.

Ich würde gerne mein EKA Nordic W12 optimieren.
Die Schneide ist mir nicht scharf genug.

Das Messer wird fast nie eingesetzt, wenn dann bisher fast nur zum Blumenabschneiden beim Wandern für meine Freundin.
(Erstaunlicherweise ist doch viel Druck notwendig ist um Pflanzenstiele zu durchtrennen.)

Wichtig ist mir also nicht die Schnitthaltigkeit, zumal ich das Messer auch gerne nachschleife/ poliere, wenn notwendig.
Primär möchte ich eine möglichst hohe Schärfe erreichen.

Könnt ihr mir als Anfänger bitte sagen, welches der kleinstmögliche (halbwegs sinnvolle) Schneidwinkel ist, den ich bei dem Messer anbringen kann?

Welchen Stein bzw. welche Körnung kann ich hierzu beim Feinschliff benutzen?
Zur Zeit habe ich nur von Gräwe einen 1000 3000er Stein.
Ein Lanskyset ist auch unterwegs und sollte bis zum Wochenende hier sein.

Vielen Dank schonmal und viele Grüße

Hebfried
 
Das die Schärfe mit dem Winkel einhergeht ist logisch, aber der muss gehalten werden!, Bei Rasiermessern z.B: schärft mann Winkel von 14-20 Grad an (je nach Rückenstärke/Geometrie). Bei Küchenmessern geht die Bandbreite von ca. 10-40Grad. Hat aber nicht unbedingt was mit der Schärfe zu tun.

Beispielsweise hatte ein selbstgeschmiedets Messer von mir mit DIMMS Schärfe locker Rasiermesserqualitäten, und das mit 36 Grad Schneidenwinkel. Ich traue mir persönlich nicht mehr zu (obwohl ich über sehr viel Erfahrung verfüge) einen Winkel zu 100% zu halten beim Banksteinschärfen.
Desweiteren Spielt die Geometrie des Messers eine übergeordnete Rolle, mit einem Herder Kneipchen sei es auch noch so stumpf lassen sich Blumenstengel vortrefflich schneiden. Gerade bei solchem Schnittgut, das meist auch noch freihändig geschnitten wird, sollte die Klinge möglichst dünn sein (Feuchtes zähes Schnittgut).

Entgrate das Messer mal nach dem SChärfen und auch beim Körnungswechsel, das kann schonmal helfen, ansonsten ist einfach dein Messer zu Dick hinter der Wate, da kannst du noch soviel polieren es wird nicht wirklich besser durch die Stengel flutschen.....

grüße Wastl.
 
Danke

Das Messer hatte ich ursprünglich gar nicht gekauft um Blumen zu schneiden. Hätte auch nicht gedacht, dass ich das mal machen würde.

Ich kenne mich nur nicht allzu gut mit Messern aus und wollte ein stabiles Messer, was man ohne den §42a Waffg zu verletzen führen darf.
Dass aufgrund der Klingendicke keine hohe Schneidfähigkeit zu erreichen sein könnte wusste ich gar nicht.

Ein Grat ist ja aktuell nicht vorhanden, da es noch den Schliff vom Hersteller hat.
Würde es was bringen den Schneidwinkel deutlich zu verringern auf sagen wir 20 Grad
Zum Halten des Winkels würde ich die Schleifhilfe benutzen.
Viele Grüße
 
Noch eine Frage;
Was brauche ich noch an Ausrüstung?

Kann ich nach dem Schleifen auf dem 3000er Stein direkt mit einem Leder und SiC weitermachen oder sollte ich mir einen Stein mit höherer Körnung besorgen?
 
die sekundärfase liegt irgendwo zwischen 35 und 38 grad, die primärfase bei ca. 20 grad. theoretisch könntest du das messer flach auf die primärfase auflegen und bis zur schneide runterschleifen. das würde dein gräwe stein aber nicht überleben.
 
Danke,
Bevor ich das mache, noch 2-3 Fragen bitte.

Könnte ich das Messer denn bei aktuellem Schneidwinkel auf Rasiermesserschärfe bringen?
Wäre ein leicht angepasster Schneidwinkel von 30° besser dazu?

Wenn ja, was bräuchte ich an Ausrüstung neben Lansky und dem 1000/3000 Stein (sowie Abziehleder und Siliciumcarbid)?
 
