Steckerl in Hirschhorn kleben - wie wirds richtig gemacht?

trigger06

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Nachdem mir die Suchfunktion nicht wirklich weitergeholfen hat, auch wenn viele gute Tips nebenbei dabei aufgetaucht sind, folgendes Problemchen bei dem ich Euren Rat benötige:

Ich will einen Steckerl in eine Hirschgeweihrolle einkleben. Das Mark in der Rolle ist jedoch sehr porös und läßt sich mit einem Schraubenzieher o.Ä. ganz leicht ausbröseln.
Wie klebe ich jetzt am besten? Bisher arbeite ich mit UHU endfest.
Ich habe nun die Befürchtung, dass sich der Kleber zwar mit Erl und Mark verbindet, aber das Mark in der nächsten Schicht ausbricht. und die Klinge deshalb nicht hält.

Über folgende Möglichkeiten denke ich zur Zeit nach:

A: Das Mark so weit wie möglich ganz auskratzen, das Geweihstück mit Epoxi- Kleber ausgießen, dann Klinge einstecken und fixieren.

B: Läßt sich das Mark irgendwie "stabilisieren" mit dünnflüssigem Kleber o.Ä. (Sekundenkleber?) und dann der Erl in ein vorbereitetes Sackloch wie in Holz einkleben ?

Was könnt ihr mir empfehlen ? Bin auch für Alternativen offen.

Gruß Bernhard
 
Hallo,

ich könnte mir folgende Lösung vorstellen:

Uhu endfest wird bei hohen Temperaturen zunächst sehr dünnflüssig.
Ich würde daher zunächst das Horn wie einen Holzgriff bohren. Dann den Griff mit Klinge bei 100 Grad in den Ofen. Nun nach und nach den Epoxi zugeben. Das poröse Horn sollte genug Harz aufsaugen um stabiler zu werden. Dabei immer wieder neues Harz nachfüllen (mit einer Injektionsspritze ohne Nadel?) Bei 100 Grad benötigt der Kleber ca. 15 min zum aushärten (genaue Angaben findest Du auf dem Datenblatt in der Verpackung).
Wie gesagt, ich hab das selbst noch nie gemacht, könnte mir aber vorstellen, dass es funktioniert.

Radon
 
Na ja, Sambar-Hirschhorn gibt es scheinbar nicht mehr, war teilweise fast ohne Mark. Europäischer Rothirsch und auch Damhirsch hat teilweise sehr viel ziemlich poröses Mark. Gib mal in die Suche "Hirschhorn" ein, da wirst du allerlei finden.
Hier ein Tip (sorry, 2 p widerstreben mir), welchen ich aus einer Jagdzeitschrift entnommen habe, ohne ihn selber ausprobiert zu haben: das poröse Zeug ausräumen. Ein Messingröhrchen von entsprechendem Durchmesser einkleben. Uhu Endfest oder ähnliches verwenden, ich selbst verwende immer Uhu Schnellfest, wegen der schnellen Anfangshaftung. Nach Aushärten der Verklebung als zweiten Arbeitsgang die Klinge einkleben. Verspricht mehr Stabilität.

Hoffentlich klappt`s
Matthias.
 
Vergiss' das poröse Zeug und besorg' Dir Sambar, Axis, Rentier oder Elch, Weisswedelhirsch oder Moorhirsch. Alle diese Geweihe sind SEHR massiv, da gibt es dann keine Probleme.

Es gibt verschiedene Anbieter, die gutes Hirschhorn führen, wie Brisa oder Blades and More oder sonstwer.

Achim
 
Danke erstmals für die Antworten !

@ matthias : Die Suchfunktion mit "Hirschhorn" hab ich schon probiert. Jede Menge Informationen aber zum speziellen Klebethema eben nichts ergiebiges.


Mal sehen wie weiter vorgehe!

Gruß Bernhard
 
Hallo Bernhard,

habe drei Messer mit porösem Hirschhorn gemacht und bis jetzt noch keine Ursache zur Klage bekommen. (Habe noch vier Riesenstangen als Vorrat!)

Das Mark ausgebohrt wie gewöhnlich bei einem Holzgriff.
Den Erl eingesteckt, etwas in der Längsachse gedreht um Platz zu schaffen (natürlich den losen Horngries herausgeschüttelt), dann 2K-Kleber eingefüllt und alles, Zwinge, Horn und Abschlußplättchen mit einer Mutter fixiert.
Bombenfest - bis jetzt.

Dem Stabilisieren, wie wir es von Holz gewöhnt sind, würde ich nicht trauen, denn das Hornmark ist geschlossenzellig, das heißt, dass der Kleber immer nur in den jeweiligen Randzonen wirkt.

Das Mark total entfernen?
Vielleicht ja und anschließend einen großen Holzdübel einsetzen oder mit Kleber auffüllen. Würde ich persönlich nicht machen, wegen der Arbeit und Du hast nicht viel Material, den Griff von "außen" zu bearbeiten.

Trotzdem weiter viel Spaß.
Servus - Reinhold.
 
@reinhold :
Mir gehts genauso, ich hab noch einige Abwurfstangen die ich verarbeiten mövhte rumliegen.
Wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du durch den ganzen Griff gebohrt und mit einer Gegenplatte gearbeitet. Dazu ist mein Erl zu kurz ( oder ich müsste eine Gewindestange anschweißen ?:confused: :mad: )
Die Außenkontur müsste ich gar nicht mehr bearbeiten, weil das Stück wunderbar in der Hand liegt.

@beisser :
Kristallisiert sich im Moment als favorisierte Lösung auch heraus !


Wenn das gute Stück fertig ist werde ich separat posten, da es meine erste selbst gehärtete Klinge ist.

Gruß Bernhard
 
Ich verwende abei Holz immer UHU endfest 300, bei Geweih aber normels Epoxydharz, weil´s einfach dünner ist.
Griff groszügig ausbohren und dann mit dem Harz ausgießen, hatte bis jetzt noch keine Klagen.
 
@Günther:
Woher beziehst du denn das "normale" Epoxidharz? Ich verwende für kleine Korrekturaufgaben (z.B. Spalt im Holz) Sekundenkleber, aber etwas billigeres Dünnflüssiges waere da deutlich besser.
 
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