Morgen
Betriebsanleitungen gibt's eigentlich keine, nur:
VORSCHRIFTEN
für die Aufstellung und lnbetriebsetzung des Bêche-Lufthammers L 2, Bärgewicht 65 kg, Schlagzahl 210 p. Minute, mit loser Schabotte.
1. Fundament
Das Fundament ist auf gewachsenem bzw. genügend tragfähigem Boden mit einer zulässigen Druckbeanspruchung von ca. 2-3 kg/qcm zu gründen. DIN 4025 gibt Richtlinien für die Ausführung des Betonblockes. Die Fundamente dürfen nur von Ingenieuren berechnet werden, die über die erforderlichen Sonderkenntnisse verfügen (Statik-Büro).
II. Montage
Zum besseren Verständnis bitten wir die nachfolgenden Vorschriften an Hand der zugehörigen Zeichnung Nr. 59023 zu verfolgen. Die Schabotte wird auf die vorgeschriebene elastische Dämmschicht von 30 mm auf das Fundament gesetzt. Hierbei ist zu beachten, da bei Gesenkstellung Figur 1 und 2 der Befestigungskeil für den Schabotteneinsatz in der Schabottenfuge nach vorne zu liegen kommt. Dann wird der Hammer montiert. Es ist besonders barauf zu achten, da bei der Montage die mitgelieferte Holzzwischenlage (z) zwischen Hammer und Schabotte eingeführt wird, sofern der Hammer nicht mit anmontierter Schabotte angeliefert wird. Von auerordentlicher Wichtigkeit ist, da die Schabotte mit ihrer gesamten Grundfläche voll und ganz auf der Dämmschicht aufliegt wenn der Hammer mit der Schabotte durch die Schabottenschrauben und Fedem (10 mm, anspannen, keinesfalls so, da die Windungen aufeinanderliegen) verbunden ist. Zweckmäig wird bei der Montage so verfahren, da zunächst die Schabotte auf die Dämmschicht gestellt wird. Dann ist der Hammer unter Zwischenschaltung der Holzzwischenlage (z) mit der Schabotte zu verbinden und mit Eisenkeilen zu unterkeilen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dai der Bär (b) 165mm aus der Führung (c) herausragt, wenn die Gesenke (a und a1) genau aufeinanderstehen. Jetzt überzeugt man sich nochmals, ob die Grundfläche der Schabotte noch voll und ganz auf der Dämmschicht ruht. Diese Prüfung geschieht durch die Kanäle (a 3). Wenn ja, steckt man die Ankerschrauben durch die Hammeraugen in das Fundament und der Hammer wird mit Zementspeise untergossen. Stellt man fest, da die Schabotte auf der Eisen filzplatte nicht gleichmäig aufliegt, müssen die unter dem Hammer angebrachten Eisenkeile so angezogen bzw. der Hammer mit der Schabotte so ausgerichtet werden, bis dieses der Fall ist. Jetzt kann der Hammer untergossen werden. Der seitliche Zwischenraum zwischen Fundament und Schabottenfu wird mit Hartholzbrettern ausgefüllt. Nach Erhärten des Betons werden dann die Ankerschrauben angezogen.
Der Hammerführer hat stets darauf zu achten, dai der Bär (b) nicht mehr aus der Führung (c) heraushängt, als das Ma auf dem Bär angibt, damit zwischen Bärkolben und Führung bei tiefster Bärstellung noch 20 mm Spielraum verbleiben. Bei zu tiefstehendem Bär würde der Bärkolben auf die Führung schlagen und Schaden verursachen. Bei zu hochstehendem Bär würde der Hub vermindert.
Die Schlagzahl des Hammers ist infolge der Wirkungsweise, welche bekanntlich auf elastischer Luftkupplung zwischen Antriebs- und Bärkolben beruht, stets gleich der Tourenzahl der Schwungradwelle. Bei höherer Tourenzahl als angegeben, lät sich der Hammer nicht mehr sicher steuern. Der Kraftverbrauch wird wesentlich gesteigert. Das Gesenk (a) und der Einsatz (a2) sind durch eineNase gegen seitliches Verschieben gesichert. Die Gesenkkeile müssen sorgfällig eingepat werden. Es genügt alsdann ein mäiges Antreiben mit einem Handhammer. In den ersten Tagen nach der Inbetriebnahme des Hammers mu der Keil im Obergesenk mehrmals nachgetrieben werden. Ganz besonders ist darauf zu achten, da das Bärgesenk bei den Typen "L" nicht vorsteht, da sonst die Bärführung beschädigt werden kann. Der Bär ist abgeflacht und wird durch die Schienen (1) geführt. Diese Schienen sind mit der Bärführung (e) verschraubt. Sollte mit der Zeit der Bär (b) in seiner Führung zu lose gehen, sind die Schienen zu ersetzen.
