Stärke der Schneide beim kleinen Sebenza

ge2r

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Hallo,

Eines meiner absoluten Lieblingsmesser ist mein small regular Sebenza mit S30V-Klinge.

Allerdings stört mich an dem Messer dass die Klinge direkt über der Schneide, also dort, wo der Hohlschliff anfängt, relatif dick ist. Genau messen kann ich das nicht, aber ich schätze so um 0,8 mm mindestens.

Dadurch habe ich den Eindruck, dass es weniger scharf ist als andere (momentan trage ich oft ein Spyderco Calypso Jr mit recht dünner Klinge), obwohl ich mir mühelos, ohne Kratzen und Ziehen, die Unterarme damit rasieren kann.

Ich habe das Messer übrigens per Lansky auf gleichmässige 20 Grad umgeschliffen, vorher waren es wohl 21-22 Grad, an der Spitze noch mehr.

Unnötig zu sagen, dass ein Messer dieser Grösse bei mir kaum für gröbere Arbeiten benutzt wird, im Gegensatz zu seinem grossen Bruder, bei dem ich eine stärkere Schneide für sinnvoll halte.

Meine Fragen:
1) Ist es sinnvoll, bei S30V, den Anschliff noch flacher zu machen, eventuell per Lansky auf 15 Grad, obwohl das vielleicht etwas extrem ist, oder per Hand auf +/- 18 Grad? Wird sie dadurch eventuell zu empfindlich?

2) Ist es möglich, den Hohlschliff etwas stärker zu machen, damit die Klinge insgesamt, vom Rücken abgesehen, dünner wird und die Schneide ihre 20 Grad behalten könnte? Findet sich eventuell sogar jemand im Forum, der das machen könnte, einschliesslich eines neuen Stonewash- oder Satinfinishs?

3) Habt ihr das Problem nicht und ich habe das Messer einfach nicht vernünftig geschliffen? :steirer:

Danke im Voraus für alle Tips!

Grüsse,
ger
 
So Meister,

entweder ich kriege jetzt hier den Link hin oder Du suchst Dir den Thread "Schneidenstärke, wieviel darf es sein?".

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=14628&page=1&pp=30

Miss am Besten genau nach, wie dick das dort tatsächlich ist. 0,8mm scheint mir viel. Selbst mein 806D2, hat 0,8, ich kanns mir nicht vorstellen.

Hattest Du einen Schneidenwinkel von 42°+/-, also 22° pro Seite und den auf 40° runtergeschliffen? Das ist recht viel und Dein Eindruck täuscht dich nicht. Kannst ohne weiteres auf 30° Gesamtwinkel runtergehen. Mitte 20 ginge auch noch, aber das hab ich nicht selbst probiert.....

Probier mal den Winkel herab zu setzen. Wenn Dich das nicht zufieden macht würde ich für eine volle Bearbeitung die hier vertretenen Messermacher und Schleifer fragen. Aber das könnte haarig werden.
 
Sorry
Unter Umständen verstehe ich da was falsch. Frage: Hat sich noch keiner Gedanken über Verzerrungen beim z.B Lansky Schliff gemacht.
Der zu erzielende Schleifwinkel ergibt sich aus der Entfernung des zu schleifenden Punktes zu meiner Führungseinheit (Lansky und Konsorten).
Die bekannten Winkelfunktionen ( sinus, cosinus und auch tangens) erklären, daß es sich beim Schleifen mit aufliegenden Führungen, bei gewölbten Objekten (das ist ein Messer in der Regel) um wechselnde Geradendefinitionen handelt. D. h. falls ich richtig denke, wird die Hypothenuse sich mit der Entfernung vom jeweiligen Auflagepunkt verändert, im Extremfall wechseld. Ich hoffe das ist verständlich dargestellt. Wie kann man dann einen gleichmäßigen Schliff mit einem solchen Gerät erwarten???. Nun behaupten Mathematiker, Winkel würden sich in diesem Falle verändern, und das stimmt.
Falls ich völlig im trüben unterwegs bin, lasst es mich wissen.
Gruß Stefan
Anmerkung: ein Grad plus/minus merkt keiner von uns, oder kann es nicht messen?.
Übrigens versuche ich nicht klug zu scheißen, sondern konstruktiv zu kritisieren, und dies nicht um unter allen Umständen Recht zu behalten.
Nochmalgruß Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
@ exilant: Doch, den Thread kenne ich und er bestätigt mich in meiner Meinung. Bevor ich ihn las, war ich mit meinem Seb zufriedener ! :mad: :D

