Sichelförmiges Messer, Werkzeug oder Waffe?

pongo

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Hallo liebes Forum,

ich hätte da gern mal eine Frage. Bei diesem Messer handelt es sich um
einen Dachbodenfund. Das Ganze ist definitiv keine Sichel, da die Klinge
ca. 6 mm dick ist. Der Griff besteht aus aneinandergefügten Lederscheiben.

messer.jpg


Kann mir jemand bei der Bestimmung dieses Teils behilflich sein?

Grüße
Pongo
 
Möglicherweise ist das Ganze eine Art Schweizer Gertel, vielleicht aber auch nicht? Ich wollte dem bloß nicht vorgreifen. Für 'ne Sichel ist es meiner Meinung nach zu dick.
 
Sieht für mich sehr deutlich nach einer kleinen Kräutersichel aus.

Gibt es denn evt. ein paar Maße, damit man bestimmte Dinge ausschließen kann?
 
Für mich sieht das schon wie eine normale Sichel aus. Nur weder zum Gras oder Kräuter mähen, sondern aufgrund der Klingenstärke und Klingeform (Vergleich Querschnitt zu einer herkömmlichen Sichel) zum Ausästen von Büschen, Blattwerk und ähnlichem gedacht. In der Funktion eben wie eine kleinere Machete.
Gruß Ingo, der mit Sicheln in der Kindheit so seine Probleme in der Handhabung hatte.:irre:

Nachtrag:Ist ähnlich dieser hier.Und die ist für Gras und Kräuter aufgrund der Form ungeeignet.
http://swiss-antique-shop.com/angebote/arbeit/assets/Sichel.jpg
http://swiss-antique-shop.com/angebote/arbeit/arbeit.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat noch jemand eine Idee zur Herkunft dieses Teils.

Einige Gerüchte sagen das Teil kommt irgendwo aus
Amerika, vom Zuckerrohr schneiden o.ä.
 
Guten Tag!

Das ist eine Hausichel, wie Ingo schon ganz richtig schreibt. Sie ähnelt ja der Hage von Mirko Günther sehr und ist in der Tat zum Ausasten gedacht.

Ein kleiner Ausflug in die Historie:

In früheren Zeiten war der Besitz eines solchen Werkzeugs der Einstieg in die Selbständigkeit! Kein Witz! Beispielsweise sammelten im Siegerland arme Leute ohne Berufsausbildung und ohne Grundbesitz, der den Anbau von Nahrungspflanzen erlaubt hätte, mit solchen Sicheln am Wald- und Wegrand Ginster, um diesen dann an Besenbinder zu verkaufen. Daher stammt der Pflanzenname Besenginster (SAROTHAMNUS SCOPARIUS).

In anderen (feuchten) Regionen wurden solche Werkzeuge zum Schilfschneiden verwendet, das dann an die Dachdecker verkauft wurde. Die Familiennamen Reetmann, Riedel, Riedler, Riedbauer u.ä. sollen daher kommen.

Die Sicheln der Druiden sahen so aus wie in Ingos Link (http://swiss-antique-shop.com/angebote/arbeit/assets/Sichel.jpg). Allerdings verbot die Philosophie der Druiden die Verwendung von Stahlklingen - der Stahl bringt den Tod, die Heilpflanze soll aber die Gesundheit wieder herstellen! Daher waren die Druiden-Sicheln aus Bronze, Kupfer oder Edelmetallen. Es gibt dem Vernehmen nach einen Grabfund mit einer goldenen Kräutersichel. An diesem archäologischen Kleinod macht sich dann auch die Asterix-Geschichte von der Goldenen Sichel (La Serpe d'Or) fest, die gern beim Anblick einer Kräutersichel (falsch) zitiert wird. Die Druiden-Versammlung im Carnuten-Wald ist aber historisch belegt.

Gruß

sanjuro

Zitat Ingo:......Für mich sieht das schon wie eine normale Sichel aus. Nur weder zum Gras oder Kräuter mähen, sondern aufgrund der Klingenstärke und Klingenform (Vergleich Querschnitt zu einer herkömmlichen Sichel) zum Ausästen von Büschen, Blattwerk und ähnlichem gedacht. In der Funktion eben wie eine kleinere Machete.........
 
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