Terzuola ATCF - a classic!

Virgil4

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N'Abend liebe Gemeinde,

der kleine SPA-Aufenthalt eines alten Kombattanten gab mir die Gelegenheit, einige Wissenslücken bezüglich eines Altmeisters der Messerzunft zu schließen – das fast zeitgleiche Eintreffen seines Buchs "The Tactical Folding Knife" half definitiv dabei.

Kenner der Szene, aber auch Leser von Themen-Überschriften, wissen, wen ich meine: Robert "Bob" Terzuola.

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Und der alte Recke (also das Messer), um den es hier geht, ist das ATCF von Excalibur, der zurecht meinte, es bräuchte etwas TLC und eine neue Schraube für den Clip.

Zwei fette Abkürzungen und dazu noch amerikanisch, bedürfen der Aufklärung:
  • TLC = tender love and care, also "zärtliche Liebe und Pflege"
  • ATCF heißt nicht "American Titanium Cutting Folder" oder "As the crow flies" (unsere "Luftlinie") sondern wurde von Bob als Bezeichnung für einen seiner Klassiker gewählt: "Advanced Technology Combat Folder"
Bob Terzuola, auch genannt "The Godfather of the Tactical Folding Knife" und inzwischen schon stramme 77, hat eine entsprechende und prägende Vergangenheit, mehr dazu auf seiner Homepage, klick. Was jetzt genau ein "tactical folder" ist, wurde hier im MF und anderswo schon mehrfach eruiert, deswegen von mir hier nicht.

Interessanter fand ich die Geschichte zu seinem Familienmotto, entnommen aus dem o. g. Buch. Er hat es sich von einem Freund entwerfen lassen, der ihm erklärte, daß sein Name Terzuola "der Dritte" bedeutet. Amerikaner haben ja oft dieses Competition-Gen, deswegen wurde es wohl passend hingedreht:

Tertius Sum Nunquam Secundum .... "Third I may be, but second to none"

Einen Teil dieses Familienspruchs verwendet er in seinem Logo, mit seinem Namen und dem Bild des Maya Gottes Etz Náb, Ressortleiter für Steinwerkzeuge und "Waffen mit Schneiden" im Zentrum.

Edit: Dank R‘n‘R weiß ich nun, daß der hübsche Drachenkopf leider nicht Etz‘Nab darstellt - Details in den folgenden Posts.

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Und bevor einer fragt oder sucht: die Koordinaten des Aufklebers sind die von Maniago, Italien :irre: - wahrscheinlich haben ihm die Jungs ein paar Kilo davon geschickt, im Rahmen der verschiedenen Kooperationen - und er steckt sie in seine Bücher.


Zurück zur Technik: Bob, ein bekennender Linerlock-Fan, wohl geprägt durch Michael Walker, bei dem er "gelernt" hat, war in den 80ern ein Wegbereiter vieler technischer Neuerungen im Klappmesserbau, über die sich heutzutage keiner mehr wundert. Ein paar Beispiele:

• Titan als Material für Klappmesser
• "The Terzuola Thumbdisk"
• G10 als Schalenmaterial für Klappmesser

Wer sich für mehr Informationen hinter dem Macher und seinen Gedanken zur Philosophie und Herstellung von Linerlock-Messern interessiert, dem kann ich sein Buch "The Tactical Folding Knife: A Study of the Anatomy and Construction of the Liner-Locked Folder" wärmstens ans Herz legen. Vor allem Linerlock-Messerbauer finden hier jede Menge Tricks und Tipps.

Die erste Version kam 2000 bei Krause Publishing heraus für 16,75 $. Das Buch ist schon seit langem vergriffen und wird gebraucht im Internet für ca. 50 – 350 $ gehandelt.

Mein Tipp: besorgt euch die "Expanded Version" direkt bei Bob für 40 $ + Versand, klick. Sie kam in 2019 heraus und wurde in einigen Kapiteln überarbeitet und erweitert – und ist deswegen auch 40 Seiten dicker.

