T1 als Messerstahl zum Messerbau? (Besser als D2?)

Shimmy

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Hallo,

ich kann bei einem Verkäufer blanken Stahl aus T1 bekommen, welcher einseitig geschliffen ist.

Laut des Verkäufers soll die Schärfe des Stahls viel länger halten und das Gefüge wesentlich feiner als bei D2 sein.

Ich habe noch nie von T1 gehört, wollte mich aber an D2 orientieren. Daher finde ich T1 besonders interessant.
 
Wenn es sich nicht um einen Phantasienamen oder eine spezielle Werksbezeichnung handelt, so ist es der Ur-Schnellarbeitsstahl mit ca. 0,7 % C, 4 % Chrom, 1 % Vanadium und 18 % Wolfram, also um unseren Stahl 1.3355. T 1 ist die amerikanische Bezeichnung nach dem vorherrschenden Legierungselement Wolfram- auf Englisch Tungsten.
Im Vergleich mit D2: Was soll man da sagen ?- Unterhärtet-also unter Verzicht auf die Schnellarbeitsstahleigenschaften gehärtet- ist er sicher zäher als D2, die Verschleißfestigkeit ist durch die besonders harten Wolframkarbide einen Hauch besser, korrosionsbeständig sind beide nicht, für extrem scharfe Schneiden sind beide nicht wirklich geeignet.
Ein großer Nachteil des 1.3355 besteht darin, daß er für den Laien kaum vernünftig zu härten ist. Da braucht es spezielle Salzbäder, um die erforderliche Härtetemperatur von ca. 1250 Grad exakt einstellen zu können.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
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