Hallo Hebfried,
sicherlich bekommt man auch ein Messer mit einem Schneidenwinkel von 40 bis 45 Grad so scharf, dass sich Armhaare gut rasieren lassen.
Nur wenn es darum geht, tief in zähes Schnittgut hineinzuschneiden oder dieses zu trennen, kommen weitere Faktor ins Spiel wie die Dicke der Klinge und die Winkel des Sekundär- und Primärschliffs. Für beide Faktoren gilt: Je niedriger, desto besser die (Durch-)Schneidfähigkeit.
Änderst du den Schneidenwinkel von bestehenden 38 oder 40 Grad auf 30 Grad wirst du bestimmt eine Verbesserung merken. Der von EKA verwendete 12C27 sollte das aushalten.
Für die Winkelkorrektur würde ich dir jedoch eine gröbere Körnung als 1000 empfehlen. Ich habe dazu schon die Diamant- und Bornitridstäbe des Spyderco Sharpmakers verwendet. Doch auch damit dauert es eine ganze Weile. Als Anhaltspunkt: Je nach Legierung und Dicke der Klinge zwischen 5 und 25 Minuten. Grobe Schrupp- oder Sensenwetzsteine sind eine weitere Möglichkeit, ebenso Nasschleifpapier in den Körnungen 120/180.
Du könntest deinem Messer erst mal die Schärfe nehmen, indem du mit der Schneide 1-2 Mal sacht über einen Schleifstein fährst. Dann merkst du, wenn du mit dem schlankeren Schliffwinkel wieder an der Schneidkante angelangt bist. Und erst dann würde ich zu den feineren Körnungen wechseln.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ots15: Die Unterschied zwischen Rasiermesserschärfe (meiner Meinung nach nicht mit Winkel über 40 Grad zu erreichen!) und Rasierschärfe (bei Winkeln unter 40 grad am Arm Haare abschaben) ist sehr groß, Armhaare werden locker ab DMT 325 mit entgratetem Messer erreicht, wohingegen echte HHT`s (Hanging Hair test) nur ab ca. 8000`er Korn erreicht werden.

Für nicht schärfeverwöhnte langt es locker ein Messer soweit zu schärfen dass mann die Unterarmhaare entfernen kann, für die meisten Aufgaben auch.
Geht es um anspruchsvollere Aufgaben, wie z.B. Holzbearbeitung, rasieren (im Gesicht), Sehniges Fleisch schneiden, Fisch etc. dann braucht es mehr, sonst nicht.

Grüße wastl.
 
Du hat natürlich Recht. Doch ich ging trotz der Formulierung nicht von Rasiermesserschärfe aus, sondern von "Armhaar-Rasierschärfe". Vielleicht war es ja auch so gemeint...
Den Hanging Hair Test, bei dem ein mit der Haarwurzel nach außen gehaltenes Haar von oben an die Schneide des Messers geführt und von dieser der Länge nach eingeschnitten wird, kann man bei passender Geometrie mit einem 4000er Stein und anschließendem Lederabzug (oder eben 8000er Körnung) errreichen. Diese hohe Schärfe würde den angedeuteten botanischen Einsatz aber nicht lange überstehen. Gräser und Pflanzenstiele können erstaunlich verschleißend sein... Ich wollte vor allem verdeutlichen, dass ein Messer zwar rasieren kann, deswegen aber noch lange nicht gut schneiden muss.
Beste Grüße
Oliver
 
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Ich habe noch nie ein scharfes Messer geliefert bekommen, manche hatten einen beachtlichen Grat. Wenn dein Messer Probleme beim Blumenschneiden macht ist es nicht scharf, man kann auch mit robusten Klingen Blumen schneiden. Schärf einfach den Werksschliff nach, dann sollte das deutlich besser schneiden.

Natürlich kann man den Winkel der Schneide verringern oder die Geometrie an seine Bedürfnisse anpassen, das ist eine gute Sache. Nimm dir Zeit dafür, probiere aus was dir gefällt. Aber mach bitte kein Rasiermesser aus dem Eka;)
 
Danke,

Nach euren Tipps und einigem Abwägen behalte ich vielleicht besser zunächst mal den Winkel bei und schaue, was sich damit an Schärfe erreichen lässt.
Der grobe Winkel hat bei dem Outdoor/ Jagdmesser doch auch Vorteile.
"Rasierschärfe (bei Winkeln unter 40 grad am Arm Haare abschaben)" wie gast es gesagt hat würde mir erstmal auch reichen.
Sollte aber auch mindestens erreicht werden.

Nun nochmal die Frage; brauche ich dafür nochwas neben dem vorhandenen 1000/ 3000 Stein und einem Leder mit Poliermittel?
Also wäre irgendein Zwischenschritt mit 5000, 8000 oder mehr noch sinnvoll?

Am Rande erwähnt, ich überlege mir vielleicht mit einem Holzbrett und feinem Sandpapier bessere Schleifaufsätze für den Lansky zu bauen (der geht ja höchstens bis 2000)
Das ist aber zunächst nur eine laienhafte Vorstellung :-D
Macht das Sinn?
 
Ein 1000er Schliff ist für Alltagsaufgaben völlig ausreichend, richtig entgratet klappt damit auch der einfache Rasiertest. So ein Schliff ist deutlich besser als das was die meisten Hersteller einfacher Messer liefern. Leg einfach los, das ist kein Hexenwerk.
 
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