Und wenn ihr bei der Bestellung das Häkchen richtig setzt, bekommt ihr sogar ein von Bob himself handsigniertes Exemplar. Ob er nach D versendet, kann ich nicht sagen, aber dafür gibt es ja entsprechende Dienstleister, wie ich von chamenos gelernt habe.

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Jetzt aber weiter mit Excali's Schätzchen.

Das erste ATCF kam 1985 heraus, dieses hier hat über 20 Jahre auf'm Buckel.

So sieht ein gut genutztes Messer innen aus:

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Interessantes Detail, das ich so noch nicht gesehen hatte: das D-förmige Achsloch wird einfach durch punktuelle Verformung des Liners erzeugt – muss ich auch mal ausprobieren. Grad gecheckt – wird im Buch auch erklärt!

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Etwas enttäuschend: der Backspacer ist ein Spritzgußteil aus glasfaserverstärktem, schwarzem Kunststoff.

Der Detent war etwas abgenudelt: rausklopfen – säubern – umgedreht wieder reindrücken - feddich

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Der Laserzuschnitt des Liners war noch nicht so ganz optimal, wie sich am Freischnitt der Feder erkennen läßt.

Die Befestigung des Clips, sorry to say so, Bob, ist in meinen Augen suboptimal für ein Messer dieser Größe.
  • Die Schraube ist kleiner als M2
  • Die Einschraubtiefe in der Schale beträgt nur ca. 1,3 mm, da die Ausparung für den Clip die Materialstärek reduziert
  • Das Schraubloch geht nicht bis in den Liner - bei starkem Anziehen der Schraube drückt sich diese am Liner ab und zerstört damit das Gewinde
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Neuere Versionen haben inzwischen andere, bessere Lösungen für die Clip-Befestigung, wie ich gesehen habe

Reparatur: Loch bis in den Liner erweitern, M3 Gewinde reinschneiden und dem Kunden ein paar Möglichkeiten zur Schrauben-Auswahl geben.

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Wer Excalibur kennt, weiß, daß er der Titanschraube links oben nicht widerstehen konnte.

Dann die Schalen, Liner und Clip beim Meister Maresch geglasperlt (merci encore!), alles schön sauber gemacht und wieder zusammengebaut – läuft wunderbar, nix wackelt, Feder steht bei 50 %, Klinge schön mittig.

Auch hier sollte man auf jeden Fall die passenden Allen Keys verwenden, da die Schrauben zwar keine Sicherungspaste hatten aber doch recht schwergängig waren.

After SPA:

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Zum Schluss noch ein paar technische Daten (gemessen):

• Klingenmaterial: keine Ahnung, wahrscheinlich ATS34
• Klingenform und –finish: spearpoint, satin
• Thumbdisk Öffnung
• Klingenschliff: Hohlschliff (yep, geprüft wegen Yammoo)
• Schalen aus Titan
• ein Liner: 1,8 mm Titan
• Gesamtlänge: 220 mm
• Klingenlänge: 99 mm
• Klingenhöhe: 23,6 mm
• Klingenstärke: 3,7 mm, 0,5 (in Griffnähe) – 0,9 (Spitze) mm hinter der Wate
• Grifflänge: 121 mm
• Verhältnis Griff/Klinge: 1,39
• Griffdicke ohne Clip: 10,8 mm
• Lagerung der Klinge: Teflonscheiben
• Backspacer: Spritzgußteil aus glasfaserverstärktem, schwarzem Kunststoff
• Gewicht: 138 g
• nicht umsetzbarer Clip aus gebogenem Titanblech, 1,1 mm mit Terzuola-Schriftzug
• Lanyardhole, 4 mm

Wirklich ein gut durchdachtes und gemachtes Messer, das seinen Nimbus zurecht besitzt, wie auch die Gebrauchtmarktpreise belegen. Diese Version in Volltitan liegt bei ca. 1000 $ für ein gebrauchtes Messer.

Congrats zu diesem tollen Schmuckstück deiner Sammlung, @excalibur .

