Tägliche Erhaltung der Schärfe mit Splash and Go oder Leder?

duck

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Moin,
was mich ein wenig vom regelmäßigen Schleifen meiner Messer abhält, ist die Wässerungszeit von ca. 15 min. Mit Splash and Gos würde diese Zeit entfallen und ich könnte das Schärfen in den Prozess meiner täglichen Küchenarbeit viel besser einbinden. Es würde ein selbstverständlicher Bestandteil meiner regelmäßigen Tätigkeit beim Kochen/Aufräumen der Küche werden, da ich das Schärfen spontan in Zeitfenster einbauen könnte, die beim Kochen ohnehin entstehen, z.B. wenn die Nudeln gar ziehen oder eine Sauce reduziert wird. Daher würde ich gerne auf ein Splash and Go-Set umsteigen. Was könnt ihr mir empfehlen, und welche Körnungskombinationen? Ich höre Lobesarien über die Choseras ...

Die weiterführende Frage wäre: Wenn ich schon Splash and Gos nutze, um regelmäßiger zu schleifen, welche Körnung könnt ihr zum täglichen Erhalt der Schärfe meiner Messer empfehlen? Zurzeit ziehe ich die Messer nach jedem Gebrauch auf einem Silizumkarbid-Lederriemen ab, könnten da diese Steine besser geeignet sein?
 
Servus,

was das Schärfen betrifft bin ich pragmatisch.

Was du meinst ist ein "touch-up!", ein schnelles und kurzes Auffrische der Schneidenspitze.

Dazu taugt im Prinzip jeder Stein feinerer Körnung, vielleicht noch abhängig von deinem Weg vom Grundschliff bis zum Finisher, also synthetisch vom Anfang bis zum Ende, oder ab feinerer Körnung der Wechsel auf einen Naturstein.

Jeder Schleiffreak wird dir was anderes raten, ich breche das mal runter und sag dir was bei mir seit Jahren gut funktioniert:

Entweder ein BBB oder ein Honyama Bruchstein beide decken grob zwischen 5000 und 8000er Körnung ab. Beiden Steinen reicht es mit der Sprühflasche benetzt zu werden und los gehts. Beide Steine sind hart genug um nur bei touch-up's ewig nicht abgerichtet zu werden.

Wenn dir synthetisch lieber ist, dann ein Chosera 3000 oder 5000 oder ein Imanishi Ceramik 4000, das reicht an erreichter Schärfe für jedes Schnittgut in der Küche.

Gruß, güNef
 
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Könnte man im Allgemeinen sagen, dass man für ein Touch-up den Stein nehmen sollte, den man zum Finish genutzt hat (oder zumindest eine ähnliche Körnung)? Ich nutze gerne den Cerax 6000 als letzten Stein, nur zum Wässern habe ich meist kein Bock, wenn es jeden Tag nach jedem Gebrauch sein soll :D

Was für Vor- und Nachteile haben Natursteine? Oder kann man das nicht allgemein sagen? An Natursteine hab ich noch gar nicht gedacht .... Der Honyama ist preislich ja viel interessanter als der Chosera ähnlicher Körnung
 
Hi
Ich nutze gerne den Cerax 6000 als letzten Stein, nur zum Wässern habe ich meist kein Bock, wenn es jeden Tag nach jedem Gebrauch sein soll :D

Welche Mengen von Schnittgut, und mit welchen Messern, must du deinen täglich Küchenalltag bewältigen?
Das müsste, gute Messer-Qualität voraus gesetzt, schon EINIGES sein, das ein tägliches Touch-up zwingend erforderlich wird.
Was hält dich davon ab, deinen bevorzugten 6000er Stein in einem netten attraktiven Behältnis, dauerhaft zu bewässern?
Cerax verbietet das nicht!

Entscheidend ist in erster Linie sowieso nur, wie präzise du den bestehenden Anschliff-Winkel des betreffenden Messers triffst.
SHARF ist scharf, fast egal auf welchem Abziehstein. Das "Rad ist bereits längst erfunden".
Eine staatstragende Diskussion, wird an dieser Stelle immer nur subjektiv sein können.


Solltest DU allerdings dein bisheriges Schleif-Set "als nicht mehr ausreichend" empfinden..... empfehle ich dir Wartung & Pflege "Sammelthread 1".
"Dort werden sie (je nach Anspruch) geholfen" :super:

Gruß, Bodo
 
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Servus,

Könnte man im Allgemeinen sagen, dass man für ein Touch-up den Stein nehmen sollte, den man zum Finish genutzt hat (oder zumindest eine ähnliche Körnung)? Ich nutze gerne den Cerax 6000 als letzten Stein, nur zum Wässern habe ich meist kein Bock, wenn es jeden Tag nach jedem Gebrauch sein soll :D

wenn der Stein gewässert werden muss, dann ist das natürlich nix, wenn dein Finisher aber ein S&G ist und du mit dem Schärfeergebnis zufrieden bist, spricht absolut nichts dagegen.

Was für Vor- und Nachteile haben Natursteine? Oder kann man das nicht allgemein sagen? An Natursteine hab ich noch gar nicht gedacht .... Der Honyama ist preislich ja viel interessanter als der Chosera ähnlicher Körnung

Du lieber Himmel, dass ist ein weites Feld ohne geschlossene Übereinstimmung, der jeweiligen Liebhaber und Befürworter! ;) Wenn dich das ernsthaft interessiert lies dich bitte im Unterforum "Wartung und Pflege" ein, dort warten Tonnen an Lesestoff auf dich.

