Schmiedeversuch gescheitert

Maik o.

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Hallo

Ich habe heute mal einen ersten Schmiedeversuch gestartet.
Ist aber leider nichts draus geworden.
Ich habe eine Feile und einen Stahl dessen Bezeichnung ich nicht kenne,
der aber einen sehr niedrigen Kohlenstoffanteil hat (ich habe ihn am Schleifstein ausprobiert und würde sagen <0,3%) benutzt sie hatten beide eine dick von etwa 4 mm.
Diese habe ich in 125 mm lange Stücke geschnitten und anschließend mit einem MAG-Schweißgerät verschweißt (insgesamt waren es 4 Lagen) und hinten einen Stab zum halten angeschweißt.
Dann habe ich diesen Klotz zu ein stroh-gellben glühen gebracht und Borax drauf zerschmelzen lassen. Danach habe ich das alles nochmals auf stroh-gellben glühende Farbe gebracht und Darauf mit einen Hammer gekloppt. aber das material wollte sich nicht verbinden.

so, was habe ich alles falsch gemacht? :D
Ich wäre über Vorschläge erfreut.


Gruß Maik
 
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Hi Maik,

Willkommen im Forum.

Feile im Feuer zu verschweißen ist nicht ganz ohne. Für einen ersten Versuch eher nicht geeignet.
Aber bemühe dazu doch einfach mal die Suchfunktion des Forums mit Begriffen wie "Feile" "Borax" "Feuerverschweißen". Insbesondere die Beiträge von Roman Landes und Ulrich Gerfin seien dir ans Herz gelegt.

Gruß Heiko aka Lanfear
 
Hallo Maik o.,

1) Lanfears Tipp bezüglich der Suchfunktion befolgen.

2) Kontaktflächen schön blank schleifen.

Borax schon bei dunkler Rotglut aufstreuen! Bei Gelbglut hat sich bereits eine sehr starke Zunderschicht gebildet, die das Borax nicht mehr gut auflösen kann.

Dann erhitzen bis hellgelb/weißglut. Wenn Weißglut fast erreicht ist das GEbläse reduzieren. Man sieht dann, wenn erste Sternchen aufsprühen. Der dabei abbrennende Kohlenstoff zeigt die höchstmögliche Schweißtemperatur an. Das Gebläse nun ganz zu und einige Sekunden warten. Die Hitze zieht so bis mitten ins Paket hinein.

Dann raus aus dem Feuer, schnell zum Amboss, mit einem Dutzend leichter schläge die Schlacke aus den Hohlräumen vertreiben, dann immer feste drauf. Am besten gleich ausrecken.

Viel Glück!!

MfG
newtoolsmith
 
Mit den ersten Sternen ist nur bei Sand notwendig. Bei Borax geht auch eine tiefere Schweisstemperatur. Zum Anfang nur ein kleines Paket verwenden ca. 500 Gramm. Bei Erfolg langsam die Paketgröße steigern.
Es hilft sehr das Feuer so vorzubereiten: Feuer entzünden und mit Koks d.h. mit den entgasten Kohlenstücken ein länglichen Hügel anhäufeln. Den Hügel oben etwas abflachen und frische Kohle über den Hügel geben. Der Hügel kann jetzt ruhig 10 bis 15 cm hoch sein. Bei wenig Luft, eine viertel Stunde warten bis die Wärme, die neue Kohle zusammengeklebt hat, ev. an den Seiten mit Wasser leicht ablöschen um das Feuer konzentriert zu halten. Jetzt vorsichtig von vorne den Hügel öffnen, falls sich oben die Kohlenstücke dabei bewegen noch etwas warten. Eine Öffnung die gerade groß genug ist um das Werkstück herein zu schieben, ist ideal. Im weiteren Verlauf immer mal an den Seiten mit Wasser ablöschen und eventuell Kohle oben dazu geben. Wichtig ist es auch die Höhle nie mit frische Kohle nach zu füllen sonder immer Koks in kleinen Stücken, Holzkohle lässt sich auch sehr gut verwenden. Der Innenraum sollte immer gerade groß genug sein dass das Werkstück gedreht werden kann. So eine Höhle hält bei sorgfältiger Behandlung rund drei Stunden.
Wenn wir so eine Höhle verwenden ergeben sich mehre Vorteile. Der Kohlenverbrauch ist niedrig, die Gefahr der Entkohlung des Stahles ist nicht mehr vorhanden (reduzierende Atmosphäre), es ist stets eine gute Sicht auf das Werkstück gegeben, die Erwärmung ist sehr gleichmässig und wir können sehr schnell die Temperatur hoch und runterfahren.
Es lohnt sich generell beim Messerschmieden das Feuer so vorzubereiten. Auch beim Härten ergeben sich die Vorteile der sehr genauen Temperatursteuerung.
Es geht auch mit loser Kohle, für den Anfänger ist es leichter mit einem Feuer wie oben beschrieben, zu arbeiten. Ein Gasofen ist auch zu empfehlen, habe aber persönlich keine Erfahrung damit.

