Spyderco Stretch Super Blue - A short cut

Rock'n'Roll

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Boas,

der Postmann hat wieder geklingelt. Und brachte erneut ein Präsent eines lieben Freundes und Forenkollegen. Es klingelte exakt am 29.12. - passend zum Geburtstag. Und hätte mich nicht besser treffen können.

Im Paket ein leicht gebrauchtes Spyderco Stretch - und zwar eins der 1200 Sprintruns mit Klinge aus Aogami Super Blue. Schon lange bin ich scharf auf so eine Klinge, hätte güNef sein Caly Super Blue gern weggekungelt. Aber wer sowas mal im Schnitt hat, der gibt es wohl eher nicht wieder her.

Zumal dann nicht, wenn er - wie ich - ausgewiesener Carbon-Freak ist. Umso wertvoller ist das Geschenk für mich, denn der edle Spender hat die gleiche „Krankheit“.

Machen wir es kurz. Seit längerem habe ich alles Mögliche in der Tasche. Spydies so gut wie überhaupt nicht mehr. Obwohl ich eine ordentliche Anzahl verfügbar habe. Mein Favorit ist immer noch das Techno.

Die Klinge des Stretch ist aber sowas von oberg…, daß ich es seit Erhalt den 3. Tag ständig dabei habe. Hose mit Beintaschen und Jacke mit Innentaschen macht zusammen 10 Taschen. Bifur, Bofur :glgl:

Ich mache es mir zur Abwechslung mal einfach und stelle das Messer im wesentlichen ausnahmsweise nur im Bild vor. Den weiteren Text überlasse ich für Interessierte Spydercos Pressererklärung zum Stahl, die pitter hier im Forum "gedruckt" hat - und im Anschluß dem edgeobserver, der die Bestandteile des Super Blue auflistet.


SUPER BLUE BLADE STEEL - Presse-Erklärung von Spyderco

Aogami Super Blue Steel is one of the three premium carbon (non-stainless) steels manufactured by Hitachi Metals Ltd. of Japan. Hitachi Metals is located in Shimane Prefecture on the western coast of Honshu island—an area known for its abundant supply of the high-quality iron sand that has been used in making traditional Japanese swords since ancient times. Continuing this region’s proud heritage of steel making, Hitachi’s “Yasuki Hagane” or YSS (Yasuki Specialty Steels) are specifically formulated for use in cutlery applications.

The three primary premium-grade carbon steels made by Hitachi are Shirogami (White Steel), Aogami (Blue Steel), and Aogami Super (Super Blue Steel). The color references used with these steels do not refer to the color of the steel itself, but rather the color of the paper in which the raw steel stock is wrapped. In fact, the literal translation of the steel names is “paper steel.”

Shirogami is a pure carbon steel that is used primarily in crafting high-grade Hocho (Japanese kitchen knives), hatchets, axes, sickles and chisels. It has only trace amounts of impurities like phosphorous and sulfur and has a very narrow temperature range for hardening and tempering, requiring great skill on the part of the smith.

Adding chromium and tungsten to Shirogami creates Aogami or Blue Steel, which is also available in two types with different carbon contents and slightly different alloy compositions. The additional elements in Aogami increase its hardness, cutting performance, edge retention, and durability. They also make it less temperamental during heat treatment.

Aogami Super Blue has the richest chemical composition of Hitachi’s premium carbon steels and boasts even higher levels of carbon (1.40-1.50%), chromium (0.30-0.50%), and tungsten (2.00-2.50), as well as manganese, molybdenum, phosphorus, silicon, and vanadium. Collectively, these alloys increase the steel’s hardness, edge retention, cutting performance, and corrosion resistance. They also allow Super Blue to be quenched in oil, unlike the other steel grades that are water quenched during hardening.
Super Blue Steel offers outstanding cutting performance and edge retention; however, it is not as tough as White or Blue Steels. To compensate for this, it is often featured as the core layer of laminated steels. Spyderco’s most recent Super Blue offerings feature blades with high-performance Super Blue cores forge welded between layers of 420J1 stainless steel. The outer layers provide strength and support for the core and also reduce the exposed area of Super Blue steel to minimize the blade’s vulnerability to corrosion. Nevertheless, as a high-carbon steel, Super Blue is susceptible to staining and will develop a patina over time, so it must be carefully maintained.

