Scrimshaw Celtic

s.dammann

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Mahlzeit!

Hier mal einige Bilder von einer Auftragsarbeit.

Das Messer ist schon ein alter Bekannter, nur die Stichelei im Griff wurde nachträglich von mir gestochen.

Das Scrimshaw ist in reiner Punktiertechnik gefertigt und mit Ölfarbe eingefärbt. Die Farbe wurde so angemischt, dass sie den Farben der Zeit des Motives angepasst ist.

Antiker stabilisierter Osik als Griffmaterial hat es in sich, da er trotz Stabilisierung sehr porös ist und zum bröckeln neigt. Leider zieht er auch leicht die Farbe in die untere Schichten. Aber nach einigen Experimenten und mehrfach verschobenen Abgabetermin, ist das Ergebnis recht akzeptabel.

Die Bilder sind in gewohnt schlechter Qualität, da selbst geschossen!

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Viele Grüsse

Steffen
 
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Sehr schön geworden.
Ich kann mich mit vielen Sc.-motiven nicht recht anfreunden, aber ein gutes Keltenmuster hat was.

Ralf.
 
Schön gemacht!
Aber was ist daran keltisch?
Erscheint eher wie Tierstil aus dem Frühmi.
mfG. hartzahn
 
Hallo Steffen

Ein angenehmes Bild.:)

Wie ihr immer nur die Schönen Scrimshawarbeiten hinbekommt.

Bei mir kommt immer ein Strichmännchen raus,wie es die Dreijährigen malen. :rolleyes:


Gruß William
 
Hallo Steffen,

gefällt mir sehr gut. Es würde mich nicht wundern, wenn der stolze Besitzer demnächst vor der Tür stünde um Dir seinen blanken Oberarm entgegenzustrecken ;).

MfG Klaus
 
Hartzahn, - fahr nach Irland !

Oder schau dir wenigstens die verschiedenen Stilrichtungen an.
DAS ist keltisch - in Reinform.
Und zwar nicht einfach Keltisch, denn diese Völker haben durchaus verschiedene Stilrichtungen gehabt, - sondern irisch-keltisch.
Eben mit beeinflusst und vermischt mit den skandinavischen Kunstformen, welche die Wikinger in ihren Landeinfällen mitbrachten.

Dieser nordisch-keltische Stil ist unverkennbar und nicht zu vergleichen mit so manchem modernen Tatooquatsch unserer Tage.

Was Steffen da gemacht hat, ist in der ganzen Stilform sogar in jahrhunderte alten Manuskripten und Evangelienschriften zu finden.
Sprich Book of Kells und co.

Und so nebenbei, wer Mittelaltermärkte besucht, sollte nicht glauben, dass SO das Mittelalter gewesen ist.
So primitiv und dumm, und durcheinander, wie da manches dargestellt wird, - das ist schon peinlich.

Du merkst schon, hier ist einer, der Irland liebt !
Also Hartzahn schau es dir an und du wirst es auch lieben.

Gruss, Rádhulbh.
 
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Guten Morgen!

Freud mich, dass Euch meine kleine Stichelei gefällt. Radhulbh hat recht, es ist ein traditionelles Motiv aus dem Book of Kells. Es stammt aus der letzten Kanontafel in den Lindisfarne Gospels.

Hier noch ein Foto für Dizzy. Habe aber nur eines vor dem scrimmen.

P9130310.JPG


Viele Grüsse

Steffen
 
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Bei mir kommt immer ein Strichmännchen raus,wie es die Dreijährigen malen.


Gruß William

William,

das ist bei mir ganz genau so, ich wundere mich auch immer, wie die Leute die Sachen hinkriegen.

Aber dieses Scrimshaw gefällt mir auch sehr gut. Hunde, Eulen, Wölfe, Hirsche und was da noch so alles kreucht und fleucht mag ich nicht so sehr als scrim. Aber Gott sei dank ist Geschmack ja was ganz persönliches.
 
