"Schneidteufel" - Erfahrungen und Meinungen

[Nick]

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Die berühmt berüchtigte Suche nach "DEM MESSER" hat ja oftmals einen durchaus praxisbezogenen Beginn gehabt, so auch bei mir.

Da ich gerne schnitze (Grünholz, nix Besonderes, Flöten, Löffel, Holzmesser etc.) und kleine Schneidaufgaben wie z.B. der vielzitierte Apfel zum Standard gehören, gibt es natürlich neben der Frage des Designs vor allem geeignete und weniger geeignete Klingenformen und Klingengeometrien, um diesen Aufgaben möglichst optimal Herr zu werden.

Wenn es nur um den reinen Zweck ginge, hätte ich mein optimales Messer bereits gefunden, schlicht ein Ankermesser von Luetters. Da ich aber durchaus Affinitäten habe, auch mal was Neues besitzen zu wollen *hüstel*, möchte ich demnächst mehr versuchen, sowohl Optik als auch für mich optimalen Nutzwert möglichst häufig unter einen Hut zu bekommen.

Von daher interessieren mich Eure Erfahrungen, welche Messer ihr als wahre "Schneidteufel" kennenglernt habt und welche Faktoren dafür maßgeblich sind (Geometrie, Schliff, Klingenstärke etc.). Ob Folder oder Fixed ist dabei erstmal zweitrangig, ich rede allerdings nicht von Küchenmessern ;).
Opinel und Victorinox mal bitte außer acht lassen, auch wenn diese im Alltag natürlich recht optimal sind.

Meine persönliche Top-Liste an Schneidteufeln bisher:

1. Das erwähnte Ankermesser, bei mir die kleine Version rostfrei:
Sehr geringe Klingenstärke, insgesamt sehr dünne Klinge mit weit hochgezogenem Flachschliff, dennoch recht robust:
http://www.scharferladen.de/shop/rostfrei-ankermesser-klein-9964-p-5009.html

2. CRKT Drifter @ Jürgen Schanz
Etwas unfair, da von Jürgen nach diesem Vorbild bearbeitet, aber auch im Original recht scheidfreudig.

3. ESEE Izula / Izula II
Trotz beachtlicher Klingenstärke macht das Izula beim schnitzen eine beachtliche Figur, was wohl auf die sehr dünn ausgeschliffene Schneide und die Geometrie zurückzuführen ist.

Freue mich auf weitere Inspirationen ;)
 
ein messer von marttiini (feststehend) ist fürs schnitzen sehr gut geeignet.Allerdings habe ich es in einem messerladen in Dänemark gekauft und wer weiss wie lange das da schon rumgelegen hat denn ich habe es bis jetzt nie mehr irgendwo auftauchen sehen.Auch auf der seite von marttiini selbst nicht.Aber meiner meinung nach sind eig. alle von marttiini fürs schnitzen usw. geeignet.Die rostenden klingen von denen bestehen meist aus kohlenstoffstahl der sau lange scharf bleibt.

Liebe grüße Higonokami
 
Mein Favorit ist, trotz 4mm Klingenstärke, das Spyderco Military. Auch das Sebenza kommt, dank Hohlschliff, zackig überall durch.
 
Danke für die gute Idee zu diesem Thread, lieber Nick. Da kann ich gleich mit einer meiner letzten Neuerwerbungen protzen: Das Fällkniven PXL. Völlig zurecht liefert Fällkniven Heftpflaster mit. Schärfe, Form und Handling finde ich überragend.
Natürlich ist meine geliebte Ameise Izula auch bei mir "over the top". Aber Du kannst Dich schon auf den Passaround von Lacis freuen. Ich schicke Dir Mittwoch-seufz-jammer- diesen Kraftzwerg zu. Du kannst Dich schon sehr freuen.
Bis denne Excalibur
 
Hoi [Nick],
bei Schnitzen in frischem Holz fallen mir sofort 2 Messer ein :

1. als Junge hab ich solche Schnitzereien zuhauf mit meiner Gärtnerhippe gemacht, der schwach gebogenen Ausführung.

Und
2. hin und wieder hab ich mir zum selben Zweck Opas Okuliermesser "ausgeliehen" :hehe:, was sich ebensogut eignete und zum Abheben der Rinde die entsprechende "Nase" auf der Rückseite der Klingenspitze vorwies.

Beide Messer liessen sich sauscharf abziehen.
Hersteller : Fa. Otter oder Fa. Herder.

Generationen von Gärtnern können sich nicht irren :)
 
Ich kann excalibur beim Fällkniven PXL und dem Izula nur zustimmen. Beide sind zum Schnitzen Top geeignet.
Seit Samstag bin ich stolzer Besitzer des Fällkniven TK3 - das sollte sich in dieser Disziplin ebenfalls gut machen. Damit es auch dem Auge schmeichelt, habe ich mich im Übrigen für die Jigged Bone Variante entschieden.

Das hier schon vorgeschlagene Spyderco Military besitze ich auch, finde es aber zum Schnitzen etwas gross. Ansonsten ist es mein absoluter Lieblingsfolder, höllisch scharf mit einer super Geometrie, ich würde ihn nie hergeben.

