Sharp knife every day

ScottyC

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Hallo zusammen,

gestern Abend wurde in der VOX-Sendung "Die Höhle der Löwen" das Produkt SKED vorgestellt - sharp knife every day.
So wie ich es verstanden habe, steckt man das Messer nach jeder Benutzung in den speziellen Messerblock und das Innenleben führt mit einer Auf- und einer Abbewegung einen TouchUp durch.
Das Versprechen der Hersteller: Das Messer wird niemals stumpf und es erfolgt kein Abtrag.
In der Sendung wurde auch gesagt, dass der Messerblock nur auf die Geometrie des mitgelieferten Messers ausgelegt ist.
Also unsere Wassersteine, Nowis, Messerguides, Horls und Co sind noch nicht ganz arbeitslos :ROFLMAO:
Aber wer weiß, vielleicht erkennt eine Weiterentwicklung dann automatisch die Geometrie.

Das ist die Webseite: https://sharpknifeeveryday.de
Ihr könnt euch auch die Sendung auf der Vox-Seite anschauen.
Wollte das einfach posten, weil es m.E. hier reingehört. Mal schauen, wie sich das Produkt entwickelt - aber auch wie das die Schleifexperten hier einschätzen.

Viele Grüße
Rainer
 
Also richtig funktionieren tut es wohl nur mit den speziellen Messern.
Die müssen sich schon etwas mehr gedacht haben, denn die Grundidee ist schon von dem Handwerkermesser von Fiskars (siehe Bilder unten) bekannt. Das Messer wird beim Ziehen und Einstecken an zwei Hartmetallplättchen vorbeigezogen. Funktioniert. Allerdings bekommt man den Schneidbogen nur geschärft, wenn man das Messer sozusagen "kreisen" zieht und versorgt.
Vielleicht haben die Leute von sharpknifeeveryday dieses Problem anders gelöst. Ich bin mal gespannt.

Das Messer ist übrigens gar nicht mal schlecht. Ein sehr tauglicher Griff und auch noch eine kleine Feile auf einer Klingenflanke (für relativ weichte Materialien, zum Entgraten etc.)
 

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Ist natürlich genial ein Gerät das einem täglich frisch scharfe Klingen bereit hält!
Meine Mindestanforderung wäre eine BESS 50 Spezifikation.
 
Hab das Fiskars, mag es weil es eine Feile hat wie ein spezielles Hultafors und die Schärfe Option, aber die Idee von Stahlplatten zum Schärfen der Klinge hatten die Chinesen anscheinend schon vor längerer Zeit, zumindest wurde in einem Buch... irgendwas vom Meister vom Berg...aaaa ne Titel fällt mir nicht ein... ein Schwert beschrieben das im Scheidenmund besagte Stahlplatten hatte und jedesmal das Schwert schärfte wenn er es zog.... fand ich schon damals sehr einleuchtend.
 
Im Patent ist auch die Rede von "jedes Messer", mal abwarten ob das zu hoch gestochen ist.
Ich denke ich bleib erstmal bei meinem belgischen Brocken undAbziehleder, in Kombination mit meiner Hand funktionieren die auch bei fast jedem Messer.
 
@blackfox: Danke für die Patentliteratur. Ist ja in der Tat ein aufwendiges Gerät, und es sind interessante Ideen verwirklicht. Das Nachschärfen wird also separat und nicht notwendigerweise nur durch Ziehen und Einstecken bewerkstelligt. Insgesamt ist das wohl eine interessante Idee mit der Möglichkeit des Verstellens und dem elektrischen Rotationsschleifen.
KEIN Vergleich zu Fiskars quick and dirty. Und das Problem der Krümmung ist auch gelöst.
 
Und das Problem der Krümmung ist auch gelöst.
Zumindest für das jeweils mitgelieferte Messer. Dort bleibt dann noch der Widerspruch zwischen "schleifen" und "kein Abtrag". Ich würde da eher von "relativ geringem Abtrag" ausgehen. Das führt dann zu der Frage der Toleranz in der Lagerung. Wie viel kann ausgeglichen werden?
Aber grundsätzlich ist die Idee nicht schlecht. Man müsste nicht mehr immer seine eigenen Messer Kochmesser mitbringen ...
Das Problem mit dem Abtrag oder auch gänzlich anderen Klingen ist ja durchaus lösbar.. Möglich wäre eine elektronische Lösung: Messer fotografieren, Kontur in die Halterung laden, läuft. Endlich eine App fürs Messerschleifen.
Mechanisch ließe sich das auch lösen. Die Schleifrolle flexibel lagern und mit einem Andruckbegrenzer versehen. Dann einfach bis zum Solldruck vorfahren und schleifen. Leider keine App. Das ist ja sowas von 90er. Total uncool.
 
