Shirogami #1 schleifen mit dem Horl

Paule123

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Hallo zusammen,

habe nichts zu dem Thema gefunden, aber möglicherweise bin ich auch zu dumm, das Forum zu durchsuchen.

Ich möchte meinem Bruder ein japanisches Messer schenken und zwar ein Fujiwara aus Shirogami #1. das Messer ist auf 64-65hrc gehärtet. Nun meine Frage:
Kann man solch ein Messer mit dem Horl (inklusive Premiumset und Kagami) vernünftig schleifen? Hat da jemand Erfahrungen? Ich schenke ihm das Messer liebend gerne, möchte es nur nicht immer für ihn schleifen müssen.

Vielen Dank im Voraus.

Beste Grüße

Paul
 
Hallo Paul, willkommen

Eigentlich kann man jeden Stahl horlen. Ich hab schon ZDP189(68HRC) und HAP40(66HRC) gehorlt, geht wunderbar.
Es geht bei den harten Stählen nur etwas länger.

Gruß Jürgen
 
Belgischer Brocken hat grad 20% Rabatt. Machen alle 3 Sinn, da er ja schon alle Scheiben von Horl hat. Oder reicht da der Pyrenäenstein 1200? Wenn die besser sind würde ich die mitbestellen

Lg Paul
 
Machen alle 3 Sinn, da er ja schon alle Scheiben von Horl hat.
Haben ist besser als brauchen.....
Nein im Ernst, die Belgier, bei richtigem Gebrauch, halten ein Leben lang.
Auf dem Bild siehst Du was ich meine.....
Schei.jpg
 
Ich möchte meinem Bruder ein japanisches Messer schenken und zwar ein Fujiwara aus Shirogami #1. das Messer ist auf 64-65hrc gehärtet.
Die hohe Härte soll feine Schneiden unterstützen. Der Preis dafür ist reduzierte Robustheit. Deshalb sollten solche Messer rechtzeitig nachgeschärft werden.

Wenn man die Pflege vernachlässigt, bilden sich zuerst Microchips. Die Ursache sind Risse durch Materialermüdung. In dem Zustand lassen sich Tomaten noch ganz ordentlich schneiden. Bei weiterem Gebrauch werden die Schäden etwas größer, und eine eine ehemals dünn ausgeschliffene Schneide schneidet immer noch besser als lange vernachlässigte Messer.

Wenn man das schärft, bis die Chips weg sind, können sich nach ein paar Schnitten wieder Microchips zeigen. Das sind dann die Risse oder Materialermüdung im Schneidenstumpf. Wenn es so weit gekommen ist, muss das geschädigte Material weg. Zu dem Thema gibt es ein paar alte Threads, die sich über Bröselshirogami beschweren.

Kann man solch ein Messer mit dem Horl (inklusive Premiumset und Kagami) vernünftig schleifen? Hat da jemand Erfahrungen? Ich schenke ihm das Messer liebend gerne, möchte es nur nicht immer für ihn schleifen müssen.
Horl klingt nach wenig Erfahrung beim schärfen. Wenn das zutrifft, würde ich mit einem robusteren Messer anfangen.
 
Ich hätte ihm 15grad + 20 grad microfase empfohlen. Aber vielleicht hast du recht mit einem robusteren Messer bedeutet dann, dass ich ein neues Shirogami Petty habe ;)
Aogami ist da wahrscheinlich eine bessere Wahl, vielleicht schaue ich mich in dem Bereich um oder SG2.
Muss ja vielleicht auch nicht auf 65hrc gehärtet sein 😅.
Danke
 
65 HRc ist kein Grund eine spröde Schneide zu haben. Bzw. ist das keine ausreichende Erklärung dafür.
 
Shirogami 1 wählt man für höchste Schärfe bei kleinen Schneidenwinkeln.
Wenn man da 20 Grad pro Seite ranschleift, hat man den falschen Stahl gewählt.
 