Super Blue is also somewhat more challenging to sharpen than lesser steels, so it is best to maintain a good working edge rather than letting your blade get too dull before sharpening.

Aogami Super Blue is an extraordinary steel with a rich cultural history. With proper care, it offers extreme cutting performance and a high degree of pride of ownership, making it an ideal blade material for Spyderco’s special Sprint Run knives.

SUPER BLUE SPRINT RUNS RELEASE DATES & AVAILABILITY

C113GPGY Caly 3- Released in 2011
C144GPGY Caly 3.5- Released in 2011
MT08P Mule Team- Released in 2010
C11FPGYE Delica- Released in 2013
C10FPGYE Endura- Released in 2013
C90FPGYE Stretch- Released in 2014
LGYP3E Ladybug- Released in 2014
MGYPE Manbug- Shipping now
C28FPGYE2 Dragonfly- Shipping now




Und der edgeobserver:

For you steel nerds here is the chemical composition of Aogami Super Blue. For those of you who aren’t here is a little bit about what each element will add to the steel’s properties.

C 1.4-1.5 (The necessary range of carbon for a steel to be considered a Tama-hagane. Carbon also increases tensile strength and edge retention)
Cr .30 – .50 (Increases hardness and toughness adding to wear resistance and corrosion resistance)
Mn 0.20-0.30 (Manganese helps the ease of hardening among other chemical processes)
Mo 0.3- 0.50 (Molybdenum adds to strength, harness, harden-ability, and corrosion resistance. It also makes the steel easier to machine)
P 0.025 ( Phosphorus is added to increase strength. It will help the machine-ability as well)
S 0.004 (Sulpher, in small amounts, is added to make the steel easier to machine)
Si 0.10 – 0.20 (Silicon is primarily added for strength but also aids in chemical process)
W 2.0 – 2.50 (Tungsten, added for strength harden-ability and over all toughness)
V 0.30 – 0.50 (Vanadium, added for wear resistance and over all toughness)



Das Stretch

Das Stretch stammt nach den Buchstaben CN auf der Schachtel vom März 2014 und ist das absolut schärfste Spyderco, das ich je in der Hand hatte. Und unbedingt das letzte, das das Roadhouse jemals wieder verlassen wird :)

Den durch den Gebrauch etwas lädierten schwarzen „Anstrich“ des Clips habe ich in einer kleinen Fleißarbeit mit diversen Schleifpapieren und -leinen entfernt.

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Jahresendgrüße aus rainy Monte Gordo

Johnny & Rock’n‘Roll
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Stretch trägt deutlich die Handschrift von Sal Glesser und man kann es drehen und wenden wie man will, vom praktikablem Nutzen her gesehen, liegt die Latte ziemlich hoch.

Zwei bis drei Dinge gefallen mir dennoch nicht an diesem SprinRun: leider ist die Klinge laminiert und gibt nur einen kleinen Teil Carbonstahl frei für Spielereien mit Patina, die Grifffarbe ist gaga gschpiebn und FRN ist zwar praktisch, aber wenig stilvoll.

PS: Nachträglich alles Gute zum Geburtstag!
 
Als jemand, der aus der Küche mit AS-Laminat vetraut ist, gefällt mir die Stahlwahl sehr gut. Das Stretch scheint mir eines der schönsten Spydercos.

Ich gebe Peter allerdings recht, FRN als Griffmaterial wird trotz aller unbestrittenen Funktionalität dem exklusiven Charakter der Klinge nicht ganz gerecht.

Auch von mir nachträglich alles Gute zum Geburtstag.
 
