Suche Rettungsmesser fürs Kajak

Thunder001

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Hallo Community,
wie der Titel es schon verrät, bin ich auf der Suche nach einem Rettungsmesser. Bevor mir der Gedanke mit einem Fachforum gekommen ist habe ich mich natürlich schon alleine etwas umgesehen. Ich habe mir das "Aqualung Squeeze Lock" bestellt gehabt und dann festgestellt, dass es überhaupt nicht meine Wünsche erfüllt. Abgesehen davon, dass es absolut stumpf geliefert wurde (oder ist das üblich?), war der Wellenschliff sicher auch nicht zu mehr zu gebrauchen als ein Brötchen auf zu schneiden. Daher habe ich jetzt schon etwas weiter gesucht und bin auf das "NRS Pilot Knife" gestoßen. Dieses Messer gefällt mir recht gut. Nur leider ist es schwierig ausführliche reviews zu finden und gleichzeitig einen passenden Händler.
Daher nun meine Bitte an euch: Vielleicht kennen ja manche von euch das Pilot Knife und können mir eine Rückmeldung dazu geben. Ansonsten bin ich auch für alle abweichenden Vorschläge offen, die den nachfolgenden Fragenkatalog großteils erfüllen. Ich bin auf jedenfall gespannt ob ihr mir weiter helfen könnt und möchte mich jetzt schonmal ganz herzlich für die Mühe (alleine meine Suche zu lesen) bedanken!


Fragenkatalog

* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
ja

* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
feststehendes Messer

* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Das Messer ist als Rettungsmesser gedacht. Es sollte eine zuverlässige Halterung haben und nur mit einer Hand, möglichst intuitiv bedient werden können. Es sollte keine Spitze haben, eine brauchbare Säge, am besten einen Gurtschneider und eben eine normale Klingenfläche. Noch dazu MUSS es Rostfrei bleiben. Daher sollte es vielleicht aus Titan oder ähnlichem sein.

* Von welcher Preisspanne reden wir?
Das Messer sollte nicht zu teuer werden und sich im Rahmen von ca. max 100-150€ bewegen.

* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Hierbei ist wichtig, dass es sich im Rahmen der Gesetze befindet, nicht zu groß ist (um nicht beim paddeln zu behindern) und gleichzeitig groß genug ist um sicher in der Hand zu liegen und auch mal einen Ast durch zu sägen.
In Zahlen: Es sollte Gesamt nicht länger als 200mm sein und von der Klinge nicht länger als 90mm.

* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Zu den den Materialien: Alles muss robust, wasserfest und haltbar sein.
Zum Stil: Möglichst modern, am besten auch in verschiedenen Farben erhältlich.

*Bei feststehenden Messern stellt sich hier auch die Frage nach der Scheide: Leder, Kydex oder ein anderes Material?
Am besten aus Kunststoff. Sie sollte gute Befestigungsmögichkeiten bieten, das Messer sicher halten und es gleichzeitig leicht mit nur einer Hand freigeben.

* Welcher Stahl darf es sein?
Am liebsten wäre mir natürlich ein Messer aus Titan. Wobei das den Preis deutlich in die höhe steigen lässt. Da das Messer oft im Wechsel feucht-trocken-feucht... wird und ich es sicherlich nicht immer gleich nach dem Einsatz entsprechend pflegen kann, sollte das Material einfach unanfällig sein.

* Klinge und Schliff?
Hier bin ich, bis auf die fehlende Spitze, sehr flexibel.

* Linkshänder?
nein.

* Bezugsquelle?
egal.
 
Moin moin,

ich als Taucher verwende das Squeezelock in der Titan Version.
Ich habe damit schon mehrfach Tampen von Fendern oder Festmacherleinen die in Bootsschrauben waren geschnitten.
Dafür reicht die Schärfe.
Ich habe das Messer seit 2 Jahren, bin überwiegend in der Ostsee unterwegs. Man muss sich wirklich nicht um Pflege kümmern.
Ich habe nun zusätzlich eine Rettungsschere in einem Kydexholster dabei. Siehe Link unten Eintrag 554.
http://www.messerforum.net/showthread.php?80939-KEIDECHSE-GUT-IN-FORM/page19&highlight=bunt
 
Moin Simpel,

vielen Dank für deine Antwort. Das Squeeze hat mir persönlich überhaupt nicht gefallen und ich habe es gleich wieder zurück geschickt. Eine Schere ist wohl auch nicht optimal für meinen Verwendungszweck geeignet. Ich suche ausschließlich ein Messer.
 