Aber ich hab jetzt ein Problem: wie komme ich an ein günstiges Terzuola-Design-Messer? (Nein, das ist keine Bitte um Kaufberatung ;))

Greetz

Virgil
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Begeisterung für Bob Terzuola und seine Messer ist ansteckend! Dieser brilliante Bericht weckt Sehnsüchte. Die Qualität deiner Berichte ist ebenso beeindruckend, wie die Frequenz mit der Du uns daran teilhaben lässt - vielen Dank dafür! So fängt ein Sonntag gut an. :super:

Gruß
Matthias
 
Sauber, sauber!

Nicht nur eine notwendige TÜV Untersuchung mit anschließender Revision, sonder auch noch Beseitung von Herstellermängel. Chapeau!

Sehr schöner Bericht über einen Klassiker und dessen Rettung. Macht Lust auf einen Terzuola.

Klasse gemacht, Virgil.

grüsse, pebe
 
Wenn´s auch für ein Messer spontan nicht reicht, so konnte doch zumindest ein (signiertes) Buch bestellt werden. Lieferung nach GOG scheint unproblematisch, wenn man bereit ist, den Kaufpreis nochmals in Porto zu investieren.
Bei dem Buch allerdings eine gute Investition, deucht mir.
Vielen herzlichen Dank für den Tipp! Ich freue mich jetzt schon auf das Leseerlebnis!

Alles Gute
lvk
 
Sehr schöner Bericht! Und sehr schönes Messer!! Ich bin neidisch, verfüge ich doch selbst leider nur über ein von Bob Terzuola designtes Spyderco Starmate I. Wenigstens ist da das coole Logo drauf ;). Zu ebendiesem hatte ich damals umfassend recherchiert.

Dabei hat sich herausgestellt, daß es sich nicht um das Bild des Etz’Nab handelt. Irgendjemand hat es mal in die Welt gesetzt, der Rest - Händler eingeschlossen - hat es einfach übernommen. Etz‘Nab ist kein Drachengott. Es handelt sich vielmehr um „The Feathered Serpent“, den Gefiederten Schlangengott Quetzalcóatl.

Wie das 4. Bild in diesem Link zeigt, ist Terzuolas Drache ihm wie aus dem Gesicht geschnitten.

R’n‘R
 
Ganz tolle Aktion! Da gehört schon viel Kenntnis des Machers sowie Vertrauen des Besitzers dazu, ein derart besonderes Messer einer solchen Kur zu unterziehen.

Bob Terzuola baut nicht nur schöne Messer, sondern ist auch ein angenehmer Gesprächspartner.

Hier kam er mal ausgiebig in einem Podcast zu Wort:

November 2019 – Mark of the Maker


Gruß

The Lem
 
Zuletzt bearbeitet:
@Virgil4 auch wenn ich hier nichts sinnvolles beitragen kann möchte ich mich dennoch bei dir für diesen großartigen Bericht bedanken.

So einen wunderschönen modernen Klassiker hätte ich auch gern aus deinem SPA.
 
So nun ist es erstmal an mir Virgil zu danken. Das Terzuola habe ich schon viele Jahre, ich hatte es weiland von einem Berliner Messerfreund in einem Kompensationsgeschäft ( zwei Messer im Tausch + Bargeld ) bekommen; etwa zur Hälfte des jetzigen Wertes.
Achillesferse war schon immer der Clip mit der einen kurzen Schraube. Der Clip ist schon 2x durch blöde Zufälle abgerissen. Einmal war mir der Vorbesitzer hilfreich an der Seite, beim 2.x bat ich meinen Freund Virgil ( den ich wegen seiner technischen Fertigkeiten gerne „Daniel Düsentrieb“ nenne ) um Amtshilfe. Durch meinen Frankreich-Trip bot sich eine persönliche Abholung, mit dankbaren Streicheleinheiten für Daniel Düsentrieb an.
Auf dem Hinweg hab ich es schon bestaunt- auf dem Rückweg kommt es wieder mit nach 030.
Virgil hat da eine wunderbare Arbeit abgeliefert, das Messer sieht aus wie frisch aus dem Laden, die über 20 Lenze sind ihm kaum anzumerken.
Ich melde mich garantiert noch einmal dazu zu Wort.
Ich bin übrigens gerade im Solingen Frankreichs, in Thiers, angekommen.
Virgil hat auch hier einiges für mich arrangiert.