Moin zusammen,

ja und ja! Praktischer Nutzen ganz große Klasse!! Und FRN auch nicht so mein Fall. Das auch der Grund, warum ich bisher da noch nicht zugeschlagen hatte. Irgendwie immer so ein Igitt-Gefühl :blue: …

Da sind und waren mir G10 und Carbon deutlich lieber. Jetzt allerdings - wo ich mit dem Stretch geschnitten habe, ist mir das voll wurscht. Die Schneidfreude überwiegt. In der Hand liegt das glasfaserverstärkte Nylon nicht schlecht. Überhaupt ist die Handlage des Stretch gut. Nur das Para Mili 2 liegt etwas gefälliger in meiner Hand - bezogen auf das Zusammenspiel von Material und Form.

Ich habe mal ein paar Messer zum Vergleich danebengelegt. Das Para Mili 2, das Native 5, das Caly 3.5 und das Blade Tech Pro Hunter. Die Klingen des Blade Tech und des Stretch sind sich im übrigen sehr ähnlich. Ohne die Laminierung aus 420J1 wär‘ mir die Klinge des Stretch auch lieber. Ist übrigens sehr kratzempfindlich das Zeugs. Aber egal - User …

Obwohl das Stretch kleiner ist als das Para Mili 2, ist die Klinge ganz knapp größer. Vom Gewicht her liegt es mit 96 Gramm sehr günstig für die Größe. Ich habe eben mal nachgemessen und -gewogen und die Daten in der folgenden Übersicht zusammengestellt. Als da wären Gewicht, Länge geschlossen, Klingenlänge / davon scharf …


Blade Tech 130 Gramm 123,75 mm 90/84 mm
Para Mili 2 109 Gramm 122,70 mm 86/77 mm
Native 5 104 Gramm 101,50 mm 74/62 mm
Stretch 96 Gramm 114,50 mm 87/82 mm
Caly 3.5 87 Gramm 109,50 mm 86/78 mm


Blade Tech an Spyderco …


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Johnny & R’n‘R
 
Danke für die Vorstellung.

Mit der Handlage bei den Spydercos ist das so eine Sache. Viele Modelle liegen gut in der Hand, sie sind ergonomisch durchdacht, geben aber eindeutige Positionen für die Finger vor, quasi der Birkenstock unter den Serienmessern. Barfuß laufen ist oft schöner. Nach allem Hin und Her sind für mich, im Querschnitt, flachovale Griffe ohne Mulden die flexibelsten und bequemsten. Und ohne all die Fingermulden sind, in Summe, auch die elegantesten Messerkonturen möglich. Für mich ist die Linie, die Klingen- und Griffrücken zeichnen, bei den meisten Spydercos, spannungsvoller und geschmeidiger als die Linie von Klingen- und Griffunterseite.
Ich mag Spydercos, aber nicht immer.

Grüße, Jens
 
Moin Jens,

Nach allem Hin und Her sind für mich, im Querschnitt, flachovale Griffe ohne Mulden die flexibelsten und bequemsten.

Sehe ich auch so. Und bei mir wechseln sich Zu- und Abneigung auch häufig ab. Geht mir aber mit anderen Messern z.T. auch so. Darum behalte ich sie alle. Falls ich mich mal wieder "verliebe" :p ...

Die für mich angenehmste Handlage hat übrigens von den oben gezeigten Messern das Blade Tech. Das vom ehemaligen Spyderco-Chef-Designer.

Beim Stretch ist das mit dem "Verlieben" gerade der Fall. Ganz unabhängig von Optik, Linie etc. ist es die Klinge. Und daher hab' ich mich gestern Abend in aller Ruhe mal ebendieser gewidmet, meine eher weniger geliebten Banksteinchen hervorgekramt und der Klinge noch etwas mehr Performance abgetrotzt. Schärfe-Fetischismus ist halt ein böses Leiden :glgl: ...

Erstmal von allem was runter. Sieht die ganze Klinge gleich besser aus. Dann dem Übergang vom Flachschliff zur kleinen Fase zu Leibe gerückt. Den Übergang "optimiert". Von den Steinen zu Schleifleinen übergewechselt. Jetzt ist das Stretch flach mit balligem "Ausgang" :lemo::lemo: ...

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Neujahrsgrüße aus rainy Monte Gordo

Johnny & R'n'R
 
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