Soshine SC-S6 Eindrücke (vom Laien)

AzeV

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Hallo zusammen,

letzte Woche kam meine DX-Sendung mit einigen (protected) TrustFire 16340ern und einem Soshine SC-S6 Lader an.
Der erste Eindruck war erwartungsgemäß: China-Qualität. Nichts außergewöhnliches aber auch keine groben Mängel.
Beim Einlegen der ersten 16340er die erste Ernüchterung: Die Akkus lassen sich enorm schwer einlegen. Es scheint lediglich für 17335er gebaut.

Die nächste Merkwürdigkeit war dann zu Ende des ersten Ladevorgangs zu beobachten: Nach dem Umschalten der LED von "Rot" auf "Grün" bleibt sie "Grün"; pulsiert nicht wie in der Beschreibung zu lesen war.

Bei Annäherung mit der Hand wechselte die Farbe dann flüssig zu "Rot", je näher die Hand desto röter. Entfernt man seine Hand dann (von der Rückseite des Laders) wird die LED immer grüner, je weiter die Hand entfernt.

"Gut" dachte ich mir, "schaust du mal rein!". Gesagt getan öffnete ich den Lader; warf einen Blick auf's Innere:


Ein wenig unsauber gelötet schien mir die ganze Angelegenheit; stutzig machte mich allerdings der Klecks Lot auf dem "Q2" Transistor, der das mittlere Bein mit dem rechten verbindet. Ob das wohl so sein muß?

Enttäuscht war ich davon, daß die beiden Ladeschächte nicht getrennt voneinander gesteuert werden. So überlädt man beim Einsetzen von 2 Akkus tendenziell einen.

Alles in allem: Für das Geld bekommt man die entsprechende Ware :)

Grüße, AzeV

p.S. Ein Video von der Handannäherung kommt noch :steirer:
 
ne, der lotspritzer an deinem transistor gehört da natürlich nicht hin. mach ihn weg und hoffe das der gute das überlebt hat.
 
Hi zusammen,

der Lotklecks war offenbar harmlos: Der Transistor sieht nicht verschmort aus; der Lader tut seinen Dienst nach wie vor.

Die Merkwürdigkeit mit der Kontroll-LED konnte ich allerdings durch die Entfernung des Lotkleckses nicht abstellen: Je näher man Bauteil "C2" oder dem rechts daneben gelegenen 8-beinigen kommt, desto röter wird die Kontroll LED.

Ich habe ein Video davon angefertigt und in ein .rar Archiv gepackt.

Vielleicht wißt Ihr ja etwas damit anzufangen.
Im Lader zu der Zeit eine 17335er, nach LED wohl voll geladen.

Beste Grüße AzeV
 
@AzeV:

Ich gehe davon aus, dass du Q2, den Transistor meinst, der auf Annäherung reagiert.

Beim meinem SC-6 ist das nicht der Fall.
Nur wenn ich R3 direkt mit dem Finger berühre, wechselt die LED von grün auf rot, bei eingelegtem und fast vollem Akku.
Berührung, oder Annäherung, an sonstige Bauteile bewirkt nichts.

Deshalb gehe ich davon aus, dass der Lötbatzen doch einen Schaden verursacht hat, der sich aber nicht als Schmorschaden zeigt.


Was genau passiert ist, kann ich per Ferndiagnose nicht ermitteln.
Es muss auch nicht der Transistor selbst defekt sein, sondern es kann auch dessen Ansteuerung unterbrochen sein,
weil er ja auf die Störung durch deinen Finger noch reagiert.

Falls du ein DMM mit Diodentest Funktion hast, kannst du den Transitor mal testen. Das geht auch im eingelöteten Zustand.
Die Basis ist der mittlere Pin.



Heinz


Warnung Lebensgefahr:
Bei Ladegeräten mit eingebautem Netzteil niemals im Lader herum fingern, wenn der Netzstecker in der 230V Steckdose steckt!
 
...Enttäuscht war ich davon, daß die beiden Ladeschächte nicht getrennt voneinander gesteuert werden. So überlädt man beim Einsetzen von 2 Akkus tendenziell einen...


Nee,

es wird keiner der Akkus überladen.

Man sollte lediglich darauf achten, dass die zu ladenden Akkus etwa die gleiche Restladung haben, bevor man sie einlegt, damit kein zu hoher Ausgleichsstrom fließt.



Heinz
 
Hallo Heinz,

vielen Dank für deine rasante Antwort!

... Warnung Lebensgefahr:
Bei Ladegeräten mit eingebautem Netzteil niemals im Lader herum fingern, wenn der Netzstecker in der 230V Steckdose steckt!