Ich habe nun das hier bestellt Yoshimi Kato Ginsan Nashiji Petty 12 cm (https://www.meesterslijpers.nl/yoshimi-kato-ginsan-petty-120)
Ist wahrscheinlich Horl- tauglicher. Wobei er natürlich mit einem Kato vorsichtig sein muss. Wenn schon keine "Shirogami" Herausforderung, dann wenigstens das ;).
Ich habe tatsächlich selbst kein Messer aus Ginsan, der Typ vom Kundendienst hat mir aber gesagt, es verhalte sich ein wenig wie Kohlenstoffstahl bezüglich Schleifbarkeit. Hatte ihm gesagt, dass ich VG10 nicht besonders mag, hab eben geschaut, die beiden sind sich doch sehr ähnlich in der Zusammensetzung und stammen wohl vom gleichen Produzenten.
 
Wenn man die Pflege vernachlässigt, bilden sich zuerst Microchips. Die Ursache sind Risse durch Materialermüdung.
Ist das prinzipiell immer so bei Shirogami1?
Oder liegt es an einer nicht idealen Wärmebahandlung?

Ich konnte die alten Threads nicht finden... Hast Du einen Link dazu?

Liebe Grüße,
Andrea
 
Ich habe nun das hier bestellt Yoshimi Kato Ginsan Nashiji Petty 12 cm (https://www.meesterslijpers.nl/yoshimi-kato-ginsan-petty-120)
Ist wahrscheinlich Horl- tauglicher. Wobei er natürlich mit einem Kato vorsichtig sein muss. Wenn schon keine "Shirogami" Herausforderung, dann wenigstens das ;).
Ich habe tatsächlich selbst kein Messer aus Ginsan, der Typ vom Kundendienst hat mir aber gesagt, es verhalte sich ein wenig wie Kohlenstoffstahl bezüglich Schleifbarkeit. Hatte ihm gesagt, dass ich VG10 nicht besonders mag, hab eben geschaut, die beiden sind sich doch sehr ähnlich in der Zusammensetzung und stammen wohl vom gleichen Produzenten.
Warum muss man bei einem Messer von Yoshimi Kato vorsichtig sein? Ich frage, weil ich vor kurzem neben einem Bunka in Aogami super, das gleiche Petty nur in Aogami super erstanden habe. Um mir ein Urteil über die Schneidleistung des Messers zu erlauben, habe ich nicht genug Erfahrung, aber das Messer ist eine Augenweide und ich schneide mit Begeisterung (nicht nur) meinen abendlichen Apfel (an apple a Day keeps the doctor away) damit.
 
Die sind recht fein ausgeschliffen. Deshalb ist die Schneidleistung so nett. Das geht auf Kosten der Robustheit.
Besser können die das aber hier andere erläutern.
LG paul
 
Ist das prinzipiell immer so bei Shirogami1?
Nein, das liegt an der Wärmebehandlung. Aus Japan gibt es sehr harte Shirogami Messer. Das soll feine Schneiden unterstützen. Mit der richtigen Pflege funktioniert das wunderbar.

Ich möchte meinem Bruder ein japanisches Messer schenken und zwar ein Fujiwara aus Shirogami #1. das Messer ist auf 64-65hrc gehärtet.
Nun meine Frage:
Kann man solch ein Messer mit dem Horl (inklusive Premiumset und Kagami) vernünftig schleifen?
Bei Horl und verschenken denke ich an einen Einsteiger. Da wäre ein anfängerfreundliches Messer vielleicht besser geeignet. Deshalb mein voriger Post.

Ich konnte die alten Threads nicht finden... Hast Du einen Link dazu?
Nein, das sieht so aus als wären die weg. Es gab da ein paar unschöne Passagen, vielleicht ist das der Grund. Die Suche liefert für die damals verwendeten Verunglimpfungen keine Ergebnisse mehr.

Interessanter finde ich wie man solche Stähle ohne Schäden nutzen kann. Da wäre dann @Dimm der richtige Ansprechpartner.
 
Oder liegt es an einer nicht idealen Wärmebahandlung?
Shirogami #1 ist kein einfacher Stahl. Viele Japaner arbeiten sehr traditionell, da bleibt im Stahl signifikant Restaustenit übrig. Komplett los wird man den eigentlich nur durch Kühlen in flüssigem Stickstoff. Das machen wahrscheinlich die wenigsten.
Das Problem am Restaustenit ist, dass er nicht stabil ist. Bei hohen Spannungen findet eine Umwandlung in Martensit statt (Materialermüdung). Dieser schwächt das Gefüge und bildet die Sollbruchstelle für den folgenden Mikroausbruch…

Gruß, Andreas
 
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