Wie gesagt Suchfunktion benutzen.

Gruß aus der Gütersloher Schmiede
Hans-Peter
 
Hallo Zusammen

Das sind ja schon mal viele gute Hinweise.
ich habe auch schon ein bisschen in dem Forum rumgesucht, und vieles gutes gefunden.
Ich werde jetzt in näster Zeit wahrscheinlich einen "Anfängerdamast" aus Verpackungsbandstahl und Sägeblättern versuchen.
Der wurde in einem Beitrag von Hartzahn sehr ausführlich beschrieben.

aber vielen dank für die Infos


MFG Maik
 
Hallo Maik O


das feuerschweißen ist ja nicht unbedingt das Einfachste.
Es bedarf schon etwas Geduld um etwas ordentliches
zu produzieren. Darum empfehle ich Dir anfangs Stahl zu benützen
den Du kennst und die zueinander passen.Stahl mit 1%C sind eigentlich schwer mit Stahl zuverschweißen (Feuer) die sehr wenig C haben weil
um so höher der C Gehalt ist die Schweißhitze niedriger wird. Dadurch verbrennt der C Stahl oder er spritzt zwischen den Lagen raus oder es haftet nicht weil das sogenannte Eisen nicht heiß genug war.

wen ich C armen stahl benutze nehme ich Puddeleisen das lässt sich sehr gut mit C Stahl verschweißen und es zeichnet bei längerem Äzen
mit Eisen 3 Clorid für Dreilagenmesser für einen Anfang finde Ich ist es das richtige.Puddeleisen zu bekommen ist etwas schwieriger. ich habe mir schon einen kleinen bestand zugelegt. alte Wagenachsen, alte Beschläge das meiste aber hab ich von alten Bauernhäusern die alten Gitterstäbe aus den Fenstern da braucht man auch ein wenig Glück zu finden.

Nun lass dich nicht entmutigen ich wünsche Dir noch viel spass beim Schmieden

Peter Polnau
 
peter polnau schrieb:
...das feuerschweißen ist ja nicht unbedingt das Einfachste...

Da hat er recht. Ich habe mal einen Feuerschweißlehrgang mitgemacht, am ersten Tag (immerhin 9 Stunden) habe ich keine einzige (!) Feuerschweißung ordentlich hinbekommen...

Meine gröbsten Fehler:
· Feuer nicht ordentlich entschlackt
· Nicht stetig erhitzt vor dem Schweißen
· Nicht so gewendet, dass die Oberseite immer bedeckt war
· Beim Beobachten der Oberfläche zu viel Luft dran kommen lassen – die Schweißstelle muss immer bedeckt sein! Nur kleine Gucklöcher erlaubt

Im Anhang meine Notizen, wen's interessiert.

Grüße

Äiler
 

Anhänge

  • Feuerschweißen.doc
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Hallo Zusammen,

@ Peter Polnau: Danke für die tips.:)

@ Äiler: Danke für das pdf, sind gute infos.;)

Grüss Maik
 
du kannst auch einfachen baustahl nehmen und ihn mit federstahl oder sonst was verschweissen. ich hab das so ausprobiert und es hat eigentlich gut funktioniert... man bekommt dabei ein gefühl fürs verschweissen. es muss ja nix aufregendes sein. einfach ein teststück eben. meiner meinung nach lässt sich baustahl ziehmlich einfach verschweissen...und dann kannst du dich ja schritt für schritt weiterbewegen... das ist ein gut gemeinter tip.
ich habe leider auch eine menge lehrgeld zahlen müssen :mad:
;)

gruß daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Daniel,

Danke für den tip, Baustahl ist auch nicht teuer.:D
Werde ich dann mal in nächster zeit ausprobieren.


