Stahl für Äxte

Wolfgang78

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Hallo ich bin Wolfgang und neu hier, ich wohne in Schweden und habe mich schon sehr lange fürs Schmieden interessiert, bin aber erst im letzten Jahr richtig zu Potte gekommen, aus Platz u Zeitmangel. Ich habe ein paar Beilchen gemacht und bin mit zwei Messern beschäftigt, eines ist fast fertig (kommen bestimmt bald Bilder), mache gerade ein Schwert fertig (das ist mit das allererste überhaupt was ich geschmiedet habe) und das neueste Projekt ist ein Zweihänder, ich hoffe ich habe aus meinen Fehlern beim ersten Schwert gelernt und muss weniger nacharbeiten als bei meinem Erstlingswerk:rolleyes:

Ich hab mal ein paar Bilder und dann ein paar Fragen:)
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Das ist das zweite Beilchen, Schaft aus Esche, Gewicht etwa 0,75 Kg, aus "Kilstal" geschmiedet, das ist scheinbar c45 oder so, den habe ich eienm Bauern zu verdanken, der seine Telleregge (weiss nicht wie das auf deutsch heisst) kaputtgefahren hat.

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Das ist das Schwert, mit nur zum Ausprobieren draufgesteckter Parierstange, die habe ich aus einem Rundstahl unbekannten Materiales geschmiedet, die Öffnung für die Angel habe ich mit dem Meissel gemacht mit dem ich Axtaugen mache, ist aber nicht so ideal habe ich gemerkt.


Das ist die neueste Axt, die ist inzwischen fertig, ich habe aber noch kein Foto, weil in Testfase, aus gewöhnlichen Baustahl mit feuerverschweisstem Schneidenstahl (dazu eine meiner Fragen)

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Und jetzt noch der zukünftige Zweihänder (hoffe ich jedenfalls) nach der letzten Schmiedesession bei 142cm Gesamtlänge, übrigens aus einer Blattfeder von nem VW-Caddy

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So, und jetzt die versprochenen Fragen, ihr könnt es sicher kaum noch erwarten:hopelessness:

Was ist denn wohl ein geeigneter Stahl für Äxte, ich habe im Forum gesucht, aber nichts gefunden, ist das ok mit C45 oder kann "Keilstahl" (das ist die direkte Übersetzung des Wortes) noch was anderes sein? Und wie hart will man die Schneide eigentlich haben? Und wenn ich gerade dabei bin, verkauft jemand hier im Forum Härteprüffeilen?

Keine Angst, ich habe noch mehr Fragen:) , als ich die letzte Axt geschmiedet habe (die ist etwas grösser), habe ich getreu meinem Motto "zuerst machen, dann denken" mir ein Stück von einem Kolbenbolzen von einem Traktormotor rausgeflext und dieses als Schneidenstahl für meine Axt benutzt. Es hat anfangs schön gefunkt und sa aus wie Chromstahl fand ich, wird bestimmt schön blank dachte ich und mal schauen ob ich das überhaupt hinkriege.

Dann habe ich angefangen zu googeln was für einen Stahl ich da eigentlich benutzt habe, und es scheint so als wären Kolbenbolzen in der Regel aus Einsatzstahl, typischerweise 17CR4 ö.ä.(nicht so komisch eigentlich wenn man mal nachdenkt:irre:)
Und jetzt endlich die Frage: Ich habe auch vorm googeln gehärtet und bin mir ziemlich sicher das ich die angegebene Härtetemperatur (850 Grad) mit ca 50 Grad unterschritten habe und es sah auch nicht richtig aus wie andere Sachen die ich mit Erfolg gehärtet habe, fühlte sich aber hart an, nach dem Anlassen bei 200 Grad ist die Axt nicht so hart wie eine von Gränsfors ( ich habe ein bisschen mit einer kleinen Feile geritzt zum Vergleich) aber auch nicht weich. Wie ist das möglich, macht das Chrom den Stahl so viel härter, soviel Chromist da ja eigentlich gar nicht drin?
Ich habe die Axt gestiehlt und teste sie schon einige Wochen, habe Bäume entastet und Kleinholz gehackt und finde das die Schneide gut hält, vielleicht weiss ja jemand da was drüber, ich bin auch neugierig warum man einen Stahl mit so wenig Kohlenstoff überhaupt härten kann, oder geht man im Datenblatt davon aus das der Stahl schon aufgekohlt ist?

Und noch eine Frage, nur der Neugier halber, wieviele hier machen eigentlich Schwerter?

So, genug gefragt, hoffentlich waren es nicht alzu dumme Fragen dies schon tausend mal gibt und ich war nur zu doof sie zu finden. Schöne Gruesse aus Schweden!
 
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