RFB
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Neugier und Interesse an ungewöhnlichen Gadgets hat mal wieder zugeschlagen. Manchmal frage ich mich, ob es wohl so etwas wie eine Messer- und Gadget-Sucht gibt. Doch genug der philosophischen Betrachtung, diesmal geht’s um eine „taktische Pinzette“, das Tac-N-Tweeze von Civivi. Die Kombination von „taktisch“ und „Pinzette“ dürfte auf den ersten Blick etwas irritieren – was bitte schön, kann an einer Pinzette taktisch sein. Die Bezeichnung wird verständlicher, wenn ein Blick auf den Designer geworfen wird.
Bob Terzuola dürfte einigen als der „Erfinder“ des taktischen Taschenmessers bekannt sein. 1985 stellte er auf der Custom Knife Show in New York das ATCF vor (Advanced Technology Combat Folder). Das Taschenmesser zeigt einige Merkmale, die heute weit verbreitet sind, damals jedoch eine bemerkenswerte Innovation darstellten - beispielsweise eine Daumenscheibe zur Einhandöffnung. Nun hat Terzuola erneut ein verbreitetes Werkzeug in die Welt des taktischen Einsatzes befördert – die Pinzette.
Bevor wir zu den Erfahrungen bei der Anwendung kommen, zunächst ein Blick auf Aussehen und Technik des Tac-N-Tweeze. Im geschlossenen Zustand lässt sich nicht erkennen, dass es eine Pinzette ist. Man sieht einen rund 7 cm langes „Stäbchen“ mit quadratischem Querschnitt, unten offen, an der Seite ein Rädchen und am oberen Ende eine Öse, die mit einer kleinen Inbusschraube befestigte ist.
Lockert man das Rädchen kann man die eigentliche Pinzette entsprechend der gewünschten Länge rausschieben - oder sie komplett nach unten fallen lassen, so wird die maximale Länge erreicht. Dann dreht man das Rädchen fest, bis sich die Pinzette nicht mehr verschieben lässt.
Die Hülle ist aus Messing und daher nicht magnetisch, die Pinzette selbst ist aus Edelstahl – beide Teile sind mit einem schwarzen Stonewashed Finish versehen. Die beiden Arme der Pinzette verlaufen beim Blick auf deren schmale Seite bis zur abknickenden Spitze auf den letzten 4 mm parallel. Beim Blick auf die breite Seite erkennt man, dass der vordere Teil auf dem letzten Zentimeter spitz zuläuft und dahinter eine Riffelung angebracht ist. Drückt man die beiden Arme der Pinzette zusammen, berühren sich diese nur an der nadelfeinen Spitze. Dieser Zuschnitt macht sich bei der Anwendung deutlich bemerkbar und macht das Civivi Tac-N-Tweeze zu einem sehr spezifischen Werkzeug. Und so kommen wir zu dessen praktischem Gebrauch.
In der Praxis dürften zwei recht unterschiedliche Anwendungen typisch sein. Einerseits die kosmetische Anwendung, um zum Beispiel Wimpernhaare auszuzupfen. Andererseits das Entfernen von Holz- oder Metallsplittern in der Werkstatt. Auf der Internetseite des Herstellers wird die Pinzette auf einem Bild im Vergleich mit einem Modell mit konisch zulaufenden Spitzen abgebildet. Solche Varianten dürften im Badezimmer oder auf dem Kosmetiktisch eher selten anzutreffen sein. Ehrlicher ist der Vergleich mit einer guten Kosmetikpinzette mit flachen schräg verlaufenden Enden.
Wir haben beide ausprobiert. Meine Frau hat den Wimpern- und ich selbst den Splittertest gemacht. Ergebnis: Bei der kosmetischen Anwendung „gewinnt“ die klassische Pinzette. Die nadelfeine Spitze des Tac-N-Tweeze macht die Entfernung kleiner Härchen zur Herausforderung und birgt Verletzungsgefahr gerade bei empfindlicher Haut. Bei tiefsitzenden Holz- oder Metallsplittern in der dicken Haut von Männerhänden ist diese Form der Spitze von Vorteil. Sie vereint quasi Nadel und Pinzette in einem Werkzeug.
Es ist wie beim Messer: Das optimale Messer für alle Anwendungen gibt es nicht. Das Tac-N-Tweeze von Civivi gehört nicht auf den Kosmetiktisch, sondern in Werkstatt oder Wildnis. Womit – neben dem Designer Bob Terzuela – ein zweiter Grund für die Bezeichnung taktische Pinzette gefunden wäre.
