Hallo.
1.Mit der Kohle kann man schmieden.
2.Sie ist eine (bessere) Alternative zu fossilen Kohlen, da (fast) kein Schwefel enthalten ist.
3.Mich würde die Herstellungsweise Interessieren.
Die Verschiedenen Kohlenarten (aus verschiedenen Hölzern) und die verschiedenen Herstellungsarten sind immer etwas umstritten wenn es ums Schmieden geht.
Einige sehen in den verschiedenen Kohlen nur regionale Unterschiede, Andere sind sich (zimlich) sicher das es auch in der Anwendung größere Unterschiede macht.
Zum schmieden soll einerseits Buchenholzkohle gut sein und andererseits Nadelholzkohle. Nach verschiedenen Büchern muß "Nur" die Form der Feuerstelle dafür eingerichtet sein. Doch leider wurde in meinen Büchern immer vorausgesetzt, das die Formen bekannt seien und ich habe noch keine näheren Beschreibungen gefunden.
Noch neu gefunden habe ich:
Die Feuer für Nadelholzkohlen (in D. meist Fichte) müssen viel tiefer sein (min. 20-25cm unter der Form) und bei Seitenwind liegt die Form*, die Heufig identisch mit der Düse** ist, wagerecht. Seitenwind meint auch Feuer in denen die Luft aus der Rückwand des Feuers einströhmt. Die Feuer für Buchenholzkohle sind flacher (um min. 10cm) unter der Form, die manchmal wagerecht ist aber die Düse sei immer nach untern geneigt (mit 15-20°). Die "Windpressung" für die harten Kohlen muß höher sein. Ja nach dedarf wird der Boden des Feuers mit festgeschlagener Asche, Sinter (meint Schlacke aus dem Feuer), Stockweich (meint Schlacke und Zunder vom Ausschmieden) oder Zunder(Hammerschlag,Abbrand,[Abgang]) bzw. Mischungen daraus und mit Kohlenklein(Grus); auch mit ungaren Zuschlägen (Kalkstein,ungare Frischschlacke), erhöht. Der Boden des Feuers wird, wenn ein schnelles Abschmelzen verhindert werden soll, auch mit Wasser durchtränkt hergestellt. Der Boden soll gegelmäßig mit einem Sondiereisen geprüft werden. Zum einschmelzen des Eisens wird der Boden dicht mit "ungaren" Schlackenbrocken eingeschlagen und mit dem ersten Eisen soll Stockweich zugegeben werden.(Es gibt viele Anleitungen je nach Gare des Roheisens bzw. alteisen).
Ziel ist ein mehr oder weniger flüssiger Boden aus Schlacke, in den bei bedarf die Luppe, Garbe, Stahlpaket,.. eingekaucht werden kann um die Oberfläche vor Abbrand zu schützen. Gilt natürlich nur für recht große Feuer in dem genug platz ist die Kohlen zur Seite zu schieben und das zu bearbeitende Stück zimlich schwer ist und in saftige Schweißhitze bebracht werden soll. Die Hitze bei der Funken vom Stahl/Eisen sprühen wird trockene oder sengende Hitze genannt und wird vermieden wil mit großem Abbrand verbunden.
*Form ist das dickwandige Teil der Windleitung, die in das Feuer ragt. Als Material wird Kupfer empfolen, Gußeisen und Schmiedeeisen gehen auch, setzten sich aber schneller zu und verbrannten schneller (heute währ wohl rostträger Stahl angeraten). Es soll auf leichte Austauschbarkeit durch Steckverbindung geachtet werden. Die Form wird durch Eisenbleche die in unterschiedlicher Dicke und Anzahl an den verschiedenen Seitenflächen angelegt werden in der Ofenwand verkeilt. Der Querschnitt ist auf der Feuerseite meist flach Oval (ca. einseitig flach gedrücktes 1" Rohr) währen die Seite in Richtung des Gebläses Trichterartig erweitert ist um die Windleitung (Düse) aufzunehmen.
** Düse wird in einigen Werken angeführt, als vorletztes Teil der Windleitung, die in der Form so beweglich liegt, das man damit den Windstrom noch etwas leiten kann. Die Teile Form und Düse werden ineinander mit Eisenblechen geklemmt um die gewählte Lage fest zu stellen.
*und**: Die Richtige Lage wird bei ausgeräumten Ofen (Herd) mit einer Hand voll leichter Asche, die in den Windstrom gestreut wird, überprüft. Der Windstrom soll bei harten Kohlen in dei Mitte des Bodens bei Weichen wagerecht auf die Gegenüber liegende Wand im 90° Winkel auftreffen. Abweichungen sind natürlich möglich jenach dem unter oder vor dem Wind gearbeitet werden soll. Aber ein aufwärts gerichteter Wind sei nimals zulässig. Wird die Hitze über eine weite Fläche verteilt gewünscht, sind Obermäulige Formen zu verwenden. Obermäulig bedeutet das die Oberlippe der Form weiter in das Feuer steht als die Untere (Unterkante) dabei sollte die Form eher wagerecht liegen oder eben leicht nach unten (bei Feuern zum Schmelzen bis zu 30° nach unten).
Ich hoffe mal damit einigen Suchenden geholfen zu haben. Die Angaben Stammen aus Bücher zwischen ca.1850 und ca.1890.
Nachtrag Ende
Für den Rennofenbau sind nun Einige (inklusive mir) "auf den Trip" Kifernholzkohle verwenden zu wollen. Da die bisherigen Versuche immer mit billiger Baumarktkohle gemacht wurden.
Weiter habe ich noch gefunden das (anscheinend regionel) fürs schmieden Buche verwendet wurde aber zum schweißen und gerben Fichte oder Kiefer. Die Nadelholzkohlen werden beim schnelleren verbrennen wärmer als die dichteren Kohlen. Der Energiegehalt ist auf das Gewicht bezogen annähernd gleich, da es ja um die Kohlenstoffmenge geht. Worin die Bücher übereinstimmen ist, das man keine Eichenholzkohle verwenden soll, (an einer Stelle erwähnt: eine dickere Zunderschicht auf dem Eisen erzeugend und mehr Asche).
Gruß Geonohl