Ein kleiner Tip zum Spielen: Fischhautfeilen kann man sich auch selbst machen. Georg v. Tardy hat mich auf die Idee gebracht und es hat besser als erwartet funktioniert.
Als Ausgangsmaterial eignen sich Abschnitte kleiner Flach- oder Vierkantfeilen. Bei Vierkantfeilen muß man nicht einmal umschmieden- ein leichtes Abkröpfen und Biegen genügt. Bei Flachfeilen nimmt man ein Stück, das die Angel und etwa 3-4 cm Feile enthält. Das wird so umgeschmiedet, daß die Angel nicht mehr in der Mitte des Feilenabschnitts liegt, sondern eine Verlängerung der Rückenseite bildet. Das eigentliche Feilenstück wird so geschmiedet, daß es etwa die Form eines halben Weidenblatts hat. Das klingt kompliziert, ist aber ganz einfach. Wenn man eine Fischhautfeile mal gesehen hat, weiß man, wie umzuformen ist und das geht mit ein paar Schlägen.
Die gewölbte hohe Kante der Flachfeile oder das gebogene Teil der Vierkantfeile erhält nun die Zähne. Man sollte sich drei solche Feilen machen mit je einer, zwei und drei Zahnreihen. Man kann die Zähne mit einer feinen Säge einsägen oder-besser- mit einem scharfen Meißelchen einschlagen. Ob man sie auf Zug oder Druck stellt, ist Geschmackssache. Die Profigeräte, die ich gesehen habe, arbeiten auf Druck.
Bei zwei oder mehr Zahnreihen müssen die Zähne noch der Länge nach geteilt werden. Das geht mit einer Puksäge problemlos. Die Teilung wird noch mit einer feinen Dreikantfeile nachgefeilt. Dann wird gehärtet und angelassen. Da keine Schockbeanspruchungen auftreten, genügt strohgelb.
Dann kann man eigentlich schon loslegen. Mit der Feile mit einer Zahnreihe werden die Umrisse festgelegt, dann wird mit zwei Zahnreihen weitergearbeitet und zwar so, daß die äußere Zahnreihe in die Spur der ersten Reihe kommt und von dieser geführt wird.
Ich habe, nachdem ich die Fischhautfeilen gemacht hatte, auch einen Satz von Profifeilen bekommen- sie funktionieren auch nicht besser.
Für mich stand ohnehin der Spaß am Werkzeugmachen im Vordergrund- für perfekte Fischhautschnitte sollte man zeichnen können und künstlerisch begabt sein.
Das ist ähnlich wie bei der Kofgari-Technik-ich weiß, wie es geht und kann die Werkzeuge dafür machen, aber schöne Arbeiten mit dieser Technik mache ich in diesem Leben nicht mehr.
MfG U. Gerfin