Schwert Hohlschliff oder Hohlkehle

Tim1001

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Hallo,
da ich gerade mein erstes Langschwert am schmieden bin würde ich gerne Folgendes wissen:

Macht es mehr Sinn einen Hohlschliff in die Klinge rein zu schleifen um das Gewicht zu reduzieren oder sollte ich lieber eine Hohlkehle rein schleifen für diesen Zweck?

Danke schonmal für alle Rückmeldungen
 
Zunächst einmal ist das Schwert als Funktions- oder Dekoartikel gedacht?
Wenn das Schwert tatsächlich zur (härtere) Nutzung geplant ist, würde ich eher von einem Hohlschliff abraten, da eine hohlgeschliffene Klinge tendenziell weniger robust als eine mit Flach- oder Säbelschliff ist.
 
Wenn das Ziel Gewichtsersparnis ist, hilft aber ein Flach und vor allem ein Säbelschliff wenig.
Stimmt, habe mich nicht klar genug ausgedrückt.
Wenn das Schwert zur Nutzung gedacht ist, wäre zur Gewichtsreduzierung mit Blick auf Stabilität meiner Meinung nach eher eine Hohlkehle anstelle eines Hohlschliffs geeignet.
 
OK also Wasabi hat einerseits recht aber...dann auch wieder nicht. Aus Historischer Sicht, sind gerade im späten Mittelalter viele Klingen mit Hohlschliff bekannt, diese hatten oft einen stark ausgeprägten Mittelripp und viele, wenn auch nicht alle, wurden Hauptsächlich als Stoßschwerter verwendet. Degen, Rapier etc.
Aber beide Arten der Gewichtserleichterung sind schon seit der Bronzezeit bekannt (viele Chinesische Bronzeschwerter hatten sogar ein Zwischen ding, zwei nebeneinander liegende Hohlkehlen die fast bis zur Schneide gingen und eine dicke Wade hatten)
Allgemein würde ich sagen; aber das ist nur meine Meinung: für hieb und schnitt Hohlkelte, für Stich Hohlschliff.
Aber man findet beides und oft ist der Übergang fliesend.
 
Danke für die Hilfe und antworten.
genau das hatte ich vergessen zu erwähnen.
Also das Langschwert soll kein Dekoartikel werden sondern absolut kampftauglich sein. Deswegen ist die Frage nach Gewichtsersparniss und gleichzeitiger Stabilität für mich sehr wichtig zu wissen.
 
Danke für die Hilfe und antworten.
genau das hatte ich vergessen zu erwähnen.
Also das Langschwert soll kein Dekoartikel werden sondern absolut kampftauglich sein. Deswegen ist die Frage nach Gewichtsersparniss und gleichzeitiger Stabilität für mich sehr wichtig zu wissen.
 
OK, also wenn du training meinst dann HEMA mit stumpfen Waffen?! Da ist es eigendlich sowieso egal, da ist der richtige Stahl und die entsprechende Härte wichtiger. Wenn du natürlich von Schneidübungen, Strohmatten, Plastikflaschen usw. sprichst, ist das ein andere Thema.
Um es kurz zu machen wenn es für unsere Vorfahren funktioniert hat (deren Stahl wesendlich schlechter war, Reinheit, Kohlenstoffverteilung usw.) dann kannst du eigendlich machen was du willst.
Wenn es Historisch sein soll dann suchst du dir die Epoche aus und wählst aus was dir am besten gefällt, oder du imitierst einfach was namhafte Schwerthersteller z.B. Albion (Albion Swords (https://albion-swords.com/)) machen die orientierten sich an Originalen.
 
Hast du dich schon mal mit der Oakeshott Typologie beschäftig?

supremereplicas.com- schwertkunde
thearma.org


Wie Hamurra-e schon sagte gibt es einen Unterschied zwischen stumpfen Trainings-/Schaukampfwaffen und scharfen Schwertern.
Vorsichtshalber deshalb schon mal der Equipmentberater der Fechtschule Krifon . Da wird einiges erklärt.

Ich gehe mal davon aus das du schon ein paar Messer hergestellt hast und dir klar ist das die Fertigung und WB eines Schwertes noch mal eine ganz andere Hausnummer ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
zwischen stumpfen Trainings-/Schaukampfwaffen
Zwischen denen gibt es ggf. auch noch große Unterscheide. Bei Schaukampf ist oft 2-3mm "Schneiden"dicke in Regelwerken vorgeschrieben. Da ist es dann mit Hohlschliff an Schwertern zu leichtern kaum möglich, sondern da kann man das (zu) hohe Gewicht eigentlich nur mit Hohlkehlen erheblich verringern. Daher sind frühmittelalterliche Hiebschwerter (v.a. "Wikinger"-Schwerter) und welche bis Oakeshott XII hier prädestinierter als das was man gerne als "Langschwerter" bezeichnet.
Bei HEMA geht da mit Hohlschliff mehr ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok Danke
So also nochmal alles zusammengefasst so wie ich das jetzt verstanden habe: (korrigiert mich bitte, wenn was falsch ist)

1.Hohlschlif—> Gewichtsreduzierung und dünnere Schneide bis zum Mittelsteg auf beiden Seiten. Dadurch sehr gute Schneitfähigkeit. Also gut für Klingen geeignet die leicht und sauber durch Sachen schneiden sollen. Schnitttest etc.
Jedoch Verlust der Klingenstabilität aufgrund der reduzierten Klingen Dicke.
Könnte so eine Klinge leicht beschädigt , verbogen werden oder sogar brechen, wenn man damit auf andere Schwerter oder harte Sachen schlägt?

