howdy,
nach schier endlosem warten ist ja nun kurz vor weihnachten die erste anständige ladung sumpfratten über'n teich geschwommen, und meine battle rat war dabei.
nur so am rande bemerkt ist mir zwischendurch schon mal der geduldsfaden gerissen und dirk konnte mich nur durch gutes zureden davon abhalten, meine bestellung zu widerrufen.
nun ja, jedenfalls ist es jetzt da, das stück stahl mit dem stück gummi dran
beim ersten auspacken wundere ich mich über das leichte gewicht, und grösser sah sie auf den bildern auch immer aus. auf jeden fall für meinen geschmack keinen millimeter zu lang das gerät (auch wenn sie sogar 3mm länger ist als angegeben!
). hier wurde anscheinend ein "sicherheitsabstand" zur battle mistress gehalten, umd keine käufer von den bussemessern abzuziehen.
das messer rasiert, wie man es eben von einem guten messer erwartet, aber aufgrund des grossen schliffwinkels nicht besonders spektakulär.
was mir als perfektionisten sofort auffällt, ist der leicht ungleichmäßige schliff; zuerst einmal ist der schliffwinkel im hinteren bereich geringer und an der spitze gröber (das macht ja auch sinn, um eine robuste spitze zu erreichen), der anschliff ist aber auch nicht überall gleich breit, was mir eher nicht gefällt.
auch sind unter der beschichtung hier und da unebenheiten sichtbar, die zwar die funktionalität in keiner weise beeinträchtigen, aber doch zeigen, dass hier in der verarbeitung recht sparsam umgegangen wurde.
der griff war mir anfangs etwas zu schlank, inzwischen habe ich mich aber recht gut daran gewöhnt.
woran ich mich aber nicht gewöhnen werde ist eine längslaufende "delle" an der linken griffseite. hier ist konkav, was eigentlich konvex sein sollte, und das ist in der blossen hand ziemlich unangenehm! zustande kommt das imho durch schrumpfen des griffmaterials nach dem spritzgiessen (auch an anderen, unwichtigen stellen sichtbar). ob das nur bei meinem messer so ist weiss ich nicht.
die griffoberfläche ist nahezu optimal: sehr griffig im trockenen zustand und mit nassen oder seifigen händen so rutschsicher wie ein messergriff sein kann. das griffmaterial ist also top.
als zwischenbilanz vor dem ersten benutzen (sozusagen nach der gesichtskontrolle
) hatte ich also eher gemischte gefühle: insgesamt ein solides stück, weder besonders formschön noch besonders hässlich, mit einer einfachen, imho nur "upside-down" oder am rucksack gut zu tragenden scheide, keine gravierenden schwächen, aber keinerlei liebe zum detail und ein paar ärgerliche kleinigkeiten (schliff, delle im griff), die einen bei dem preis schon wurmen. immerhin ist es mein bisher teuerster user.
aber als schmuckstück war das ding schliesslich nie gedacht, also raus in den wald und ran ans totholz! bei meinen bisher zwei "hartholz-verklopp-sessions" habe ich das messerchen dann doch schätzen gelernt.
auch wenn die holzhackerqualitäten nicht an mein gränsfors-beilchen rankommen, für ein messer sind sie doch beachtlich. ich habe einen toten, aber harzdurchtränkten (kienholz!) kiefernstumpf bearbeitet, bis mir der arm wehtat, eichenstämme mit so richtig hartem braunem hirnholz bearbeitet, das messer auf bäume geworfen (mit mäßigem erfolg
) und überhaupt auf alles hölzerne eingekloppt, was rumlag
ohne handschuhe merkt man doch deutlich den schlag in der hand, da hätte ich mir vom griffmaterial etwas mehr an dämpfungseigenschaften versprochen. am besten arbeitet man mit gut sitzenden lederhandschuhen (sponsored by BUND
), dann macht das wilde kloppen richtig freude.
nachdem ich wieder drinnen war und festgestellt hatte, dass die beschichtung etwas gelitten hat, aber wohl doch noch länger auf der klinge verweilen wird, kam er obligatorische schärfetest.
