Suche Infos über Nicker Anton Wingen Jr.

Morales

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Habe kürzlich aus einer Laune heraus einen Nicker erstanden, dessen Handlage mich total begeistert. Das gute Stück scheint auch nicht mehr das jüngste zu sein, aber das ist auch nur geraten. Zum Messer selbst: Die Klinge ist definitiv nicht rostträge (jeglicher Zusatz 'rostfrei' fehlt auch), die Endkappe vom Griff ist genagelt (klappert etwas) und auf der Klinge steht 'Eichenberger'. Die Scheide ist leider an der einen Seite durch das Messer eingeschnitten.

Und da Bilder mehr sagen...

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Um zum Punkt zu kommen: Ich wäre für jede weitere Info dankbar, hier im Forum steht zwar einiges zu der Firma Anton Wingen, mir geht logischerweise eher um das Messer selbst, sprich Alter etc.
Danke schon mal im Voraus!

Gruß,
Carsten
 
Ich versuche es nochmal...^^ Bin wirklich für jede Information dankbar, auch wo ich die nötigen Infos finden könnte. Zumindest das ungefähre Alter würde ich gern in Erfahrung bringen. Benutzen werde ich das Messer eh, egal wie alt, sobald ich die Scheide ausgetauscht habe.

Gruß,
Carsten
 
Hallo Carsten,
ich hätte schon längst geantwortet aber ich werde aus dem Messer nicht schlau. :confused:
Fangen wir mal mit der Scheide an: sieht definitiv nach Wingen aus, scheint aber nicht die Originalscheide zum Messer zu sein, möglicherweise jüngeren Datums. Der Abstand zwischen Scheidenmund und Sicherungsriemen erscheint mir für die Grifflänge zu groß.

Was mich am Messer stutzig macht ist die Markierung am Fingerschutz - habe ich so an einem Nicker, speziell an einem Wingen-Messer, noch nicht gesehen. Ich kenne nur die diversen Markenzeichen auf der Klingenflanke eingeprägt oder geätzt. Der Schriftzug "Eichenberger" sieht nach (Original-) Prägung aus, das "A.W.Jr." sieht mir für eine Prägung zu scharfkantig aus, möglicherweise wurde dieser nachträglich eingraviert.

Das Alter kann ich auch nur raten, aufgrund der Griff-Patina und des Klingenstahls würde ich 40er bis 50er Jahre tippen, möglicherweise auch noch älter.

"Original Wingen" würde ich nicht unterschreiben.

Meine Vermutungen aufgrund der vorliegenden Bilder, möglicherweise liege ich damit falsch. :rolleyes:

Gruß, Rastenkratzer
 
Erstmal ein großes Dankeschön für deine Ausführungen! Das mit dem Abstand ist mein Fehler, da ich kein Foto des Messer in der Scheide reingestellt habe, das passt aber bei dem Messer. Meine Fotos hier verzerren das wegen der Perspektive. Ich schick da nochmal ein paar Fotos nach.
Nächster Punkt: Der Schriftzug am Ricasso. Sollte er nachträglich angebracht worden sein, frag ich mich nur wann und warum? Ne große Wertsteigerung hat es nicht gebracht, zumindest habe ich nicht viel für das Messer gezahlt.
Das mit dem Alter klingt wie Musik in meinen Ohren, denn damit wäre dieses Messer der Methusalem in meiner 'Sammlung'/Anhäufung. Nochmal danke!

Gruß,
Carsten
 
Grundsätzliche Infos zur Firma finden sich in diesem Beitrag,

Othello Wingen - Remake oder Fake?

findet sich unter Suchen.

mehr weiss ich aber auch nicht.
Dein Messer ist jedenfalls sehr offensichtlich alt.

R.
 
Den Thread kenn ich (noch ist er direkt neben meinem in der Übersicht ;) ), aber mein Messer ist nun wirklich keins, dass es wert wäre zu fälschen. Dachte ich mir zumindest...
Naja, ich werde das gute Stück nun erstmal versuchen scharf zu bekommen und eine neue Scheide bestellen. Thx guys!

Gruß,
Carsten
 
Nicker Anton Wingen Jr.

Nicker dieser Art gab es von Anton Wingen bereits mindestens seit 1910, dieser Link zeigt einige Modellvarianten:

StiletsAWJR.jpg


Die damalige Bezeichnung lautete "Stilet", und es gab sie abweichend zu der Abbildung auch mit Gürtelscheide (ohne metallenes "Mundstück", exakt wie in diesem thread abgebildet, teilweise auch mit in anderer Höhe positioniertem Sicherungsriemen.

Die Klingenmarkierungen sind ohne Zweifel ungewöhnlich.
Üblich ist natürlich eine Herstellermarkierung prägnant sichtbar auf der Vorderseite der Klinge. Katalogabildungen von Anton Wingen Jr. zeigen dies erwartungsgemäß auch.
Allerdings boten Solinger Hersteller als Kundendienst Ihren Händlern und Stadtschmieden für Reparaturzwecke auch lose Klingen an - die heutige "Ex-und Hopp-Mentalität" gab es damals noch nicht, und die niedrigen Lohnkosten ließen eine Reparatur oder den Ersatz von verschlissenen Klingen in vielen Fällen wirtschaftlich erscheinen.
Bei Abnahme entsprechender Stückzahlen wurden auch kundeneigene Markierungen angebracht ... und die eigene Herstellermarke meist dezent und abweichend von der üblichen Form angebracht.

Grüße
cut
 
Danke cut, das hilft mir ungemein! :super: Da hat sich wohl ein kleiner Sonderling zu mir verirrt...

Gruß,
Carsten
 
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