Die beiden Schalldämpfer (d) besitzen ausziehbare Einsätze, welche in regelmäigen Abständen, ja nach Inanspruchnahme des Hammers, in Pertoleum zu reinigen sind.
III. Schmierung
Die infrage kommenden ölqualitäten werden der beillegenden Schmierstoffempfehlung entnommen.
Schmierung der Zylinder: Lufth. 40 - 175 kg
Den beiden Zylindern wird durch elnen automatischen Öler (r) Schmiermittel zugeführt. Die Einstellung der Schmiermenge geschieht durch die Handschraube (rl) und kann durch das Schauglas (r2) kontrolliert werden. Bei Stillsetzen des Hammers setzt auch der automatische Öler selbsttätig aus. Es ist deshalb hierfür nicht erforlich, die Handschraube (rl) zu betätigen. Bei Frostwetter empfiehlt sich, vor Inbetriebnahme angewärmtes Öl in den automatischen öler nachzufüllen.
Schmierung der Zyiinder: L - ufth. 200 - 250 kg
Den beiden Zylindern wird durch eine Ölpumpe Schmiermittel zugeführt. Wirkungsweise und Wartung sind der beiliegenden Bedienungsanleitung zu entnehmen.
Allgemein
Die Schmierung der Zylinder hat so zu erfolgen, da beim Arbeiten des Hammers der Bär stets mit einem leichten Ölfilm überzogen ist.
Vor Inbetriebsetzung des Hammers werden die Schrauben (o) entfernt und den Zylindem Öl zugeführt.
Schmierung des Antriebes
Das Kurbelzapfenlager wird durch die Staufferbüchse (m) geschmiert. Sie wird mit Wälzlagerfett der Gruppe C gefüllt. Die Schmierung des Kolbelbolzens erfolgt selbsttätig. Die Staufferbüsche ist nach Lösen des seitlichen Ständerdeckels zu erreichen. Die Schmierung der beiden Lager im Getriebeträger wird durch einfüllen von Öl der Gruppe A in den Drehölen (m1) vorgenommen.
IV. Steuerung
Die gezeichnete Stellung des steuerschiebers (s) entspricht dem Durchschlagen des Bärs. Durch Drehen des schiebers in Pfeilrichtung werden leichtere Schläge erzielt. Wenn die Steuerung in dieser Drehrichtung schlielich an einen Anschlag stöt, steht der Bär in seiner höchsten Lage.
Leerlauf des Hammers wird durch Zurückziehen des Anschlags (v) und durch Weiterdrehen des Schiebers in Pfeilriehtung bis zum Anschlag (t) erreicht. Bei dieser Stellung wird auch der Antriebsmotor eingeschaltet.
Um einen einzelnen Schlag zu geben, lät man den Bär in seiner Hochhaltestellung leicht anschwingen. Durch plötzliches Drehen des Schiebers auf Durchschlagen und Zurtickziehen des Schiebers im Moment des Schlages auf Hochhalten erzielt man einen einzelnen Schlag. Die einzelnen Schläge können nach Wunsch in beliebiger Zahl aus dem Rythmus des Arbeitskolbens gegeben werden.
Soll der Bär auf das Schmiedestück aufgepret werden, so ist der Anschlag (v) nochmals zurückzuziehen und der Schieber weiterzudrehen, bis die Fläche (u) gegen den Anschlag (tl) stöt.
V. Kühlung
Bei ununterbrochener Tätigkeit des Hammers empfiehlt es sich, die Schieberwasserkühlung an die Wasserleitung anzuschlieen. In diesem Falle wird der Anschlustutzen (e) des Hammers mit der Wasserleitung unter Zwischenschaltung eines Regulier- u. Absperrhahnes verbunden. Das Abflurohr wird am hinteren Flansch (f) angeschlossen. Der Hammer kann bei einwandfreier Schmierung ohne weiteres eine Zylinder-Temperatur von 60-800 C annehmen, auch ohne Wasserkühlung und ohne da der Hammer Schaden erleidet. Bei Frostgefahr ist das Wasser aus dem Steuerschieber durch Entfernen der Schrauben (g) abzulassen.
Merkur-Druckerei L. Lohmacher, Häckeswagen 500, 1. 1961
Gruss aus der Schweiz
www.schmiede-wirz.ch
Paul