Ich bin zwar Laie, aber ein Fünkchen Verstand besitze ich dennoch! Den Teufel würd' ich tun, in einem Lader mit integriertem Netzteil bei eingesteckter Leitung herum zu fingern! Bei einer Spannung von 12V halte ich es allerdings für vertretbar, die Kontakte mit dem (trockenen) Finger zu berühren.

Aber nun zur Sache:
... Ich gehe davon aus, dass du Q2, den Transistor meinst, der auf Annäherung reagiert. ...

Die Annäherung, ja sogar Berührung von Transistor "Q2" bewirkt keine Veränderung der LED-Farbe.
Vielmehr scheint der Verursacher unter (auf dem Photo rechts neben) dem IC verantwortlich zu sein: Entweder die Widerstände "R2", "R3" oder die Diode "D4" sind verantwortlich für die Farbänderung.
Die tritt auch bei vollen Akkus ein (LED für einige Stunden auf "grün").

Ebenfalls beeinflusst die Annäherung an das Netzteil sowie die Annäherung mit der Hand an die rechte- und Unterseite (und das durch's geschlossene Gehäuse wohlgemerkt) die Farbe der LED.

Falls du ein DMM mit Diodentest Funktion hast, kannst du den Transitor mal testen. Das geht auch im eingelöteten Zustand.
Die Basis ist der mittlere Pin.

Hat es das? Ich meine wohl. Wie meß' ich einen Transistor genau? Was ist zu beobachten beim Anlegen der Meßleitungen ans mittlere und rechte bzw. linke Bein?

Vielen Dank für deine Mühen im Voraus!

Beste Grüße AzeV
 
Hallo AzeV,

die Warnung war an die Allgemeinheit gerichtet und das muss sein.


Dein Peaktech 3340 hat Diodentest, wie fast jedes DMM.

Zum testen eines Transistors drehst du das Wahlrad auf "Ω" und tippst den Mode Taster, bis im Display das Dioden Symbol erscheint:

7.7. Diodentest-Funktion Diese Funktion ermöglicht die Überprüfung von Dioden und anderen Halbleitern auf Durchgängigkeit und Kurzschlüsse. Ebenfalls erlaubt diese Funktion die Durchlassspannung von Dioden zu ermitteln. Zur Prüfung von Dioden wie beschrieben verfahren:
1. Funktions-/Bereichswahlschalter (2) in Stellung Ω drehen.
2. Mit MODE-Taste (9) auf die Diodenprüffunktion des Gerätes umschalten.



Die rote Messspitze dann auf den Basis Anschluss des Transistors halten und mit der schwarzen Messspitze nacheinander die beiden anderen Pin's abtasten. Dabei sollte jeweils ~0,7V angezeigt werden...

Falls hierbei deutlich weniger, nahe null, oder viel mehr angezeigt wird, ist der Halbleiter defekt.

Für einen vollständigen Test, müsstest du den Transistor auslöten und weitere Tests machen, aber das würde hier zu weit führen......



Heinz
 
Hallo Heinz,

vielen Dank für deine - auch Laientaugliche - Anleitung:
Ich konnte so folgendes ermitteln:
Q2: 0,675V auf beiden Beinen
Q1: 0,674V auf beiden Beinen

Ist "U2" auch ein Transistor? Falls ja, hat er etwa 0,1V weniger als Q1 und Q2: 0,575V auf beiden Beinen.

Wie ist dieses Phänomen der Annäherung zu erklären? Für den Preis kann doch da eigentlich nur "Wurftechnik" zum Einsatz kommen; nichts so feines, das sich durch Annäherung beeinflussen lässt oder?

Beste Grüße AzeV
 
Hallo AzeV,

Transistor Q1 und Q2 sind demnach in Ordnung.

U2 ist ein IC, nämlich eine Referenzspannungsquelle TL431 mit 2.945V.

Diese Spannung lässt sich messen, wenn von Masse des Ladegerätes zu einem der äußern Pins gemessen wird.
(Netzteil angeschlossen und in der Steckdose, DMM auf Gleichspannung eingestellt)


Was mich irritiert:
...Ebenfalls beeinflusst die Annäherung an das Netzteil...die Farbe der LED...

Das könnte bedeuten, dass das Netzteil eine zu hohe Brummspannung hat und diese als Einstreuung die Störung verursacht.

Bei meinem Exemplar habe ich 0,06V Wechselspannung gemessen, auch ohne Last. Das ist ungewöhnlich hoch, für ein elektronisch stabilisiertes Netzteil.
Zum Vergleich: Das 12V Netzteil meiner Fritzbox liefert nur 0,0015V.


