Taschenmesser - Klappmesser mit Verrieglung

Teufelsknabe

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Habe dieses interessante Taschenmesser bekommen. Jagd oder Militär ?
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[/URL][/IMG]Klinge nicht gemarktet. Welcher Hersteller könnte es sein ?
 
Jagd oder Militär ?
Vermutlich weder - noch. Als Jagdmesser ist diese Klingenform völlig ungeeignet. Sowas nennt sich Sheepfoot- (Schaffuss-) Klinge, ist gut geeignet für das Rüsten von Gemüse und Obst und wofür man ein Messer im Alltag sonst so braucht. Sehr schlecht geeignet zum Zustechen, deshalb wurden Matrosen früher oft mit solchen Messern ausgerüstet, Zweikämpfe endeten dann deutlich seltener tödlich. Deshalb ist der Griff von solchen Messern oft mit einem Anker oder einem Seilknoten dekoriert.

In Frankreich nennt sich so ein Messer 'Le London', in Deutschland 'Ankermesser', in England Wharncliffe. Letzteres ist allerdings etwas flacher, Deines ist kein Wharncliffe.

Militärmesser sind eigentlich immer beschriftet und auch das leere Wappenschild im Griff (zum gravieren lassen) deutet eher auf ein privates Messer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus daenou,
das mit der Sheepfoot - Klinge in der früheren Schiffahrt ist richtig.
Heutzutage, in der modernen Seefahrt, geht niemand mehr aufeinander los, weil alle
Beteiligten sofort rausgeschmissen werden, wenn sich das zur Schiffsführung rumspricht.
Auf modernen Hochseeschiffen vieler Reedereien dürfen spitze Messer aus Sicherheitsgründen
nicht mehr benutzt werden, nur noch die auf Englisch sogenannten 'blunt tip knives', also eben
Sheepfoot, Wharncliffe oder Ankermesser. Auf meiner letzten Einladung auf ein Schiff einer norwegischen
Reederei wurde ich da extra per email drauf hingewiesen. Es wurde auf die Gefahr
der Selbstverletzung verwiesen.
Dass auf diesem Dampfer an jeder 5. Relingstütze ein Mora festgetaped war, hat natürlich
wieder niemand interessiert. :D
Ein paar interessante Klingenformen in diesem Seefahrtsartikel:
https://gcaptain.com/an-alarming-nu...es-are-banning-knives-heres-how-to-stop-them/
Rudi
 
Interessantes Teil, danke für's zeigen.

Aber mal 'ne dusselige Frage: wie öffnet man das Ding?
Rückenfeder hats vermutlich nicht? Also Hebel drücken und rausschleudern oder wie funktioniert das?
 
Sieht doch nach einem klassischen Leverlock-Springer aus: Hebel nach hinten klappen, drücken, Klinge springt seitlich raus.

Spekulation, porcupine. Die Klinge springt wohl kaum seitlich raus.

Also ein (in D) verbotenes Fallmesser.

Ebenfalls Spekulation, bigbore. Durch Schwerkraft fällt die Klinge an diesem Messer wohl kaum raus.

Offenbar handelt es sich um einen Saufänger, bei dem die Klinge - die üblicherweise etwa doppelt so lang ist wie in diesem Exemplar - im geschlossenen Zustand am Griffende aus dem Griff herausragt und manuell zu öffnen ist.

Die ungewöhnliche "Schafsfußklingenform" dürfte nachträglich beim Kürzen der Klinge entstanden sein.

Ähnliche Saufänger z.B. hier:
https://www.messerforum.net/showthread.php?95591-Carl-Schlieper-Sauf%E4nger&highlight=Sauf%E4nger


Grüße
cut
 
Dieses Messer wird aktuell auf **** angeboten und auf meine Anfrage bezüglich der Öffnung bekam ich die Antwort:

>Fallmesser - Einhandmesser , schnelle Schwung - Bewegung mit Handgelenk.<
 
Das ist ärgerlich und dumm. Davon abgesehen: Scrollt mal in cuts Link nach ganz unten zur letzten Abbildung, Beitrag #11.
 
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