Gruss Maik
 
Schön und gut wen man mit minderwertigen Stahl versuche macht aber es ist meiner Meinung nach besser Stahl zu nehmen der auch für Messer verwendung findet. Relativ günstig ist Feile, Kugellager, Holzasägeblätter Nickelhaltig Bandsägen(für Eisen etwas schwieriger zu schweißen Wolframhaltig)
alte Stemmeisen (Stechbeitel)Meissel (meist mangenhaltig) kost fast nix
und wenns was wird wird draus was.
Danke jetzt hab ich ein Paket und kanns wegschmeissen oder als Schmuckstück um den Hals hängen.
Meine Fundgruben sind Schrottplatz, Wertstoffhof und Werkstätten
(Schreinerei Sägewerke ect.).
Bandsägeblätter von Sägewerken nehme ich sehr gerne weil ca.1%C 2%Nickel und zeichnet im Damast sehr hell.
Auf dem Flohmarkt habe ich auch schon gute feilen gekauft,weil mir gute Markenfeilen das wert waren. da kann mann Messer auch so schmieden oder bei Dreilagen als Schneide verwenden.
so nun mal an die Arbeit und viel Spass



Peter Polnau
 
Danke jetzt hab ich ein Paket und kanns wegschmeissen oder als Schmuckstück um den Hals hängen

naja die idee dabei ist, dass man es mit einfach zu bearbeitenden stählen mal versucht. einerseits bekommt man ein gefühl dafür - wie ich bereits erwähnt habe - und andererseits kann man bei seinem ersten versuch nicht erwarten dass gleich alles klappt. baustahl und z.b. federstahl lassen sich definitiv leicht bearbeiteten... soll heissen du kloppst dich nicht zum deppen um ein paar faltungen zu machen und die erfolgschance dass man das verschweissen begreift liegt doch recht hoch, abgesehen vom erfolgsgefühl: "ja ich habs geschafft auch wenns nur baustahl war!!" ;)

bei feile + kugellager sieht dann die sache schon wieder anders aus.. ganz abgesehen davon dass sie verdammt hart zu schmieden sind ist die gefahr sehr hoch dass man den stahl ruiniert(unter anderem auch weil sie so hart zu schmieden sind -> wenig verformung bei großer hitze)... selbst wenn die verschweissung zu klappen scheint stehen da noch andere falltüren. ausserdem ist das sicher keine kombination mit der man beginnen sollte.
oder es geht einem wie mir, dass man sich an obige kombo ranwagt und dann zerbröselt einem der stahl unter den fingern (Hammer ;)) und nach 2-3 tagen arbeit ist man dann DEFINITV frustriert.ist mir leider so passiert. um das zu vermeiden dachte ich mir: mit einfachen dingen anfangen. macht spass und führt auch zum erfolg.

jedenfalls ist meiner meinugn nach ein baustahldamast der funktioniert hat und den man sich um den hals hängen kann besser, als ein kugellager+feile - damast der einem wegbröselt und erst recht zum wegwerfen ist.

aber erfahrungen sammeln muss jeder für sich selbst ;)

Gruß Daniel

p.s.: zu thema walzlagerringe: es nicht mal einfach ein reines walzlagerstahl-messer zu fertigen und den stahl korrekt zu behandeln.
Aber viellecht bin ich der einzige dem das schwer fällt...
 
Ja ja,
son Damast aus feile und baustahl ist schon gut genug um rasiermesserscharfe klingen herzustellen und so bei 300 schichten hast du ein stück, das selbst nach dem weichglühen noch schärfer ist als manches andere eisenstück.
So edler stahl wie Feile und kugellager sind schon sehr schwierig, ein funke beim verschweißen zB. und das Zeug zerfällt, als wenn es kalt wäre

vale
raphael richarz
www.die-roemer-online.de
 
noch eins

Hallo,

Habe grade mal das packet mit dem Packetbandstahl und dem Sägeblatt geschmiedet. Also mich erinnert das





nicht gerade an ein Messer. :glgl:
war warscheinlich noch nicht heiß genug, die Kontaktflächen waren total blank.

MFG Maik
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Maik,
ich habe gerade auch meinen ersten Damast-versuch hinter mir. Ich hatte das Glück, dass es sehr gut geklappt hat. Ich habe jedoch einfachere Stähle verwendet, nämlich 1.2842 und Reineisenblech von Angele, jeweils 1 mm dick.
Beide Stähle sind günstig, und sie schweißen sehr gut! In 2 1/2 Stunden (ja ich weiß, der Profi lacht) habe ich ein Paket von 20 Lagen ein mal gefaltet, und auf die dreifache Länge ausgeschmiedet.
Jedoch kann man den Damast nur als Zierdamast für eine Dreilagenklinge benutzen, da er durch das Reineisen nicht härtbar ist!
Aber er lohnt sich...

