stinkende Klinge ???

petrified-knive

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Hallo allerseits,

eine Frage (vielleicht banal), aber sie ist heute aufgetaucht. Ich hatte mir vor einiger Zeit vom Flohmarkt so ein paar alte Messer mit Ebenholzgriff besorgt (Klingenpunze: "C" und darunter in einem geschweiften Band "RAFFIN") und heute hab ich das erste Mal eins erwischt, die Klinge wieder ein wenig in Form gebracht und geschärft. Es ist eine dieser Klingen die ruckzuck schwarz werden, aber durch das rohe Gemüse gehen wie die sprichwörtliche heiße Nadel durch die Butter.

Soweit - so schön :D , aber diese Klinge stinkt. Schon wenn sie nur nass wird, riecht sie (in Ermangelung eines besserer Wortes) "schwefelartig". Mein Chemie-Unterricht ist zulange her, als daß ich noch darauf würde zurückgreifen wollen. Ich hab noch so ein altes Erbstück (mit Perlmuttgriff und einer "rostenden" Klinge), da ist es genauso, allerdings weit schwächer, sonst hätte ich das schon bemerkt.

Zwei Fragen dazu:
Ist das normal ? (Tun das die "rostenden" Japaner vielleicht auch :confused: )
Könnte das schädlich sein? Man(n) will ja seine Familie und Gäste nicht vergiften, bloß weil man gerne scharfe Messer beim Kochen verwendet.

Lacht jetzt nicht, vielleicht ist das ja ne alberne Frage, aber ich habe keine Antwort darauf.

Danke schonmal im Voraus

Burkhard
 
Bei Kontakt mit Säuren (Früchte, Zwiebeln, Knoblauch...)
reagiert rostender Stahl gerne. Auch mal mit Geruch und Geschmack am Schnittgut.
Ist ganz normal, eigentlich nicht giftig, schmecket aber nicht immer vorzüglich.

.kuda.
 
:ahaa: vieleicht noch ein aspect

(allerdings bin ich mir nicht sicher) !!!


schefel ist eine verunreinigung des stahls
also könnte es sich auch um schlecht gereinigten stahl handeln, oder um stahl der einen hohen schwefel-anteil besitzt. und dazu vieleicht auch noch in stark schwefelhaltiger kohle geschmiedet worden ist.


also nochmal :
das sind nur überlegungen ! wissen tu ich es nicht !!
 
hallo Ihr kuda und olli

vielen Dank für Eure schnellen Antworten. So in die genannte Richtung gingen meine Überlegungen zwar auch, war mir halt nur sehr unsicher ob ich nicht vielleicht völlig daneben liege.

Mal sehen wie ich weiter damit verfahren werde. Eigentlich ist das Messer zu scharf um sich von dem Geruch stören zu lassen. :D

Gruß Burkhard
 
Hallo

Auf die Gefahr hin etwas falsches zu schreiben:

Ich habe irgendwo gelesen, daß ein Cr Anteil von ca. 2% den `Eisengeruch`verhindert.
Unter Umständen kann ja jemand von unseren Stahlprofis etwas dazu schreiben.


Stefan
 
hi diesel, ich schätze mal daß da nix mehr zu machen ist was diese klinge angeht :D cr hin oder her.

im ernst, zur metallurgie will ich mich nicht äußern da ich da keine ahnung von habe, es wäre natürlich eine erklärungsmöglichkeit, ebenso wie albinos theorie.

B.
 
petrified-knive schrieb:
Ist das normal ? (Tun das die "rostenden" Japaner vielleicht auch :confused: )
Könnte das schädlich sein? Man(n) will ja seine Familie und Gäste nicht vergiften, bloß weil man gerne scharfe Messer beim Kochen verwendet.