Edit:
Fast vergessen, die kleinen Barkies wie z.B. das Mini-Fox River rocken durch ihren balligen Schliff auch. Dazu stimmt auch die Ergonomie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Enzo Trapper in O1, und mit Scandi Schliff, das einzige das da grade mal so mit kann ist mein Mora Schnitzmesser (3cm Klingenlänge:D)

Das Trapper ist das schneudfreudigste Messer meiner Sammlung, und da tummeln sich auch F1, S1, A1, U2, WM1, A2 von Fällkniven.

Nach einer "Tormek-Behandlung" spielt das Lion Steel M2 UL auch in der Liga der Schneidteufel mit, leicht abgeschlagen vom Enzo Camper, der auch einen Scandi Schliff aufweist, allerdings mit einer sehr kleinen Sekundärfase, ebenfalls sehr präzise beim schnitzen, aber eben kein Trapper. :teuflisch


Lg.Victoria
 
Folder: Spyderco Delica
Fixed: Black Jack Model 155.

Dieselbe Größe wie das Izula nur durch einen sehr schönen balligen Anschliff subjektiv deutlich schärfer und objektiv schnitthaltiger.
 
Hallihallo!

Das Scrap Yard Knife Co Scrapivore LE habe ich nun schon seit längerem. Allerdings hat es bis vor kurzem mangels Scheide hauptsächlich in der Schublade gelegen.

Ich habe das Anfertigen lassen einer Scheide immer vor mich her geschoben. Vor kurzem habe ich probiert, ob das Scrapivore in KSFs Spine Lock Sheath passt, das eigentlich für das Bark River Bravo Necker und das Rat Cutlery / ESEE Izula gemacht wurde: es passt.

Seit dem benutze ich es öfter, und dabei geht mir als MF-"geschädigter" unweigerlich (nein, keiner ab, sondern) immer wieder das Unwort "Schneidteufel" durch den Kopf. Also muss ich natürlich in diesem Thread posten:

Das Scrapivore LE besitzt eine relativ hohe Klinge (Schneide - Klingenrücken) und eine gemäßigte Klingenstärke von etwa 3mm. Das in Verbindung mit der balligen Schneide und dem durchgehenden Flachschliff macht das Messer aber zu sowas von einem Schneidteufel! :hehe:

Die Klinge kam schon superscharf hier an - nach ein Paar Streicheleinheiten auf dem Leder mit Polierpaste ist das Scapivore LE nun eines meiner schärfsten Messer. Auch der nicht rostfreie SR-101 Stahl (der wohl dem 100Cr6 entspricht) trägt da bestimmt seinen Teil dazu bei.

Yeah!
 

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Wie ist denn der Abrutschschutz (z.B. bei einem Stich) beim scrapivore? Ich liebäugle schon längere Zeit damit, aber bin jemand, der "panische" Angst vor dem Abrutschen mit öligen/fettigen/nassen Händen auf die Klinge hat.

edit: beim Izula z.B. empfinde ich den Schutz als nicht ausreichend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein wahrer Schneidteufel ist mein Murray Carter Neck Knife. Klein, dünn, hervorragender Stahl und liegt perfekt in der Hand. Bisher hat es alles geschafft was ich ihm vorgesetzt habe.

IMAG0090.jpg
 
Meine Schneidteufel unter den Serienmessern sind:

Spyderco, C50 Centofante
Moki, Blakiston's Fish Owl

und als Fixed

Moki, Banff (long).

Schnitzen geht mit den Messern sicherlich, aber es ist Rücksichtnahme angesagt, da die Messer vordergründig zum Schneiden gemacht und schon recht fein ausgeschliffene Klingen besitzen.
 
Vorraussetzungen für "Schneidteufelei" sind meiner Erfahrung nach:

  • dünne, hohe Klinge
  • Flachschliff, am besten auf Null
  • Griff ohne besondere Konturen, so dass man das Messer in allen möglichen Positionen halten kann
  • Abwesenheit eines Ricassos oder Fingerchoils
  • vorzugsweise niedrig legierter Stahl

Allerdings habe ich noch nicht viele Messer dieser Art gesehen, die mir gefallen hätten. So habe ich nur zwei in meiner Sammlung, ein selbst geschmiedetes als Fixed, und ein Böker Fellow als Klapper (das aber ein zu großes Ricasso hat). Die Klinge des SOG Flash II ist auch sehr gut, der Griff aber leider etwas weniger geglückt.
 
Moin Tomberger,

Deien Eindrücke kann ich voll bestätigen, ich habe diese Merkmale bei einem Manu Laplace 1515 small gefunden, und es ist mit Abstand das Messer, das die Bezeichnung Schneidteufel verdient.
Durch den Flachschliff auf 0 gleitet es förmlich überall hindurch.

Da ich nahezu parallel aber auch ein kleines Sebenza Insingo "adoptiert" habe, aber nur ein qualitativ und preislich hochwertiges Messer behalten möchte, habe ich nun ein echtes Luxusproblem ;)
 
Meine liebsten Schneidteufel sind die Carbonstahlklingen von Löwenmesser (Lütters), insbesondere das 1160 (was natürlich geschmackssache ist, die anderen sind garantiert nicht schlechter) und die von Schlieper, z. B. das Kanu Auge.

Absolut überrascht hat mich das Swede 88 von Eka. Die bauchige Schneide setzt sich von Lebensmitteln bis Holz überall durch und der Sandvikstahl ist mir neben den Kohlenstoffstählen der Liebste, wenn es auf einen feinen Abzug ankommt.
 
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