Viele Grüße
Le Excalibüre
 
Bonsoir Messieurs und vielfachen Dank für Likes und die motivierenden Kommentare!

Und natürlich für die weiterführenden und richtigstellenden Infos. Das Interview höre ich mir heute Abend mal an :super:

@lvk : alles richtig gemacht :super::p

Die Geschichte mit dem Drachenlogo ist schon etwas peinlich - nicht unbedingt mir, da ich mich mit des Meisters Quelle (o. g. Buch, Seite 180) auf der sicheren Seite wähnte.

Ich interpretiere es mal als Marketing-Aktion, denn es ist natürlich viiieeel cooler einen Drachenkopf als Logo zu haben, als das richtige Schriftzeichen für Etz'Nab, den es zwar als Gott der Klingen gibt, aber ohne Beschreibung seines Aussehens. Er teilt sich ein Zeichen mit dem 18. Tag des Maya-Kalenders:

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Vielen Dank, @Rock'n'Roll für deine Korrektur/Ergänzung :super:

Einen speziellen Gruß gen Südwesten, an Excali, der in Thiers wohl gerade sein Messer-Budget am durchrechnen ist :irre:

A+

Virgil
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Virgil,

das kommt dabei heraus, wenn ein Meister seines Fachs sein Können zeigt. Und der Bob hat auch nicht schlecht gearbeitet. :hehe:

Ich überlege nur, ob ich mich auch mal in Dein SPA begebe. Einmal perlstrahlen und die abgenudelten Teile säubern und umdrehen klingt doch recht verlockend. :steirer:

Gruß,

Nick
 
N'Abend liebe Gemeinde,

der kleine SPA-Aufenthalt eines alten Kombattanten gab mir die Gelegenheit, einige Wissenslücken bezüglich eines Altmeisters der Messerzunft zu schließen – das fast zeitgleiche Eintreffen seines Buchs "The Tactical Folding Knife" half definitiv dabei.

Kenner der Szene, aber auch Leser von Themen-Überschriften, wissen, wen ich meine: Robert "Bob" Terzuola.

full


Und der alte Recke (also das Messer), um den es hier geht, ist das ATCF von Excalibur, der zurecht meinte, es bräuchte etwas TLC und eine neue Schraube für den Clip.

Zwei fette Abkürzungen und dazu noch amerikanisch, bedürfen der Aufklärung:
  • TLC = tender love and care, also "zärtliche Liebe und Pflege"
  • ATCF heißt nicht "American Titanium Cutting Folder" oder "As the crow flies" (unsere "Luftlinie") sondern wurde von Bob als Bezeichnung für einer seiner Klassiker gewählt: "Advanced Technology Combat Folder"
Bob Terzuola, auch genannt "The Godfather of the Tactical Folding Knife" und inzwischen schon stramme 77, hat eine entsprechende und prägende Vergangenheit, mehr dazu auf seiner Homepage, klick. Was jetzt genau ein "tactical folder" ist, wurde hier im MF und anderswo schon mehrfach eruiert, deswegen von mir hier nicht.

Interessanter fand ich die Geschichte zu seinem Familienmotto, entnommen aus dem o. g. Buch. Er hat es sich von einem Freund entwerfen lassen, der ihm erklärte, daß sein Name Terzuola "der Dritte" bedeutet. Amerikaner haben ja oft dieses Competition-Gen, deswegen wurde es wohl passend hingedreht:

Tertius Sum Nunquam Secundum .... "Third I may be, but second to none"

Einen Teil dieses Familienspruchs verwendet er in seinem Logo, mit seinem Namen und dem Bild des Maya Gottes Etz Náb, Ressortleiter für Steinwerkzeuge und "Waffen mit Schneiden" im Zentrum.