Der Honyama ist eben als Bruchstein kleiner als üblich, in der Form oft nicht optimal, deshalb kostet er auch nur einen Bruchteil von guten und geschätzten Natursteinen. Vielleicht sind ja hier noch ein paar Steinefreaks unterwegs, die sich gerne mitteilen und dich über die die Unterschiede aufklären und in die Welt der Jnat's einführen. Ich als pragmatisch veranlagter "Schleifer" bin da nicht der richtige Mann dafür! ;)

Gruß, güNef
 
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Hallo zusammen.

Ich habe ein Naniwa Pro Set 400/1000/3000 SiC-Leder und Sieger Longlife Stab.

Fuer einen touch-up wuerdet ihr mir den Sieger empfehlen (solange wie's funktioniert) oder gleich den 3000er Stein?
 
Servus,

Fuer einen touch-up wuerdet ihr mir den Sieger empfehlen (solange wie's funktioniert) oder gleich den 3000er Stein?

kommt darauf an. Ein Sieger Longlife gilt als abrasiv, er trägt also für einen Wetzstab tüchtig Material von der Schneide ab, selbst Mikroausbrüche lassen sich mit einem Sieger wegschleifen. Das ist natürlich vom Druck auf den Stab abhängig. Leichter Druck, wenig Abtrag, starker Druck, viel Abtrag, was zum nächsten Problem führt. Eine feine nagelgängige Schneide mit Druck an einem Keramikstab belastet die Schneidenspitze durch die geringe Auflage bis zur Verformung. Wer die Sache ernst nimmt, bei feinen Schneiden, weiß entweder genau was er tut oder lässt es gleich sein und macht seine "touch-up's auf einem geeigneten Stein.

Wenn das Messer allerdings stabil an der Wate ist kann man gut und gerne den Sieger verwenden. Kommt also darauf an! ;)

Gruß, güNef
 
Hi
Der Sieger LL ist schon mächtig abrasiv. ...
der schafft ja mühelos sogar kleine Ausbrüche.
Ich hätte da etwas Sorge, das nach entsprechend häufiger Anwendung das Messer letztendlich irgendwann "verschwunden" wäre. :haemisch:
Ich würde da eher zu deinem Naniwa raten, wenn aus welchen Gründen auch immer, so häufige Touch-up's erforderlich sind.
Du solltest einmal testen, ob nicht die Benutzung eines einfachen Naturleders, deine präferierte Schärfe wieder erzeugten kann.
Das erzeugt 1. Null Abnutzung und kostet 2. fast nichts.

Gruß, Bodo
 
Lach:haemisch
"Zwei Dumme, ein Gedanke":super:
Du siehst wir sind "Alle" unermüdlich in Beratungsbereitschaft.
Gruß, Bodo
 
Servus,



[...] Das ist natürlich vom Druck auf den Stab abhängig. Leichter Druck, wenig Abtrag, starker Druck, viel Abtrag, was zum nächsten Problem führt. Eine feine nagelgängige Schneide mit Druck an einem Keramikstab belastet die Schneidenspitze durch die geringe Auflage bis zur Verformung. [...]


Gruß, güNef

Also ich verwende den Sieger eigtl immer nur mit wenig bis gar keinem Druck:
Auf der Spitze stehend ca im richtigen Winkel lasse ich das messer in einer Art Zugschnitt ueber den Stab "rutschen", Du verstehst schon was ich meine.

Es geht mir gar nicht um die Haeufigkeit und schon gar nicht um taeglich.
Nur darum was ich am besten mache wenn die ersten Verschleisserscheinungen auftreten.
Stab oder Touch-up auf dem Stein.
 
Servus,

Nur darum was ich am besten mache wenn die ersten Verschleisserscheinungen auftreten.
Stab oder Touch-up auf dem Stein.

stabile bis leicht schneidende Messer bis 60° Härte geht gut mit einem Wetzstahl mit Feinzug/ohne Zug zum Grataufrichten, härter als 60° mit einem Keramikstab!

Gut nagelgängige Schneiden immer auf einem Stein, weil hier sowohl die punktuelle Belastung der Schneidenspitze auf eine deutlich größere Fläche aufgeteilt wird und die Kontrolle von Winkel und Druck einfach besser reproduzierbar ist!

Gruß, güNef
 
Hi Cristof

Bevor bei dir der Eindruck eines "Fehlkaufes" entsteht.....ein SiegerLL ist ein durchaus probates Werkzeug um an vielen Klingen eine erfolgreiche Auffrischung der Schneide durchzuführen.
Wir haben einige Forenmitglieder, die mit Sinterrubin-Stäben und ein paar sortierten Wasserschleifbögen, ihren gesamten Messerpark seit Jahren scharf halten.

Ben Dale der Erfinder des Edge Pro Apex und Schleifprofi, verwendet den im Set befindlichen Stab (ähnlich SLL) sogar als Abschluss einer Klingenschärfung.
Er erreicht damit, das die vorher präzise ausgearbeitete Schneide eine recht bissiger Sekundärfase erhält.(Stichwort Fleisch schneiden)
Da mir dein Messerbestand bekannt ist.....schlage ich dir vor, mit den "Silberpfeilen deiner Frau" :D eventuell einem Herder-Kneipchen etwas "Forschung" zu betreiben.
Du bist ja bestens ausgerüstet, und kannst dir die Ergebnisse auch mal unter dem Mikroskop anschauen.

Bei einigen deiner hochwertigen Messer, teile ich die Bedenken von güNef durchaus, und empfehle bevorzugt mit deinem Naniwa 3000 und/oder mit Naturleder arbeiten.

Grüße, Bodo
 
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