Das Spyderco AquaSalt würde ich wohl selbst verwenden, das gibt es aber nur mit schwarzem Griff (oder aus zweiter Hand
mit gelbem Griff), und eine Spitze hat es auch.
Neu scheint das Mora 541 Marine Rescue zu sein: Größe passt, feine Sägezahnung, abgerundete Spitze, sehr kleiner Preis...
Sollte Deinen Vorstellungen recht nah kommen.

Aber Ast damit durchsägen ist wohl nicht.

Viele Grüße, Martin
 
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Moin,

ich persönlich würde ein Fixed nehmen.
Wenn ein Folder wäre das eventuell was:
http://www.seareq.de/de/produkte/beta-titan-messer
Aber meine Erfahrung auf und unterwasser,mit nassen klammen Fingern, sind Klappmesser eher schlecht.
Wobei ich dazu sagen muss das ich auch im Winter unterwegs bin.
Das Mora Marinerescue hatte ich auch schon in den Händen, finde es eigentlich ganz gut.
Da ich mit meinem Titan Messer zufrieden bin gab es jedoch keinen Grund zu wechseln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht, ob so eine eierlegende Wollmilchsau wirklich optimal ist, wenn es mal darauf ankommt.

Astsäge etc. ist an einem Rettungsmesser eher ungewöhnlich. Und alles, was Du Dir an Zusatzfunktionalität mit ans Messer packst, ist bei einem wirklichen Rettungseinsatz eher kontraproduktiv.

Was ich da immer am ehesten empfehle, ist das sehr bewährte Bear Claw von CRKT.

Einer der größten Vorteile ist das Fingerloch, das gerade in einem Umfeld, in dem Fallenlassen gleichbedeutend mit Totalverlust ist, einen eventuell lebensrettenden Nutzwert darstellt. Und die Zytelscheide läßt sich überall dranschrauben und sehr gut bedienen.

Mit der stumpfen Spitze und dem gebogenen Wellenschliff kannst Du auch unter einen eng am Körper liegenden Gurt o.ä. einfädeln und sauber und effektiv trennen.

Ansonsten fällt mir noch das FKMD Servator ein. Damit kann man auch noch mal hebeln oder so, in gewissem Umfang.

Aber ich würde wahrscgheinlich eher auf eine Kombination von Bear Claw und einem zweiten Messer für die übrigen Anwendungen setzen.
 
Meine Meinung zu den Locks ist, das alle sicher genug funktionieren. Klar gibt es Vergleichstest, wo die Locks mit Gewichten belastet werden, um sie so mit einander zu vergleichen. Da schneiden Backlock in der Regel deutlich besser ab. Wirklich Aussagekräftig ist das aber nicht wie ich finde, da ein Klappmesser für solche Anwendungen eh nicht gemacht ist. Das größte Problem für die Locks sind sind eh Vibrationen, da versagen sie am häufigsten. Grundsätzlich sollte man mit einem Klappmesser einfacht nicht hacken, batonen oder hebeln, dann hat man auch keine Probleme.
 
Mitte diesen Jahres habe ich mir über genau das Selbe Thema Gedanken gemacht.

Was ich da immer am ehesten empfehle, ist das sehr bewährte Bear Claw von CRKT.

Daran hatte ich auch gedacht. Ich habe aber keine Angabe über die genaue Größe des Fingerlochs gefunden. Da ich beim Paddeln mitunter auch Neoprenhandschuhe trage, war ich mir nicht sicher, ob das passt - 30mm wären für mich o.k., 28 mm schon recht knapp.

