Taschenwetzstahl, Terminologie, und überhaupt...

[dTerm]

hallo liebe forenteilnehmer,

wie einige von euch bereits wissen, bin ich dabei mir ein Lanksy-Set und einen Spyderco Tri-Angle-Sharpmaker zuzulegen, da ich meine Küchenmesser und mein EDC Opinel, mal richtig grundschleifen und scharfhalten will.

Nun habe ich in kurzer Zeitsehr viel zu dem Thema gelesen...z.B. die ganze Seite von Leo über Messerschärfen (vgl. http://www.messer-machen.de/)...

Mir ist dabei aufgefallen, dass viele für ihre Küchenmesser auch wetzstähle benutzen, vor allem die professionellen Köche hier...

Mittlerweile bin ich sehr verwirrt über die benutzten Fachbegriffe... da ist von schleifen, schärfen, abziehen die rede und offtmals bin ich mir nicht ganz sicher, was jetzt genau gemeint ist...

nunja, ich werde euch mal kurz auflisten, was ich mittlerweile darunter verstehe, und bitte euch mir zu sagen, ob ich richtig liege, oder wo ich mich sonst noch kundig machen kann:

- schleifen: umfasst alles techniken um einer klinge eine gewünschte schneide zu verpassen...

- schärfen: das scharfmachen einer schneide mithilfe von schleifsteinen aller art...

- "abziehen" mit einem schleifstein: das ENTFERNEN des grates, der durch benutzung des messers, vorallem bei küchenmessern, und beim schleifen&schärfen entsteht...

- "abziehen" an einem wetzstahl: damit ist das AUFRICHTEN des grates gemeint


ich hoffe das ich dass alles nun richtig verstanden habe...

wenn dem so ist möchte ich mir auch noch einen wetzstahl zulegen, welche könnt ihr mir da empfehlen, am liebsten wäre mir ein glatter, polierter stahl...
schön wäre es auch wenn es den als taschen version gäbe, so ungefähr wie der diamant-wetzstahl von gerber
(vgl. http://www.gerberstore.com/index.php?xpage=itempage&xid=420)
hab auch gesehen, dass böker einen entsprechenden stahl anbietet
(http://www.boker.de/index.php?c=65,62,&a=094200&p=2&pp=10), taugt der was?

Wie gesagt, ich bin recht neu beim thema schleifen, daher sorry, wenn meine fragen zu dumm sind ;-)

Ich freue mich auf eure meinung...

LG,

dTerm

 

[_roro]

Mir ist dabei aufgefallen, dass viele für ihre Küchenmesser auch wetzstähle benutzen, vor allem die professionellen Köche hier...

Hmm, demnach bin ich kein professioneller Koch, weil ich meinen Wetzstahl eher als Museumsstück betrachte

Viele Grüße,
Rolf

 

[peterk]

- schleifen: umfasst alles techniken um einer klinge eine gewünschte schneide zu verpassen...

- schärfen: das scharfmachen einer schneide mithilfe von schleifsteinen aller art...

- "abziehen" mit einem schleifstein: das ENTFERNEN des grates, der durch benutzung des messers, vorallem bei küchenmessern, und beim schleifen&schärfen entsteht...

- "abziehen" an einem wetzstahl: damit ist das AUFRICHTEN des grates gemeint

Hallo dTerm,

ich würde es so sagen:

Schärfen ist, wenn das Messer hinterher schärfer ist als vorher. Wie, ist mir persönlich egal.

Wetzen ist das Aufrichten des Grats mit einem Wetzstahl

Schleifen ist immer ein Materialabtrag

Abziehen würde ich das letzte Finish beim Schleifen nennen

http://www.dreizack.de/DE/messer-schaerfen-wetzen.asp


Gruß Peter

 

[dTerm]

hi peter,

danke für deine antwort...

ok, so wie du das begrifflich festmachst kann man das auch sehen und verstehen ;-) , mich hat immer nur verwirrt, das viele beim wetzen auch von abziehen sprechen (was für mich aber auch eher das finish ist, also das entfernen des letzten grates)...

den material abtrag sehe ich auch beim schärfen als gegeben, nur halt geringer, als beim schleifen... daher hab ichs danach nicht unterschieden...

zu deinem link wollte sich noch sagen, dass in der kleinen animation der vorgang des wetzens ja dann genau falschrum dargestellt wird:
der messer wird in richtung schneide bewegt und nicht in schnittrichtung, daher wird der grat abgetragen und nicht aufgerichtet...


dTerm

 

[peterk]

Hallo dTerm,

Zum Wetzen ein Foto:

Auf dieser Seite:
eGullet Messerschärfen und scharf halten (frei übersetzt)

Insbesondere die Frage, ob und wieviel Material beim Wetzen abgetragen wird, wurde kürzlich hier ausgiebig und kontrovers diskutiert. Ich würde sagen, dass im Idealfall der Grat nur aufgerichtet wird, der Rest hängt vom Klingenstahl und vom Druck ab.