Celtic design scheint Mode zu werden. Mir gefällt Deine Arbeit. Solche
Motive sind bestimmt auch für die Scheide nicht schlecht. Gruß Dietmar
 
@ Radulph
Also, ich erkenne auf den Bildern zwei symetrische stilisierte Tiere (Hunde?) mit klar abgegrenzten Köpfen und Rümpfen und auf gleichmäßiger Flechtbandbasis arrangierten Gliedmaßen. Wenn ich mir jetzt die verschiedenen Stile (wie vorgeschlagen) anschaue, würde ich das Ganze als germanischen Tierstil II einordnen. Wenn auch die Tierköpfe mglw. etwas zu naturgetreu dargestellt wären. Zeitliche Einordnung des Tierstil II etwa ab Mitte 6.Jhd.
Die genannten Manuskripte und Evangeliare, sei es das Book of Durrow (1. Viertel 7.Jhd.), Book of Kells (vermutl. schottisch, Insel Iona, 7.Jhd. gefunden im Kloster Kells, Grafschaft Meath), Book of Lindisfarne (vor 700), der sog. Lindauer Buchdeckel (Ende 8.Jhd.)oder auch das Burkhard-Evangeliar, tragen Verzierungen, die diesen Stil übernehmen. Hier sind die älteren heidnischen Tierornamente ihrer Symbolik entfremdet und zu reinen Dekorationsmustern geworden. Häufig nur fadenförmige Tierchen. Und auch nicht nur symetrisch auf germanischer Flechtbandbasis. Zieht sich bis in die Karolingerzeit. Siehe auch Tassilokelch.
Die angeführten Hinterlassenschaften sind zwar teilweise von insularer Prägung, da irische und angelsächsische Mönche durch ganz Europa wanderten, keltisch aber sind diese nach meiner bescheidenen Meinung nicht. Die Kelten waren da lange untergegangen.
Den Tattoquark lassen wir mal weg, da bin ich ganz Deiner Meinung.
Die Begrifflichkeit keltisch wäre zunächst zu klären, denn nicht alles was aus Irland kommt hat etwas mit Kelten zu tun. Im Land Sachsen wohnen ja auch keine Sachsen.
Mit freundlichen Grüßen. hartzahn
 
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Hallo!

Dietmar:

Ja, gerade bei Lederarbeiten finden diese Motive ihre Liebhaber. Bei Bedarf kann ich Dir einige Ablichtungen als Vorlage machen.

hartzahn:

Ja, es sind Hunde. Danke für Deine Ausführungen. Bin jetzt neugierig geworden und werde in der nächsten Zeit etwas recherchieren.

Gruss

Steffen
 
Hartzahn,

so eine Antwort gefällt mir !!!
Und wir sind im Grunde einer Meinung, wenn ich auch ganz offensichtlich nicht ganz so bewandert bin wie du in diesen Dingen.
So sollte mein Hinweis auf nordische Einflüsse klar auf diese Durchwachsenheit sogenannten keltischen Stils hinweisen.
Kelten eben in weiterem Sinne.
Sie, die Kelten, bzw. die irischen Kelten, haben diese verschlungenen Tiermuster ja nicht erfunden, doch in solcher Weise kultiviert, dass es heute als irisch keltischer Stil gilt.

Übrigens, ich bin auch aus dem Norden - ist wohl auch ein bischen nordisch, zu skandinavischen, wie britanischen Kulturdingen einen Bezug zu haben.
Im Norden Deutschlands findet sich dies ja auch.

Was den In-faktor solcher Muster angeht, - ja leider, - weil sich da eben soviel von diesem Tatooschrott findet.
Allerdings macht mein kleiner/grosser Bruder schon länger Bognerlederarbeiten mit den historischen Mustern.
Bin immer wieder erstaunt, was er da so schnitzt und punziert.

Gute Woche euch, Ralf.
 
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