Achso, noch ein Tip zu deinem Damast. Auf dem Bild sieht man ja, dass sich die einzelnen Lagen aufgedrähtelt haben. Verschweiße sie doch von beiden Seiten, dann kann da nichts aufgehen.

Und dein erster Damastversuch kann auch daran gescheitert sein, dass der unbekannte Stahl zuviel Chrom enthalten hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: Weitermachen!!!
 
Hallo Maik o.
Die Probleme beim schweißen von Paketbändern mit handsägeblättern kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das war meine erste Damastkombi die auch prompt geklappt hat (siehe Anfängerdamast) Das einzige Problem welches ab und an auftrat war, dass das Paket welches an den Stirnseiten fest verschweißt war sich beim Vorwärmen quasi aufbog und die Lagen den Kontakt verloren. Wodurch dann vwerunreinigungen eindringen konnten oder sich oxide bilden konnten. dem kann man abhelfen wenn man das Paket auf der Längsseite mit einer diagonalen Elekronaht versieht.
@ lazedress
was kostet denn reineisen beim genannten Händler? das würde ich auch mal gerne antesten! reineisen sollte doch beim ätzen schön hell bleiben oder? dann würde man auch mit wenig C / Mn in der anderen Komponente Kontrast erhalten Oder??
 
abend

ich verstehe nicht, wieso du immer so wahnsinnig dünne bleche zu paketen machen willst :argw:
ich fange mit 3 oder maximal 5 lagen, ohne sie zusammen zu schweißen, an.
Die sind dann aber auch mindestens 5 bis 8 mm pro lage dick.
Viele lagen am anfang mögen zwar praktisch erscheinen, aber ich finde, das sie extrem zu fehlern neigen, wenn man nicht peinlichst genau arbeitet, gutes braucht da nunmal seine zeit.

dein paket erscheint übrigens extrem lang, ist das erst durchs ausschmieden so geworden :confused: die schweißstellen sollten nicht wesentlich größer als die hammerbahn sein..

grüße
raphael richarz
www.die-roemer-online.de
 
Das Reineisenblech kostet 5,92 € pro Kilo, und eine Blech der Größe 1 m x 2 m x 1 mm wiegt ca. 16 Kg. Man kann sich aber auch kleinere Bleche zuschneiden lassen, wobei jeder Schnitt etwas kostet.
hier kannst du dir das mal anschauen.
Das Reineisen bleibt silbrig, und es bildet sich ein Superkontrast zu 1.2842. Andere STähle mit Mangan werden wahrscheinlich auch gehen, da das Reineisen zu 99,9 % aus Eisen besteht.
 
Eine ganz kurze Anmerkung zu Michaels Beitrag: warum soll der Damast aus 1.2842 und Reineisen-vermutlich "Buttereisen"-Armcoeisen wäre zu teuer- nicht härtbar sein ? Bei gleichen Gewichtsteilen und schonendem Schweißen kämest Du auf einen C-Gehalt von ca 0,4-0,5 %. Das liegt schon in der Größenordnung von Federstahl, zumal Mangan die Löslichkeit des Kohlenstoffs vermindert, also in Richtung einer Erhöhung des C-Gehalts wirkt. Bei einer Änderung der Gewichtsanteile zugunsten des 1.2842 wird der resultierende C-Gehalt noch höher und damit auch die Härteannahme besser. Da helle Stellen optisch dominieren, ist auch die Musterbildung in keiner Weise beeinträchtigt.
Die Ratschläge mit einfacher zu schweißenden Materialien zu beginnen, kann ich nur unterstützen. Es gibt auch ganz einfache Grundregeln: Je höher der C- Gehalt, desto weniger Hitze verträgt ein Stahl. das Verschweißen wird an sich nicht schwieriger, die zur Verfügung stehende Temperaturzone wird aber kleiner. Wolfram, Silizium und Chrom erschweren die Feuerschweißung in aufsteigender Reihe. Unter 2 % ist aber selbst Chrom kein großes Problem. Mangan und Nickel sind für die Feuerschweißung eher günstig und für die Musterbildung sehr erwünscht. Beherzigt man diese Grundregeln, so ergeben sich unzählige gut geeignete Kombinationen.
MfG u. Gerfin
 
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