Shira Saya

sabiji

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Hallo,
ich suche immer noch jemanden, welcher qualitätvolle Shirasaya im deutschsprachigem Raum herstellen kann. Ich suche jemanden, der das Handwerk wirklich versteht, Erfahrung hat, dem man teure Schwerter anvertrauen kann - kein Hobbybastler!!
wäre dankbar für Tip´s.

Th. Schirrwitz
 
Hi,
was ist Sira Saya?
Mal davon abgesehen, daß mir der Begriff nichts sagt, würde ich mich mit der Schmiede Balbach in Verbindung setzen. Meines Wissens werden die Monturen und auch die Politur von seinen Sachen im japanischen Stil von Dieter Kraft ausgefürt, der dies (glaube ich) in Japan über längere Zeit gelernt hat. Hoffe ich erinnere mich da richtig und das bringt Dich weiter.
Gruß,
xtorsten
 
Ach ja, es gibt hier ja auch noch die Gesellschaft zum Studium des japanischen Schwertes. Ansprechpartner ist glaube ich Sigfried Rinkes, den man mit Sicherheit über die DMG erreichen kann.
Wie schon gesagt, keine Gewähr für die Tips, da keine Ahnung.
 
xtorsten: shirasaya ist das Katana in Holzverpackung, also offensichtliche Holzscheide und schlichter Holzgriff.
Gott weiß, warum die Japaner sowas brauchen...
 
Gott weiß, warum die Japaner sowas brauchen...

@ Tierlieb...

Soweit ich mich erinnern kann wird ein Shirasaya benötigt, um eine wertvolle Klinge geschützt aufzubewahren. Shirasaya werden (soweit ich mir erinnern kann) aus Magnolia (oder wars Zeder ???) hergestellt, da dieses Holz sehr wenig Säure im vergleich zu anderen Hölzern hat und so die Klinge nicht angegriffen wird. Wenn man ein Schwert hat, bei dem sich das lohnt, kann man auch ein Holzschwert anfertigen lassen, welches die selben Dimensionen aufweist wie die "echte" Klinge. An diesem Werden dann die Montierungen angebracht und die kostbare Klinge gesondert gelagert.

OT:
Samurai haben auch manchmal, wenn Sie Geld benötigten, die Klinge eines ihrer Schwerter verscherbelt und durch eine Bambusklinge ersetzt. Oder aus purer Überheblichkeit mit einem Holzschwert gekämpft(Musashi).

Grüße und eine gute Nacht,

Robert
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder aus purer Überheblichkeit mit einem Holzschwert gekämpft(Musashi).

Reine Info:
Also Musashi war ein ganz ausgekochtes Schlitzohr. Die Klingen des anderen Samurais blieben in dem Holz des Schwertes Musashis Stecken und er konnte den Kampf Waffenlos zuendebringen.

Grüße Bany:haemisch:
 
Hi BanzaiBany:

Ja, daß mit dem steckenbleiben habe ich so auch schon mitgekriegt. Aber auch noch was anderes:
Wenn man (vor allem von der Seite des Schwertes her) mit schweren Holzschwertern die Stahlschwerter schlug, konnte es sein, daß sich die Klinge im Griff lockerte. Die waren ja nur mit so Holzstiften gesichert. Bei dem oft feuchtwaremen Klima in Japan, waren die oftmals etwas verrottet und brachen leicht.
(naja, habe so mal irgendwo gelesen...)

Ok, OT, aber passte gerade so schön... :rolleyes:
 
Die Sache mit dem Holzschwert(Bokken) ist die,

so ein Ebenholz Bokken wie Musashi es angebl. benutzte, ist fast in Klingenform ausgeschliffen, dürfte aber etwas leichter sein und damit evtl. ne Spur schneller
und eigentlich ist es was man auf den Kof geschlagen bekommt, Bokken oder Katana wenn der Gegner damit umgehen kann ist der Erfolg meist durchschlagend

zu Shirasaya Montur: soweit ich weis waren diese Monturen meist zum Transport oder Aufbewahrung hochwertiger Klingen angebracht

oder als getarnte Waffe (Klinge in Stock)
 
@BanzaiBany:
Das mit dem Steckenbleiben halte ich für eine Legende, aus zwei Gründen:
1. Japanische Säbel können nicht viel, aber Dinge aufs Durchhacken von Dingen sind sie optimiert. Und da man beim tameshigiri noch ganz andere Dinge durchhackt...
2. Japanische Kampfstile enthalten, auf Grund der hohen Empfindlichkeit der Klingen, einen sehr geringen Anteil an Paraden. Wenn man also mit einem Holzschwert Leuten "trappen" wollte, müßte man erstmal seinen Stil umstellen -- und Musashi hat sich wohl lange genug damit gequält, einmal seinen Stil auf zweihändig umzustellen.

@rfruehauf:
War mir schon klar, ich persönlich finde den Gedanken nur sehr gewöhnungsbedürftig, ein Schwert zum Zerlegen zu bauen (beim europäischen stil muß das Parier ja fest sitzen, aber wir haben auch mehr Paraden) und es nicht immer einsatzbereit zu wissen. *schüttel*

@Thomas Wahl:
Thomas, wo hast Du das gelesen? Das würde mich glatt mal interessieren, kommt mir sehr komisch vor bei einem Volk, das so lange an einer einzigen Waffe optimiert hat...

