Spyderco Dodo (Aus dem Passaround)

Tja, ich kanns mir auch nicht erklären. Bei genauerem Hinsehen hat sich die Kugel bei Druck auf den Klingenrücken langsam nach hinten bewegt, bis das Messer entriegelt war. Das ging aber wie gesagt nur an einem Abend, danach ist mir das nicht nochmal gelungen. Ich glaube schon, daß das Messer richtig verriegelt war. Großartig Dreck dürfte nicht dringewesen sein, da ich das Messer nicht verschmutzt habe.
 
Leider gibt's außer dem Dodo bisher nur noch das D'Allara mit dem
Ball-Bearing-Lock, und das hat eine Schafsfuß-Klinge mit Wellenschliff.


ABER: Relativ fundierten Gerüchten zufolge (z.B. Bericht vom Treffen mit Sal Glesser in Amsterdam) kommt demnächst ein aus demD'Allara entwickeltes Modell mit Droppoint-Klinge.
 
also hier nun meine eindrücke zum dodo:

die form des griffes war gewöhnungsbedürftig, aber nach ein wenig eingewöhnung ging es. ich habe vielleicht zu kleine hände, aber ich mußte es relativ (mehr als mir sonst lieb ist) locker fassen, damit es passte. das war ungewöhnlich, denn die spydies, die ich mein eigen nenne(millie, g10police, c25centofante, shabaria, karambit), haben gleich von anfang an wie angegossen in meine hand gepasst. meine freundin, die auch mal angefasst hat, konnte sich überhaupt nicht damit anfreunden (mit dem aussehen schon - fand es niedlich - aber eben nicht mit der handlage)

mein größter kritikpunkt ist die klinge. ich finde die form ziemlich ungeeignet für alles, sogar als kartonöffner. dadurch, dass die klinge extrem kurz ist, kann sich die wirkung der s-form (bauch leistet vorarbeit, "sichelteil" macht den rest) nicht entfalten, wie das beim civi klappt. der bauch ist nämlich zu stark gewölbt, wodurch die klinge vom schnittgut abrutscht und nur noch mit dem "sichelteil" schneidet. dadurch wird die eigentliche schneidarbeit nur vom "sichelteil" geleistet, wodurch sich die effektive klingenlänge auf 1-2cm verkürzt. Hinzu kommt hoch der hohlschliff, der zusätzlich noch für schneid/zugwiderstand sorgt. ich hätte lieber einen flachschliff.

die S-form bewirkt außerdem, dass der am schwierigsten zu schleifende teil der klinge am stärksten belastet wird. das problem ließ sich auch nicht durch intensives schleifen beheben - der bauch ist einfach zu stark gewölbt. der wellenschliff der SE version könnte dem abrutschen vielleicht entgegenwirken.

eine bessere lösung für dieses problem wäre jedoch eine andere klingenform(mit flachschliff). mit sheepsfoot/wharncliffe(vielleicht auch modifiziert, wie das yojimbo) oder noch besser hawkbill hätte ich mir bestimmt ein dodo zugelegt. so jedoch nicht, wenn meine CRKT bearclaw das dodo in den schatten stellen kann, sehe ich keinen grund es mir zu kaufen.

wie schon erwähnt sind lock(-stabilität) und clip ohne zweifel ein traum. für mich stellte das einhändige schließen kein problem dar, kann mir jedoch vorstellen, dass leute mit dickeren fingern verzweifeln.

schade, dass ein sonst gutes messer so eine bescheidene klinge/ngeometrie hat.

Ookami
 
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Das beagleboy Teststudio meldet...

Hier nun mein Senf, nach einer Woche regelmäßigen Tragens und Benutzens:

Ich habe das Messer während der Arbeit getragen, und zwar als Vertretung für mein Cricket, das sonst immer mein Paketmesser ist (siehe auch HIER zu Paketmessern).

Auf das Konzept des Dodo war ich sehr gespannt, da ich die Klingenform als solche für meine Zwecke als für sehr geeignet ansehe.
Und da mich der mittelprächtige ATS-55 des Cricket schon immer etwas nervt, wäre ich einem Ersatz auch nicht abgeneigt gewesen.
Große Skepsis habe ich allerdings dem Ball Bearing Lock entgegengebracht.

Und leider muß ich sagen, daß sich dieser Punkt zu etwa 150% erfüllt hat.
Die Zuverlässigkeit des Lock möchte ich hier nicht in Frage stellen; ich denke, das Messer bietet hier keinen Ansatz zur Kritik, soweit ich das in dieser kurzen Zeit beurteilen kann.

Aber der Verschluß ist so ziemlich das fummeligste, was ich mir in diesem Sektor vorstellen kann. Eine glattpolierte, tief in die Griffschale versenkte Stahlkugel, die bei einseitigem Druck (trotz ihrer Glattheit) auch noch zum Verkanten neigt, ist meines Erachtens einfach untauglich.
Und hierbei will ich eine Bedienung mit nassen oder sehr kalten Fingern noch nichtmal in die Kritik miteinbeziehen (von Handschuhen gar nicht zu reden).