2. Hohlkehle—> Gewichtsreduzierung trotzdem nur leichte Instabilisierung der Klinge. Schneide kann „dick“ bleiben (z.B. mit Keilschliff) Dadurch stabiles aber trotzdem leichtes Schwert, welches sehr gut für Hiebe auf harte Oberflächen etc. geeignet ist.
Durch die noch etwas dickere Schneide kann dieKlinge jedoch nicht so sauber und leicht durch Sachen schneiden wie mit einem Hohlschliff. Trotzdem ist die Klinge natürlich scharf geschliffen immernich geeignet durch Sachen zu schneiden.

Macht es einen Unterschied, ob man zwei dünne nebeneinander oder 1 dicke Hohlkehle in die Klinge macht?
Wie viel Restbreite sollte die Schneide dann noch auf beiden Seiten mindestens haben?

Also zusammengefasst kann man sagen, dass wenn ich ein Lanschwertschwert oder Einhandschwert hauptsächlich für Schnitttests benutze und im Kampf gegen ungepanzerte Gegner kämpfen müsste würde ich eine Klinge mit Hohlschliff nehmen. Man könnte damit jedoch auch Schwert gegen Schwert kämpfen nur eben auf Kosten der Klinge die die Hiebe nicht ganz so gut abkann?!

Bei gepanzerten Gegner, wo man viel auf harte Sachen einschlägt (Trainingskampf etc.) lieber eine Klinge mit Hohlkehle.

Danke für eure Hilfe und teilt mir gerne eure Meinung dazu mit.
 
Die von Dir genannten Eigenschaften hängen von der jeweils gewählten Klingengeometrie und den Maßen ab, und nur wenig von der Frage ob nun die eine oder andere Variante. Eine schmale, aber dicke Klingen mit Hohlschliffen aber ausgeprägtem Mittelgrad schneidet besonders schlecht "durch", eine flache, breite mit Holhkehle und dafür ausgelegter Schneidengeometrie schneidet hingegen hervorragend "durch". Und wie hier schon verschiedentlich gesagt hängt das alles vor allem vom Schwerttyp und seiner konkreten Ausformung ab.

Also zusammengefasst kann man sagen, dass wenn ich ein Lanschwertschwert oder Einhandschwert hauptsächlich für Schnitttests benutze und im Kampf gegen ungepanzerte Gegner kämpfen müsste würde ich eine Klinge mit Hohlschliff nehmen. Man könnte damit jedoch auch Schwert gegen Schwert kämpfen nur eben auf Kosten der Klinge die die Hiebe nicht ganz so gut abkann?!
Historisch wurde das in der Tendenz eher gegenteilig gehandhabt, besonders Schwerter gegen schwerer und besonders plattengerüstete Gegner waren dicker und schmaler und dann ggf. mit Holschliff, um Gewicht zu sparen und die Schneidfähigkeit für oberflächliche Schnitte zu erhalten. Hatte bestimmt praktische Gründe ...
 
Ok also seid ihr der Meinung, dass ein Schwert mit Hohlschliff ohne Probleme als Hiebwaffe für Rüstungen gebraucht werden kann?
 
Mit den Heutigen Stählen ist das kein Problem, aber da ein Schwert gegen Rüstung eh nichts ausmacht ist die frage eher sinnlos. Es gibt einen grund Warum Ritter gegen Ritter Streithämmer, Keulen Und Äxte verwendet haben und auch Spezielle Stoßschwerter.
Die Frage die ich an diener Stelle Stellen würde ist: Aus welchen Stahl soll ich es machen und wie hoch soll ich es härten?
 
Ok Danke.
Ja das weiß ich schon. Ich wollte ein Schwert aus Monostahl herstellen. Dafür werde ich den 56Si7 verwenden.
Mein zweites Schwert wollte ich aus Damast machen und dafür 1.2842, 75Ni8 und Baustahl verwenden.

Hätten bin ich mir mit der Rockwell Härte noch nicht sicher. Aber denke werde nicht so hoch gehen.
 
"Bei gepanzerten Gegner, wo man viel auf harte Sachen einschlägt (Trainingskampf etc.) lieber eine Klinge mit Hohlkehle."
Beim Üben bist du eher bei Übungsschwertern, je nach Zeit und Ort auch Feder oder Fechtschwert oder Fechtfeder ganannt, es gab auch Übungsschwerter aus Holz oder Leder. Die werden meist mit Holkelhe hergestellt damit man die "Schneiden" 3mm dick lassen kann und doch das Gewicht reduziert.
 
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