Stahl härten

Hallo Benjamin,


auf deine kurze Frage will ich mal versuchen eine 'kurze' antwort zu geben.

"Da wirst du suchen müssen"
cwm11.gif

Um dir die suche zu erleichtern hab ich hier ein paat tips.
Als Wärmequellen zum Härten von Kohlenstoffstählen eignen sich, je nach was du genau machen willst, Schmiedefeuer (Kohle oder Gas ) Elektroöfen (Härteofen ) evtl. auch Hartlöt oder Schweissbrenner für kleinere Stücke.
Schau mal inm der Datenbank nach da findest d u sicher einiges. http://www.angele.de http://www.ceramics.de
für Schmiedefeuer /Öfen

Was das Härten betrifft schau mal in der Datenbank.
hier noch ein paar Links die mir spontan einfallen
http://www.dfoggknives.com/
http://swordforum.com/cafe/
hier findest du ebenfalls infos zum härten

Der Härtereiratgeber der Firma Grodke aus Stuttgart ist auch recht informativ.

undundund
viel spass bei der Suche

Peter

p.s.
ach ja, schau mal im Messermachertreff nach, da gibt es etliche Beiträge u.a. auch von mir wie man mit einfachen mitteln ein Schmiedefeuer kohle oder Gas selbst baut, welches auch funktioniert.




[Dieser Beitrag wurde von Claymore am 28.12.2000 editiert.]
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Benjamin:
Hallo

Wo bekomme ich die notwendigen Temperaturen und allgemeine Informationen zum härten von Kohlenstoffstahl?
[/quote]

Hallo Benjamin
wenn Du mir mitteilen könntest für welchen Stahltype Du Daten suchst - könnte ich Dir eventuell helfen, denn ein Freund von mir der auch meine Klingen härtet ist Härtereimeister - und wenn der keine Daten hat wäre das schlimm!!

Gruß Uli
 
C-Gehalt 0,57-0,65
Si <= 0,4
Mn 0,60-0,90
P 0,045
S 0,045
Cr <= 0,40
Mo <= 0,10
Ni <= 0,40
und ein bischen sonstiges

SChmieden 1050-850
Weichglühen 650-700
Normalisieren 820-860
härten 800-840 Wasser/Öl


steh im stahlschlüssel

peter
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Claymore:

härten 800-840 Wasser/Öl
[/quote]
Stimmt. Aber gerade bei den dünnen Querschnitten wie Messerklingen Vorsicht beim Abschrecken in Wasser. Gerade C60 scheint dort empfindlicher zu reagieren als manche höher kohlenstoffhaltige Stähle und neigt stark zum Reissen.
Das berühmt "Kirschrot" (wenn nur Schmiedefeuer o.Ä. zur Verfügung steht)und Abschrecken in Öl sollte für erste Versuche das Richtige sein. Und das Anlassen hinterher nicht vergessen (2x 1Std/Backofen 180 - 200°). Mit besseren Temperatur-Meßmöglichkeiten kann man sich natürlich näher an die Obergrenzen wagen.

Gruß
Guenter
 
ein simpler trick zum prüfen der richtigen temperatur ist mit einem Magneten den glühenden stahl zu testen ob er noch magnetisch ist.
Wenn man die härtetemperatur erreicht, wird der stahl nichtmagnetisch bedingt durch die Umwandlung des Kubisch-Raumzentrierten in ein Kubisch Flächenzentrierte Gitter =>
Austenitisieren.

Damit erreicht man mit einfachsten mitteln exakt die gewünschte Temperatur und vermeidet falsche temperaturen aufgrund zu heller Umgebung, falscher interpretation der Glühfarbe etc.

Guenter:
was das Öl Härten bei Messer Querschnitten betrifft geb ich dir recht.
Wenn Wasser, dann auch heisses Wasser mit etwas salzzusatz.
aber öl ist unkritischer.

peter
 
Hallo Claymore,

du hast ja da auch so deine Erfahrungen mit gerissenen Klingen und kaltem Wasser....
biggrin.gif
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Also, wenn schon Wasser als Abschreckmittel, dann keinesfalls kaltes oder gar Eiswasser.
Ich persönlich verwende zum Abschrecken Wasser mit einer Temperatur von ca.60..70°C.
 
ja ja,

die hab ich
cwm3.gif


war ein C105
Das gute stüch ist jetzt ca. 3 cm Kürzer wieder in arbeit
cwm11.gif


Peter
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Claymore:

Guenter:
was das Öl Härten bei Messer Querschnitten betrifft geb ich dir recht.
Wenn Wasser, dann auch heisses Wasser mit etwas salzzusatz.
aber öl ist unkritischer.

peter
[/quote]

Warum der Salzzusatz? Dadurch wird die Brühe doch agressiver?
Mit gesättigter Salzlösung mit etwas Spülmittelzusatz kannst Du sogar 0,1%igen Kohlenstoffstahl härten!