Geliefert wurde das Werkzeug mit Lederhülle und Federring. Bei Messer & Co. wird es für unter 30 Euro angeboten, normale Kosmetikpinzetten sind meist günstiger. Für Handwerker die häufiger mit Holz- oder Metallsplittern zu tun haben kann das Tac-N-Tweeze ein nützliches Werkzeug sein. Den Weg ins Badezimmer wird das neue Gadget nicht finden – das gäbe Ärger
Bob Terzuola dürfte einigen als der „Erfinder“ des taktischen Taschenmessers bekannt sein. 1985 stellte er auf der Custom Knife Show in New York das ATCF vor (Advanced Technology Combat Folder). Das Taschenmesser zeigt einige Merkmale, die heute weit verbreitet sind, damals jedoch eine bemerkenswerte Innovation darstellten - beispielsweise eine Daumenscheibe zur Einhandöffnung. Nun hat Terzuola erneut ein verbreitetes Werkzeug in die Welt des taktischen Einsatzes befördert – die Pinzette.
Bevor wir zu den Erfahrungen bei der Anwendung kommen, zunächst ein Blick auf Aussehen und Technik des Tac-N-Tweeze. Im geschlossenen Zustand lässt sich nicht erkennen, dass es eine Pinzette ist. Man sieht einen rund 7 cm langes „Stäbchen“ mit quadratischem Querschnitt, unten offen, an der Seite ein Rädchen und am oberen Ende eine Öse, die mit einer kleinen Inbusschraube befestigte ist.
Lockert man das Rädchen kann man die eigentliche Pinzette entsprechend der gewünschten Länge rausschieben - oder sie komplett nach unten fallen lassen, so wird die maximale Länge erreicht. Dann dreht man das Rädchen fest, bis sich die Pinzette nicht mehr verschieben lässt.
Die Hülle ist aus Messing und daher nicht magnetisch, die Pinzette selbst ist aus Edelstahl – beide Teile sind mit einem schwarzen Stonewashed Finish versehen. Die beiden Arme der Pinzette verlaufen beim Blick auf deren schmale Seite bis zur abknickenden Spitze auf den letzten 4 mm parallel. Beim Blick auf die breite Seite erkennt man, dass der vordere Teil auf dem letzten Zentimeter spitz zuläuft und dahinter eine Riffelung angebracht ist. Drückt man die beiden Arme der Pinzette zusammen, berühren sich diese nur an der nadelfeinen Spitze. Dieser Zuschnitt macht sich bei der Anwendung deutlich bemerkbar und macht das Civivi Tac-N-Tweeze zu einem sehr spezifischen Werkzeug. Und so kommen wir zu dessen praktischem Gebrauch.
In der Praxis dürften zwei recht unterschiedliche Anwendungen typisch sein. Einerseits die kosmetische Anwendung, um zum Beispiel Wimpernhaare auszuzupfen. Andererseits das Entfernen von Holz- oder Metallsplittern in der Werkstatt. Auf der Internetseite des Herstellers wird die Pinzette auf einem Bild im Vergleich mit einem Modell mit konisch zulaufenden Spitzen abgebildet. Solche Varianten dürften im Badezimmer oder auf dem Kosmetiktisch eher selten anzutreffen sein. Ehrlicher ist der Vergleich mit einer guten Kosmetikpinzette mit flachen schräg verlaufenden Enden.
Wir haben beide ausprobiert. Meine Frau hat den Wimpern- und ich selbst den Splittertest gemacht. Ergebnis: Bei der kosmetischen Anwendung „gewinnt“ die klassische Pinzette. Die nadelfeine Spitze des Tac-N-Tweeze macht die Entfernung kleiner Härchen zur Herausforderung und birgt Verletzungsgefahr gerade bei empfindlicher Haut. Bei tiefsitzenden Holz- oder Metallsplittern in der dicken Haut von Männerhänden ist diese Form der Spitze von Vorteil. Sie vereint quasi Nadel und Pinzette in einem Werkzeug.
Es ist wie beim Messer: Das optimale Messer für alle Anwendungen gibt es nicht. Das Tac-N-Tweeze von Civivi gehört nicht auf den Kosmetiktisch, sondern in Werkstatt oder Wildnis. Womit – neben dem Designer Bob Terzuela – ein zweiter Grund für die Bezeichnung taktische Pinzette gefunden wäre.
Geliefert wurde das Werkzeug mit Lederhülle und Federring. Bei Messer & Co. wird es für unter 30 Euro angeboten, normale Kosmetikpinzetten sind meist günstiger. Für Handwerker die häufiger mit Holz- oder Metallsplittern zu tun haben kann das Tac-N-Tweeze ein nützliches Werkzeug sein. Den Weg ins Badezimmer wird das neue Gadget nicht finden – das gäbe Ärger