Falls du ein 12V Netzteil mit passendem Stecker hast prüfe einfach mal, ob der Lader damit immer noch auf Annäherung reagiert.


Ansonsten sehe ich die Möglichkeiten der Ferndiagnose als erschöpft an.




Heinz


edit: Der zwischen R2 und R5 liegende Anschluss auf der Ecke des ICs U1 ist der sensible Punkt....

Ich schaue mal, ob sich da was machen lässt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo AzeV,

ich habe in meinen Soshine SC-S6 Lader einen Kondensator von 100nF eingelötet.

Damit ist die Empfindlichkeit für Berührung des Widerstandes R3 beseitigt.
Nur noch die direkte Berührung des Anschlusses hat einen schwachen Effekt.

Mit dem hochwertigen Netzteil meiner Fritzbox kann ich den Kontakt direkt berühren, ohne dass die LED ihre Farbe ändert.


Vielleicht hilft dir das und du willst es probieren.
So ein kleiner Kondensator mit 100nF kostet im örtlichen Elektronik Shop nur ein paar Cent...

Möglicherweise gibt es eine bessere Lösung, aber Mangels Schaltplan und Zeit, diesen selbst zu entflechten, habe ich keine Bessere.



Heinz


Ich füge ein Bild ein, das den Anschluss zeigt:

p1020078sa0m.jpg
 
Hallo Heinz,

vielen Dank für deine Mühen, da müsste man sich ja direkt schämen!

... Das könnte bedeuten, dass das Netzteil eine zu hohe Brummspannung hat und diese als Einstreuung die Störung verursacht.

Bei meinem Exemplar habe ich 0,06V Wechselspannung gemessen, auch ohne Last. Das ist ungewöhnlich hoch, für ein elektronisch stabilisiertes Netzteil.
Zum Vergleich: Das 12V Netzteil meiner Fritzbox liefert nur 0,0015V.

Falls du ein 12V Netzteil mit passendem Stecker hast prüfe einfach mal, ob der Lader damit immer noch auf Annäherung reagiert. ...

"Brummspannung" - vermutlich so etwas wie eine Schwingung auf der Gleichspannung - ist wohl definitiv für die merkwürdigen Erscheinungen verantwortlich (ich glaube, mein Meßgerät ist nicht in der Lage, die Volt zu ermitteln)!
Beim Anschluß des Netzteils meiner Telekom-Fritzbox "W920V" konnte ich ähnliches beobachten wie du: Lediglich bei direkter Berührung der Kontakte eine Farbveränderung.
Ich testete am Zigarettenanzünder (ohne Lichtmaschine) und siehe da: Tadellos: Beim Berühren der Kontakte absolut keine Farbveränderung.
Ebenfalls am stabilisierten 12V-Netzteil keine merkwürdigen Erscheinungen mehr.

Das mitgelieferte Netzteil scheint nach deinen Aussagen von sehr schlechter Qualität. Mir (bin ja auch nur Laie) fiel lediglich auf, daß das Netzteil - auch im Leerlauf - "recht warm" (natürlich nicht heiß, aber eben auch nicht kalt wie man das vom leer laufenden Schaltnetzteil erwarten sollte) ist. Im Vergleich dazu war das (1,4A)-Netzteil von der "Fritzbox" geradezu kühl!

Ich werde deine "100nF"-Variante anwenden; das beseitigt offenbar die "Probleme" - oder sind es eher "Erscheinungen"??

Nun aber die Frage (die dürfte das Ende vom Thread einläuten): Lädt das Ladegerät auch vernünftig, wenn man es nicht mit einer entsprechend stabilisierten Spannungsquelle speist?

Beste Grüße AzeV
 
..."Brummspannung" - vermutlich so etwas wie eine Schwingung auf der Gleichspannung - ist wohl definitiv für die merkwürdigen Erscheinungen verantwortlich...


Mein Begriff "Brummspannung" stammt aus Zeiten, da Netzteile per Trafo aus 230V mittels Gleichrichter die Niederspannung erzeugt haben.
Bei einem Schaltnetzteils müsste es Störspannung heißen.

Diese Störspannung scheint tatsächlich das Problem zu verursachen.


...Lädt das Ladegerät auch vernünftig, wenn man es nicht mit einer entsprechend stabilisierten Spannungsquelle speist?...


Da habe ich keine Bedenken und gerade ein unstabilisiertes 12V Netzteil mit Trafo getestet.


Funktioniert.




Heinz
 
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