Mir drängt sich der Eindruck auf, daß Spyderco hier die Innovation um jeden Preis gesucht hat, in diesem Fall zu Lasten der Funktionalität.
Das finde ich prinzipiell schade.
Natürlich muß ich anmerken, daß dies hauptsächlich dann gilt, wenn man den Anspruch an das Messer hat, die Klinge einhändig so geschmeidig und elegant schließen zu können, wie man sie auch öffnet.
Wer sich mit einer Zweihandbedienung zufrieden gibt, bei der man die Kugel von beiden Seiten (mit Daumen und Zeigefinger) greift, wird dies nicht so stark empfinden.
Allerdings bedarf es dann einer zweiten Hand oder eines anderen, zufällig anwesenden Körperteils (Oberschenkel o.ä.), um die Klinge zu schließen, da die Messerhand vollauf mit dem Entriegeln des Locks beschäftigt ist.
Gut, viele werden ihren Oberschenkel meistens dabei haben, aber trotzdem war Gerber mit dem Bolt Action hier IMHO vor 20 Jahren schon deutlich weiter.

Dieser Eindruck der Gewolltheit setzt sich leider auch im Design des Messers hinsichtlich der Ergonomie fort:
Die stark auspeprägten Griffmulden geben einen sehr sicheren Griff bei vielen Schnittarten; ein Abrutschen vom Griff ist mehr als unwahrscheinlich, aber leider haben sie auch deutliche Nachteile.

Beim Schneiden in räumlich beengten Gegebenheiten ist man ob der kurzen Klinge z.B. versucht, das Messer länger zu fassen, um die „Reichweite“ zu erhöhen.
Hier landet der Zeigefinger unweigerlich genau auf dem vorderen Höcker an der Unterseite der Griffschale, was denkbar unpraktisch und unbequem ist.
Und auch der hintere Höcker drückt sich bei festerem Griff mit der ganzen Faust unweigerlich zwischen Ring- und Kleinen Finger, was ebenfalls sehr unkomfortabel ist.
Wäre das mein Messer, würde ich die Schalen an diesen beiden Stellen deutlich abtragen, was der Ergonomie sicher zuträglich wäre und das Messer auch für verschiedene Handgrößen tauglicher machen würde (siehe Markierungen).

Ansonsten ist die Ergonomie konzeptionell gut; durch die kurze Klinge und die prinzipiell eigentlich gute Griffgestaltung ergeben sich auch bei störrischem Schneidgut kaum Unsicherheiten in der Griffsicherheit.

Aber leider muß ich noch weiter meckern:
Der Klingenrücken ist sehr scharfkantig, und zwar über den gesamten Bereich.
Da die Klinge durch ihre Form bauartbedingt in geschlossenem Zustand weit aus dem Griff herausragt, ist das mit Sicherheit nicht sehr hosentaschenfreundlich.
Da hätte eine freundliche Riffelung bei besser gerundeten Kanten mehr Nutzwert gehabt.

Die Schnitthaltigkeit des S30V gab ein der kurzen Testzeit keinen Anlaß zu Klagen; ich habe das Messer gerade nochmal über den Sharpmaker gezogen (Grau/weiß-fein/weiß-ultrafein), und das hat das bißchen verlorene Schärfe in Nullkommanichts wieder hergestellt.
Würde ich das Messer morgen nicht weiterschicken, hätte ich mir das Schärfen gespart.

Und zu guter Letzt noch ein Wort zum Clip: die Funktionalität ist hier einwandfrei gewährleistet, allerdings bin ich hinsichtlich der Stabilität eher skeptisch.
Ich hätte Bedenken, daß bei seitlicher Belastung (die leider vorkommen kann, wenn sich der Clip beim Messer irgendwo verhakt) der schmale Steg, der zwischen Clipaussparung und Griffschalenrand steht, ausbricht.
Dies wäre bei einem normalen, dreifach verschraubten Clip kaum möglich; hier würde in so einem Fall in der Regel nur der Clip beschädigt, nicht aber die Schale.
Beim Dodo hingegen wäre die Schale irreparabel beschädigt.
Insofern sehe ich zwar einen reizvollen Minimalismus, aber leider auch hier nicht ohne wesentliche Kompromisse.

Fazit: ein sehr schöner Ansatz, der aber in einigen wesentlichen Punkten deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist.
Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen.

Wenn Spyderco jemals ein „Dodo Version 1.2“ auf den Markt bringt, bin ich der erste, der nach einem Testexemplar schreit, denn das Konzept verdient das eindeutig.
 

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"Das ist also ein DoDo..."

...war so mein erster Gedanke als ich das Päckchen von Beagleboy erhielt.