Gruß Peter

 

[dTerm]

Hallo Peter,

vielen Dank für denn tollen Link,

da mein passives Englisch sehr gut ist konnte ich ihn in nahezu 15 min runterlesen und auch verstehen.

Er fasst meine eigenen bisherigen Erkenntnisse und Überlegungen sehr gut zusammen und wartet mit viel Drittinformation auf, was sehr lehrreich war...

Nachdem ich gelesen habe, dass einige auch Arkansas-Steine ohne Öl benutzen, bzw. das durchaus mal empfohlen wird, bin ich bereit mir für mein Lansky auch noch einen harten Arkansas zukaufen, fürs polieren und feinentgraten der schneide...

 

[Messerelton]

Hallo,

mit einem Tri Angle Sharpmaker kannst du nichts falsch machen, hab selbst einen und bin voll zufrieden damit. Ich würde aber von Schleifgeräten aus Stahl jeglicher Art abráten, da sie den Stahl eher "weghobeln" als ihn zu schärfen. Ich finde Keramik ist die beste Lösung. Gibt es ja auch in gröberer Struktur. Um eine neue Schneide ans Messer zu bringen eignet sich ein feiner Nassschleifstein gut. Am Ende am besten noch mit einer Lederscheibe abzihen. Für unterwegs riecht auch ein einfaches Stück unbehandeltes Stück Leder. Damit hättest du für den Anfang alles was du brauchst.

Gruß,

Messerelton

 

[dTerm]

hallo messerelton,

ja, nachdem ich soviel gutes über den tri-angle sharpmaker gehört habe, werd ich mir den wohl zulegen...
ein leder muss natürlcih auch her, zum fein fein fein abziehen...

zu stahl muss ich sagen, dass ich ich den ja nicht zum abziehen nehmen will, das mach ich dann mit nem arkansas oder BB.
aber ich will damit den grat bei meinen küchenmesser ab und an aufrichten, wetzen halt, nicht schärfen(feinschleifen)...

das dumme ist nur ich find bisher keinen anbieter, der glatte, polierte stähle im sortiment hat... komisch komisch...

wen jemand einen anbieter kennt, bitte melden...

lg,

dTerm

 

[peterk]

Hallo dTerm,

U.Gerfin hat sich einen kleinen Stahl aus einem Maschinenfräser vom Schrott (ähnlich wie ein Bohrer) gebaut und ganz schwache Rillen hineingeschliffen (muss man m.E. aber nicht zwingend, dann ist er glatt) ). Also einfach ein harter zylindrischer Stab mit einem Griff. Man könnte statt eines Holzgriffs auch Klebeband nehmen.

Gruß Peter

 

[TomasG]

Du kannst auch zur not einen normalen feinen Wetzstahl mit sic. Schleifpapier glätten....

Oder besorg dir einfach HSS oder HM Drehlinge in runder Form !
Gibts z.b. beim Auktionshaus öfter mal..
Such nach Drehlinge und Drehstahl, HSS

Diese Drehlinge sind rund, (gibt verschiedene Durchmesser) feinst geschliffen und gehärtet....
Brauchen nur noch einen Griff.

 

[hobby]

- schleifen: umfasst alles techniken um einer klinge eine gewünschte schneide zu verpassen...

- schärfen: das scharfmachen einer schneide mithilfe von schleifsteinen aller art...

- "abziehen" mit einem schleifstein: das ENTFERNEN des grates, der durch benutzung des messers, vorallem bei küchenmessern, und beim schleifen&schärfen entsteht...

- "abziehen" an einem wetzstahl: damit ist das AUFRICHTEN des grates gemeint

Ich unterscheide nur zwei Begriffe:

Schleifen:
Spanabhebende Technik (z. B. mit einem Bandschleifer) um aus einem Stück Stahl ein (stumpfes!) Messer zu machen (Umriss, Klingenschliff etc.)

Schärfen:
Technik womitauchimmer (Nassschleifstein, Bankstein, Lansky, Streichriemen etc.) um aus dem stumpfen Messer ein scharfes zu machen.

Hans