Spyderco Bushcraft - was das "second" bedeuten kann

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Nachdem Spyderco aktuell einen neuen Schwung Buscrafts Seconds auf den Markt warf, bekam ich nach 10 Tagen Wartezeit ein lange begehrtes Messer.

Zunächst die Daten:

Gesamtlänge: 222mm
Klingenlänge: 100mm
Klingenstärke: 3,5mm
Stahl: O-1
Griff: stabilisiertes Ahorn

Der Verpackung lag ein Zettel mit dem Hinweis auf die Probleme mit dem Griffmaterial bei, ebenso die Anmerkung, dass bei "Seconds" keine Garantie vorhanden ist.

Umso mehr freute ich mich, dass mein Griff keine einzige Spalte oder Macke hatte, für mich ein traumhaft schönes Messer.
Am Dienstag ging es dann in den Wald, um ein wenig zu spielen.
Zunächst ein paar Eindrücke des Messer:

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Die Verarbeitung meines Exemplars ist erstklassik, vor allem die Anpassung des Griffmaterials. Es gibt keinerlei Ecken und Kanten:

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Neben der wunderschönen Maserung des Griff ist die Klinge bzw. der Anschliff mein eigentliches Highlight (ich mag Scandi ;) ):

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Die Handlage des Messers ist auch für meine kleinen Hände (Größe 8) sehr gut, es liegt sehr ausbalanciert in der Hand, auch dank der Wölbungen des Griffes:

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Ein Wehmutstrofen ist für mich die Scheide. zum einen finde ich sie deutlich zu überdimensioniert, zum anderen aufgrund des braunen, glatten Leders schlicht häßlich.
Vor allem trägt sie am Gürtel gewaltig auf:

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Die Gürtelschlaufe steht sehr weit ab, dadurch hat die Scheide am Gürtel sehr viel Spiel (was kein Nachteil sein muss):

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Interessantes Detail:
Im Inneren der Scheide befindet sich eine Kunststoffhülle, die die Klinge davor schützt, in das Leder zu schneiden.
Nachteil:
Das Zurückstecken ist zuweilen etwas frimmelig, da das Messer schnell verkantet, wenn es nicht exakt eingeführt wird:

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So, nun sollte ein wenig Praxis folgen.

Die Schneidleistung der rasierscharfen Klinge bei Holzbearbeitung ist eine wahre Freude, schnitzen sollte sehr leicht von der Hand gehen:

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Aber da der Outdoor-Alltag nicht nur aus schnitzen besteht, wollte ich mal ein wenig härter rangehen, Batoning und Fällen standen auf dem Programm.
Das Fällen eines kleinen Baumes mittels Schlagholz war in Sekunden erledigt:

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Danach sollte der Ast mittels Schlagholz gespalten werden. Gesagt, getan, nur fühlte sich das Messer auf einmal so komisch an. Ein Blick auf den Griff offenbarte das Drama:

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Auch wenn der Schlag mit dem Holz direkt auf die Klinge ging, ich aber dennoch nicht ganz auschließen kann, vielleicht auch den Griff mit erwischt zu haben, war ich doch erstmal perplex.
Das abgeplatze Stück lässt sich zwar wieder an den Griff drücken, ob sich eine Reparatur lohnt, belibt noch abzuwarten. Anscheinend können die Spalte im Holz auch unter der Oberfläche liegen, bzw. die Stellen direkt um die Nieten einfach die Schwachstelle dieses so stark gemaserten Holzes sein:

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Was bleibt als Fazit?

Aufgrund der Haptik, der für meinen Zwecke tollen Klinge mit einem phantastischen Anschliff eigentlich ein ideales Messer für den Outdoor-Alltag. Die Scheide überlege ich asuzutauschen, da sie mir wie beschrieben nicht gefällt.
Das Messer wird von Spyderco mittlerweile ja auch ohne Griffe angeboten (zum gleichen Preis), wer des Bastelns mächtig ist, kann sich hier von vorneherein ein Dilemma sparen ;)

Wie ich mit meinem lädierten Messer verfahre, weiß ich noch nicht genau, ich werde es erstmal in erfahrene Hände zwecks Reparaturversuchs geben. Auch wenn ich anfangs doch recht geschockt war, bin ich erstmal froh, dass mir das nicht während einer Tour passiert ist, zudem zeigt es sich (auch), dass die meisten Fehler hinter dem Messergriff anfangen ;)

Insgesamt also von mir eine Empfehlung (als Second inkl. Zoll für 112 €), die Probleme mit dem Griffmaterial sind bekannt und können behoben werden.

Danke für die Geduld.
 

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Ein guter Bericht und schöne Fotos.

Danke hierfür.

Die Scheide gefällt mir auch nicht; sie erinnert mich ein wenig an ein Holster für einen sogenannten Westernrevolver ...
 
Aber sie sieht zumindest solide aus. Mich würde sie auch optisch nicht stören. Das mit dem Griff ist natgürlich ärgerlich.
 
Diese Scheide ist robust, zweckmäßig und hält das Messer sicher, aber trotzdem empfinde ich sie als ... "abstoßend".

Die Handlage vom Bushcraft ist erstklassig, eigentlich für mich nicht mehr steigerbar gut. Schade, dass dein Griff abgeplatzt ist. Ein englischsprechender Messerfreund machte die gleiche Erfahrung, als er mit dem Schlagholz arbeitete. Bei dem platzte der Griff an einem Bushcraft in 1A-Qualität; sehr ärgerlich. Ich denke, man sollte bei dieser Qualität des Griffholzes entweder auf Prellbelastungen verzichten oder sich Gedanken machen, was man danach als Griff verwendet. Mal sehen, ob ich der Neugier widerstehen kann oder mich auf einen anderen Griff einlasse :D
 
Wenn die Scheide den Look hat, weil sie auch linkshändertauglich sein soll, finde ich das toll. Warum sollen wir immer in die Röhre gucken müssen ? Als reine Köcherscheide für nur rechts ist sie gewiss zu sperrig ausgefallen.
 
Was mich mehr interessieren würde ist wie die Klinge und insbesondere die Schneide die Behandlung mit Schlagholz vertragen hat?
Griffmaterial gibts ja wie Sand am Meer. Eine Reparatur würde ich wahrscheinlich gar nicht erst versuchen. Platzt doch eh wieder.

Die Scheide ist ja wirklich nicht der Hit.Eine ebenfalls Scandi mäßige würde dem Messer besser stehen.
Diesen Duchstechschutz haben doch etliche Messer ( Marttiini, etc. ).
Die Scheide sieht tatsächlich danach aus als wenn sie für links und rechts tauglich wäre.
 
Die Scheide geht für rechts und links. Man muss einfach dran denken, den O1 ganz zu trocknen, da die Spitze im Durchsteckschutz sonst eher hässlich wird...

Aramis
 
Was mich mehr interessieren würde ist wie die Klinge und insbesondere die Schneide die Behandlung mit Schlagholz vertragen hat?

Ohne irgendwelche Schäden oder Beeinträchtigungen, wobei es ja auch nur relativ wenige Schläge waren.
Rasieren ging danach jedenfalls noch problemlos ;)
 
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