@ beagleboy: Kannst Du den Durchmesser angeben?

Für mich habe ich zwischenzeitlich eine "Billiglösung" gefunden. Ich habe ein altes Spyderco Endura 3 mit Vollwelle recycled. Die Spitze und die ersten Millimeter bis zum Beginn der Serrations wurden verrundet, so dass ich nicht versehentlich einsteche. Beim Paddeln hält der Clip das Messer außen auf der Schwimmweste und ist mit einer kurzen Fangleine gesichert. Ein Fixed ist im Notfall sicher besser zu bedienen. Aber da ich seit Jahren mit Klappmessern arbeite, geht das für mich in Ordnung, zumal das umgearbeitete Endura immer noch recht universell zu gebrauchen ist. Ach ja, ich bin überwiegend im Süßwasser unterwegs. Wenn Du viel am Meer paddeln gehst, dann wäre ein Spyderco aus der "Salt-Serie" eine Alternative, wie C89YL oder als Fixed FB31YL.

Eine Baumsäge (Klappsäge) ist bei kleinen Flüssen/Wildbächen mitunter hilfreich. Die würde ich, wenn die Gewässerbeschreibung auf Baumhindernisse hinweist, aber separat im Kajak verstauen. Im Boot sitzend zu sägen ist mM. keine wirkliche Option. Da sich dünne Äste meist irgendwie wegdrücken lassen, brauche ich eine Säge eh nur für gröbere Dinge und da wäre mir eine 10cm Mini-Säge zu wenig. Ich hab für solche Fälle eine eine Orikomi Klappsaege 250 mm dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Meinung zu den Locks ist, das alle sicher genug funktionieren.

Klar, aber ich würde in so einer Situation, mit nassen, ggf. klammen Fingern etc. nicht unbedingt ein Klappmesser öffnen müssen. Das birgt einfach eine vielfache Verlustgefahr im Vergleich zu einer Konstruktion wie dem Bear Claw.

Im Prinzip kann das Konzept auch noch weiter minimalisieren, mit einem der Rescue Hooks von Fox.

Der rote ist aus seewasserbeständigem Stahl und bietet mit der großen Grifföse ebenfalls ein sehr sicheres Handling mit wenig Verlustpotential.
 
Ich habe aber keine Angabe über die genaue Größe des Fingerlochs [des CRKT Bear Claw] gefunden. Da ich beim Paddeln mitunter auch Neoprenhandschuhe trage, war ich mir nicht sicher, ob das passt - 30mm wären für mich o.k., 28 mm schon recht knapp.

@ beagleboy: Kannst Du den Durchmesser angeben?

Davon ist es weit entfernt; wir haben da knappe 22mm Durchmesser.
 
Davon ist es weit entfernt; wir haben da knappe 22mm Durchmesser.

Da krieg ich meinen kleinen Finger rein, ohne Handschuhe :D

Edit:

Zu Hause mal gemessen, um die Sache zu objektivieren. Bei 22 mm Lochdurchmesser geht der Zeigefinger geradeso rein, aber nicht mit Handschuhen...
 
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Vielen Dank für die vielen Antworten!

Das Messer sollte auf jedenfall eine feststehende Klinge besitzen. Viele haben ihr Messer in einer Tasche an der Weste verstaut. Das halte ich jedoch für problematisch. Gerade wenn man länger unterwegs ist, aufgeweichte/kalte Hände hat und es dann schnell gehen soll/muss. Außerdem kann (ich will es nicht hoffen) es auch gut sein, dass ich selbst in eine Gefahrensituation gerate. Unterwasser muss es dann einfach schnell und zuverlässig funktionieren. Also halten wir fest: für mich persönlich kommt nur eine feststehende Klinge in Frage.

Zur Befestigung: Da ich nicht "nur" den Fluss runter fahre, sondern auch gerne in Walzen spiele, kann es gut sein dass temporär viel Druck auf Messer und Scheide wirken. Daher ist für mich eine gute Halterung sehr wichtig. Denn wenn das Messer unterwasser raus gedrückt wird und dann nur an einer Sicherungsleine um mich rum "fliegt" ist das sicherlich keine plus für meine Sicherheit.