Gruß
Guenter
 
Hallo Günther,

Wieso der Salzzusatz??

Beim Abschrecken in Wasser fängt das Wasser um das abzuschreckende Werkstück herum an zu sieden. Es entstehen Dampfblasen - Diese verhindern eine gleichmässige Abkühlung, da an den Stellen, wo sich gerade eine Dampfblase befindet keine Kontakt zwischen Werkstück und Abschreckmittel möglich ist. Durch diese ungleichmässige Abschreckwirkung kann es zu Verzug und zum reissen des Werkstückes kommen. Durch den Salzzusatz wird die Enstehung der Dampfblasen weitestgehend unterbunden.

Dass das Abschreckmedium Wasser durch den Zusatz von Salz schärfer würde wüsste ich jetzt nicht.
 
weil ja die Dampfbildung weitgehend verhindert wird erfolgt eine gleichmäßigere und ggfls. auch schnellere Wärmeabfuhr, da die isolierende Dampfschicht fehlt und die Wärme direkt ans Wasser abgegeben wird.

Peter
 
Hallo Peter
mein Freund der Härtereimeister sagt C60- härten in Öl. Bei härten in Öl 800-840°C und
1min/mm .Soll unbedingt in Öl gehärtet weden da ansonsten Rißgefahr. Nach dem Härten sofort Anlassen - Werkstücke nicht unter
100°C abkühlen lassen.

an Peter: Du hast recht wir beide könnten mal zusammen was in Angriff nehmen .

an Benjamin: hast Du die Daten die ich Dir gemailt habe erhalten ?
 
Mal eine dumme Frage :
was für ein Öl nimmt man denn ? Speiseöl , Motoröl ....oder gibt es ein spezielles Härteöl ?
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Martin
 
Es gibt Härteöle in den verschiedensten Viskositäten und 'Abschreckungsgraden'
im Härtereibedarf zu kaufen.
Für den Hausgebrauch tut es aber auch ein Öl auf Pflanzlicher Basis ( Salatöl
wink.gif
)
ggfls. erwärmen

Heizöl funktioniert auch, stinkt aber erbärmlich und ist vore allem wegen der Rußpartikel nicht ganz unkritisch.


Peter
 
Noch was zun Härten:

Neben der Wahl des richtigen Abschreckmittels und sofortigem Anlassen ist auch die Form des Werkstücks und evtl auch die Oberflächenqualität entscheidend.

Schroffe Querschnittsänderungen begünstigen natürlich das entstehen von Rissen. Also an Kritischen Stellen wie dem Übergang zwischen Klinge und Erl oder am Klingenansatz darauf achten, dass solche Übergange mit einer sauberen Rundung ausgeführt sind. Die Klinge in Längsrichtung abzuziehen schadet auch nichts, und zwar nicht nur die Seitenflächen sondern auch die schmale (0,5 mm) Stirnfläche dazwischen (da wo später die Schneide entsteht). Wenn man hier grobe Querriefen von gröbsten Schleifbändern hat, dann kann das u.U. schon zu einem Riss führen.

Ich bearbeite meine Klingen übrigens bereits vor dem Härten bis Korn 320-360. Grobe Bearbeitungsspuren der grobkörnigen Schleifbänder sind im ungehärteten Zustand eben einfacher zu entfernen wenn man das Finish von Hand macht. Bandschleifer kommt dann nach dem Härten gar nicht mehr zum Einsatz.
 
in meinem kleinen stahlschlüssel konnte ich den c-gehalt von st37 nicht finden, aber google meint der läge etwa bei 0,2%. damit könnte man den stahl - wie guenter in diesem thread beschreibt - durchaus härten. und zwar in einer salzlösung. für ein messer ist der stahl trotzdem nicht wirklich geeignet.


grüße - hans
 
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