Tenasteel

heiko häß

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Heute hatte ich Besuch von einem Außendienstmitarbeiter der Firma Recknagel . Die Firma hat einen neuen Stahl im Programm : Tenasteel
hat schon Jemand Erfahrung mit dem Stahl gemacht?
Was haltet Ihr davon?
 
Sieht aus wie eine Sparversion von Vascowear, nur fast ohne Vanadium und mit etwas mehr Molybdän.

Vascowear:
C: 1,12
Cr: 7.75
Mo:1,6
V:2,4

Tenasteel:
C: 1,0
Cr: 7,5
Mo: 2,6
V: 0,3

So 'ne Art Spar-HSS, wie auch der PGK von Lohmann oder der K340 von Böhler. Ganz OK für Messerklingen, aber schwer zu bearbeiten. Wobei das mit der Bearbeitbarkeit bei dem tenasteel sicher einfacher ist, da ihm ja gegenüber Vascowear und den Anderen eine erhebliche Menge an Vanadium (und teilweise an anderen Elementen) fehlt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich grabe diesen Uraltthread nochmal hervor, weil ich diese Formulierung etwas verwirrend (für mich verwirrend) empfinde:

"Tenasteel®

Hochzäher Kaltarbeitsstahl für das Schneiden und Umformen höherfester Bleche sowie für Maschinenmesser. TENASTEEL®℗ wurde speziell konzipiert, um die Stahlsorte 1.2379 (X 155 Cr V Mo 12 1) zu ersetzen, die in diesem Anwendungsbereich weit verbreitet, aber übermäßig empfindlich ist.

TENASTEEL®℗ ist ein 8%iger Chromstahl, der sich ausgezeichnet nitrieren oder beschichten lässt. Je nach Anwendung ist TENASTEEL®℗ eine wirtschaftliche Alternative zu teuren PM-
Stählen."

(Zitat von der webseite von Recknagel)

Hat den irgenwer mal ausprobiert? Und über D2 ist ja schon viel geschrieben worden, verliert schnell die Rasierschärfe, ist ein Karbidmonster etc. Aber ist der wirklich übermäßig empfindlich? Das habe ich bisher noch nicht gehört. Jedenfalls scheint Tenasteel im Messerforum den D2 noch nicht abgelöst zu haben ;-)

PP
 
Mehr als Achim geschrieben hat, braucht man eigentlich nicht zu wissen. Aus der Legierung kann man ablesen, was von diesem Stahl zu erwarten ist. Die Verschleißfestigkeit wird etwas geringer sein als beim Original-dem VascoWear- da die extrem harten Vanadinkarbide fehlen.
Die angepriesene Zähigkeit muß man immer im Zusammenhang mit dem Einsatzzweck sehen: Stanzenstahl zum Schneiden höherfester Bleche. In diesem Bereich ist der Stahl sicher zäher als der D2. Das heißt aber nicht, daß er im Verhältnis zu ordentlichen Werkzeugstählen, zB. den Wälzlagerstählen im Bereich feiner Schneiden vergleichbar zäh wäre.
Wenn von einer "Überempfindlichkeit des D 2" die Rede ist,so ist damit dessen begrenzte Einsatzmöglichkeit beim Schneiden dicker höherfester Bleche gemeint. Bei Blechen von 5-8 mm Dicke mußte man bei den 12%igen Schnittstählen auf ca. 56 HRC zurückgehen, um ein Ausbröckeln der Kanten zu vermeiden oder auf grundsätzlich zähere Stähle, wie 1.2542 oder 1.2550 zurückgreifen.
Der Tena-steel liegt zwischen den Extremen: Zäher als D2 und Konsorten, aber weniger verschleißfest, verschleißfester als 1.2542 und ähnliche aber weniger zäh.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
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