Stahl für Locheisen

cugar

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Moinsen,

ich bräuchte mal einen Rat von den Stahlexperten.

Welchen Stahl für Locheisen, Durchmesser 50mm - 80mm in 5mm Schritten.
Ich möchte damit Gummi in Stärken zwischen 3mm bis 6mm ausschneiden.

Zu kaufen finde ich nur bis 50mm, den Rest macht mir unser WZB, nur bei der Materialangabe hänge ich.


Grüsse, Alex
 
Servus Alex:

Locheisen bis 120mm gibts z.B. hier:

http://www.locheisen.com/henkellocheisen-c-9.html

Die größeren Exemplare heißen "Henkellocheisen" was weiß ich, warum.

Das ist zwar auch nicht billig, gerade in den größeren Versionen, der WZB arbeitet aber auch nicht gratis.
Allzu hart wird der Stahl wohl nicht angelassen, hat auch Sinn, mit dem Hammer hinten drauf, da bricht vorne gern was aus.

Liebe Grüße vom Nichtstahlexperten,

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Alex,
das wird ja ganz schön teuer ;-)
Ich habe spontan das Locheisen als Anwendungszweck im kleinen Stahlschlüssel nicht finden können.
Aber so spontan würde ich zu einem Stahl greifen, der eher zäh als hart ist und auch Schläge ganz gut abkann.

Das wäre z.B. der 1.2550 (60WCV7) oder falls du Reste findest etwas ähnlich nieder legiertes (1.2542, 42CrMo..., C45, ... C60, etc).
Ist Gummi sehr verschleißend?

Die Frage ist welche Stückzahlen und welche Genauigkeit du benötigst.
Evtl findest du ja jemanden der sogar Rohre aus härtbarem Stahl verkauft.
Diese müsstest du nur oben mit einer Schlagfläche versehen(lassen) bzw. unten anschärfen.
Problem ist halt wahrscheinlich die Mindestabnahmemenge und evtl die Toleranzen.

Evtl geht das für eine sehr geringe Stückzahl sogar ohne Härtung gut, dann musst du halt öfters nachschärfen bzw. den Schneidenwinkel größer wählen.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Hi,

Andy die verlinkten kommen zu teuer.

Ich brauch jeweils eins, fertigen kann die unsere Lehrwerkstatt, das wäre kein Problem.
Das müsse auch mit kleineren Durchmessern kombinierbar sein um Ringe stanzen zu können.

Ähnlich diesen Satz von Hoffmann.

Ich werde das aber für einen Handstanze machen lassen, mit der klopperei wird das nicht sauber,
und ich bin ein Pedant im Job. WZM halt ...

Gummi ist nicht ohne, das ist deutlich mehr verschleiß als bei Papp oder Papier.

Das müsse schon Hart sein, weil sonst immer alles exakt gleich nachgearbeitet werden muss
sonst klappt das mit den Ringen nicht.
 
Ich würde zu martensitischen Stählen raten.
Diese können (solange ein Kohlenstoffgehalt von 0,4% nicht unterschritten wird) sehr gut gehärtet werden.
Zum Beispiel: X90CrMoV18 oder X105CrMo17 (1.4125 - das ist im übriegn 440C). Diese Stähle werden in der Industrie für Nadelventile, Wälzlager und Schneiden verwendet und sollten sich eigentlich für deine Locheisen perfekt eignen.
Zum Härten: 980 bis 1100 °C -- Abschrecken in Öl (oder an der Luft)
Die Temeraturen beim Anlassen würde ich zwischen 100 und 350 °C wählen (je höher um so weicher/zäher)!

Im Anhang habe ich dir nochmal eine Grafik eingefügt ... es sollte auf jeden Fall ein Stahl sein der mittig bis rechts steht ...
Ich will keine Werbung für die Deutschen Stahlwerke machen ... aber das Bild ist gut =)

http://www7.pic-upload.de/30.07.13/chhalqw6hk53.png
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo biggerman,

Danke, das hilft.

ich hab nur mal schnell die Image Tags entfernt und das in einen Link gewandelt,
wegen dem Urheberecht, das du ja nicht hast.
 
Hallo Alex,

-dass der ganz große Satz bis 60 mm Durchmesser geht, hast Du aber gesehen, ja?

Das doofe für noch größere Durchmesser ist ja, dass man auch diesen gestuften Kegel neu machen muss, damit er die größeren Durchmesser aufnimmt, aber gleichzeitig die kleinen verwurstet werden können.

Ich hatte mir mal ein Locheisen improvisiert, indem ich eine Löchsäge umgeschliffen habe (hängt etwas von den Schleifmöglichkeiten ab und das Ineinanderschachteln geht nicht so ohne weiteres).

Wenn es nicht um regelmäßiges und häufiges Arbeiten damit geht, würde ich auch einen Auftragsschnitt mit Laser oder Wasserstrahl in Erwägung ziehen. Da bist Du im Durchmesser ganz frei usw....

Gruß,
Daniel
 
Ich würde zu martensitischen Stählen raten.
Martensitisch waren sie bisher alle, meinst du rostfreie martensitische Stähle?

Sehe die Empfehlung als etwas kritisch, gerade nach der Verlinkung des Hofmannsatzes.
Die Locheisen sollen ja scheinbar auch recht schlank sein, um kombiniert werden zu können. Durch die starken Legierungszusätze büßt der 440C doch an Zähigkeit ein. Dies ist gerade ungünstig weil ja die Beanspruchung auf Schlag ist. Zusätzich solltest du nach dem Härten tiefkühlen.

Da würde ich (falls der 60WCrV8 zu wenig verscheißfest ist) vorher noch den 80WCrv8 den 1.2519 oder sogar den 1.2442 probieren.
Aber ich irre mich in dieser Hinsicht gerne, sag bescheid wie sich die Werkzeuge schlagen.


Grüße,
Eisenbrenner
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein ich meine martensitisch ... das sie rostfrei sind ist ja nicht gefordert.
Und laut diesem Anlassdiagramm für 1.4125 würde man bei 300 °C bei ca 57 HRC rauskommen, was ich eigentlich für recht angemessen halte.
Jedoch ist die Ferndiagnose nicht leicht ohne die genauen Eigenschaften des Gummis zu kennen ...
Den 1.2519 könnte man allerdings auch gut verwenden. Ich glaube der wird industriell sogar für Lederstanzen (und Plastik?) eingesetzt!

Gruß John
 
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