Edit: Dank R‘n‘R weiß ich nun, daß der hübsche Drachenkopf leider nicht Etz‘Nab darstellt - Details in den folgenden Posts.

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Und bevor ein fragt oder sucht: die Koordinaten des Aufklebers sind die von Maniago, Italien :irre: - wahrscheinlich haben ihm die Jungs ein paar Kilo geschickt, im Rahmen der verschiedenen Kooperationen und er steckt sie in seine Bücher.


Zurück zur Technik: Bob, ein bekennender Linerlock-Fan, wohl geprägt durch Michael Walker, bei dem er "gelernt" hat, war in den 80ern ein Wegbereiter vieler technischer Neuerungen im Klappmesserbau, über die sich heutzutage keiner mehr wundert. Ein paar Beispiele:

• Titan als Material für Klappmesser
• "The Terzuola Thumbdisk"
• G10 als Schalenmaterial für Klappmesser

Wer sich für mehr Informationen hinter dem Macher und seinen Gedanken zur Philosophie und Herstellung von Linerlock-Messern interessiert, dem kann ich sein Buch "The Tactical Folding Knife: A Study of the Anatomy and Construction of the Liner-Locked Folder" wärmstens ans Herz legen. Vor allem Linerlock-Messerbauer finden hier jede Menge Tricks und Tipps.

Die erste Version kam 2000 bei Krause Publishing heraus für 16,75 $. Das Buch ist schon seit langem vergriffen und wird gebraucht im Internet für ca. 50 – 350 $ gehandelt.

Mein Tipp: besorgt euch die "Expanded Version" direkt bei Bob für 40 $ + Versand, klick. Sie kam in 2019 heraus und wurde in einigen Kapiteln überarbeitet und erweitert – und ist deswegen auch 40 Seiten dicker.

Und wenn ihr bei der Bestellung das Häkchen richtig setzt, bekommt ihr sogar ein von Bob himself handsigniertes Exemplar. Ob er nach D versendet, kann ich nicht sagen, aber dafür gibt es ja entsprechende Dienstleister, wie ich von chamenos gelernt habe.

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Jetzt aber weiter mit Excali's Schätzchen.

Das erste ATCF kam 1985 heraus, dieses hier hat über 20 Jahre auf'm Buckel.

So sieht ein gut genutztes Messer innen aus:

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Interessantes Detail, das ich so noch nicht gesehen hatte: das D-förmige Achsloch wird einfach durch punktuelle Verformung des Liners erzeugt – muss ich auch mal ausprobieren. Grad gecheckt – wird im Buch auch erklärt!

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Etwas enttäuschend: der Backspacer ist ein Spritzgußteil aus glasfaserverstärktem, schwarzem Kunststoff.

Der Detent war etwas abgenudelt: rausklopfen – säubern – umgedreht wieder reindrücken - feddich

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Der Laserzuschnitt des Liners war noch nicht so ganz optimal, wie sich am Freischnitt der Feder erkennen läßt.

Die Befestigung des Clips, sorry to say so, Bob, ist in meinen Augen suboptimal für ein Messer dieser Größe.
  • Die Schraube ist kleiner als M2
  • Die Einschraubtiefe in der Schale beträgt nur ca. 1,3 mm, da die Ausparung für den Clip die Materialstärek reduziert
  • Das Schraubloch geht nicht bis in den Liner - bei starkem Anziehen der Schraube drückt sich diese am Liner ab und zerstört damit das Gewinde
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Neuere Versionen haben inzwischen andere, bessere Lösungen für die Clip-Befestigung, wie ich gesehen habe

Reparatur: Loch bis in den Liner erweitern, M3 Gewinde reinschneiden und dem Kunden ein paar Möglichkeiten zur Schrauben-Auswahl geben.

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Wer Excalibur kennt, weiß, daß er der Titanschraube links oben nicht widerstehen konnte.