Kommen wir zu euren Empfehlungen: Vielleicht zuerst ein Wort zum Sägen. Ich möchte damit keine Bäume fällen. Wenn ich den Eindruck erweckt habe tut es mir leid. Aber wenn mir ein Ast im Weg ist, der sich nicht einfach abbrechen lässt, dann möchte ich diesen Ast mit dem Messer zumindest soweit in seiner Stabilität schwächen können, dass er sich abbrechen lässt. Ansonsten halte ich nicht soviel von diesen line cutters. Natürlich kann man mit ihnen viel machen und gerade bei Seilen sind sie sehr effektiv. Aber mir sind sie einfach nicht flexibel genug. Das FKMD Servator gefällt mir von den Empfehlungen am besten. Zumindest von der Erscheinung der Klinge. Was die Scheide hält weiß ich allerdings nicht. Ebenso ist die Farbe eher zweitrangig für mich. Wenn es nur eine Farbe gibt ist das also auch nicht schlimm.

Was denkt ihr denn über das Pilot Knife?
 
Ich bin auch 20 Jahre lang Kajak gepaddelt, Holsteinische Schweiz und Ostsee. Dabei war immer das Gerber Cliplock an der Weste angeclippt. Die scharfe Spitze hatte ich sheepfootmäßig verrundet. Das Messer war aus 440A und hat praktisch nie Rost angesetzt, außer als es mal längere Zeit im Boot rumgelegen hat.
Das Messer wird nicht mehr hergestellt. Wollte nur sagen, um den Rost muss man sich bei modernen Stählen wenig Gedanken machen. Auf glasperlgestrahlte klingen sollte man verzichten, da können auch rostfreie schnell mal Flugrost ansetzen.
Zum Thema Ast abschneiden: Mein Zweitmesser beim Paddeln war für Lagerarbeiten immer ein 111er Victorinox Einhandmesser u.a. mit Säge. Die Sägen von Victorinox sind in der Hinsicht unschlagbar. Sägerücken an einem feststehenden Messer sind Notbehelf und eine Gefahr für die Finger des Benutzers.
Bei Flusstouren hatte ich auch gerne noch die Fiskars Teleskopsäge griffbereit im Boot, um z.B. auf der Obertrave mal einen querliegenden Ast wegzusägen etc.
 
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Das Messer sollte auf jedenfall eine feststehende Klinge besitzen. Viele haben ihr Messer in einer Tasche an der Weste verstaut. Das halte ich jedoch für problematisch. Gerade wenn man länger unterwegs ist, aufgeweichte/kalte Hände hat und es dann schnell gehen soll/muss.
Da halte ich den geübten Umgang mit dem Messer viel wichtiger. In Stressituationen kann auch das Ziehen aus der Scheide problematisch werden. Das Spyderco Assist hat einen recht großes Loch in der Klinge und einen guten Klingenheber. Damit ist selbst da öffnen mit Handschuhen sehr leicht.
 
Das Spyderco Assist ist prinzipiell sicherlich ein gutes Messer. Aber ich wiederhole mich gerne nochmal. Für mich persönlich suche ich ein Messer mit feststehender Klinge. Es ist ja lieb dass ihr viele Vorschläge macht. Aber ein Klappmesser kommt für mich einfach nicht in Frage. Trotdem danke für die netten Posts. Versucht euch nur bitte an meine Vorstellungen zu halten. Danke ;)
 
ein paar feststehende:
Schon mal die zwei Verisonen des Hubertus RRK angeschaut?
Oder das Gerber River Mate? Gibts auch in Leuchtfarben.
Das Spyderco Enuff wurde schon genannt, ist auch innerhalb des gesetzten Preisrahmens erschwinglich und bietet vermutlich den besten Rostschutz diesseits von Titan.
Für Titan müsstest du wohl auf reine Tauchmesser umschwenken, aber die sind i.d.R. größer, extra schwer und haben ausladende Beinscheiden mit Gummibändern; nichts für an die Weste.
 
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