und hier fängt die battle rat dann richtig an zu klotzen: mit dem baumen konnte ich weder kleinste scharten noch einen schärfeferlust feststellen! ich hab die geschichte "soundsoviele hanfseile geschnitten und soundsoviel bäume gehackt und trotzdem rasiert meion messer noch" zwar schon von vielen messern gehört, aber selber noch nie erlebt. daher habe ich sie auch nie geglaubt, und tue das bei den meisten messern immer noch nicht.
aber das ding hat nach meinen klopporgien wirklich noch rasiert, zwar nicht mehr so komfortabel wie vorher, aber immerhin.
ich weiss, dass "eine stunde im wald holz hacken" kein wissenschaftliches kriterium ist, aber aus meiner lebenserfahrung glaube ich sagen zu können, dass die ratte bei dieser art von arbeit länger scharf bleibt als alles, was mir bisher untergekommen ist, eingeschlossen mein gränsfors beil. das hackt zwar wie ein weltmeister, aber die anfängliche rasierschärfe ist recht schnell flöten.
nun habe ich also ein messer, mit dem man auf hartholz eindreschen kann, ohne dass man hinterher das bedürfnis hat, es abzuziehen (und das bedürfnis habe ich eigentlich seeehr schnell
)
eigentlich war ich mir sicher, dass die sumpfrattenmacher auch nur mit wasser kochen wie alle anderen. das glaube ich acuh nach wie vor, aber offensichtlich tun die da irgendwas rein, was andere nicht haben
letztendlich muss der stahl aber auch einiges leisten, um den preis zu rechtfertigen. über 220 euro für eine mäßig verarbeitete klinge mit pulverbeschichtung und einem angespritzten griff sind eine stange geld. aber der grösste teil dieses geldes wurde offensichtlich genau da hin gesteckt, wo er bei einem gebrauchsmesser hingehört: in die wärmebehandlung. und damit scheint mir der preis gerechtfertigt, weil ich diese leistung des stahls halt woanders nicht kriege.
so, war vielleicht alles etwas unstrukturiert, aber ich hoffe ihr könnt trotzdem was damit anfangen
nach schier endlosem warten ist ja nun kurz vor weihnachten die erste anständige ladung sumpfratten über'n teich geschwommen, und meine battle rat war dabei.
nur so am rande bemerkt ist mir zwischendurch schon mal der geduldsfaden gerissen und dirk konnte mich nur durch gutes zureden davon abhalten, meine bestellung zu widerrufen.
nun ja, jedenfalls ist es jetzt da, das stück stahl mit dem stück gummi dran
beim ersten auspacken wundere ich mich über das leichte gewicht, und grösser sah sie auf den bildern auch immer aus. auf jeden fall für meinen geschmack keinen millimeter zu lang das gerät (auch wenn sie sogar 3mm länger ist als angegeben!
das messer rasiert, wie man es eben von einem guten messer erwartet, aber aufgrund des grossen schliffwinkels nicht besonders spektakulär.
was mir als perfektionisten sofort auffällt, ist der leicht ungleichmäßige schliff; zuerst einmal ist der schliffwinkel im hinteren bereich geringer und an der spitze gröber (das macht ja auch sinn, um eine robuste spitze zu erreichen), der anschliff ist aber auch nicht überall gleich breit, was mir eher nicht gefällt.
auch sind unter der beschichtung hier und da unebenheiten sichtbar, die zwar die funktionalität in keiner weise beeinträchtigen, aber doch zeigen, dass hier in der verarbeitung recht sparsam umgegangen wurde.
der griff war mir anfangs etwas zu schlank, inzwischen habe ich mich aber recht gut daran gewöhnt.
woran ich mich aber nicht gewöhnen werde ist eine längslaufende "delle" an der linken griffseite. hier ist konkav, was eigentlich konvex sein sollte, und das ist in der blossen hand ziemlich unangenehm! zustande kommt das imho durch schrumpfen des griffmaterials nach dem spritzgiessen (auch an anderen, unwichtigen stellen sichtbar). ob das nur bei meinem messer so ist weiss ich nicht.
die griffoberfläche ist nahezu optimal: sehr griffig im trockenen zustand und mit nassen oder seifigen händen so rutschsicher wie ein messergriff sein kann. das griffmaterial ist also top.
als zwischenbilanz vor dem ersten benutzen (sozusagen nach der gesichtskontrolle