Dann die Schalen, Liner und Clip beim Meister Maresch geglasperlt (merci encore!), alles schön sauber gemacht und wieder zusammengebaut – läuft wunderbar, nix wackelt, Feder steht bei 50 %, Klinge schön mittig.

Auch hier sollte man auf jeden Fall die passenden Allen Keys verwenden, da die Schrauben zwar keine Sicherungspaste hatten aber doch recht schwergängig waren.

After SPA:

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Zum Schluss noch ein paar technische Daten (gemessen):

• Klingenmaterial: keine Ahnung, wahrscheinlich ATS34
• Klingenform und –finish: spearpoint, satin
• Thumbdisk Öffnung
• Klingenschliff: Hohlschliff (yep, geprüft wegen Yammoo)
• Schalen aus Titan
• ein Liner: 1,8 mm Titan
• Gesamtlänge: 220 mm
• Klingenlänge: 99 mm
• Klingenhöhe: 23,6 mm
• Klingenstärke: 3,7 mm, 0,5 (in Griffnähe) – 0,9 (Spitze) mm hinter der Wate
• Grifflänge: 121 mm
• Verhältnis Griff/Klinge: 1,39
• Griffdicke ohne Clip: 10,8 mm
• Lagerung der Klinge: Teflonscheiben
• Backspacer: Spritzgußteil aus glasfaserverstärktem, schwarzem Kunststoff
• Gewicht: 138 g
• nicht umsetzbarer Clip aus gebogenem Titanblech, 1,1 mm mit Terzuola-Schriftzug
• Lanyardhole, 4 mm

Wirklich ein gut durchdachtes und gemachtes Messer, das seinen Nimbus zurecht besitzt, wie auch die Gebrauchtmarktpreise belegen. Diese Version in Volltitan liegt bei ca. 1000 $.

Congrats zu diesem tollen Schmuckstück deiner Sammlung, @excalibur .

Aber ich hab jetzt ein Problem: wie komme ich an ein günstiges Terzuola-Design-Messer? (Nein, das ist keine Bitte um Kaufberatung ;))

Greetz

Virgil
 
Zitat: "Die erste Version kam 2000 bei Krause Publishing heraus für 16,75 $. Das Buch ist schon seit langem vergriffen und wird gebraucht im Internet für ca. 50 – 350 $ gehandelt."

Moin,

ich wusste gar nicht, dass ich so ein Schätzchen im Bücheregal stehen habe.....

So ein Messer wäre mir lieber 8_:

Saubere Arbeit.

Gruß
Olli
 
Danke olli16 und Nick, much appreciated!
Ich überlege nur, ob ich mich auch mal in Dein SPA begebe. Einmal perlstrahlen und die abgenudelten Teile säubern und umdrehen klingt doch recht verlockend.
Für deinen Alabasterkörper reichen simple Glasperlen nicht . ich schau mal, ob ich Strahlgut aus Perlmutt bekomme... und zur Vermeidung von Kopfkino geh ich auf den Rest mal nicht ein :irre:
 
Das sind zwei wunderbare Messer, wobei mich das obige Bild (zwei Tactical - Einhand - Folder auf dem Stadtplan von Berlin und Umgebung) ein wenig schmunzeln ließen.

Was man nicht so alles braucht, wenn man sich mit dem Weg unsicher ist :ROFLMAO:.

Gruß

The Lem
 
Heute ist das in den USA bestellte Buch "The Tactical Folding Knife" angekommen; hatte zwar noch keine Zeit, in die Tiefe zu gehen, aber es macht schon einmal einen guten Eindruck. Inbegriffen waren neben der freundlichen Signatur des Autors auch noch ein handgeschriebenes Dankeschön und ein Terzuola-Aufkleber für ein Messer, das ich noch nicht habe.
Nochmals vielen Dank für den tollen Tipp, lieber Virgil4, ansonsten wäre ich sicherlich nicht an dieses Must Have der Messer-Literatur gekommen.

LG
lvk
 
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