Was ich wirklich über dieses Ding vorab denke, d.h. ohne jemals ein Video davon gesehen zu haben geschweige denn selbst in der Hand gehabt zu haben, verkneife ich mir natürlich.
Patente anmelden selbst kostet Knete, gerne macht man das mit Hilfe eines Patentanwalts der nochmals Knete kostet, d.h. womöglich sind die Leutz mit mind. einer Anwaltskanzlei ausgestattet. Ich habe keine Lust unnötigerweise mir eine Abmahnung wg. XYZ einzufangen, nur weil ich an Langeweile leide und unbedingt meinen kritischen Senf loswerden wollte. Deswegen bleibe ich schön positiv und sage brav:

Die Patentschrift ist genial und somit das Produkt wohl ebenso! (y) :cool:: 🍻
Mögen das Produkt auf dem Markt erfolgreich sein und viele Abnehmer finden. Dann sind wir alle glücklich.
 
Wobei man anmerken könnte, das gute Messer sorgfältig gepflegt auch lange halten.Nur ist das thema Pflege nicht gerne besprochen beim Standardanwender. Auf diese zielt die Erfindung.
 
Küchenmesser mit Strom, Akku, Slaves, Alexa, Siri. Ich sach doch, die Menschheit verdeppert total.
Mit Rams wär das nicht passiert.

Pitter
 
Hallo Peter,

die Quelle ist die VOX-Sendung vom 31. Mai; kann man sicher in der Mediathek anschauen. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt hat einer der Erfinder gesagt, dass es keinen(!) Materialabtrag gibt. Dazu wurde auch dein o.a. Zitat ebenfalls erwähnt.
Da hab' ich schon etwas gezuckt ... Materialabtrag ist bei jedem TouchUp da ... wenn auch gering.

Viele Grüße
Rainer
 
Dazu wurde auch dein o.a. Zitat ebenfalls erwähnt.
Nur sind "gibt keinen Materialabtrag" und "Klinge wird nicht beschädigt" zwei vollkommen unterschiedliche Stiefel.
Ja. ich bin da ziemlich genau. Aus Gründen. Nicht wegen der Anwälte ;) Sondern weil genau richtig ist.

Wie Du sagst, wo geschliffen wird, entstehen Späne, mehr oder weniger. Immer.

Pitter
 
Ja, das hat er gesagt ... (Kapitel 4, Minute 12:25)
... und in seiner Patentschrift (Link steht in #5) steht:
Gemäß der Erfindung kann demzufolge erreicht werden, dass jedes Messer, das in der erfindungsgemäßen Messeraufbewahrungseinheit aufbewahrt wird, bei/nach dem Einstecken einen Schleifprozess/-vorgang durchläuft beziehungsweise ein Schleifen des Messers mit Hilfe der Schleifvorrichtung durchgeführt wird.
Der Schleifvorgang wird dort mehrfach erwähnt ...
Im Patentamt sitzen eben Leute, denen die Grundlagen der Physik nicht völlig fremd sind. Da muss man aufpassen, was man in den Antrag schreibt.
 
Behauptet wurde:

"Es wird ohne metallischen Abrieb arbeiten. Es wird nicht schleifen." (Quelle: Die Höhle der Löwen, 31.05.2021)



Grüße
Jürgen
Vielleicht sitzen da ja kleine Schmiede mit winzigen Hämmern in dem Apparat und klopfen die Scharten raus?

Aber im Ernst, wie weit kann man den Materialabtrag wohl reduzieren und dabei noch effektiv schärfen?
Wenn ich mein Messer über den Abziehstein oder Lederriemen zieh ist der Abtrag ja auch nicht gigantisch, aber eben da.
Sehr skeptisch auch was das niemals stumpf angeht, größere Scharten wird man mit einem Touch Up nicht rausbekommen, vor allem nicht ohne Abtrag.
 
Sofern ich die Ausführungen der Herren Paetzel und Dangel in der Sendung wie auch der sked GmbH auf ihrer Homepage richtig verstehe, verbirgt sich hinter dem Schärfvorgang des Geräts ein funktionales Äquivalent zum manuellen Wetzen, dessen Vorteile u.a. darin bestehen sollen besonders schonend zu sein.:

"Ohne metallischen Abrieb, der Klinge und Technik schädigen könnte, wird so die gleichmäßige Schärfe des Küchenmessers gewährleistet."

"There is no metallic abrasion to potentially damage the blade and the technology, so the uniform sharpness of the blade is guaranteed."

Quelle: https://sharpknifeeveryday.de

Wie man damit nun größere Beschädigungen effektiv beheben will, oder auch nur den normalen Schärfeverlust durch abrasiven Verschleiß, das ist mir ebenfalls ein Rätsel....

Grüße
Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
mir stellen sich primär die Fragen ...

1.) wie stark wird die Schneide tatsächlich behandelt
2.) welche Schärfe wird tatsächlich erreicht

Die Zielgruppe sind vermutlich diejenigen, die maximal mit einem Wetzstab nachschärfen und ihr Leben lang nichts anders brauchen. Zumindest gibt es in meinem Bekanntenkreis nur einen weiteren Menschen, der klassisch schleift, der Rest wetzt selten. Meine Erfahrung zeigte bisher, dass der Ottonormalverbraucher schon mit mäßiger Schärfe mehr als zufrieden ist.
 
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