Mein erster Eindruck:
"Sauscharf" und "Griffig"

Mein Sheeple-Test ergab:
"Das sieht aber fies aus! :confused:
Hab ich auch nicht wirklich verstanden... :argw:

Es zeigte sich, dass das Dodo sich sehr gut für alle Aufgaben eignet bei denen es darum geht irgendwelche Sachen von Verpackung jeder Art zu befreien. Egal ob Kunststoffbänder, Karton oder jede Art von Säcken. Das Dodo leistet hier unverdrossen hervorragende Arbeit und durch die kurze Klinge wird bei aufmerksamen Arbeiten auch nichts beschädigt.

Mein zweites Testgebiet war meine Küche. Durch die stark ausgeprägte Recurve-Form der Klinge fand ich das Dodo gut geeignet um Wurzelgemüse (Karotten, Spargel, Kartoffeln usw.) zu schälen. Allerdings muss es beim Brötchen aufschneiden oder Wurst scheiden, auf Grund der kurzen Klinge recht schnell kapitulieren.

Fazit:
Das Dodo ist hervoragen wenn man viel mit Verpackungen zu tun hat, da kann es seine Qualitäten (gut kontrolierbare kurze Klinge, sehr scharf und schnitthaltig, leicht und ein sehr funktioneller Klipp) voll ausspielen. Aber als "Stand-alone" Messer finde ich die Klinge etwas kurz und ein wenig zu "recurve". Aber wenn man etwas kleines, handliches und bissiges sucht und sich mit der Klingenform anfreundet hat man ein sehr gutes und handliches Messer zur verfügung.
Ein Wort noch zum Lock: Für mich absolut nicht einhändig zu bedienen!
Was ich sehr unkomfortabel fand. Aber er hat das Messer sauber und sicher verriegelt.

Ach ja: Ich habe es nicht nachgeschäft und trotzdem war es noch rasierscharf als es mich verlassen hat. :super:
 
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Wollte nur melden das der Geier gelandet ist.
Mein erster Eindruck " Was macht man damit ?????? "

Werde das Dodo nächste woche an Keno Zurückschicken und mich nach eine Woche Testen noch mal melden.



Grüße Andy
 
@navajo: was man damit macht, oder machen kann soll hier wohl nicht diskutiert werden.

Soviel sei erlaubt: Das Dodo ist bestimmt nicht zum Teppichschneiden, Kartonzerkleinern, Gemüseschneiden, Schnitzen, Nägelputzen usw. gemacht. Es ist sicher keinesfalls ein klasisches EDC und kann mit seiner Klingenform bei den tagesüblichen Aufgaben kaum punkten. :mad:
Aber: mit etwas Übung läßt sich das Dodo leicht und leise Vorhand und Rückhand (mit dem kleinen Finger) öffnen. Der Verschluß sitzt bombenfest, die Griffgestaltung läßt problemlos verschiedene Griffe zu, die bei anderen Messern schlecht möglich sind. Mit dem Daumen über der Klinge bringt man viel Druck auf die (zumindest bei meinem Dodo) extrem scharfe Klingenspitze. Das Messer läßt sich nach ein bißchen rumspielen auch problemlos einhändig schließen.
Für mich ist es ein genial konstruiertes Teil, das mir jederzeit ein beruhigendes Gefühl vermitteln kann... :steirer:
Wolfgang
 
Toller Start :rolleyes:

Was man damit machen kann, soll hier sehr wohl diskutiert werden. Deshald ist es der Review - Thread des Dodo aus dem Passaround. Fällt der Groschen ?

Zum Beispiel könnte man
Teppichschneiden, Kartonzerkleinern, Gemüseschneiden, Schnitzen, Nägelputzen usw.
.
Was man damit nicht macht, ist Stullen schmieren. Aber dafür gibts ja Brotmesser ;)

OT ENDE.

Keno
 
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So das Messer ist gestern per Post nach Hause ( Keno ) gegangen.
Ich hoffe es ist angekommen.

Nun aber zu meiner Meinung:
1 Ungewönliches Messer für besondere Arbeiten.
D.H. Ich kann mit diesem Messer dinge schneiden die ich mit anderen
Messern nur erschwert klein bekomme.
Ich hatte das Messer nur ein mal den ganzen Tag in der Tasche.
Und bin zu dem Entschluss gekommen das dieses Messer nicht mein
Geschmack ist. ( Dafür ist das Passaround ja auch gedacht )
2 Zu Messer selbst. Tolle Verarbeitung, sau scharf, Die Arretierung genau
nach meinem Geschmack . ( tolles System )
Die wahl des Griffmaterials ist nicht so gut gewählt ,da sich in den
Vertiefungen doch recht schnell Schmutz ablagert der dann schwer
wider zu entfernen sind.
Die Griffform ist echt genial.

So ich sage Danke fürs Testen und schöne Grüße Andy
 
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