Stahlqualität?

Hallo Dimm ! Die Frage nach der Eignung dieses Stahls kannst Du Dir eigentlich selbst beantworten. Die Gefügeaunahme in Längsrichtung zeigt eine Menge Karbide mit bis zu 50 My. Es ist in der Tat eine typische Gefügeaufnahme des D 2. Eine auch nur einigermaßen befriedigende Schneidenstabilität ist erst ab einem Winkel von 40 Grad zu erreichen. Bei einem feineren Schneidenwinkel werden die Karbide alsbald ausbrechen, sodaß eine offene Schneide mit Sägestruktur entsteht. Es gibt Leute, die das schätzen und ich will ihnen da auch nicht hineinreden. Zugschnitt- ja, aber feiner Zugschnitt ???-Daran kann ich bei der Struktur nicht so ganz glauben.
MfG U. Gerfin
 
Hallo U. Gerfin
Danke schon für diese Antwort!

Und die Tatsache, dass dieser Stahl im Querschnitt anders ist spielt hier keine Rolle?

Um die Frage richtig zu formulieren:
Die große Karbide sind hier entlang d. Schneide angepasst.
Bringt das relevante Vorteile in dem Fall?
Oder Leistung hier wird gleich wie bei anderen D2-Klingen?
Haben andere D2-Klingen ungefähr gleiche Strukturen so wie im Längs- als auch im Querschnitt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dimm !
Deine Frage greift ein allgemeines Problem der Ledeburitstähle auf: Durch die hohe Legierung und insbesondere den hohen C- Gehalt entstehen schon in der Schmelze sogenannte Primärkarbide, die durch einfache Wärmebehandlungen nicht zu verfeinern sind. Sie werden beim Walzen und Schmieden zertrümmert und die "Trümmer" werden in Verformungsrichtung mitgenommen. Oft entsteht dann hinter den Karbidresten noch ein Vakuumschwänzchen. Der Stahl im Endzustand ist dann von Karbidschlieren durchzogen, die der Verformungsrichtung folgen. Im rechten Winkel zur Verformungsrichtung sieht man dann nur die jeweils angeschnittenen einzelnen Karbide. Wie Du richtig bemerkt hast, führt das zu erheblichen Unterschieden in Längs- und Querrichtung. Als Faustregel kann man sagen, daß die mechanischen Eigenschaften in der Längsrichtung doppelt so gut sind, wie in der Querrichtung-oder besser-daß die Eigenschaften in Querrichtung nur halb so gut sind, wie in Längsrichtung. Man hat versucht, diesen unerwünschten Zustand durch gleichmäßiges Verformen in alle Richtungen- also abwechselnd Strecken und Stauchen- zu vermeiden, letztlich aber weder mit dem gewünschten Erfog noch mit vernünftigem Aufwand. Dies hat dann unter anderem zur Entwicklung der PM-Stähle geführt, die diese unerwünschte Eigenschaft der Anisotropie nicht haben.
Konkret für eine Messerklinge bedeutet die Anisotropie: wird die Klinge aus einem Stahlstück gefertigt, bei dem die Karbidschlieren parallel zur Schneide laufen-Längsrichtung- so ist die Stabilität des Klingenkörpers kaum beeinträchtigt, die Schneide selbst ist aber gegen Seitdruck sehr empfindlich. Folgt die Klinge selbst der Querrichtung, so ist die Schneide stabiler, der Klingenkörper selbst hat aber nur ca 50 % der Festigkeit im Vergleich zur Längsrichtung.
MfG U. Gerfin
 
genaue Werkstoffnummer

ich brauche dringende Info:

was ist ein VG10 und S30V - weiß nur das es rostfreie Stähle sind - kennt jemand hierzu die Werkstoffnummer bzw. welcher händler das vormaterial anbieten kann.

danke für eure hilfe
 
@ katana:
Das sind Handelsnamen der Hersteller, DIN-Werkstoffnummern gibt es dazu nicht im Stahlschlüssel, nur deren verwandte Legierungen.
Händler wirst Du suchen müssen, oder einen der Profis im Forum direkt fragen, *vielleicht* kann Dir einer von ihnen aus- oder weiterhelfen.
Weitere Infos zu den gesuchten Sorten sind ebenfalls über die Suchfunktion oder die Stahltabelle im Forum zu finden, gibt Einiges dazu.
 
Hallo Romam

D2 interessiert mich eigentlich gar nicht.
Der Stahl habe ich nur als Beispiel genommen, weil in dem Fall Karbidschlieren parallel zur Schneide laufen.

Mann kann auch als Beispiel 1.3505 nehmen- bei entsprechender Beaarbeitung bleibt da nur 0.6 C im Matrix und wieder „Karbidschlieren parallel zur Schneide laufen“.
Die Gesetze, die U. Gerfin beschrieben hat, funktionieren auch in dem Fall.

Wozu ich das wissen will- ist die andere Sache.

Und ich warte auf Dein Buch :)
 
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