Was ich genau wissen wollte ist, was ich in diesem konkreten Fall machen kann und wie sich der S30V dabei verhält. Denn ich denke doch, dass Chris Reeve weiss, warum er die Schneiden seiner Messer so stark lässt, oder bin ich da zu naiv ?

Ich werde wohl, wenn ich mal ein paar Stunden Zeit habe, versuchen den Winkel auf 17 Grad (kleinste Lansy-Einstellung, nicht 15 wie oben angegeben) zu senken und schauen, was passiert. Das hat allerdings den Nachteil, dass die Schneidfase sehr breit wird (momentan sind's schon schätzungsweise 2-3 mm), was ich optisch nicht so toll finde. Dazu kommt, dass sie sich nicht so leicht freihändig schärfen lässt und ich wohl öfter zum Lansky (langweilig! ;) ) greifen muss.

Daher die Idee, die ganze Klinge überarbeiten zu lassen, um eine schöne, schmale Schneide zu erhalten. Ich wäre gerne bereit, noch etwas Geld an das Messer zu hängen, wenn ich dann 100% zufrieden damit werde. Bei der Gelegenheit könnte ich mir auch vorstellen, dem Griff ein anderes Finish oder etwas Farbe verpassen zu lassen. :rolleyes:

Wie schon oben erwähnt: Ich würde mich freuen, wenn einer der Profis aus dem Forum sich der Sache annehmen könnte.

@lisie: Du hast wahrscheinlich Recht. Ich denke aber, dass dieses Problem bei einer kurzen Klinge wie der des small Sebenza (+/- 7cm), wenn ich die Klammer in der Mitte des Klingenrückens fixiere, kaum ins Gewicht fällt. Man sieht jedenfalls nicht, dass sich die Breite der Schneide verändert, ausser zur Spitze hin. Das liegt aber daran, dass die Klinge dort dicker ist. IIRC gab es diese Diskussion auch schon mal irgendwo im Forum...

Danke euch beiden für die Antworten :super:

NACHTRAG: Ich habe gestern noch mal mit meinem zwar recht hochwertigen, aber eher für den Millimeter- als den Zehntelmillimeterbereich ausgelegten Messschieber nachgemessen und liege minimal unter 1 mm, deutlich über 0,8.
 
Zuletzt bearbeitet:
@g2r,

Mark23 hat hier mal eine Diskussion im Busse Forum verlinkt, wo es u. a. auch um den S30V und CR geht. Interessant!

Wahrscheinlich hat CR das Ding aus Sicherheit so fett gelassen. I. m. Augen offenbart er sich dabei als Modelacke, weil ein ernster Messermacher dem Ding das verpasst hätte, was ihm steht </= 0,5mm und nicht so ein Idioten - Bladeforums - Schneidending.

Wie Du meinem Thread entnehmen konntest, kommt BM dünner heraus und das Teil steht 1A. Also Winkel herabsetzen: Mach es.

Klinge überarbeiten: Warte nicht auf Antwort, sprich die Meister direkt an.
 
So, ich hab's getan!

Über's Wochenende habe ich per Lansky die Schneide meines kleinen Seb auf 17 Grad pro Seite umgeschliffen, was, bei dem zähen S30V, eine Heidenarbeit war.

Aber in Punkto Schärfe, die man leider kaum objektiv und vergleichbar testen kann, hat es sich auf alle Fälle gelohnt. Endlich macht der Gummi-Test wieder Spass :steirer: Nur am Haare spalten arbeite ich noch...

Die Praxis wird zeigen, ob die Schneide noch stabil genug ist, oder nicht. Wenn nicht, schleife ich den unteren Teil halt wieder in einem etwas steileren Winkel.

Nochmal Danke für die Tips :super:
 
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