schrothammer härten??

streicher

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hallo,

vorhin habe ich zum ersten mal meinen neu erworbenen schrothammer (warmschrot) ausprobiert und mir sofort eine große macke in die schneide geschlagen. ich habe das erhitzte eisen zwar abschroten können, jedoch kann ich den hammer jetzt neu schleifen.

woran liegt das? ist der warmschrot eventuell einfach nicht gehärtet? und wenn ja, wie kann ich ihn noch härten?

danke und grüße,

streicher
 
Ein Warmschrot ist ziemlich dünn ausgeschliffen und deshalb recht empfindlich. Hammerschläge auf die Schneide verträgt er keinesfalls. Die sind auch im Gebrauch nicht vorgesehen. Man schrotet soweit durch, bis man an der dunkleren Farbe erkennen kann, daß man kurz vor dem Durchtrennen des Materials steht. Dann wird auf das zu durchtrennende Material neben der Schrotschneide geschlagen und so die völlige Trennung bewirkt. Bei einem Schrothammer gilt in etwa das gleiche Prinzip: Er soll nie bis auf die gehärtete Amboßbahn durchdringen. Mit einer Unterlage aus weichem Eisen kann man beschädigungsfrei arbeiten.
Nachträgliches Härten geht an sich schon. Wegen der Splittergefahr sollte man aber darauf achten, daß man die Schneide nicht auf zu hoher Härte beläßt. Da ich nicht weiß, über welche Kenntnisse und Ausrüstung Du verfügst, will ich mich hier mit Ratschlägen mal zurückhalten.
MfG U. Gerfin
 
Nun, ich hab bei uns in der Schmiede öfter mal den Warmschrot nachgehärtet, wenn ich ihn mal wieder weichgeglüht habe.... :staun:

Ich finde es nicht mehr schwer, aber am Anfang hab ich auch ein paar versuche gebraucht. Und klar, es gibt ganz ganz unterschiedliche Niveaus von Härten... Bei uns läuft das auf die "traditionelle" Weise. Das ist an sich nicht schwer, aber nicht genau und sicher nicht optimal. Aber es funktioniert für unseren Bedarf recht gut.

Abschrot scharf schleifen, warm machen bis rotglut, ab ins Wasser, aber nur die Spitze. Dann weiter abkühlen - jetzt ist Gefühl und etwas Erfahrung nötig - aber nicht bis das Teil kalt ist, sondern nur soweit das die Schneide abgekühlt ist. Nun schnell mit einem Schleifstein oder eine Feile etc. einen Teil der Schneide anschleifen, damit man die Anlassfarben beobachten kann. Nun abwarten bis die Restwärme aus dem Werkstück die Schneide soweit erwärmt hat, das sie sich Goldgelb verfärbt hat, dann sofort wieder die Schneide ins Wasser, abkühlen bis der ganze Abschrot kalt ist.

Nun sollte die Schneide hart sein. Das ganze nennt man "Anlassen mit Restwärme", darunter solltest Du per SuFu auch noch anderes finden.

Ein anderer Gedanke: Ich glaub H.Bergland hat geschrieben, das er seine Werkzeuge nicht härtet, sondern lieber hin und wieder nachschleift. Er findet das besser, als ständig Macken im Hammer oder Amboss zu haben, wenn man mal daneben oder das Werkstück aus versehen ganz durchhaut...
 
hallo,

mit dem hammer habe ich natürlich nicht auf die schneide geschlagen. die ist nur auf den amboss gekommen. dachte mir nur, dass das nicht so ganz sein kann. anschließend habe ich noch mal darauf geachtet, dass die schneide nicht den amboss berührt, sondern nur das glühende eisen. auch hierbei hats macken im schrothammer gegeben, wenn auch nicht so große.

ich werde das mal mit dem nachhärten versuchen...

danke und grüße!
 
hallo,

hab mich jetzt dazu entschieden einfach eine unterlage aus baustahl o.ä. zu basteln.

kannst du mir noch erklären, was genau die anlassfarbe ist, und was mit dem "anlassen mit restwärme" genau erreicht wird? was ist denn der unterschied zum "normalen" härten, sprich heiß machen und dann ab ins wasser?

vielen dank und grüße,

der urlaubsreife streicher!
 
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