@Kanji:
Deine Beschreibung verstehe ich. Man könnte auch sagen: In einer Gesellschaft, die so sehr auf bestimmte Waffencharakteristika und-maße gedrillt war, war jede Abweichung an sich schon ein Vorteil -- siehe auch die zahlreichen Geschichten (wohl besser Legenden) über Ganryu, Musashis Erzfeind, der mit einer längeren Klinge große Erfolge hatte oder der Trick der Ninja, eine kürze Klinge zu benützen und damit in einer ungewohnten Distanz zu kämpfen.

MfG, Tierlieb
 
Ich kann manchmal nicht auf dieses Forum zurückgreifen, deshalb mein leicht verspätetes Danke auf die Antworten.
Den Bau einer Shirasaya lernt man nicht von heut´auf morgen, doch war ich in der Hoffnung, das es mitlerweile eine zu empfehlende Quelle gibt. Den in den ersten Beiträgen genannten Tip´s werde ich nachgehen.

Shirasaya (weiße Scheide) ist eine reine Aufbewahrungsmontierung für Klingen. Gründe wurden zum Teil oben genannt.Klingen bekommen diese, wenn für sie noch keine Montierung besteht (neu geschmiedete Klingen), oder wenn die Originalmontierung nicht mehr existiert. In der Regel werden restaurierte Klingen in Shirasaya aufbewahrt und transportiert, um die historischen Montierungen zu entlasten und zu schonen, aber in erster Linie um die rest. Klinge selbst zu schützen.

Tsunagi, die Kopie der Originalklinge aus Holz wird der (hist.) Originalmontierung zugeführt, und, wenn man so will, hält diese zusammen. Sie hat nichts mit einem Bokuto zu tun.

Bokuto selbst, ist neben der Funktion als Trainings"gerät", eine durchaus eigenständige Waffe.

Situationen, wie sie vor-, oder zu Zeiten Musashi´s auftraten, das Shugyosha´s (Schwertschüler) der unterschiedlichsten Stile und Schulen aufeinander trafen, schwächten sich im Laufe der Edo Periode immer mehr ab. Gründe hierfür können reglementierungen politischer Natur, sowie reglementierungen bei den Waffen und in den Waffenkünsten selbst sein.

Der Mekugi (Sicherungsnadel, Sicherungszapfen) des Nihonto ist eine Wissenschaft für sich. Auf dessen Qualität wurde hohen Wert gelegt. In der Regel wurde zumindestens in den Schlachten immer Ersatz mitgeführt. Die Kontrolle des Mekugi war und ist immer noch sehr wichtig, bei ermüdungs- und Abnutzungserscheinungen wurden und sollten sie sofort ersetzt werden.

Hier ein sehr interessanter Beitrag, besonders für Schwertkunstschüler zum Thema Mekugi:

Mekugi

Th.Schirrwitz
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi!

@ Tierlieb:
Keine Ahnung mehr wo ich das gelesen habe, kann sogar was von Masaaki Hatsumi gewesen sein... ;)

Aber die Aussage von sabiji zeigt ja, daß da durchaus was dran sein kann.....
 
shirasaya

hi,

erst mal für "nichtfreaks":

eine shirasaya ist eine japanische "ölscheide", in der man die klinge getrennt von der montur lagert, im schwert ist so lange i.d.r. eine "holzklinge".

das hat sicherlich jeder schon mal gesehen, wenn möchtegern samurais im kino (z.b. ghostdog) mit einem schwert mit holzgriff und holzscheide rumfummeln - das ist eine shirasaya.
swords_iaito.jpg

wichtig ist bei der herstellung, dass kein sandpapier oder ähnliches verwendet wird, da reste die klinge verkratzen könnten.
die shirasaya wird aus einem in zwei hälften zersägtem stück holz hergestellt, am unteren ende (klingenspitze) befindet sich eine kleine "altölsammelstelle".
die shirasayahälften werden mit reispaste verklebt, um späterres öffnen zum reinigen zu ermöglichen, die form ist üblicherweise eine elypse oder achteckig.

zum thema wo/wer kann sowas machen:

fragt mal bei karl-heinz peuker nach, der lässt dies zwar auch in japan herstellen, er ist aber super nett, zuverlässig und günstig (meine meinung)

schaut mal unter www.japanklingen.de
 
Zuletzt bearbeitet:
na endlich!

sagt es mal einer. hab den thread erst spät gesehen, aber samun hat recht, der wichtigste punkt ist, dass das shirasaya (für die mit japanischem schriftsatz 白鞘 ) zum aufklappen ist, damit man ölreste und staub entfernen kann.
ausserdem bietet es sich an, koshirae (kampfmontierung) und klinge getrennt aufzubewaren, da die klinge möglichst trocken lagern sollte, der lack des koshirae aber bei zu großer feuchtigkeit reißen könnte.

ookami
 
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