Suminagashi platzt beim Härten auf

hardc0re

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Tag, ich habe seit 2 Tagen folgendes Problem: Ich benutze schon länger Suminagashi Flachstahl von Dictum und Wolfknives (5,5mm dick), eigentlich schliff ich immer direkt Klingen aus dem Flachstahl, da mir dieser aber zu dick für vernünftige Messer war schmiedete ich mir einen 25cm Abschnitt auf einen 4mm Flachstahl runter, aus diesem schliff ich dann das Messer.

Nun zum Problem: Jedesmal.. wenn ich härte und mir das Messer danach ansehe ist ein Riss da über die komplette klinge, genau durch die Mittellage, gerade eben bei meinem 2ten versuch genau das gleiche.. wieder Stunden für den A...

Ohne zu schmieden war das nie der Fall.. ich kapiers einfach nicht wie ein riss genau in der Mittellage sein kann die ja eigentlich nur aus einer Stahlplatte bestehen sollte.

Es ist der Suminagashi mit 11 Seitenlagen und einer Mittellage weisser jap. Papierstahl.


 
"......... schmiedete ich mir ...... " ? Du weißt aber schon, was Du da machst? So in Sachen Temperaturführung bei rostfreien Klingenstählen und Wärmebehandlung nach dem schmieden?
 
AchimW: Es ist kein Rostfreier Stahl, es ist kein Pm-Suminagashi sondern der ganz normale mit nichthärtbaren rostenden Aussenlagen und Härtbarem Kern.

Gehärtet wird er ganz normal bei 800° , abgeschreckt in Rapsöl (nicht wie der Pm-Suminagashi bei ca 1000° und "anlassen/abkühlen in Luft")

MFG.
 
Altbekanntes Problem beim Suminagashi von Dictum. Hatten ich und auch andere hier aus dem Forum vor einigen Jahren mehrfach, Längsrisse mittig in der Kernlage am Klingenrücken.

Hatte dann bei Dick reklamiert und mich mit dem freundlichen und kompetenten Herren vom Customer Service unterhalten. Als der dann mit Begründungen kam dass die einzelnen Lagen vielleicht nicht optimal haften weil sie vor dem Verlöten vielleicht nicht ganz frei von Fett- und Ölrückständen waren hab ich mir zum Thema Kompetenz so meine Gedanken gemacht........

Immerhin war man so grosszügig und hat das Restmaterial ersetzt, ohne jede weitere Stellungnahme.

Meiner Meinung nach kommen die Risse daher dass die Summinagashi Tafeln auf der Tafelschere in Streifen geschnitten werden und es hier bereits zu Vorschädigungen kommmt wenn das Material nicht optimal geglüht ist. Die Japaner kochen halt auch nur mit Wasser, bzw. Schmieden auch nur mit Stahl......
 
Zuletzt bearbeitet:
ArminII: Das ist ernüchternd ;/... ich hatte auch schonmal einen Meter Suminagashi zurückgehen lassen weil die Mittellage komplett schräg dringelegen hat und man so unmöglich was draus machen konnte.. Glaubten sie auch erst als ich ihnen das teil zurückschickte.. dann meinten sie das sie ein Bild davon nach Japan schicken würden..,achja.. und er meinte das sie den viel verkaufen würden und nie jemand Probleme mit ihm hatte ;)

Naja.. dann kann ich mir meine weiteren versuche eigentlich sparen.. obwohl der geschmiedete Suminagashi viel schöner aussieht durch die starke Wellung.. hmpf..
 
Also das mit der Tafelschere glaube ich nicht wirklich, denn quasi alles Barrenmaterial, das ich verkaufe, wird, wie überall in der Industrie üblich, ebenfalls so zugeschnitten und bei tausenden von Barren ist da noch nie was geplatzt. Wenn das auch mit Material direkt vom Lieferanten passiert ist, dann haben die schon beim Walzen des Materials irgendwas falsch gemacht. Falls nicht, dann haben sie eine unglückliche Kombination von Kern- und Aussenlagen gewählt, die bei der WB so sehr am Material zerrt, dass es in der Mitte aufgeht. Gesehen hab ich so was auch schon bei anderen, hausgemachten Sandwiches.
 
... Achim meint unter anderem das hier ...
ist mir 2005 passiert :glgl:
Schneidlage 140Cr6 (Feilenstahl) mit 20MnCr3 (Feinkornbaustahl mit hoher Festigkeit) als Außenlagen.

P1030457.jpg P1030458.jpg P1030461.jpg P1030464.jpg

Auf den Bildern sieht das Gefüge etwas grob aus - das täuscht! Ist mittlerweile nur schon etwas angegammelt.
Der Feilenstahl hat ein supersamtiges Gefüge mit muscheligem Bruch. Er wurde einfach von den Flanken derb auseinandergerissen.
Müsste ich eigentlich noch mal versuchen ...