Säure reagiert mit Kohlenstoff. Ist normal. Chrom verhindert eine solche Reaktion. Wie hoch der Chromgehalt sein muss, damit es nicht mehr riecht, weiss ich aber nicht.
Zum Obstschneiden ist vielleicht ein rostfreies Messer besser, zumal
ja auch die Schnittstelle am Obst etwas riechen kann.
Milchsäure reagiert übrigens auch gern mit dem Kohlenstoff der Klinge.
Stichwort Käseschneiden.
Probier das mal aus. :super:

Windmühlenmesser sind aus C80 (Kohlenstoffgehalt 0,75%) und die riechen auch. Hab heute zufällig mit Herder (Windmühlenmesser) telefoniert und mich gleich mal erkundigt, wegen dem Geruch...
Der freundliche Herr erzählte mir, das die Firma Herder sogar
Untersuchungen hat anstellen lassen bezüglich der evtl. Gesundheitsschädigung, aber fehlanzeige. C-Stahl-Klingen geschnittenes Obst ist 0% ungesünder als anders oder gar nicht geschnittenes Obst.
Ich hab das nicht anders erwartet, aber wenn der Hersteller das sagt ist es wohl "Amtlich" gesundheitlich unbedenklich.
 
Stinketest

Moin Moin...

Habe gerade mal einen Geruchstest gemacht.
Zwei Messer (1xrostfrei, 1x Japanklinge aus blauem Papierstahl) eine Aufgabe (Knofi- und Zwiebel hacken)

Anschließend habe ich beide Messer unter fließenden, lauwarmen Wasser mit einem Schwamm abgespült. Dann ordentlich trockengerubbelt und fertig.

Ein Schnuppertest ergab: Der Japaner roch wie ein alters Mettbrötchen, während die Edelstahlklinge nach nix roch.....

Warum das so ist? Keine Ahnung! (Da gabs doch mal diese Geruchskiller aus Edelstahl???)

So liebe Metallurgen und Chemiestudenten, macht euch mal n Kopf... :confused:

Gruß Marcy
 
briesenreiter schrieb:
Windmühlenmesser sind aus C80 (Kohlenstoffgehalt 0,75%) und die riechen auch. Hab heute zufällig mit Herder (Windmühlenmesser) telefoniert und mich gleich mal erkundigt, wegen dem Geruch...


;) ich auch :D

nur so nebenbei,

die 1922 sind aus c80 oder 75cr1 jeh nachdem was sie vom stahllieferanten bekommen.
beides sind gute stähle :super:
das 75cr1 hat noch einen sprizer chrom und somit eine um ein hauch feinere karbidbildung (bei fachgrechter WB)


frau herder sagte:
wenn man die oxidationsschicht in ruhe lässt und nicht mit scheuer-/chromstahlreiniger immer wieder entfernt dann riechts auch weniger. :ahaa:
 
Also nach den Senf und ketchup Geschichten habe ich meine beiden o. g. Klingen eine kurze Zeit, Stunde oder so, in Essig gelegt. Die 1.2550 in verdünnte Essig - Essenz.

Danach waren die Klingen grau, wie das Herder - Hümmeken und die Geruchsfrage war einigermaßen erledigt.

Also, wenn die Klingen matt grau sind, sollte es etwas besser gehen.
 
OK, während ich diesen Thread so durchlas, schoss mir eine unrühmliche Geschichte durch den Kopf, deren Geruchsbezug mir immer präsent bleiben wird : Vor Jahren hab ich mal morgens ein Suppenhuhn in einem Schnellkochtopf aufgesetzt. Als ich gegen Abend heimkam, schlug mir ein Geruch wie von einem burn out entgegen, Huhn faustgross, Konsistenz wie Holzkohle, der Topf sah aus, als hätte ich Teer gekocht und stank zum Himmel. Trotz unsäglicher Mühe beim Reinigen, wiederholten Auskochens mit Salz und Essigwasser, Austausch aller Gummidichtungen blieb nach jeder Benutzung ein übler Nachgeschmack und -geruch in Topf und Speise, wie Motoröl und Leichengestank. Kurzum, an dieser Stelle kam mir der Vergleich zu Deinem Messer - vielleicht hat der Vorbesitzer das mal ähnlich vermurkst und dann noch versucht mit Bädern und Waschungen in wasweissich - Sprit, Diesel, Motoröl etc. über längeren Zeitraum zu reinigen, vielleicht sogar gekocht.... Das einzige was mir noch dazu einfällt, ist ein ausgiebiges Azetontestbad und wenn das nicht hilft ein Flohmarkt.
Trotzdem viel Glück
 
....meine Frau ist schon länger gegen meine japanischen Küchenmesser & viel empfindlicher als ich gegen die Gerüche der Klingen.
Ich hielt dies eigentlich immer für total übertrieben...... aber wenn sie diesen Beitrag zu Gesicht bekommt, dann muss ich auch zum Flohmarkt :(
 
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