aber als schmuckstück war das ding schliesslich nie gedacht, also raus in den wald und ran ans totholz! bei meinen bisher zwei "hartholz-verklopp-sessions" habe ich das messerchen dann doch schätzen gelernt.
auch wenn die holzhackerqualitäten nicht an mein gränsfors-beilchen rankommen, für ein messer sind sie doch beachtlich. ich habe einen toten, aber harzdurchtränkten (kienholz!) kiefernstumpf bearbeitet, bis mir der arm wehtat, eichenstämme mit so richtig hartem braunem hirnholz bearbeitet, das messer auf bäume geworfen (mit mäßigem erfolg

ohne handschuhe merkt man doch deutlich den schlag in der hand, da hätte ich mir vom griffmaterial etwas mehr an dämpfungseigenschaften versprochen. am besten arbeitet man mit gut sitzenden lederhandschuhen (sponsored by BUND
nachdem ich wieder drinnen war und festgestellt hatte, dass die beschichtung etwas gelitten hat, aber wohl doch noch länger auf der klinge verweilen wird, kam er obligatorische schärfetest.
und hier fängt die battle rat dann richtig an zu klotzen: mit dem baumen konnte ich weder kleinste scharten noch einen schärfeferlust feststellen! ich hab die geschichte "soundsoviele hanfseile geschnitten und soundsoviel bäume gehackt und trotzdem rasiert meion messer noch" zwar schon von vielen messern gehört, aber selber noch nie erlebt. daher habe ich sie auch nie geglaubt, und tue das bei den meisten messern immer noch nicht.
aber das ding hat nach meinen klopporgien wirklich noch rasiert, zwar nicht mehr so komfortabel wie vorher, aber immerhin.

ich weiss, dass "eine stunde im wald holz hacken" kein wissenschaftliches kriterium ist, aber aus meiner lebenserfahrung glaube ich sagen zu können, dass die ratte bei dieser art von arbeit länger scharf bleibt als alles, was mir bisher untergekommen ist, eingeschlossen mein gränsfors beil. das hackt zwar wie ein weltmeister, aber die anfängliche rasierschärfe ist recht schnell flöten.
nun habe ich also ein messer, mit dem man auf hartholz eindreschen kann, ohne dass man hinterher das bedürfnis hat, es abzuziehen (und das bedürfnis habe ich eigentlich seeehr schnell

eigentlich war ich mir sicher, dass die sumpfrattenmacher auch nur mit wasser kochen wie alle anderen. das glaube ich acuh nach wie vor, aber offensichtlich tun die da irgendwas rein, was andere nicht haben

letztendlich muss der stahl aber auch einiges leisten, um den preis zu rechtfertigen. über 220 euro für eine mäßig verarbeitete klinge mit pulverbeschichtung und einem angespritzten griff sind eine stange geld. aber der grösste teil dieses geldes wurde offensichtlich genau da hin gesteckt, wo er bei einem gebrauchsmesser hingehört: in die wärmebehandlung. und damit scheint mir der preis gerechtfertigt, weil ich diese leistung des stahls halt woanders nicht kriege.
so, war vielleicht alles etwas unstrukturiert, aber ich hoffe ihr könnt trotzdem was damit anfangen