Herzliche Grüße aus Stuttgart,
Jost
 
Nun.. ein halbes Jahr später... kaufte ich mal wieder bei Dictum Stahl.. diesmal Dreilagenstahl... Mittellage weisser Papierstahl....,und schon wieder hab ich 3 Messerrohlinge versaut, alle die ich bisher gemacht hab.

Ich frag mich mittlerweile echt was mit diesem verdammten weissen Papierstahl "abgeht".., es kann natürlich auch an mir liegen.. ich härte in Gasesse mit Typ K Thermoelement und Thermometer,die Temperatur in der Esse wird aber wohl nicht an allen stellen gleich sein.

Jedes Messer ist schonwieder nach dem härten auf ganzer länge gerissen wie im ersten Post.

Gehärtet hab ich ca bei 950° lauft anzeige des Thermoelements .. (würde die Glühfarbe einfach mal als Normales Orange bezeichnen),... (beim rausnehmen aus der esse kühlt Der Rohling ja auch ziemlich schnell aus an der Luft) niedriger kriege ich die Temperatur nicht.. da der Propanregler nur von 0,5-4 Bar geht.

Gehärtet wird der besagte Stahl laut Anleitung bei 840°, Können diese paar grad wirklich so einen derben unterschied machen das es bei 50 oder 100° weniger nicht reissen würde?

Ich versteh ohnehin immernochnicht wie grad die Mittellage reissen kann die doch eig nur aus einer unverschweissten Lage bestehen sollte.

Ich hab irgendwie im Gefühl das wenn ich nun noch eins versuche.. und das wirklich "kälter" härte.. ich genau die selben risse haben werde..

 
Hallo Leute,

ich hatte ein mal das Problem das eine kleine Folderklinge aus Dreilagenstahl einen kleinen Riss an der Klingenwurzel hatte. Ich hatte diese noch mit Wasser abgeschreckt. Mit Öl ist mir das nicht mehr passiert.

Der Grund für das Reissen ist wahrscheinlich dass das Martensit in der Innenlage sich durch das Härten weiter ausdehnt als die austenitischen Außenlagen ( Denken wir an die Krümmung eines Japanischen Schwertes bei selektiver Härtung) und die dadurch entstehende Zugspannung reißt die spröde Kernlage auf. Um diesen Effect zu verringern hilft es sicher das Öl aufzuheizen damit die Spannungen beim Anschrecken abnehmen. Man sollte auch direkt nach dem Härten anlassen um die Spannungen wegzunehmen.

Grüße

DHO
 
Naja, ich härte ja bereits in Öl, und angewärmt ist es auch leicht, eingetaucht habe ich mit Rücken zuerst, sowie mit Schneide zuerst.. beides das selbe..

"dass das Martensit in der Innenlage sich durch das Härten weiter ausdehnt als die austenitischen Außenlagen ( Denken wir an die Krümmung eines Japanischen Schwertes bei selektiver Härtung) und die dadurch entstehende Zugspannung reißt die spröde Kernlage auf. " <-- Das klingt sehr einleuchtend.. frage ist wie ich das komplett verhindern kann?
 
Hallo,

also ich glaube nicht an Materialfehler. Ich habe diverse Messer, auch lange Kochmesserklingen, aus diesem Material gemacht und keine Probleme gehabt. Bei der Härtetemperatur sollte man auch nicht zu hoch gehen, 820°C völlig aus. Ich erhitze das Öl nicht sonderlich, habe ein relativ kleines Glas, ca, ein knapper Liter, das sich beim Abschrecken stark aufheizt. Vielleicht ist das der Grund.

Grüße

DHO
 
Vermute du meinst diesen Stahl

rk2s7wrb.jpg
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4neej4l2.jpg
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Verwende ich gern,da er eine sehr gute Härte und Schärfe hat :)
Gerissen ist da nie etwas!Härte aber auch nur mit max.845 grad und schrecke in Öl ab
Evtl. Liegt es tatsächlich bei dir an den hohen Temperaturen da du den Fehler ja reproduzieren kannst
Am Material denk ich mal nicht

Gruß Stefan
 
Mal ne dämliche Frage.. Wie taucht ihr ein? senkrecht wie in ein Trinkglas, oder normal waagerecht , mit Rücken oder Schneide zuerst?

Die letzten beiden Tauchte ich zuerst mitm Rücken, da ich so garkeinen Verzug hatte... (und ich mal gelesen hab, das das bei dicken mit 3mm sinnvoll wäre, da es dann gleichmässiger durchhärten würde)
 
Na wohl so ähnlich wie du
Mit Spitze und Rücken zuerst leicht schräg ins Ölbad bis auch die Schneide vollständig drin ist dann leicht Bewegen für ca 2 min und raus :)

Dämliche Fragen gibt es nicht
 
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