Schneide schleifen von Hand

fairfax

Mitglied
Beiträge
71
Hallo Messerfreunde,
Ich baue gerade mein erstes Messer selber soweit läuft alles. Ich bin gerade am Anschliff und habe mir, wie hier gesehen, auch so eine Art Lansky System gebaut um den Winkel konstant zu halten, hat auch super gekappt aber jetzt...
Mein Stück Stahl ist 4,6 mm dick, also habe ich mit blauem Marker markiert und bin dann mit der Spitze eines 4mm Bohrers von beiden Seiten langgefahren. Auf diese beiden Markierungslinien schleife ich jetzt von beiden Seiten zu, somit müsste ich am Ende ja genau 0,6 mm übrig haben. Nach dem härten schleife ich dann weiter, muss also von jeder Seite noch 0,3mm wegnehmen.
Aber wie markiere ich das so genau das es nicht z.B 0,2mm auf der einen und 0,4mm auf der anderen Seite werden. Hat jemand einen Tipp?
 
Was hast Du vor?
Die Flanken bis auf Null runterschleifen?

Normalerweise schleift man die Flanken bis auf eine gewisse Dicke runter und bringt dann die eigentliche Schneidfase an.
0,5mm können durchaus o.k. sein und dann je nach Gusto eine Schneidfase im gewünschten Winkel anbringen.
Wenn es darum geht, diese gleichmäßig anzubringen, dann kommt es nicht auf den letzten hundertstel Millimeter an. Man sieht allerdings, sofern Du den Winkel halten kannst, wenn Du die beiden Seiten vergleichst, ob Du gleichmäßig gearbeitet hast.
Erfahrung muss man sammeln und Übung ist durch nichts zu ersetzen.

Gruß,
Torsten
 
Super, die Antwort beruhigt mich sehr! Das Problem ist einfach das es halt wirklich " learning by doing" ist und man manche Sachen einfach nicht auf dem Schirm hat und sich erstmal nicht traut weiter zu machen. Ich säge, feile und schleife von Hand und ein Fehler würde bedeuten das ich mich die letzten 4 Tage umsonst ab gekämpft habe. Ich hatte Sorge das es irgend ein Gerät gibt das ich nicht kenne und ohne das es nicht geht!!
Wenn die Klinge vom härten zurück ist schleife ich noch etwas runter und bringe dann die Schneidphase an.
Vielen Dank
 
Hallo Fairfax,

"umsonst abgekämpft" hast du dich sicherlich nicht, selbst wenn das Messer z.B. beim Härten kaputt geht und in die Tonne wandert. Der Lerneffektist gerade bei den ersten Messern viel wichtiger als das Endergebnis, denn die ersten Messer werden nur bei den krassen Naturtalenten schon richtig vorzeigbar. Ich würde sagen, benutze nach dem Härten deine Feil-Vorrichtung weiter aber statt mit der blanken Feile überschleifst du die Klinge noch ein bisschen mit Schmirgelpapier (dass du um die Feile wickelst). Wenn du eine gleichmäßige Anzahl Schmirgelpapier-Streifen pro Seite abnutzt wird der Abtrag vermutlich ausreichend gleichmäßig werden. Für die richtige Schneidfase kannst du dann, wie von Torsten vorgeschlagen, auch einfach per Augenmaß weiter machen.

Viel Erfolg, vergiss nicht das Ergebnis hier mit Bildern vorzustellen... :super:
 
Vielen Dank für die Tipps und die Ermutigungen, die Idee mit den Schmirgelpapier ist echt gut, so mache ich das.
Sobald alles fertig ist stelle ich es natürlich gerne hier vor.
Vielen Dank und Gruß
Fairfax
 
jep, guter Ansatz :super:

Das Schöne bei gehärtetem Metall ist, dass man bei Handbearbeitung nicht wirklich viel kaputt machen kann und immer nochmal Nachbessern.

Im Gegensatz zu z.B. Basteleien an Uhren - da kann man schnell ein Projekt komplett ruinieren und dabei auch richtig Geld versenken.
Aber generell: es gibt immer mal wieder einen 'Point of no Return'. Macht aber nix. Wer nix macht, macht zwar auch nix kaputt, lernt aber auch nichts dazu.
Ein wenig Nachdenken und Rumfragen bevor man loslegt ist gut; zuviel Zaghaftigkeit bringt aber auch nicht weiter.
Also: Nur Mut und dann wir das schon!

Gruß,
Torsten
 
Zurück