Sinn und Nutzen handmade vs Serie...

spazzola

Mitglied
Beiträge
3
Hallo,
als latenter Messerfan habe ich heute einige tolle handgemachteEinzelstücke gesehen, leider keine grossen Küchenmesser.
Bislang bin ich mit meinem WMF Spitzenklasse Kochmesser sehr zufrieden, wenn die Schärfe nachlässt, ziehe ich es mit dem Keramik Wetzstab ab. Aber die Damastklingen die ich heute gesehen habe sind einfach nur "geil"...aber 1000€ für ein handgemachtes Messer finde ich dann doch ein wenig heftig, was meint ihr, bis wohin lohnt es sich, ab wo ist es nur noch Spleen?
Gruss
ede
 
Kommt auf die Dicke des Geldbeutels und die Grösse des Spleens an! :steirer:

Allerdings erhält man Damastmesser nicht erst ab 1000 Euro aufwärts.
 
Hallo,
nett geschrieben..ich suche eigentlich immer nach dem Punkt, ab dem der grösste Teil des Geldes für den Spleen und nicht mehr für die Qualität ausgegeben wird. Besonders begeistert haben mich die Messer von:
http://les.forges.de.monbet.free.fr

aber sicher gibt es tolle Sachen auch von anderen Schmieden.

Am meisten würde es mich reizen, selbst zumindest mit zu machen...

Gruss
ede
 
Hi!

Das Besondere an handgemachten ( im Vergleich zu Serie ) ist meiner Meinung nach ganz einfach das der Messermacher wesentlich besser und schneller auf Kundenwünsche eingehen kann, diese umsetzen kann. Ganz abgesehen davon hat ein handgemachtes ganz sicher wesentlich mehr Charme als Serienmesser. Und sind wir mal ehrlich, das ist der geilste Spleen der Welt. Lohnen tut sich meiner Meinung nach ein Custom auf jeden Fall, allein weil man sich ein Traum erfüllt und stolz ist auf sowas Tolles.

Nachdem ich jetzt selbst mit dem Messermachen angefangen habe weiss ich was diese Leute leisten und bin gern bereit höhere Preise zu zahlen.

Gruss Chris
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Nutzen ist, wenn man es auf die Primärfunktion reduziert (Schneiden!) sicher begrenzt. Allerdings tummeln sich hier ja nicht Leute, denen es hauptsächlich darum geht.

Scharf ist auch Victorinox und Co, aber für viele ist es einfach ein schönes Stück Handwerkskunst, das man in die Hand nehmen kann, das gut balanciert, edel verarbeitet und hübsch anzuschauen ist.

Zum täglichen Schneiden von Lebensmitteln reicht auch ein Serienmesser. Schnell zu schärfen, einfach zu handlen und robust.
 
Handgemachte Einzelstuecke sind einfach sehr viel teurer. Zuerst einmal kauft man die Materialien teurer ein als ein Serienhersteller, was sich aber nicht einmal so dramatisch auswirkt. Der wesentliche Unterschied sind die Lohnkosten. In einem Einzelstueck steckt ein vielfaches an Arbeitszeit drin als in einem Serienmesser. Man hat dann aber auch ein Einzelstueck, was i.d.R. nicht so viel (wenn ueberhaupt) besser ist als ein vergleichbares Messer aus einer guten Serienproduktion.

Summa summarum - Custom-Messer sind nur etwas fuer Liebhaber, die ueber den Mehrpreis i.Vgl. zu einem Serienmesser gar nicht nachdenken.
 
Summa summarum - Custom-Messer sind nur etwas fuer Liebhaber, die ueber den Mehrpreis i.Vgl. zu einem Serienmesser gar nicht nachdenken.

Das sehe ich nicht so, sorry. Ich denke sehr wohl über den Mehrpreis nach, muss ja jeden Cent mühevoll sparen und dafür arbeiten. Ich bin jedoch gerne bereit für Qualität und Handarbeit mehr zu Zahlen. Nur durch Leute denen der Wert ( nicht vom Preis her gesehen ) eines Customs bewusst ist (und wieviel Arbeit dahinter steckt) kann dieser" Berufszweig" und diese tolle Handwerkskunst Messermacher weiter existieren.

Die Serienproduktionen profitieren übrigens davon, vieles in Serie ist von Customs abgeschaut...
 
Ich meine auch, es kommt immer darauf an.

Für ein Damastmesser 1000 Euro hinzulegen wird sich NIE im Nutzwert niederschlagen. Fertig.

Schaut man sich z. B. bei Schanz mal um und nimmt was in die Hand, kann das bei den Preisen (nach meiner Erinnerung nicht allzuweit von hochpreisigen Serienmessern entfernt) noch im Verhältnis stehen.

Dabei sind die Zuvordersteigenschaften (Schliff, Schneidhaltigkeit) besser und Randeigenschaften, wie Gewicht und Verarbeitung tun ihr übriges.

Auch Peter Abel macht geile Teile, aber ich habe nicht nach Preisen geschaut.

Ganz sicher bin ich, dass billige Küchenmesser gar kein Geld wert sind.
 
Für mich ist das wie Dosenfutter vs. frisch gekocht. Da sind sich doch alle einig. Beides macht satt, aber 2teres ist besser. Daher Daumen hoch für preisgünstige Einzelstücke - zumal ja auch das Auge mitschneidet.
 
Für mich ist das wie Dosenfutter vs. frisch gekocht. Da sind sich doch alle einig. Beides macht satt, aber 2teres ist besser. Daher Daumen hoch für preisgünstige Einzelstücke - zumal ja auch das Auge mitschneidet.

Dieser Vergleich hinkt m.E. Besonders bei den hochwertigen (Klein-) Serienmessern wie z.B. Hattori/Ryusen, Misono, Nenox (evtl. auch TWIN Cermax) werden die wesentlichen qualitaetsbestimmenden Arbeitsschritte von Hand durchgefuehrt. Aber bei vielen zeitintensiven und groberen Arbeitsschritten geht man auf Maschinen. Und simple Arbeitschritte werden halt nicht vom Meister persoenlich, sondern billigeren Arbeitskraeften ausgefuehrt. Dadurch werden die Messer bestimmt keinen Deut schlechter, aber deutlich billiger.

Die billigen Messer im Supermarkt sind das Doenfutter. Einzelstuecke sind das vom Sternekoch persoenlich zubereitete Essen, waehrend hochwertige Kleinserie das Dinner im Sternerestaurant ist.
 
Zurück